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21.

Oct 2014

~ND

Killer Queen

Enthält Spoiler für Painted Faces.

Nicholas Turner ist kein gewöhnlicher Mann. Auf den ersten Blick mag er vielleicht der hübscheste und männlichste Typ sein, den viele Frauen je gesehen haben. Doch sein Beruf dürfte für die meisten eine Überraschung sein: Er arbeitet als die Drag Queen Vivica Blue. Das hindert ihn aber nicht daran, eine Frau nach der anderen abzuschleppen, denn er ist trotz seines Jobs alles andere als schwul. Nicholas hat die Welt bereist, viel gesehen und viel erlebt. Doch nicht alles davon war gut. Nicholas hat Dämonen, die drohen, ihn irgendwann noch mal umzubringen.
Als sein Freund Phil ihn aus einer besonders tiefen Krise rettet und mit nach Dublin nimmt, ist Nicholas fest entschlossen, sein Leben umzukrempeln. Das dürfte allerdings alles andere als einfach werden.
Doch dann lernt er seine Nachbarin Freda kennen und ist von Anfang an fasziniert von der schlagfertigen, kurvenreichen jungen Frau, die seine Avancen allerdings nicht sonderlich zu beeindrucken scheinen. Das kann Nicholas natürlich nicht auf sich sitzen lassen. Doch es dauert nicht lange bis ihm klar wird, dass Fred nicht einfach nur eine einfache Eroberung für ihn sein wird.

In Killer Queen erzählt L. H. Cosway nun die Geschichte von Painted Faces aus Nicholas Perspektive. Und auch seine Seite ist definitiv lesenswert. Denn Killer Queen ist nicht einfach nur ein Aufwasch von dem, was wir in Painted Faces bereits gelesen haben. Nicholas ermöglicht uns eine ganz neue Sicht auf die Dinge und es gibt einige Kapitel, die vor und nach diesen Ereignissen spielen und dadurch jede Menge Neues für den Leser bieten.

Vor allem aber gibt es tiefere Einblicke in Nicholas. Ich hatte große Angst, dass die Autorin mir diesen faszinierenden Charakter vielleicht ein wenig kaputt machen könnte, wenn sie uns in seinen Kopf blicken lässt. Viel von Nicholas Charme kommt schließlich zumindest teilweise von seiner Undurchschaubarkeit und seiner Unberechenbarkeit. Doch die Sorge war vollkommen unbegründet. L. H. Cosway hat ihre Figuren voll im Griff und obwohl wir ihn viel näher kennenlernen, verliert er nichts von seinem einzigartigen Charme.
Killer Queen lässt den Leser in Nicholas Vergangenheit blicken und zeigt, wie er zu seinem ungewöhnlichen Job gekommen ist - die positiven und die furchtbar traurigen Gründe. Wie ihr euch vermutlich noch aus Painted Faces erinnert, war Nicholas Kindheit alles andere als einfach und ich musste manchmal schon ganz schön schlucken, wenn er auf die Details eingegangen ist.
Hauptsächlich aber macht die Geschichte natürlich Nicholas Freundschaft zu Freda aus. Diese beiden zusammen gehören einfach zu meinen absoluten Lieblingspaaren. Es gibt so viele süße, emotionale, humorvolle, heiße und traurige Momente zwischen ihnen. Es sind zwar in diesem Buch nur ausgewählte Szenen, die wir aus seiner Sicht zu lesen bekommen, trotzdem hat sich L. H. Cosway alle wichtigen Kapitel vorgenommen und wirft dadurch teilweise ein ganz neues Licht auf die Geschenisse in Painted Faces. Aber Killer Queen macht das Vorgängerbuch dadurch nur umso schöner. Natürlich lernt man Fred auch ganz anders dadurch kennen. Sie durch Nicholas Augen zu sehen war einfach fantastisch und hat mein Herz jedes mal wieder höher schlagen lassen.

Und dann ist da natürlich noch Miss Vivica Blue. Ich liebe Nicholas Bühnenpersönlichkeit einfach. Wir erleben gleich mehrere ihrer Auftritte im Laufe des Buchs und jeder einzelne hat großen Spaß gemacht, gerade weil Nicholas hier so mit den Geschlechterrollen spielt. Killer Queen fordert ganz geschickt die Erwartungen und Vorurteilen der Leser heraus und lädt dadurch immer mal wieder ein bisschen zum Nachdenken ein.
Ebenfalls eine besondere Rolle spielt die Musik. L. H. Cosway hat jedem Kapitel ein bis zwei Songs zugewiesen, die zur Stimmung oder dem Inhalt passen und schafft damit eine ganz besondere Atmosphäre. Killer Queen hat dadurch sozusagen seinen eigenen Soundtrack, den ihr euch hier auf Spotify sogar anhören könnt und der einfach unglaublich gut passt - jeder dürfte dadurch einige großartige neue Songs kennenlernen. ;)

Wenn ihr es noch nicht getan habt, kann ich euch nur raten euch Painted Faces schnellsmöglich zu besorgen - und Killer Queen am besten noch gleich mit dazu. Es ist einfach eine ganz außergewöhnliche Liebesgeschichte, die L. H. Cosway hier geschaffen hat und die ich mit jeder neuen Nuance, die sie hinzufügt, nur umso mehr liebe.

Übrigens wurde Killer Queen ursprünglich als Novelle angekündigt. Eigentlich ist es aber mit knapp 300 Seiten fast ein voller Roman. Man kommt also voll auf seine Kosten. Außerdem ist das E-Book vom 22. bis 26. Oktober 2014 kostenlos!

Thanks to Lucia from Reading Is My Breathing for letting me borrow her teaser pictures. ;)

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