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12.

Nov 2013

~nef

Sauerkrautkoma

Cover Sauerkrautkoma deutsch

Enthält eventuell Spoiler zu den ersten Büchern der Franz-Eberhofer-Serie.

Franz Eberhofer ist wieder da. Also zurück. In München jetzt. Er wird zwangsbefördert und ist alles andere als begeistert davon.
Offenbar will man ihn hier loswerden. Es ist ja nicht so, dass in dem kleinen Örtchen Niederkaltenkirchen so viel passieren würde - lediglich ein paar Morde, Geiselnahmen und ein Amoklauf. Aber das schafft jetzt auch der Simmerl Max. Das ist nämlich Franz Nachfolger. Ausgerechnet der kleine Scheisser vom Simmerl. Die stecken doch alle unter einer Decke hier, denkt sich der Franz und ist sauer. Nicht mal die Susi hat ihm was gesagt.

Auch daheim bei der Oma fühlt er sich nicht mehr wohl. Sein Bruder, der Leopold, hat mal wieder Stress mit seiner Frau - mit seiner dritten inzwischen. Franz mag die kleine Thaifrau, doch noch mehr die kleine Uschi, dem Leopold seine Tochter.
Alle sind ganz aus dem Häuschen, dass Franz nach München geht, ins Zentrum des Verbrechen. Als dann der Leopold auch noch einen ehemaligen Klassenkamerad mitbringt und der sich gleich wunderbar mit der Susi versteht, ist für Franz klar: München, ich komme!

So beginnt seine Arbeit dort am Montagmorgen. Er wird in ein Zimmer gesetzt und soll sich mit ungelösten Mordfällen befassen. Aber Franz hat dafür gar keinen Kopf. Erst einmal muss er sich in diesem riesigen Gebäude zurecht finden und an den Anblick der Polizeibeamten gewöhnen. Wer bitte schön hat den bunte Jeans erfunden?
Franz ist das alles suspekt und so verabredet der sich mit seinem alten Freund Rudi zum Mittag.
Doch die Rechnung hat er ohne seine Sippe gemacht. Kurze Zeit später hört er schon die Oma durch die Gänge watscheln und im Gepäck hat sie den Papa. Na servus.

Die Verwandtschaft will doch mal sehen wie es dem Buben da in München so geht, also sind sie den weiten Weg über Landstraßen nach München geschlichen. Der Papa fährt nämlich eine Rarität - einen Admiral. Und weil der ihm so heilig ist, behandelt er ihn besser als seine eigenen Kinder.
Gemeinsam machen sie sich auf den Weg zum Mittag mit dem Rudi, der alles andere als erfreut ist, dass sein Freund ihn schon wieder 45 Minuten hat warten lassen. Doch das Gezicke hält sich in Grenzen, denn die Oma bricht eh jedes Eis.

Nach einer gemütlichen Runde wollen Rudi und Franz die zwei Angereisten zum Auto bringen - doch das ist weg. Gestohlen. Papas heiß geliebter Admiral ist weg. Nun ist es kein Kunststück, denn der Wagen ist eh nie abgeschlossen. Aber wer bitte schön klaut so einen alten Wagen?
Franz macht sich daran eine Anzeige aufzugeben und schickt die Verwandtschaft mit dem Zug heim.
Kurz darauf wird der Wagen im Wald gefunden und Rudi und Franz machen sich zu später Stunde auf den Weg dorthin. Ein paar Dellen mehr hat er nun, der Admiral, aber sonst läuft er. Lediglich der Gestank ist unerträglich, aber mit offenen Fenstern schafft es Franz in der Nacht doch noch auf den elterlichen Hof. Der Papa ist total aus dem Häuschen und geht so gleich sein wertvollstes Stück besichtigen. Käseweiß kommt er zurück in die Küche zum Franz. Da liegt eine Leiche im Kofferraum. Franz glaubt ihm kein Wort - der Papa raucht einfach zu viel Kraut. Als dann auch die Oma weiss wie eine Wand wieder zurück kommt, geht Franz selbst nachschauen.
Alter Schwede - eine Frauenleiche im Kofferraum. Das erklärt natürlich den Gestank. Es hilft alles nix, Franz muss zurück nach München in die Gerichtsmedizin - der Günther wird ihm schon was zur Leiche sagen können.

Nun hat Franz also seinen ersten Fall in der neuen Polizeistation - und keine Sau interessiert sich dafür. Also nimmt er sich den Rudi als Partner und gemeinsam begeben sie sich auf Spurensuche.

Der inzwischen fünfte Fall für Franz Eberhofer bietet natürlich wieder typisch bayrischen Charme. Leider muss ich jedoch sagen, lässt die Reihe inzwischen stark nach. Standen in den ersten drei Bänden noch die Morde im Vordergrund, ist es jetzt immer mehr Franz Privatleben, das beleuchtet wird. Das ist wirklich sehr schade - denn es soll sich ja hierbei immer noch um einen Krimi handeln.
Die Ermittlungen laufen allerdings eher so nebenbei und ein richtiger Showdown fehlt ebenfalls. Das sich Franz in München nicht wirklich wohl fühlt, war irgendwie klar. Er hat sich dann halt doch zu sehr an seine kleine Gemeinde gewöhnt und an das Essen von der Oma kommt eh niemand ran.

Im Privatbereich geht es ein wenig drunter und drüber. Während Franz glaubt die Susi gehöre ihm, drängt sich ein zweiter Mann in Susis Leben. Der ehemalige Klassenkamerad hat sich gemacht, vom kleinen pickligen Streber zum Zahnpastalächelnden Millionär. Der kann der Susi schon einiges mehr bieten als Franz und so hört Franz von allen Seiten, er muss jetzt schon mal in die Puschen kommen. Heiraten soll er die Susi, doch Franz will eigentlich gar nicht heiraten.
So geht es hier etwas hin und her.
Das Highlight in den Büchern ist und bleibt die Oma. Ohne die wären die Bücher nur halb so lustig und ich hätte vielleicht schon aufgegeben sie zu lesen.

Schlussendlich hoffe ich wie immer, dass der nächste Band sich vielleicht endlich wieder auf den Ursprung besinnt und ein spannender Krimi wird.
Allerliebsten Dank an Nathalie für das Ausleihen des Buches =)

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