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04.

Jul 2013

~ND

Forever Too Far / Vereint

Enthält Spoiler für Fallen Too Far / Verführt und Never Too Far / Erlöst.

Rush und Blaire könnten nicht glücklicher sein. Endlich sind sie zusammen, Blaires Schwangerschaft verläuft problemlos und die Hochzeit ist geplant. Eigentlich steht ihrem Happy End also nichts mehr im Wege. Doch dann macht ihnen Nan eine Strich durch die Rechnung - wieder einmal.
Seit sie weiß, dass Kiro - der Bandkollege und Mitbewohner von Rushs Vater Dean - ihr eigentlicher Vater ist, lässt sie ihm keine ruhige Minute mehr. Ständig taucht sie in der Villa der Band in L.A. auf und treibt alle in den Wahnsinn. Sie will eine Beziehung mit Kiro erzwingen, der von der zickigen Nan aber nichts wissen will.
Also bleibt es mal wieder an Rush hängen, sich um Nan zu kümmern. Er und Blaire fliegen kurzerhand nach L.A., um Nan zur Vernunft zu bringen. Das bedeutet aber auch, dass die Hochzeit verschoben werden muss. Und dass Blaire sich wieder mal so fühlt, nach Nan nur die zweite Geige für Rush zu spielen...

Wenn ich Forever Too Far / Vereint von Abbi Glines mit einem Wort beschreiben müsste, dann fällt mir eigentlich nur eines ein: Überflüssig. Dieses Buch aus der Too Far / Rush of Love-Reihe hätte man sich wirklich komplett sparen können, denn
1. gibt es kaum eine Handlung. Alles, was Rush und Blaire passiert, ist eigentlich nur aufgewärmtes Drama, das wir schon in den ersten beiden Büchern gesehen haben. Und selbst diese Konflikte sind nur sehr dünn gesät. Der ganze Rest, der sich um die Hochzeit und die Schwangerschaft dreht, ist zwar ganz nett, aber nicht genug, um eine überzeugende Geschichte zu füllen.
2. ist es nicht mal wirklich Blaires und Rushs Geschichte. Wie gesagt passiert um die beiden eigentlich relativ wenig. Viel mehr geht es eigentlich darum, ihre beiden Too Far / Rush of Love-Spin-off-Reihen zu pushen, denn es werden viele Fetzen aus Woods Geschichte aus Twisted Perfection (Amazon-Partnerlink*) angesprochen. Und wer diese Geschichte wie ich nicht gelesen hat, der wird teilweise nur Bahnhof verstehen. Klar, das grobe Konstrukt ist verständlich, aber im Endeffekt will es dennoch nur nach Lesern für Woods Buch fischen und das empfand ich als ziemlich nervig und auch etwas dreist. Die zweite Spin-off-Reihe wird von Rushs besten Freund Grant handeln und in Forever Too Far / Vereint wird sozusagen der Grundstein gelegt. Ich muss zwar zugeben, etwas neugierig geworden zu sein, aber auch hier hatte ich das Gefühl, dass Forever Too Far / Vereint selbst einfach nur zu Werbezwecken dient (und so wie es aussieht, falle ich auch noch darauf rein).
3. sind die Charaktere langsam sehr verbraucht. Blaire und Rush sind mir unglaublich auf die Nerven gegangen mit ihren ständigen Liebesbezeugungen. Gerade weil sie ja ach so verliebt sind, war ihr Drama allerdings vollkommen unglaubwürdig. Beide reagieren über und vor allem Blaire benimmt sich wie ein Kleinkind und rennt davon, anstatt wie ein erwachsener Mensch (und werdende Mutter) über ihre Sorgen zu sprechen. Die gesamte 'Handlung' wirkt schrecklich erzwungen.
4. ist auch Nan als Bösewicht langsam ausgelutscht. Sie wird immer schlimmer und manipulativer und ganz ehrlich, sie gehört in Therapie. Sie will geliebt werden, gibt aber niemandem auch nur einen einzigen Grund dazu. Außerdem hat es mich wahnsinnig gemacht, dass a) Rush und Nan immer die Gründe für ihre Probleme bei anderen gesucht haben (am liebsten bei den Eltern) und b) Nan nichts selbst auf die Beine stellt. Immer muss sich irgendjemand um sie kümmern, sie retten oder bei sich aufnehmen.
Nachdem ihre und Grants Geschichte zusammenhängen, werden wir von Nan auch noch lange nicht das Letzte gesehen haben und ich weiß nicht, ob ich darauf große Lust habe.
und 5. gab es noch eine Vielzahl von anderen Details, die mir einfach nicht gefallen haben. Z.B. die Tatsache, dass Blaire wie selbstverständliche ihre Waffe mit sich herumschleppt. Oder dass sie Menschen zwei Minuten kennt und schon sind sie die besten Freunde. Oder Grant ein Mädchen so derb anbaggert, dass sie ihn eigentlich hätte ohrfeigen sollen, anstatt dahin zu schmelzen. Diese Liste könnte ich noch unendlich lang fortsetzen, aber ich bin sicher, ihr könnt euch ein Bild machen.

Gab es denn gar nichts Gutes zu berichten über Forever Too Far / Vereint? Tatsächlich nicht wirklich. Nicht einmal mehr dem Schreibstil konnte ich noch viel abgewinnen. Meiner Meinung nach hätte sich Abbi Glines dieses Buch sparen und direkt mit ihren beiden Spin-Offs weiter machen sollen. Woods und Grants Parts bzw. Entwicklungen hätte man locker in ihren eigenen Büchern unterbringen können. Genauso hätten die Geburt von Blaires und Rushs Kind sowie die Hochzeit einfach dort beschrieben werden können und wir hätten am Ende das gleiche Ergebnis gehabt.

Insgesamt bleibt mir also leider nur zu sagen, dass Forever Too Far / Vereint nicht nur überflüssig, oft langweilig, anstrengend und manchmal einfach nur nervig ist, sondern auch schlicht wie eine Werbemasche für Woods Perfection-Reihe, sowie zukünftige Bücher von Abbi Glines wirkt. Für mich war Forever Too Far / Vereint daher reine Verschwendung.

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