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05.

Oct 2013

~ND

You Are Mine

Mine #1

Die Frauen in Chardonia haben kein leichtes Los, denn hier haben die Männer das Zepter in der Hand - genau genommen die Warlocks (Hexenmeister). Sie bilden die Regierung und machen die Gesetze. Frauen sie sind nicht viel mehr, als Diener und Gebärmaschinen. Sie haben zu gehorchen, für ihre Männer schön auszusehen und ansonsten still zu sein. Sollten ihre Meister unzufrieden sein, haben diese das Recht ?ihr Eigentum? zu schlagen, zu verhexen, einen tarnished (Befleckter; eine Art Diener) aus ihnen zu machen, oder sogar zu töten.

In dieser Welt lebt die 17-jährige Serena. Sie kommt aus einer bedeutenden Familie und in ihrem Blut steckt viel Magie. Das bedeutet, dass viele Warlocks an ihr als Ehefrau bzw. Mutter ihrer Kinder interessiert sind. Und so kommt es, dass ihr Vater sie für viel Geld an Thomas, einen aufstrebenden, jungen, aber auch grausamen Warlock, verschachert. Serena weiß, dass er sie nie besser behandeln wird, als ihr ebenso erbarmungsloser Vater und so tauscht sie nur ein Übel gegen ein anderes.
Doch dann kommt alles ganz anders: Bei einem Turnier, in dem Warlocks aus mehreren Ländern gegeneinander antreten, wird Thomas im Kampf getötet und sein ganzer Besitz geht an den Sieger Zade über - inklusive Serena. Doch ihrer neuer Besitzer scheint der Schlimmste von allen zu sein. Er ist ein Envadi. Und jeder weiß, dass diese Hünen nichts weiter als Barbaren sind...
Doch als ihr neuer Meister anstatt sie zu bestrafen in die andere Richtung schaut, als sie gegen eine Regel verstößt, beginnt Serena langsam, die Welt mit anderen Augen zu sehen. Vielleicht, ganz vielleicht sind Frauen doch nicht dazu bestimmt, ihr Leben allein im Dienst der Männer zu verbringen.

Eigentlich hat mir die Geschichte um Serena in You Are Mine von Janeal Falor richtig gut gefallen. Gerade für weibliche Leser, ist diese misogyne Welt natürlich ziemlich hart, aber dafür umso interessanter. Frauen haben hier wirklich gar nichts zu sagen und alle Männer behandeln ihre Ehefrauen und Töchter wie Dreck. Tatsächlich versuchen sie gerade auch noch eine Klausel durchzusetzen, die mehrere Ehefrauen erlauben soll. Es ist eine furchtbare Welt, die aber voll von Magie und interessanter Ideen steckt, so dass sie einen abwechslungsreichen Schauplatz bietet.
Es ist also kein Wunder, dass Serena nach außen hin wie ein ziemlich demütiges, eingeschüchtertes Mädchen wirkt. Doch dahinter brodelt es. Sie hasst ihren Vater und diese ganze Gesellschaft, doch sie weiß auch, dass sie ihrem Schicksal nicht entkommen kann, wenn sie nicht getötet oder zu einer tarnished gemacht werden will. Außerdem hat Serena schon immer die Strafen, für ihre kleinen Schwestern auf sich genommen, wenn sie konnte und hat viel zu viel Angst, was ihnen passieren könnte, falls sie zu sehr widerspricht.
Erst als Zade auftaucht, lernt sie ein etwas anderes Leben kennen. Trotzdem kann sie dem mächtigen Hünen einfach nicht vertrauen. Wer weiß, was für grauenhafte Strafen er sich ausdenkt, wenn es ihm endgültig mit ihr reicht? Das war der Punkt, an dem Serena ein wenig frustrierend für mich wurde. Denn eigentlich gibt ihr Zade kaum einen Grund, ihm nicht zu trauen. Wenn er sie denn mal, wie ein typischer Warlock behandelt hat, dann in Situationen, die ihm keine andere Wahl ließen. Dass es Serena schwer fällt vertrauen zu fassen, ist absolut verständlich. Aber sie sucht geradezu nach Grausamkeit in seinem Verhalten und dichtet sich manchmal etwas zusammen, das vollkommen irrational ist. Es ist ein sehr langer und mühsamer Weg, bis sich das zumindest etwas legt.
Vermutlich stammt daher auch mein Hauptproblem mit You Are Mine: Es gibt nur sehr wenig Romantik und auch das bisschen, das da ist, erst ganz am Ende. An sich gefällt es mir gut, wenn sich die Dinge langsam, schleichend und mit Bedacht entwickeln. Hier war es aber gepflastert mit Missverständnissen und dank der kompletten Unfähigkeit der Charaktere, den Mund aufzumachen und miteinander zu sprechen, oft sehr mühsam. Etwas mehr aufklärende Szenen zwischen den Hauptcharakteren wären da sehr schön gewesen. Zusätzlich verrennt sich Janeal Faloroft in lange Beschreibungen und Erklärungen zu Kleidern und Schauplätzen. Ich verstehe den Hintergedanken, schließlich geht es um Serenas Unabhängigkeit und die sollte auf keinen Fall von einem Mann abhängen. In diesem Fall geht das aber auf Kosten der Spannung. Zwar gibt es schon immer wieder aufregende oder temporeichen Szenen und vor allem das Ende (das übrigens in sich abgeschlossen ist) gefällt mir richtig gut, insgesamt ist die Geschichte aber doch etwas zäh.

Trotzdem, gefallen hat mir You Are Mine von Janeal Falor schon irgendwie. Die Welt, die Charaktere und die Geschichte selbst haben viel Potential und wenn der Plot nur etwas mehr Tempo und Romantik gehabt hätte, hätte das Buch richtig gut sein können.
Dennoch werde ich vermutlich die anderen Bücher dieser Reihe lesen. Eine Vorgeschichte mit dem Titel Mine to Tarnish, die von Selenas Schneiderin Katherine handelt, erscheint am 2. Dezember 2013. Von dem zweiten Buch Mine to Spellist außer dem Titel bisher noch nicht viel bekannt.

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