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10.

Aug 2022

~nef

Rehragout-Rendezvous

Cover Reh-Ragout-Rendezvous

Es handelt sich hierbei um den elften Band der Franz-Eberhofer-Serie.

Der Oma reichts. Sie hat sich in ihrem ganzen Leben immer nur um andere gekümmert und jetzt reicht es. Sie braucht jetzt auch mal Zeit für sich. Sehr zum Verdruss der restlichen Familienmitglieder. Nun müssen sie sich um ihr Essen und ihr Wäsche alleine kümmern, während die Oma ihre Zeit mit der Moshammer Liesl und ihrer bunten WG verbringt. Während sich Leopold, Susi und Franz Papa maßlos über den Egoismus der Oma aufregen, kann Franz sie durchaus verstehen.
Er fängt trotzdem nicht an zu kochen oder zu putzen, sondern verzieht sich ins Büro und zum Metzger seines Vertrauens.

Der Bürgermeister von Niederkaltenkirchen traut sich endlich in den ersten Skiurlaub überhaupt und bricht sich dabei ein Bein. Nun ist Susi die Stellvertretung und geht in dieser Aufgabe richtig auf. Sie verändert ihr Aussehen von Tipse auf Businessfrau und hat plötzlich so viel um die Ohren, dass sie darüber ihre Freunde verprellt.
Susi versucht alles zu reißen, was ihr wichtig erscheint und tritt dabei dem ein oder anderen Gemeindemitglied auf die Füße. Das fällt vor allem auch Franz auf.

In diesem ganzen Trubel liegt ihr die Liesl in den Ohren, dass sie eine Person vermisst. Doch Franz nimmt sie nicht ernst. Lenz Steckenbiller ist dafür bekannt, dass er immer mal wieder einen Rappel bekommt und Hals über Kopf verreist. Weder sein Sohn, noch dessen Ehefrau wissen wo der Senior ist und es scheint auch sonst niemand Sehnsucht nach dem Vermissten zu haben.
Da buddelt ein Mitbewohner aus Liesls WG einen Goldzahn aus, den diese dem Vermissten zuordnet.

Nun steckt Franz in der Zwickmühle. Er hat zwar einen Zahn, aber noch immer keine Leiche und auch keine Vermisstenanzeige. Daheim bleibt die Küche weitestgehend kalt, Susi macht Karriere und zu allem Überfluss ist Rudi wieder einmal zickig, weil er sich bei ihm nicht sofort gemeldet hat. Das Chaos ist perfekt und Franz versucht an allen Ecken und Enden zu schlichten - mit mäßigem Erfolg.

Nachdem mir Guglhupfgeschwader so gut gefallen hatte und ich meine Liebe zum Hörbuch gerade wieder entdeckt habe, landete auch Rehragout-Rendezvous auf meinem MP3-Player und durfte mit zum Sport. Ich hatte mich also auf einen unterhaltsamen Krimi gefreut und wurde herbe enttäuscht.

Ja, es ist schon lustig, aber leider auch ganz wenig Krimi. In erster Linie geht es um Omas Weigerung weiter für alle Köchin und Putzfrau zu spielen, Susis Karriere als Bürgermeisterin und die Sehnsucht von Leopold nach seiner Familie, die in Thailand festsitzt wegen eines gefährlichen Virus.
Der Kriminalfall wird immer wieder angesprochen, aber auch genauso schnell fallen gelassen. Erst gegen Ende ermitteln Franz und Rudi wieder und das auch eher halbherzig. Das war also im Ganzen eine herbe Enttäuschung.

Ich mag weiterhin die Oma sehr gerne und muss sagen, dass in diesem Buch sehr viele Themen angesprochen wurden, die definitiv längst fällig waren. In erster Linie hätte ich den Vater nur an die Wand werfe wollen, weil seine Meinung zum Thema Frauenrolle mir sehr sauer aufgestoßen ist. Dann haben wir viel mit der Karriere von Susi zu tun und dem schönen Spruch 'Macht verdirbt den Charakter'.

Auch Rudi war in erster Linie beleidigt und zickig. Ich hatte ein bisschen das Gefühl, als wenn die Autorin ganz schlechte Laune hatte als sie das geschrieben hat. Das war für mich hinten und vorne nichts. Einziger Lichtblick war wie immer der Sprecher des Hörbuchs und halt, wenn die Oma sich eingemischt hat.
Bis jetzt mein Flop des Jahres.

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