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23.

Oct 2013

~ND

Playing Dirty

Als Mitarbeiterin in einer PR Agentur weiß Sarah, wie sie mit Stars umzugehen hat. Sei es ein drogensüchtiger Rocker, ein arrogantes Popsternchen oder – wie bei ihren neuesten Klienten - eine hinterwäldlerische Country-Band. Die Cheatin' Hearts sind bekannt für ihre Schlägereien, Skandale und Exzesse - all das gehört zu ihrem Image. Doch nun machen sie ihrem Plattenlabel ernsthaft Angst: Der Leadsänger Quentin wurde von seiner langjährigen Freundin Erin, der Fidel-Spielerin der Band, verlassen – für Owen, ebenfalls Mitglied der Gruppe. Dazu kommt noch Quentins Drogenproblem und die Auflösung der Band scheint unmittelbar bevorzustehen. Deshalb soll Sarah zum Anwesen der Gruppe fahren und die Zügel in die Hand nehmen.

Quentin hat für seine Band drei einfache Regeln aufgestellt: 1. Keine Drogen 2. Kein Sex innerhalb der Band und 3. Kein Sex mit dem Feind (aka dem Plattenlabel und deren Repräsentanten). Diese Regeln waren nie sonderlich schwer einzuhalten. Cheatin' Hearts liefern eine gute Show ab und bieten den Fans das, was sie wollen, inklusive Drama und Schlägereien. In Wirklichkeit ist aber alles von der Band kalkuliert. Außer, dass in letzter Zeit einiges schief zu gehen scheint. Es gibt Spannungen innerhalb der Band und mittlerweile scheint Quentin der Einzige zu sein, der sich noch an die Regeln hält.
Zumindest bis er zum ersten Mal Sarah begegnet. Er ist sofort hin und weg von ihr und kann kaum seine Finger bei sich halten. Doch Quentin muss sich von ihr fernhalten, denn Sarah darf auf gar keinen Fall hinter die Geheimnisse der Band kommen, wenn die Cheatin' Hearts nicht alles verlieren wollen, was sie sich aufgebaut haben...

Auf Jennifer Echols bin ich schon vor einigen Jahren durch ihre Jugendbücher aufmerksam geworden. Die meisten von diesen haben mir ziemlich gut gefallen und so habe ich mich auch sehr auf ihre erste Reihe für Erwachsene gefreut. Leider ist die aber eine absolute und vollkommene Bruchlandung.
Ich weiß gar nicht wo ich bei Playing Dirty anfangen soll. Die Charaktere sind schrecklich, die Geschichte lächerlich und unglaubwürdig und es reiht sich ein Klischee ans nächste. Normalerweise bemühe ich mich, ein Buch nicht zu sehr zu verreißen, dieses Mal fällt mir das aber ausgesprochen schwer. Die beiden Hauptcharaktere Sarah und Quentin sind ziemlich anstrengend. Sarah will möglichst taff rüberkommen, weswegen sie sich eine Sängerin namens Natsuko zum Vorbild nimmt. Der kann nämlich niemand was vormachen, deshalb eifert Sarah ihr nach. Doch nicht nur war die ständige Erwähnung dieser mysteriösen Natsuko furchtbar ermüdend, ich fand es auch furchtbar, dass eine 30-jährige Frau sich auf so eine alberne Art und Weise profilieren muss. Quentin war kein Deut besser. Er stellt sich selbst als ungebildeten Hinterwäldler dar und die Geschichten und Dramen die er sich für seine Band ausdenkt sind zum Großteil einfach lächerlich. Natürlich verliebt sich Sarah aber auf Anhieb in ihn und wie jede professionelle Geschäftsfrau ist das erste was sie tut, als sie die Band trifft, sich mit ihnen zu betrinken und mit Quentin rumzuknutschen. Es gibt keinen Spannungsaufbau, keine Annäherung, kein gar nichts. Das Schlimmste aber ist, dass Sarah Quentin sein dümmliches Image abnimmt, obwohl er dabei nicht gerade überzeugend ist. Wieso sie nicht durchschaut, dass er das alles nur spielt, will mir absolut nicht einleuchten, vor allem nachdem sie länger als zwei Stunden mit ihm verbracht hat. Am Ende ist es nämlich Sarah selbst, die dadurch ziemlich dämlich und unbedarft rüberkommt.
Auch die Geschichte selbst gibt nicht viel her. Die Handlung ist extrem träge, es passiert kaum etwas und obwohl sich die Dinge zwischen Sarah, Quentin und der Band sehr schnell entwickeln will keinerlei Chemie zwischen den Charakteren aufkommen. Stattdessen verrennen sich die Figuren in eine übertriebene Lüge nach der anderen.

Es gibt nur zwei Punkte, die mir an Playing Dirty zumindest ein wenig gefallen haben: Zum einen wäre das die Dynamik der Band unter sich, vor allem im Hinblick auf die drei Regeln. Wie oben schon angedeutet hält sich keiner mehr so richtig an sie und ich fand es interessant zu sehen, zu welchem Ergebnis das führte.
Auch der Schreibstil war okay. Zwar gab es doch des Öfteren wirklich langgezogene Strecken, trotzdem war das Buch flüssig geschrieben und hatte den ein oder anderen elegant formulierten Moment.

Nichts davon konnte Playing Dirty von Jennifer Echols aber retten. Dafür waren die Charaktere und die ganze Geschichte zu langweilig, übertrieben oder schlicht unglaubwürdig. Ich persönlich musste mich wirklich durch das Buch quälen und werde vermutlich in Zukunft Abstand von Jennifer Echols Erwachsenenbüchern halten.

Playing Dirty ist das zweite Buch der Stargazer-Reihe, kann aber vollkommen unabhängig davon gelesen werden und erscheint am 29. Oktober 2013.

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