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21.

Sep 2014

~ND

Silver Shadows / Bloodlines: Silberschatten

Enthält Spoiler für die restlichen Bücher der Bloodlines Reihe.

Für Sydney ist ihr schlimmster Albtraum wahr geworden: Die Alchemisten haben von ihrer Beziehung zu Adrian und ihrer Freundschaft zu den anderen Vampiren erfahren. Die Konsequenzen waren ihr von Anfang an klar - Re-Education (zu deutsch etwa Umerziehung). Diese Einrichtungen jagen jedem Alchemisten einen kalten Schauer über den Rücken und Sydney erfährt nun am eigenen Leibe, dass die Gerüchte darüber nicht übertrieben sind. Sie wird manipuliert, gefoltert und gedemütigt. Doch Sydney hat sich geschworen, die Hoffnung, ihre Freundschaft zu den Moroi und Dhampiren und nicht zuletzt ihre Liebe zu Adrian niemals zu verraten und hält ihren Entführern eisern stand.
Doch sie wird dort nicht alleine gefangen gehalten. Es gibt viele Alchimisten, die anscheinend ebenfalls nicht immer ganz den Regeln folgten und anfingen, für sich selber zu denken. Und vielleicht kann Sydney in einigen von ihnen Verbündete finden...

Währenddessen ist Adrian am Verzweifeln. Seit Wochen versucht er schon Kontakt zu Sydney in ihren Träumen aufzunehmen, jedoch immer ohne Erfolg. Irgendjemand oder -etwas scheint sie zu blockieren. Auch Marcus und Adrians Freunde bei Hof haben keine Ahnung, wo Sydney gefangen gehalten werden könnte. Alle Spuren haben sich bisher im Sand verlaufen. Adrian kann nicht aufgeben, aber er weiß auch nicht, was er noch tun soll. Zu allem Überfluss, macht ihm der ständige Gebrauch von Spirit immer mehr zu schaffen, seit er aufgehört hat, seine Medikamente zu nehmen. Adrians Abwärtsspirale und sein Kampf um seinen Verstand nehmen immer fatalere Ausmaße...

Nach dem dramatischen Ende von The Fiery Heart / Bloodlines: Feuriges Herz von Richelle Mead war Silver Shadows / Bloodlines: Silberschatten natürlich sofort ein absolutes Muss für mich. Die Geschichte geht gleich genauso spannend weiter, wie sie im letzten Buch aufgehört hat. Ich hatte große Angst, ob Sydney all dem standhalten kann, was ihr die Alchemisten entgegenstellen. Die kennen nämlich sprichwörtlich keine Grenzen. Ihnen ist absolut jedes Mittel recht, um ihre Mitgliedern, die vom "rechten Pfad abgekommen sind", umzuerziehen. Selbst Gehirnwäsche ist dort keine Seltenheit. Darin liegt auch Sydneys größte Angst - nicht mehr sie selbst zu sein und im schlimmsten Fall alle zu verraten, die sie über die letzten Monate lieb gewonnen hat.
Auch die anderen Insassen machen es ihr erst mal nicht einfacher. Die Alchemisten wissen ganz genau, wie sie Argwohn und Misstrauen unter den Gefangenen säen können, so dass erst gar keine Aufstände entstehen können. Doch das unterstreicht nur wieder einen meiner liebsten Charakterzüge an Sydney: Sie weiß sich auch alleine zu helfen. Wenn es hart auf hart kommt, dann kann sie sich mit ihrem scharfen Verstand meist selbst aus schwierigen Situationen befreien. Deshalb blieb ihre Geschichte auch immer spannend, egal wie ausweglos sie auch erschien.

Adrian ist in mancher Hinsicht ihr genaues Gegenteil in diesem Buch - zumindest in der ersten Hälfte. Nachdem die Suche nach Sydney keine Erfolge verzeichnet hat, versinkt er in Selbstmitleid. Angestachelt von Spirit und seinen alten Dämonen, werden seine Launen immer düsterer und schon bald gibt er sich wieder alten Lastern hin, vor allem dem Alkohol. Als ihn sein Weg zurück an den Hof führt, wird das sogar nur noch schlimmer. Deswegen war ich in der ersten Hälfte manchmal ganz schön genervt von Adrian. Zwar hatte ich auch sehr viel Mitgefühl für seine Situation, war auch aber mindestens genauso enttäuscht von ihm und seiner mangelnden Willenskraft. Ihm müssen erst einige ziemlich augenöffnende Dinge widerfahren, bevor er wieder zu sich selbst findet. Dann aber ist er wieder sein ebenso charismatisches, wie sorgenschweres Selbst. Das ist der Adrian, über den das Lesen einfach Spaß macht.

Überhaupt hat vor allem die zweite Hälfte von Silver Shadows / Bloodlines: Silberschatten eine Menge zu bieten. Hier wird die Geschichte erst richtig spannend und von einer Seite auf die nächste tun sich die unglaublichsten Entwicklungen auf. Zwar handelt das ganze Buch im Grunde nur von Sydneys Gefangenschaft bzw. ihren Fluchtversuchen, aber dennoch ist es zu keiner Sekunde langweilig. Dafür sorgen viele alte und neue Bekannte, sowie die ständigen Wendungen, die Richelle Mead für ihre Leser in petto hat. Auch das Ende in diesem Buch ist wieder alles andere als einfach zu schlucken. Der Cliffhanger ist zwar nicht so unerträglich wie der, aus dem letzten Buch, aber dennoch kann ich es jetzt schon kaum erwarten The Ruby Circle, das letzte Buch der Bloodlines Reihe in den Händen zu halten, das am 10. Februar 2015 in den USA erscheint.

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