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24.

May 2015

~ND

End of Days

Enthält Spoiler für die übrigen Bücher der Penryn and the End of Days Reihe.

Langsam aber sicher läuft Penryn und ihren Freunden die Zeit davon. Unter den Engeln herrscht Ungeduld und sie warten auf die Apokalypse, die ihnen Uriel versprochen hat. Uriel will mit allen Mitteln, der Messenger, also der Bote Gottes werden, und ist dafür zu allem bereit, selbst wenn es bedeutet, sein Volk nach Strich und Faden zu belügen. Penryn weiß deshalb, dass für sie und die restliche Menschheit nicht mehr viel Zeit bleibt.
Doch bevor sie an das Wohl andere denken kann, muss sie erst ihre Familie und Freunde retten. Seit den Experimenten, die die Engel an ihrer kleinen Schwester Paige durchgeführt haben, ist diese nicht mehr die Alte. Nicht nur äußerlich ist sie von Narben gezeichnet, auch ihr Appetit hat sich in eine ganz andere Richtung entwickelt... Und auch für Raffe wird es langsam eng. Seine Engelsflügel verwittern zusehends und er braucht dringend einen Arzt, der sie ihm wieder annähen kann, bevor es zu spät ist.
Doch was passiert, wenn Raffe seine Flügel endgültig wieder bekommt und zurück zu seinesgleichen gehen kann? Schließlich sollten er und Penryn eigentlich verbitterte Feinde sein, doch bei dem Gedanke, gegen ihn kämpfen zu müssen, dreht sich ihr der Magen um.
Eines ist jedoch klar: Ihre Loyalität wird, wenn das Ende aller Tage eintritt, auf eine harte Probe gestellt...

Hier ist er also, der langersehnte letzte Teil der Penryn and the End of Days Reihe. Nachdem sich ständig geändert hat, wie viele Bücher die Reihe nun umfassen soll und wir schließlich jetzt bei drei angekommen sind, muss ich zugeben, dass ich ziemlich skeptisch war, was End of Days von Susan Ee anging. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie die Autorin alles zu einem runden Ende bringen wollte, wenn man bedenkt, wie sie uns im zweiten Teil zurück gelassen hat. Und in gewisser Hinsicht, war diese Sorge auch gerechtfertigt.
Doch erst einmal zur Geschichte selbst: End of Days setzt direkt nach den Ereignissen des letzten Buchs an. Raffe und Penryn haben den Stützpunkt der Engel gehörig auf den Kopf gestellt und Penryn ist nun sowohl bei den Menschen als auch den Engeln eine Legende, nachdem es ihr gelungen ist, einen Engel zu töten. Das in Verbindung mit dem Druck, schnell einen Arzt für Raffe und Paige zu finden, sorgt eigentlich von Anfang an dafür, dass die Spannung in diesem Buch ziemlich hoch gehalten wird. Zwar gibt hier und da schon ein paar Momente, die sich ein wenig in die Länge zogen, aber im Grunde waren diese Augenblicke ganz angenehm, um wieder ein bisschen Ruhe ins Geschehen zu bringen.
Denn Susan Ee hat sich wieder einige großartige und schreckliche Dinge einfallen lassen. Die Monster, die Uriel von seinen Wissenschaftlern kreiieren lässt, werden jedes Mal noch furchtbarer und er scheut wirklich vor nichts zurück, um seine Ziele zu erreichen. Er ist bereit, den Engeln eine riesige Show zu bieten, um sie zu überzeugen, dass er der nächste Messenger sein sollte. Die Menschen sind für ihn nur Mittel zum Zweck. Doch auch unabhängig von Uriel hat die Autorin einige echte Horror-Momente eingebaut. Penryn begegnet Kreaturen und gelangt an Orte, die sie sich in ihren schlimmsten Alpträumen nicht vorstellen konnte und die mir beim Lesen regelmäßig kalte Schauer über den Rücken laufen ließen.

Wenn ihr wie ich seid, interessiert euch allerdings in erster Linie, wie es mit Penryn und Raffe weitergeht. Sie wissen, dass sie keine gemeinsame Zukunft haben, denn Raffe kann und will nicht riskieren, wieder seine Flügel zu verlieren. Man merkt aber während des Lesens die ganze Zeit, wie sehr sich beide wünschten, dass es anders sein könnte. Doch man spürt leider auch, wie sehr sie sich langsam aber sicher voneinander entfernen. Wie es zwischen den beiden ausgeht, werde ich euch natürlich nicht sagen. Aber unabhängig davon, hat mir irgendwie ein bisschen die Gefühlsintensität zwischen den beiden gefehlt. Ich bin zwar froh, dass Susan Ee die eigentliche Handlung vor die Liebesgeschichte gestellt hat (schließlich haben sie alle eigentlich grade ganz andere Probleme) und rutscht damit nie ins Kitschige ab, aber trotzdem hätte ich mir einfach etwas mehr Emotionen gewünscht.

Das ist es aber auch noch gar nicht, weswegen sich einige meiner Befürchtungen im Vorfeld bestätigt haben. Vielmehr liegt das daran, dass einfach nicht genug Zeit blieb, die Geschichte zu einem wirklich runden Abschluss zu bringen. Das Ende wirkt ein wenig überstürzt und sehr, sehr einfach gestrickt. Ich hatte mir wirklich mehr erwartet und auch, wenn ich im Grunde mit den Ereignissen zufrieden bin, blieben mir einfach zu viele Fragen offen. Wieso durften Engel und menschliche Frauen nicht heiraten? Was passiert mit all den Kreaturen? Was passiert mit den Menschen? Wieso handelten die Engel am Ende so, wie sie es eben taten? Auf all diese Dinge bekommt man keine wirklichen Antworten bzw. höchstens ein paar fadenscheinige Spekulationen. Mit den meisten dieser Fragen hätte ich vielleicht leben können, wenn das Ende nicht gar so simpel geraten wäre.

Unterm Strich kann ich deswegen zwar sagen, dass ich End of Days von Susan Ee mochte und dass es durchaus einige tolle Ideen gab, dass mir aber auch zu viele Fragen unbeantwortet bleiben, um es zu einem wirklich befriedigenden Abschlussband zu machen.
Trotzdem werde ich ziemlich sicher die nächsten Bücher von Susan Ee lesen - auch wenn ich hoffe, dass sich diese Reihen dann nicht mit ständigen Änderungen selbst schaden.

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