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19.

Mar 2014

~ND

Love Comes Home

Greg und sein 10-jähriger Sohn Davey führen eigentlich ein ganz normales Leben. Zwar hat Daveys Mutter ihre Familie vor langer Zeit verlassen und meldet sich seitdem kaum noch, doch den beiden geht es trotzdem gut. Greg ist Architekt und hat sich und seinem Sohn ein gutes Leben aufgebaut. Davey liebt Baseball und seine Freunde und ist ein ganz normaler, aufgeweckter kleiner Junge - zumindest bis seine Augen plötzlich immer schlechter werden. Nach einem Marathon von Arztbesuchen steht die schreckliche Diagnose fest: Aufgrund eines Gendefekts wird Davey bald erblinden. Greg ist am Boden zerstört, doch er muss jetzt für Davey stark sein.
An eine Beziehung ist bei all seinen Problemen natürlich gar nicht zu denken. Doch dann lernt Greg durch Bekannte den charismatischen Tom kennen. Die beiden verstehen sich auf Anhieb. Tom ist gerührt von Gregs aufopferndem Umgang mit seinem Sohn und schon bald entwickelt sich mehr zwischen den zweien.
Doch dann taucht plötzlich Daveys Mutter mit einem sehr zwielichtigen Arzt im Schlepptau auf und der behauptet, Daveys Augenlicht retten zu können...

Ich hatte bereits einige gute Stimmen über Andrew Grey gehört und mich eigentlich ehrlich gesagt nur deshalb an Love Comes Home versucht. Denn obwohl ich die Geschichte um den blinden Jungen und seinen Vater eigentlich ganz nett fand, hat sich mich dennoch nicht brennend interessiert. Ich hätte auf meinen Instinkt vertrauen sollen. Love Comes Home ist nämlich vor allem eines: Langweilig.
Die Geschichte hat eine ganz seltsame Dynamik. Eigentlich handelt sie wirklich nur von Daveys Werdegang. Wir erleben, wie die ersten Symptome auftreten, seine Arztbesuche beginnen, sein Zustand sich rapide verschlechtert und er schließlich erblindet. Danach geht es weiter mit seinen Problemen im Alltag, wie er sich anpasst und wie er durch Beep Baseball (Baseball für Blinde) schließlich wieder Spaß am Leben findet. An sich fand ich das alles sehr niedlich und interessant. Davey ist ein süßer Knirps und ich habe mich über jeden seiner Fortschritte gefreut.
Doch eigentlich will Love Comes Home eine Romanze sein und das funktioniert so gar nicht. Ich konnte mich überhaupt nicht für die Beziehung zwischen Greg und Tom erwärmen. Das liegt nicht daran, dass sie nicht glaubhaft oder einer von ihnen ein schlechter Mensch gewesen wäre. Es wurden schlicht und einfach keine Emotionen übermittelt. Sehr monoton, langsam und langweilig hat sich ihre Geschichte entwickelt und ich habe mich überhaupt nicht für die beiden interessiert. Das liegt in erster Linie an Andrew Greys Schreibstil. Der ist nämlich sehr einfach und beschreibend. Es wurde viel Zeit für absolut unnötige und schlicht langweilige Erklärungen verschwendet.
Greg selbst ist aber eigentlich ein sehr lieber Kerl. Davey kommt für ihn an erster Stelle und das hat ihn sympathisch gemacht. Tom ist da schon etwas schwieriger. Er weiß alles, kann alles, hat alles schon mal gesehen und hat zu allem eine Meinung. Außerdem drängt er sich und seine Ansichten regelrecht in die Familie hinein. Er meint es zwar nur gut, so dass ich es ihm nicht allzu übel nehmen konnte, trotzdem ging er mir manchmal etwas auf die Nerven.

Love Comes Home von Andrew Grey war also kein unterhaltsames Buch. Gar nicht mal weil es wirklich schlecht war oder mir die Entwicklung nicht gefallen hätte. Aber es ist einfach unglaublich stumpf. Der Schreibstil ist langweilig und zäh, die Figuren überzeichnet und teilweise anstrengend und auch wenn die Grundgeschichte Potenzial hatte, konnte ich dem Endergebnis einfach nichts abgewinnen. Schade.

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