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10.

Jul 2014

~nia

Azoth

Harry ist zurück in Hogwarts, um in einer Art Eilverfahren das verpasste 7. Schuljahr nachzuholen. Am Ende stehen die NEWTs und - wenn möglich - der nächste Schritt in seiner Karriere. Dumm nur, dass Harry so gar keine Ahnung hat, was er eigentlich machen möchte. Er ist sich allerdings ziemlich sicher, dass er kein Auror werden möchte. Auch aus diesem Grund hat er auch die verkürzte und beschleunigte Zulassung zum Auror-Training ausgeschlagen. Im Gegensatz zu Ron, der genau diese Ausbildung schon angefangen hat. Harry ist stattdessen mit Hermione nach Hogwarts zurückgekehrt. Als er ein ziemlich unergiebiges und langes Berufsberatungsgespräch mit Schulleiterin McGonagall führt, kommt ihm die Erleuchtung. Er will ein Zaubertränke-Meister werden - wie Snape. Und dafür braucht er Hilfe. Hilfe von niemand anderem als Snapes bestem Schüler, Draco Malfoy. Und weil Harry und Draco über Fähigkeiten verfügen, die der jeweils andere benötigt, schließen sie einen Deal. Wer kann auch ahnen, dass ein Boggart, Snapes Porträt, die Abwesenheit von Ron und die Gesellschaft von Malfoy zu einem solch ereignisreichen 8 Schuljahr führen würden...

Azoth ist ein ganz wunderbares Harry Potter-Fanfiction. Es hat alles, was man von einer guten Story erwartet, die sich am Inhalt der Bücher orientiert, dabei aber den Epilog vernachlässigt (Canon/EWE). Die Geschichte bietet Liebe, Freundschaft, Humor, auch eine Portion Traurigkeit, wunderbare charakterliche Entwicklungen und ein paar wirklich heiße Szenen. Mir fallen spontan zwei ein, in denen es gar nicht so explizit wird und die beide noch vor der Liebesbeziehung der Protagonisten stattfinden, die aber unglaublich toll geraten sind: Das Trankbrühen im Verließ und die verbale Entspannungstaktik von Draco. Zwei wunderbare Szenen, die zeigen, was für eine begnadete Autorin zeitgeistic ist.

Hinzu kommt, dass die Geschichte extrem durchdacht und vielschichtig ist. In der magischen Welt von Azoth werden Chemie, Biologie und Alchemie mit philosophischen und spirituellen Aspekten verwoben, ohne, dass man am Ende sagen kann, wo die Naturwissenschaft anfängt und die Metaphysik aufhört. All das ist dann auch noch eng mit der charakterlichen Entwicklung der Hauptfiguren verknüpft und hat mich in seiner Komplexität wirklich beeindrucken können.
Wichtig ist aber auch zu erwähnen, dass man bei Azoth unheimlich oft und herzhaft Lachen kann. Es gibt so viele kleine und größere Ideen, die einem das Herz höher schlagen lassen. Da ist Harrys Drang, sich selbst in dieser Welt ohne Aufgabe zu finden, das Porträt, die Verwandlungen (hier will ich nichts Genaueres schreiben, weil es wirklich Spaß nehmen würde), die herrlichen Wortgefechte zwischen den verschiedenen Charakteren, die Quidditch Manager Liga und die vielen Katzen. Und natürlich noch die Kapitelüberschriften. Ohne Epilog sind es 13 Kapitel, die den 12 Stufen von alchemischen Prozessen entsprechen, bis man dann am Ende das Große Werk (Opus Magnum). Was es damit auf sich hat, müsst ihr aber selber lesen. Viel Spaß mit diesem wunderbaren Werk, das man im Archive Of Our Own unter diesem Link Azoth by zeitgeistic runterladen kann.

Fazit: Azoth von zeitgeistic war eines der besten Fanfiction, das ich in letzter Zeit gelesen habe.

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