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28.

Dec 2014

~ND

Golden Son

Enthält Spoiler für Red Rising.

Nachdem Darrow sich im Institut, der ersten "Schule" der Society, mit Glanz und Glorie durchsetzen konnte, blieb ihm die freie Wahl, welches Haus er sich für seine weitere Ausbildung bzw. als Sponsor aussucht. Seine Wahl fiel ausgerechnet auf den ArchGovenor des Mars – und den Mörder seiner Frau Eo - Nero au Augustus.
Mit dieser Entscheidung hat er allerdings nicht nur Freunde gemacht.

Nun ist Darrow gerade dabei, die nächste Etappe seiner Ausbildung abzuschließen: Die Academy, in der er mehr oder weniger simulierte Schlachten im Weltraum schlagen muss. Doch Darrow hat seine eigentliche Aufgabe nicht aus den Augen verloren. Denn was für die Goldenen nichts weiter, als ein Kriegsspiel ist, ist für viele der niederen Farben bitterer Ernst und kostet viele Leben. Darrow und die Rebellengruppe Sons of Ares wollen weiterhin die ungerechte Society in ihren Grundfesten erschüttern. Doch dafür muss sich Darrow weiterhin nach oben arbeiten.
Mittlerweile hat er allerdings viele Feinde - allen voran die Familie Bellona, die nichts unversucht lassen wird, um sich an Darrow für den Tod ihres Sohns Julian zu rächen. Doch als Darrows Pläne immer weitere Kreise ziehen, wird diese Fehde bald zum kleinsten seiner Probleme...

Die Red Rising Trilogie von Pierce Brown ist wirklich etwas ganz Besonders und anders, als alles, was ich bisher gelesen habe. Der erste Band Red Rising hatte mich vollkommen von den Socken gehauen und so hatte ich natürlich auch riesige Hoffnung für den zweiten Band Golden Son.
Zunächst hatte ich allerdings so meine Schwierigkeiten in die Geschichte zu finden. Es erinnerte stellenweise eher an ein altes römisches Stück, als an einen modernen Science Fiction Roman. Die Dialoge sind vollgeladen mit Anspielungen und könnten auch von Menschen im Alten Rom gesprochen werden. Eigentlich macht genau das den einzigartigen Schreibstil des Autors aus, aber es dauerte deshalb auch eine Weile, bis ich mich wieder in diese Welt eingefunden hatte. Als es dann aber soweit war, hat sie mir fast noch besser gefallen, als im ersten Teil der Reihe.
Die Geschichte setzt fast zwei Jahre nach dem Ende des ersten Bands an und Darrow ist seinem Ziel ein einflussreiches Mitglied der Society zu werden einen großen Schritt näher. Doch wie er auf die harte Art herausfinden musste, können sich die Dinge innerhalb einer Sekunde in dieser Gesellschaft ändern und so werden Darrow immer wieder Steine in den Weg gelegt - was oft mit dem Tod eines seiner liebgewonnen Freunde endet. Golden Son ist wirklich keine fröhliche Geschichte und nichts für sanfte Gemüter. Pierce Brown hält sich kein bisschen zurück, wenn es um Kampfszenen oder Attentate geht. Immer, wenn ich dachte, es könne jetzt nicht mehr schlimmer werden, hat der Autor noch eins drauf gelegt. Die Geschichte entwickelt sich dadurch mit einem wahnsinnigen Tempo und manchmal kann man gar nicht schnell genug schauen, bevor sich wieder etwas verändert hat und aus Freunden Feinde oder aus Gegenern Verbündete wurden. Ich weiß, dass ich habe es bereits im ersten Teil gesagt, aber ich sage es wieder: Ich vertraue kaum jemandem in dieser Geschichte - abgesehen von Darrow, obwohl auch er manchmal wirklich perfide Pläne schmiedet.
Ich habe aber natürlich den ein oder anderen Liebling. Diese Liste wird von Darrows treustem Freund Sevro angeführt. Dieser kleine, unfreundliche Kerl hat es wieder geschafft mein Herz zu erobern. Doch auch in Mustang setze ich nach wie vor große Hoffnungen, obwohl sie in diesem Buch noch undurchschaubarer ist, als im ersten Teil. Auch Eo ist - obwohl sie genau genommen keine Rolle spielt - irgendwie immer noch ein sehr greifbarer Charakter. Lange Zeit war sie Darrows einzige Motivation. Doch je tiefer er in die Welt der Goldenen eintaucht und Freunde und Verbündete findet, umso mehr findet er, für das es sich zu kämpfen lohnt.

Eine Sache gibt es allerdings, die vermutlich für einige Leser problematisch sein wird. Mir persönlich hat es nicht viel ausgemacht und es verändert auch meine Meinung über das Buch nicht. Pierce Brown legt sehr großen Wert auf die Technik in seiner Welt. Es gibt jede Menge neue Erfindungen, meist Waffen oder Raumschiffe, und dem meisten hat er einen neuen Namen gegeben. Er hält sich allerdings nicht mit langen Erklärungen dazu auf. Das ist einerseits ziemlich gut, da es den Fluss der Geschichte nicht stört, auf der anderen Seite sitzt man aber schon manchmal etwas ratlos da und überlegt, wie man sich diese oder jene Waffe nun genau vorzustellen hat.

Trotzdem, unterm Strich ist Golden Son von Pierce Brown ein phantastisches Buch, das seinem Vorgänger in nichts nachsteht. Spannend, abwechslungsreich und mit einem ganz besonderen Schreibstil, bei dem man sich manchmal wie ins alte Rom zurückversetzt fühlt, bietet Golden Son eine ausgezeichnete Fortsetzung und gab mir als Leser genau das, was ich wollte. Wir bekommen Anwtorten auf Fragen, die ich eigentlich nicht vor dem letzten Band erwartet hätte, wirft aber auch jede Menge neue auf. Deshalb ist dieses Buch absolut kein Lückenfüller, sondern eine wichtige Etappe in dieser Reihe, die Großes für das letzte Buch der Red Rising Trilogie erwarten lässt.

Golden Son erscheint am 6. Januar 2015 auf Englisch. Deutsche Leser müssen sich noch bis zum 27. April 2015 gedulden.

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