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24.

Jul 2014

~ND

His Reverie

Der 17-jährige Nick hat die letzten 11 Monate im Gefängnis verbracht - für ein Verbrechen, das er nicht begangen hat. Jetzt ist er wieder auf freiem Fuß, doch das Schicksal scheint noch nicht fertig mit ihm zu sein. Denn das Erste, was ihm seine Mutter sagen muss, als sie sich wieder sehen, ist, dass sie an Krebs erkrankt ist und sterben wird.
Nick weiß nicht, wie er mit all dem fertig werden soll. Er möchte die Zeit, die ihm mit seiner Mutter bleibt, so gut wie möglich nutzen, doch danach möchte er irgendwo anders ein neues Leben anfangen. Er muss raus aus dieser Stadt, in der alle in ihm nur den Verbrecher sehen, auch wenn seine Unschuld bewiesen ist.
Nach einigen Rückschlägen findet er auch tatsächlich einen Job. Ausgerechnet bei Reverend Hale, einem der bekanntesten Fernsehprediger der USA, der ein Ferienhaus in der Nähe besitzt. Er und seine Familie verbringen jedes Jahr den Sommer auf dem Anwesen - und das ist so riesig, dass es gleich mehrere Aushilfen benötigt.
Eigentlich möchte Nick sich einfach nur von der reichen und versnobbten Familie Hale fern halten und schnell Geld verdienen. Doch dann begegnet er Reverie, der unschuldigen Tochter des Pastors, und Nicks Leben ändert sich von einer Sekunde auf die andere.
Nick und Reverie wissen, dass sie zusammengehören. Oder zumindest hoffen sie das. Doch welche Chance haben sie, wenn Reverie nichts über Nicks Vergangenheit weiß und die beiden ihre Liebe vor Reveries streng gläubigen Eltern geheim halten müssen?

Nach den ersten 20 Seiten von His Reverie von Monica Murphy war ich eigentlich sehr angenehm überrascht. Nick kommt aus dem Gefängnis und wird mit seiner neuen Realität konfrontiert. Er war mir sofort sympathisch und ich war sehr gespannt auf seine Geschichte. Doch dann ging alles sehr schnell den Bach runter.
His Reverie ist hauptsächlich aus Nicks Sicht geschrieben. Um aber auch Reveries Seite zu zeigen, gibt es immer wieder Einträge aus ihrem Tagebuch zu lesen. Gerade diese Einschübe fand ich aber unglaublich anstrengend. Reverie ist am Anfang der Geschichte gerade mal 16 und das merkt man auch. Sie klingt schrecklich naiv und spricht sofort von Liebe. Zumindest, wenn sie nicht gerade davon schwärmt, wie toll Nicks Haare sind. Oder seine Lippen. Oder sein Körper. Sie hat bisher als Tochter des Pastors ein sehr behütetes Leben geführt und ist ein durch und durch gutes Mädchen, das ihre Eltern und Gott stolz machen will. Mir war das alles zu viel. Ihre Einträge könnten genauso gut von einer 10-jährigen geschrieben sein.
Überhaupt hat Monica Murphy irgendwie Probleme gehabt, ein Genre für ihr Buch zu finden. Offiziell läuft es unter New Adult. Doch mit 16 bzw. 17-jährigen Protagonisten ist das schwierig umzusetzen, vor allem wenn einer davon in mancher Hinsicht noch so kindlich ist. Trotzdem versucht die Autorin auf Biegen und Brechen eine New Adult Geschichte daraus zu basteln und lässt Nick bei jeder Gelegenheit an Sex denken. Das Endergebnis ist einfach unharmonisch und hat nicht so recht zusammen gepasst.
Auch der Schreibstil hat mich nicht vom Hocker gerissen. Monica Murphy wiederholt sich ständig, teilweise sogar mit dem exakt identischen Wortlaut. Z.B. "rettet" Nick Reverie davor in den Pool zu fallen und das wird an drei verschiedenen Stellen ausgeschlachtet. Genauso wie Nicks Gründe, nicht mit Reverie zusammen zu sein. Es war immer und immer wieder dasselbe und irgendwann hatte ich einfach genug davon gehört.
Richtig anstrengend aber wird es erst, als Krista ins Spiel kommt. Sie ist Nicks Ex-Freundin und einfach nur böse, weil die Geschichte eben einen Bösewicht braucht (zumindest kam es mir so vor). Es gibt keine wirkliche Erklärung für die Dinge, die sie tut, außer der Tatsache, dass sie Nick will. Trotzdem ist ihr Verhalten ziemlich unglaubwürdig und komplett psychopathisch. Überhaupt sind die Mädchen bzw. Frauen in diesem Buch nicht gut weggekommen. Abgesehen von Reverie sind sie nämlich alle unsympathisch, gemein und bösartig.

Wie ihr seht, konnte ich mich mit His Reverie von Monica Murphy nicht anfreunden. Schade, denn der Anfang war wie gesagt ziemlich gut gelungen. His Reverie ist übrigens der Start einer Reihe. Ich glaube zwar nicht, dass ich das nächste Buch Her Destiny lesen werde, allerdings hört der erste Teil mit einem ziemlich gemeinen Cliffhanger und vielen losen Enden auf und zumindest ein bisschen neugierig, wie es weiter geht, bin ich dann doch. Allerdings wirklich nur ein bisschen.

His Reverie erscheint am 28. Juli 2014.

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