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31.

Jan 2016

~ND

Pawn of the Phoenix

Enthält Spoiler für Mind of the Phoenix.

Wenn Moira jemand vor ein paar Wochen gesagt hätte, wie ihr Leben heute aussehen würde, hätte sie demjenigen ins Gesicht gelacht. Denn anstatt in irgendeinem dunklen Loch auf ihre Hinrichtung zu warten, lebt sie in Detective Keenan Edwards schönem Haus in einem der nobleren Teile von Braxton und lässt es sich eigentlich ziemlich gut gehen. Seit sie der Polizei dabei hilft, den Phoenix zu fassen, dem es gelingt kategorisch bestimmte Leitfiguren der Elite der Stadt auszulöschen, hat sich viel für sie geändert. Zum einen hat sie Freunde in Menschen gefunden, mit denen sie nie gerechnet hätte - etwas, das der von Natur aus misstrauischen Moira sehr schwer fällt. Am meisten zu schaffen macht ihr allerdings die Tatsache, dass sie sich langsam nichts mehr vormachen kann, was ihre Gefühle für Keenan angehen. Er geht ihr unter die Haut wie kaum jemand zuvor, doch Keenan blockt aus irgendeinem Grund jegliche ihrer Annäherungsversuche ab und schickt ihr sehr gemischte Signale. Moiras Frustration geht irgendwann so weit, dass sie eine Ablenkung sucht - und damit ihre Beziehung zu Keenan vielleicht für immer zerstören könnte.
Es dauert aber nicht lange, bis Moira und Keenan ihre gesamte Konzentration wieder auf ihren Fall richten müssen, denn der Phoenix scheint noch lange nicht fertig zu sein. Es geschehen erneut Morde und die Polizei tappt weiter im Dunkeln, bis Moira eine Entdeckung macht, die wieder alles verändern könnte - und die sich in ihrem eigenen Bewusstsein versteckt. Denn eines wird immer klarer: Der Einfluss des Phoenix reicht weiter, als Moira und Keenan es jemals erwartet haben...

Pawn of the Phoenix von Jamie McLachlan ist eines der Bücher, das ich dieses Jahr mit der meisten Spannung erwartet habe. Schon Mind of the Phoenix, das erste Buch der The Memory Collector Series Reihe, konnte mich komplett überzeugen, weshalb ich natürlich auch riesige Hoffnungen auf die Forsetzung gesetzt habe. Jamie McLachlan ist es wieder von der ersten Seite an gelungen, mich in ihre Welt zu ziehen. Die Elite, die Empathen und die normale Bevölkerung haben so eine interessante Dynamik, dass man gar nicht so richtig weiß, zu wem man eigentlich halten soll. Das Auftauchen des Phoenix erschüttert den ohnehin schon sehr wackligen Status Quo natürlich immens. Die Bevölkerung wird mehr als unruhig und ihre Angst vor den Empathen verstärkt sich, denn es dringen immer mehr Details über den eigentlich geheimen Fall zur Öffentlichkeit durch. Die Empathen auf der anderen Seite sehen im Phoenix natürlich ihre Chance auf ein freies Leben. Für Moira und Keenan wird es richtig schwer zu durchschauen, wem man noch trauen kann. Auch als Leser ist man natürlich ständig am rätseln und spekulieren, wer wo seine Finger drin haben könnte. Jamie McLachlan gibt in Pawn of the Phoenix jede Menge Hinweise und es macht einfach unglaublich Spaß mit Moira und Keenan mitzuknobeln.
Gleichzeitig finden wir aber auch Dinge über Moira und Keenan heraus, die mich komplett überrascht haben. In einer Welt, in der andere mit den Köpfen und Gedanken der Menschen spielen können, ist einfach alles möglich. Moira und Keenan können sich nicht einmal auf ihren eigenen Verstand verlassen und auch wenn mich genau das beim Lesen ziemlich paranoid werden ließ - denn ich habe wirklich niemandem mehr über den Weg getraut - war es auch genau das, was dem Buch eine unglaublich dichte und spannende Stimmung verliehen hat, selbst in dem ein oder anderen ruhigen Moment.
Was mir aber am allerbesten an Pawn of the Phoenix gefallen hat ist die Tatsache, dass es wesentlich emotionaler als sein Vorgänger ist - und dabei aber immer noch nicht von der eigentlichen Geschichte ablenkt. Es ist absolut klar, dass da etwas ist zwischen Moira und Keenan. Moira denkt zwar ganz und gar nicht an Gefühle oder gar (niemals!) Liebe, was bei ihrer Vergangenheit als Konkurbine natürlich kein Wunder ist, aber sie weiß, dass sie Keenan will. Und dank ihrer Gabe spürt sie, dass auch er sie begehrt. Doch er weist sie immer wieder zurück und Moira kann diese - für sie sehr ungewohnte - Zurückweisung langsam aber sicher nicht mehr ertragen. Für jemanden wie Moira, die ihre Gefühle aus gutem Grund immer unterdrückt hat, ist das natürlich eine schwierige Situation. Dieses Buch hält daher einige wirklich herzzerreißende Szenen parat. Manchmal möchte man die Charaktere am liebsten schütteln, weil sie einfach nicht ehrlich miteinander und zu sich selbst sind. Dann gibt es aber wieder Momente, die einfach wundervoll sind. Jamie McLachlan hat definitiv ein Händchen dafür den Leser bei der Stange zu halten, sowohl was die Grundgeschichte, als auch die Romantik angeht.

Der Epilog von Pawn of the Phoenix hat mich dann noch einmal richtig umgehauen und ich kann es jetzt schon kaum erwarten, bis das nächste Buch in der The Memory Collector Series Reihe erscheint. Pawn of the Phoenix war wirklich noch einmal eine Ecke besser, als das erste Buch und ich bin mir sicher, dass Jamie McLachlan noch die ein oder andere Gemeinheit mit uns und ihren Charakteren vorhat.

Pawn of the Phoenix erscheint am 9. Februar 2016.

ARC provided by the publisher in exchange for an honest review.

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