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22.

Oct 2015

~ND

Bittersweet Junction

Vor 5 Jahren hat Julia Bell ihren Heimatort Benton Hill verlassen, sobald sie ihr High School Zeugnis in der Hand hatte. Sie musste unbedingt raus aus dieser beengten Kleinstadt und hat sich seitdem in Minneapolis eine gute Karriere aufbauen können. Von Zuhause bekommt sie allerdings kaum noch etwas mit. Mit ihrer Schwester Clary und ihrem Vater redet sie nur noch am Telefon und zu ihren Freunden hat sie gar keinen Kontakt mehr - nicht einmal zu ihren beiden besten Freunden Ben und Mike, mit dem sie während ihrem letzten Schuljahr sogar ein Paar war und die sie beide ohne ein Wort des Abschieds verlassen hat.
Nun ist es aber soweit und sie muss zurück nach Benton Hill, denn ihre Schwester will heiraten. Doch nicht einfach irgendwen - ihr Bräutigam ist niemand anderes als Mike. Julia hat keine Ahnung, was sie davon halten und wie sie sich fühlen soll. Viel überraschender sind aber die Gefühle, die jemand ganz anderes in ihr hervorruft: Ben. Vor 5 Jahren haben die beiden einige Dinge ungeklärt gelassen, doch beide haben ihre Freundschaft und den letzten Abend, an dem sie sich gesehen haben, nie vergessen.
Doch mit Julias Rückkehr in die Stadt wird die gesamte Dynamik zwischen den Freunden umgekrempelt und es kommen einige Geheimnisse zum Vorschein, die ganz schnell nicht nur die anstehende Hochzeit ruinieren könnten...

Irgendwie weiß ich nicht so recht, was ich von Bittersweet Junction von Ivy Sinclair halten soll. Auf der einen Seite ist es eine solide geschriebene Geschichte, die einige Wendungen mit sich bringt und viele spannende Situationen entwickelt. Julias Rückkehr nach Benton Hill mischt die Dinge in dieser kleinen Stadt gehörig auf und alte Gefühle kochen hoch.
Julia hat wirklich einen Scherbenhaufen hinterlassen, als sie vor 5 Jahren verschwunden ist. Mike ist aus allen Wolken gefallen, Ben hat seine beste Freundin und das Mädchen, das er schon immer geliebt hat, verloren und Julias Familie hört kaum noch etwas von ihr. Alle wundern sich, wieso sie damals urplötzlich verschwunden ist und alle wissen nur von einem Teil des Puzzles. Es dauert ein Weilchen, bis der Leser alle Details weiß und auch bis Julia selbst wirklich bewusst wird, warum sie damals unbedingt raus aus der Stadt musste.
Manche Dinge sind völlig anders bei ihrer Rückkehr, andere haben sich nicht geändert. So ist zum Beispiel ihre Freundschaft zu Ben sofort wieder am aufblühen - doch mit einer völlig neuen Komponente. Denn mittlerweile ist Julia klar was für ein Fang Ben eigentlich ist und sieht ihn mit ganz anderen Augen. Überhaupt werden Julia auf Dauer einige Dinge klar, die sie damals nicht gesehen hat, oder nicht sehen wollte. Doch Ben ist nicht die einzige Überraschung, die sie an diesem Wochenende erwartet. Ivy Sinclair hat sich da wirklich ein paar Wendungen überlegt, die Bittersweet Junction ganz unterhaltsam gemacht haben.

Auf der anderen Seite fand ich Julia und viele der anderen Charaktere aber auch ziemlich unsympathisch. Julia war wirklich ziemlich anstrengend: Sie ist zickig, launisch, selbstsüchtig und kommt nach 5 Jahren nach Hause und hat zu allem und jedem eine (in der Regel negative) Meinung. Bis zum Ende konnte ich ihr nicht besonders viel abgewinnen, da sie ihre leicht arrogante und selbstsüchtige Art nie abgelegt hat.
Außerdem war die ganze Geschichte durch den Schreibstil irgendwie...emotionslos. Es ist schwierig zu beschreiben, aber obwohl Ivy Sinclair von jeder Menge Gefühlen gesprochen hat, drangen sie nie wirklich beim Lesen zu mir durch, so dass alles irgendwie etwas kühl und trocken gewirkt hat.
Daher kommt es auch, dass die Charaktere auf mich nicht wirklich erwachsen gewirkt haben. Sie sind 23, führen alle mehr oder weniger die Leben von Erwachsenen und trotzdem kamen sie mir oft wie Kinder vor. Da haben einige Dinge einfach nicht so richtig zusammen gepasst für mich.

Bittersweet Junction von Ivy Sinclair konnte mich deshalb nur bedingt überzeugen. Es wird noch mindestens ein weiteres Buch geben, dass von Figuren aus diesem Buch handeln wird, aber ich glaube um ehrlich zu sein nicht, dass ich es lesen werde.

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