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27.

Sep 2013

~ND

After the Fall

Enthält minimale Spoiler für die restlichen Bücher der Tucker Springs-Reihe.

Schon seit er klein ist träumt Nathan davon, ein eigenes Pferd zu besitzen. Und nun, nach 10 Jahren träumen und 3 Jahren sparen, ist es endlich soweit und er kauft sich das Pferd seiner Träume: Tsarina. Er hofft, irgendwann mit ihr auf Dressurturnieren antreten zu können. Vorerst ist er aber einfach nur glücklich damit, mit ihr ins Gelände gehen zu können.
Doch schon bei ihrem ersten Ausritt mit ihr kommt es zu einem Unfall. Ein Motorradfahrer hat sich auf einen der Reitwege verirrt und erschreckt Tsarina so sehr, dass sie steigt, Nathan abwirft und selbst auch stürzt - auf Nathan.
Nun sitzt er in seinem Appartement mit gebrochenem und eingegipsten Bein und Arm und kann sich kaum noch rühren. Den Sommer mit Tsarina, auf den er sich so gefreut hat, kann er jetzt vergessen. Und zu allem Überfluss verliert sie auch noch ihre Topform, wenn er sie die nächsten drei Monate nicht reiten kann.
Doch dann erschließt sich Nathan eine völlig unerwartete Lösung: Ryan, der Motorradfahrer, dem Nathan den ganzen Schlamassel überhaupt erst zu verdanken hat, bietet an, sich um Tsarina zu kümmern, solange Nathan außer Gefecht ist. Einziges Problem ist nur, dass Ryan seit Jahren nicht mehr auf einem Pferd gesessen ist.
In den folgenden Tagen und Wochen, in denen Nathan Ryan Unterricht gibt, kommen sich die beiden näher und aus einer anfänglich eher schüchternen Freundschaft, wird schnell mehr. Doch Nathan hat sich bereits zu oft die Finger verbrannt und einige schreckliche Beziehungen hinter sich, um sich auf jemand neuen einzulassen. Vor allem nicht auf jemanden der vor hat, sich nie irgendwo niederzulassen und nur ein paar Monate in Tucker Springs bleiben will.

Denn in L.A. Witts After the Fall, dem 6. Tucker Springs Buch, haben Nathan und Ryan wirklich sehr unterschiedliche Vorstellungen von ihrer Zukunft. Nathan kennt nichts anderes als Tucker Springs und hat auch nicht unbedingt den Drang, von dort weg zu ziehen, und Ryan hat noch nirgends länger als ein, maximal zwei Jahre gewohnt. Kein Wunder also, dass Nathan versucht, sich emotional ein wenig zurückzuhalten. Nach seinen letzten zwei Beziehungen ist er auch gar nicht bereit für etwas Neues. Sex ist da allerdings etwas anderes. Und das soll es mit Ryan sein, einfach nur Sex. Doch die beiden verstehen sich auf Anhieb - oder zumindest nach dem Unfall - blendend und die Grenzen verwischen recht schnell. Da hilft es auch nicht, dass Ryan ein unglaublich lieber Kerl ist, der sowohl schüchtern, als auch fordernd sein kann und dass er der attraktivste Mann ist, den Nathan je gesehen hat.
Leider ist das aber auch schon so ziemlich alles, was in After the Fall passiert. Und so nett und sympathisch Nathan und Ryan auch sind, ganz hat es mir dann doch nicht ausgereicht, um ein ganzes Buch zu füllen. Die Geschichte ist ziemlich vorhersehbar und der Verlauf wird schon nach wenigen Seiten klar.
Auch der Schreibstil lässt ein wenig zu wünschen übrig. Die Gespräche bewegen sich manchmal ein wenig im Kreis und kommen nicht auf den Punkt. Außerdem hatte ich bis zum Schluss nicht den leisesten Schimmer, wie Nathan eigentlich aussieht. Einzig am Cover und der vagen Erinnerung, die ich an ihn aus den anderen Büchern hatte, konnte ich mich hier orientieren. Einzig die Sezenen um Tsarina sorgen für ein wenig Abwechslung. Man merkt gleich, dass L.A. Witt entweder selbst reitet oder sich zumindest sehr gut informiert hat und so gibt es doch im Großen und Ganzen ein paar sehr schöne Szenen um die Pferde.

Dennoch hat die dünne Handlung von After the Fall von L.A. Witt wie gesagt nicht ausgereicht, um das Buch wirklich gut zu machen. Da helfen auch die sehr sympathischen Charaktere nicht. Als nette, kleine Lektüre für einen verregneten Abend reicht es aber doch.

Wie die anderen Tucker Springs Romane, kann auch After the Fall unabhängig von den anderen Büchern gelesen werden, ohne dass es Verständnisprobleme geben würde.

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