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27.

Mar 2014

~ND

Shine Not Burn

What happens in Vegas, stays in Vegas.

Andie hat einen festen Plan für ihr Leben: Sie möchte Partnerin in ihrer Anwaltskanzlei werden, dann heiraten, 2.5 Kinder bekommen und danach möglichst eine eigene Firma gründen. Nachdem sie keinerlei Kontrolle über ihre Kindheit und Jugend hatte, ist es ihr nun umso wichtiger, dass sie alles im Griff hat. Andie ist überzeugt, mit ihrem Plan das Richtige zu tun.
Doch dann macht ihr Freund mit ihr Schluss und sie muss einen neuen geeigneten Kandidaten finden, der die gleichen Ziele und Wünsche verfolgt, wie sie. Vorher macht sie aber erst einmal "Urlaub" (zum ersten Mal in Jahren): Ganze eineinhalb Tage in Las Vegas warten auf sie, um den Junggesellinnenabschied ihrer Freundin Kelly zu feiern. Doch die sonst so verantwortungsvolle, zielstrebige Andie erlebt dort die Nacht ihres Lebens. Denn kaum im Casino angekommen, steht sie auch schon dem schönsten Mann gegenüber, den sie je gesehen hat. Mack ist sexy, niedlich, intelligent und zwischen den beiden funkt es auf Anhieb. Und das Beste? Mack ist ein Cowboy!
Doch als sie am nächsten Morgen aufwacht, ist Mack weg und Andie hat nur noch eine sehr vage Erinnerung an den Anfang der letzte Nacht...Sie weiß noch, dass sie miteinander im Bett gelandet sind - alles danach ist ein kompletter Filmriss. Andie ist zwar enttäuscht, dass sie ihren Cowboy nicht nochmal gesehen hat, aber er hätte sich sowieso nicht mit ihrem Lebensplan vereinbaren lassen...

Zwei Jahre später ist Andie ihren Zielen einen großen Schritt näher: Sie ist Partnerin in ihrer Kanzlei und will in ein paar Wochen heiraten. Doch dann bekommt sie einen Anruf vom Standesamt, der alles in Gefahr bringt - denn Andie ist, ohne es zu wissen, bereits seit zwei Jahren verheiratet...

Ich kann mich nicht so recht entscheiden, was ich von Shine Not Burn von Elle Casey halten soll. Auf der einen Seite habe ich mich wirklich ein bisschen in die Charaktere verliebt. Andie ist aufsässig, willensstark und ziemlich lustig. Ihre passieren ständig die schrägsten Dinge und trotzdem manövriert sie sich ziemlich souverän durch ihr Leben. Zumindest solange sie sich an ihren Plan halten kann - der bestimmt nämlich ihr gesamtes Tun. Das konnte zwar schon mal sehr anstrengend sein, denn für den Leser ist ziemlich offensichtlich, dass sie sich in vielen Bereichen damit keinen Gefallen tut. Wenn man aber mehr von ihrer Vergangenheit erfährt, dann ist ihr Wunsch nach Kontrolle durchaus verständlich. Auch Mack ist ein toller Charakter. Er ist auf den ersten Blick ein klassischen Alphamännchen: Sexy, wortkarg, ein echter Mann. Auf den zweiten Blick aber ist er auch noch ein wirklich lieber Kerl, der nur das Beste für die Menschen will, die ihm wichtig sind. Auch die anderen Charaktere, allen voran Macks Familie, haben es mir angetan. Manche sind skurril, manche hinterlistig, manche einfach nur sympathisch und fast alle sehr interessant.
Auch der Humor ist in Shine Not Burn groß geschrieben. Andie ist mit ihrer smarten, aufmüpfigen Art immer wieder für einen Lacher gut. Ihr Hang zum Desaster und ihre Tollpatschigkeit tun ihr übriges. Elle Casey hat einen sehr cleveren und wortgewandten Schreibstil, der sehr unterhaltsam ist und sich angenehm lesen lässt.

Auf der anderen Seite hat Elle Casey aber auch leider kein besonders gutes Gefühl für Timing und Konsequenz. Gerade am Anfang gibt es einige Abschnitte, die sich sehr gedehnt haben. Da ist schnell mal Langeweile aufgekommen. Für mich ging die eigentliche Geschichte erst mit ihren Hochzeitsplänen in der Gegenwart los - bis es dazu aber kommt, sind aber beinahe schon 40% des Buches vergangen. Für den Anfang hat sich die Autorin unangemessen viel Zeit genommen. Im Hauptteil der Geschichte fühlt sich dagegen Vieles etwas überstürzt an. Hier hat sie für meinen Geschmack an den falschen Stellen geprotzt und gespart.
Im Prinzip ist die Geschichte ausschließlich aus Andies Sicht geschrieben. Allerdings gibt es auch zwei oder drei Kapitel aus der Perspektive anderer Personen und ich bin mir nicht ganz sicher, welchem Zweck diese dienen sollten. Sie waren weder notwendig noch sonderlich aufschlussreich. Mich haben sie in meinem Lesefluss eher gestört und ehrlich gesagt auch verwirrt. Ich habe ständig darauf gewartet, noch einmal in eine der anderen Perspektiven zurück zu springen.
Auch das Ende hat mich ein bisschen enttäuscht. Andie ist eigentlich so eine toughe Persönlichkeit, aber als es am Schluss darauf ankam, hat man davon nichts mehr gemerkt. Gerade in diesem Moment hatte ich mir mehr von ihr erhofft und das hat einen etwas faden Geschmack in meinem Mund hinterlassen.

Trotzdem hatte ich Spaß mit Shine Not Burn von Elle Casey, denn die Charaktere und der witzige Schreibstil konnten ein wenig über die Schwächen hinweg trösten.
Über eine deutsche Veröffentlichung ist mir nichts bekannt.

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