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20.

Sep 2015

~nia

Werwolves of Brooklyn

Werwolves of Brooklyn ist für Leser unter 18 Jahren nicht geeignet!

Darien Mackey lebt seit 10 Jahren in Brooklyn, im Apartment über seiner Arbeitsstätte, dem Fleischwarenladen des polnisch-stämmigen Herrn Nowak, wo er als Schlachter und Metzger arbeitet. Darien war zwar schon immer schwul, sonst aber eher unauffällig und völlig zufrieden damit, ein ruhiges und zurückgezogenes Leben zu führen. Jedenfalls, bis sein bester Freund Jacob ihn zu einer Zusammenkunft schleppt, wo es den halluzinogenen Pflanzensaft Ayahuasca zu trinken gibt. Zunächst ist Darien nicht besonders begeistert, doch dann fängt der Saft an zu wirken und die bewusstseinserweiternde Substanz beschert ihm einen wundervollen Traum von Wölfen, die ihn aufnehmen, als sei er einer der ihren.

Kurz darauf bemerkt Darien, dass er sich wirklich zu verändern beginnt. Er wird selbstbewusster, bestimmter, hungriger und sein Drang für Sex nimmt ungekannte Ausmaße an. Als die von ihm geliebte Handwerkerbibliothek geschlossen und das Gebäude zu teuren Lofts umgewandelt werden soll, reicht es Darien. Er sagt den seelenlosen Bauunternehmern den Kampf an. Dabei erweckt er das Interesse von Albeus Finley, dem sogenannten König der Lipsius Gesellschaft zum Erhalt von Brooklyn. In der Gesellschaft gibt es neben dem König auch einen Herzog, einen Marquess, einen Graf und einen Viscount. Das kommt Darien zwar alles ziemlich seltsam vor, dennoch fühlt er sich wie magisch zu Albeus hingezogen. Als dann mehrere zwielichtige Bauunternehmer und andere Ganoven mitten in der Stadt von wilden Tieren zerfleischt werden und Darien weiter Veränderungen an sich bemerkt, wird klar, hier geht wirklich etwas Übernatürliches vor.

Werwolves of Brooklyn von Brad Vance war ein spontaner Griff, weil ich von dem Autor schon mal eine sehr interessante Kurzgeschichte gelesen hatte und es das Buch letztens umsonst zum Download gab. Tatsächlich war die Geschichte nicht schlecht und ich habe mich gut unterhalten gefühlt. Allerdings hatte ich das Gefühl, dass der Autor ein wenig zu viel des Guten in der Story unterbringen wollte:

Da gibt es das Thema Erhalt von Stadtteilen und deren Lebenskultur, was insbesondere in so teuren Städten wie New York, London oder Paris tatsächlich von Belang ist. Dass hier tatsächlich ein Erfolg erreicht wird, ist schön für alle Beteiligten. Wie das erreicht wird - durch Werwölfe, die den Halsabschneidern einfach den Garaus machen - ist dann allerdings gewöhnungsbedürftig.
Dann ist da auch noch die Geschichte von Albeus Finleys Vergangenheit, die einen großen Anteil am Buch hat und welche die Themen Sezessionskrieg und Kriegsgräuel umfasst.
Und natürlich die Entwicklung der Beziehung zwischen Darien and Albeus und wie das alles mit den Werwölfen von Brooklyn zusammenhängt. Beides macht ebenfalls einen guten Teil der Geschichte aus.

Als Werwolves of Brooklyn zu Ende war, hatte ich das Gefühl, es hätte gerade erst begonnen. An sich kein schlechtes Zeichen, aber bei einem einbändigen Werk dann doch vielleicht nicht absolut erstrebenswert. Darien und Albeus und auch die anderen Mitglieder der Gesellschaft waren interessante Charaktere und ich hätte gerne noch mehr über sie erfahren.

Was ich an dem Stil von Brad Vance allerdings wirklich mag, ist die Direktheit mit der die Beteiligten zur Sache kommen. Selbst, wenn Liebe und andere Emotionen im Spiel sind, es wird einfach gemacht. Ohne großes Tamtam und das ist etwas, was man nicht so oft findet und was hier wirklich erfrischend war. Auch wenn es keine volle Sternenzahl gibt, ist Werwolves of Brooklyn sicher nicht das letzte Buch von Brad Vance für mich gewesen.

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