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22.

Apr 2014

~ND

The Wizard's Promise

Hanna wurde nach der berüchtigten Piratin Ananna benannt. Doch im Gegensatz zu ihrer berühmten Namensvetterin ist Hannas Leben eher langweilig. Sie lebt mit ihrer Familie in einem kleinen Fischerdorf und macht dort auf dem Boot des alten Kolur eine Ausbildung zur Fischerin. Was Hanna aber eigentlich werden möchte, ist Magierin. Sie verfügt über Windmagie und ist sogar eigentlich recht begabt, hat in ihrer Heimat aber keine Möglichkeit, mehr zu lernen.
Also arbeitet sie weiter tagein und tagaus auf Kolurs Schiff und träumt von großen Abenteuern und fernen Ländern. Doch als Hanna und Kolur eines Morgens für ein paar Tage in See stechen, wird aus der sonst so langweiligen Fahrt schnell eine lebensgefährliche Situation: Ihr Boot wird von einem magischen Sturm erfasst und kommt komplett vom Kurs ab. Hanna war noch nie so weit weg von Zuhause und sie hat keine Ahnung, wann oder wie sie wieder zurückfinden soll. Denn Kolur benimmt sich plötzlich sehr merkwürdig und hat eindeutig Geheimnisse vor Hanna. Das wird ihr klarer denn je, als sie dem mysteriösen, gutaussehenden und ganz und gar nicht menschlichen Jungen begegnet, der auf einmal immer wieder im Wasser neben ihrem Boot auftaucht und Hanna zweideutige Warnungen vor Kolur und der Reise gibt. Nur eines ist ihr jetzt noch klar: Auf Hanna wartet das Abenteuer ihres Lebens.

Nachdem mich Cassandra Rose Clarke mit ihrer The Assassin's Curse-Reihe letztes Jahr restlos begeistern konnte, hat mich natürlich auch ihre nächste Reihe sehr interessiert. Vor allem, da beide Geschichten in der gleichen Welt spielen. Leider konnte The Wizard's Promise aber nicht mit seiner Vorgänger-Reihe mithalten.
Zunächst sah alles eigentlich ganz vielversprechend aus. Hanna ist ein interessanter Charakter. Sie ist dickköpfig, frech und clever, aber manchmal auch ein wenig kühl. Ich persönlich mochte ihre taffe Art eigentlich ganz gern, auch wenn sie manchmal dazu neigt, anderen damit vor den Kopf zu stoßen. Trotzdem ist sie im Grunde ein ganz normales Mädchen. Sie kann auf sich selbst aufpassen, ist dabei aber weder sonderlich erfahren oder mutig - eben einfach ganz normal.
Auch die meisten anderen Charaktere wirken erst einmal nicht besonders ungewöhnlich - zumindest auf den ersten Blick. Bei vielen kann man sich allerdings nicht auf den ersten Eindruck verlassen. Sie haben ihre ganz eigenen Hintergedanken und Pläne und sowohl Hanna als auch der Leser müssen lange warten, bis sie endlich mehr erfahren.
Und hier fangen meine Probleme mit The Wizard's Promise auch schon an: Es dauert extrem lange, bis Hanna wenigstens mal eine vage Ahnung davon bekommt, was denn eigentlich los ist. Sie versucht bei jeder Gelegenheit mehr herauszufinden, stößt aber immer wieder auf taube Ohren. Das war nicht nur für Hanna frustrierend, sondern auch für mich. Irgendwann wurde es einfach nur langweilig immer und immer wieder die gleichen Ausreden zu hören. Vor allem, da sowieso eigentlich nicht sonderlich viel passiert ist, das die Handlung vorangetrieben hätte. Doch auch als Hanna langsam beginnt, Licht ins Dunkel zu bringen, nimmt die Geschichte kaum an Fahrt auf. Wenn das zweite Buch in dieser Duologie genauso aufgebaut ist, dann verstehe ich wirklich nicht, wieso es in zwei Bücher aufgespalten wurde - Cassandra Rose Clarke hätte es problemlos in einem Band zusammenfassen können und es dadurch vermutlich sogar noch besser gemacht.
Auch was die Romantik angeht, wurde ich herb enttäuscht. Zumindest bis jetzt. Man kann erahnen, dass sich etwas entwickeln könnte zwischen Hanna und Isolfr, dem Jungen aus dem Wasser, wirklich etwas davon gemerkt hat man aber nicht. Eigentlich mag ich es ja, wenn sich die Liebesgeschichten langsam und glaubhaft entwickeln. Ein bisschen mehr Gefühl hätte ich mir aber dennoch gewünscht.

Trotzdem, wirklich schlecht ist The Wizard's Promise von Cassandra Rose Clarke auch nicht. Die Autorin hat einen schönen Schreibstil, der mir auch in diesem Buch gut gefallen hat. Außerdem ist die Darstellung der Magie richtig gut gelungen. Sie ist eine mysteriöse und nicht greifbare Sache, die aber dennoch sehr stimmungsvoll und passend in Worte gefasst wurde.
Doch auch das hat es am Ende leider nicht geschafft, die Geschichte spannender zu machen. Vielleicht haben wir ja Glück und Cassandra Rose Clarke hat sich das Beste für ihre The Hanna Duology für den zweiten und finalen Band aufgehoben. Ich hoffe es zumindest.

The Wizard's Promise erscheint am 6. Mai 2014 in den USA.

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