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16.

Feb 2016

~nia

Prize Enough for Me

In der Welt der Fanfiction gibt es so viele unterschiedliche Geschichten, dass es schwer ist, allen gerecht zu werden. Beispielsweise empfehle ich nur selten kürzer Geschichten, obwohl diese genauso wunderbar, herzzerreißend oder mitreißend sein können wie ihre längeren Geschwister. Aus diesem Grund soll hiermit eine kleinen Serie begonnen werden, die auch den kürzeren Fics eine Plattform bietet. Los geht es mit Prize Enough for Me von StrivingArtist, einem Hobbit-Fanfiction das sich mit seiner Idee und Ausführen einen Platz weit vorne in meiner Favoritenliste erschlichen hat.

Monate hat es Bilbo gekostet, Azog den blassen Org aufzustöbern und endlich Rache zu finden. Rache für Thorin Eichenschild und seine beiden Erben, die alle drei bei der Schlacht der Fünf Heere vor Bilbos Augen gestorben sind. In dem Moment, in dem das Schwert des Orks in Thorins Brust sank und Fili und Kili geschlagen zu Thorins Füßen lagen, hat Bilbo diesen Entschluss gefasst: den Ork und seine Gefährten zu jagen, bis sie alle tot sind. Bilbo ist erfolgreich, doch die Monate auf der Jagd kosten ihn einen hohen Tribut und am Ende wird er unvorsichtig und sinkt geschlagen neben seiner Beute nieder. Doch zum Glück ist er nicht so alleine wie er geglaubt hat...

Prize Enough for Me ist eine Geschichte in zwei Kapiteln, von denen das erste aus Bilbos Perspektive und das zweite aus Thorins Sicht geschrieben sind. Nicht chronologisch wird erzählt wie sich die Beziehung zwischen Bilbo und Thorin auf dem Weg nach Erebor entwickelt hat, warum Bilbo nicht einmal inne hält, um zu schauen, ob die Durins in der Schlacht gestorben sind oder nicht, und wie er sich daran macht, Azog den Garaus zu machen.
Ist es nicht ein faszinierender Gedanke, dass sich dieser tapfere kleine Hobbit aufmacht, monatelang alleine durch die Wildnis streift und Orks jagt? Für mich steht außer Frage, dass Bilbo so etwas tatsächlich machen würde, so leidenschaftlich und kämpferisch er ist, wenn er nur ein Zeil vor Augen hat. Ich liebe Geschichten, in denen Bilbo echte Tiefe hat und nicht einfach nur eine Ansammlung von (filmbedingten) Klischees ist. StrivingArtist hat genau das perfekt umgesetzt. Ihr Bilbo ist ein Hobbit zum Verlieben. Tapfer, feurig, schlagfertig und einem Zwergenkönig absolut ebenbürdig.
So ist es kein Wunder, dass auch Thorins Sicht der Dinge enorm dazu beiträgt, einem Bilbos starken Charakter nahezubringen. Ganz besonders schön sind, einmal mehr, die Passagen über Zöpfe, Haarspangen oder Haarperlenund ihre Bedeutungen.

Prize Enough for Me ist mit circa 40 Seiten eine kurze, aber extrem intensive Geschichte. Ich habe sie Anfang des Jahres zum ersten Mal gelesen, seitdem aber komme ich immer mal wieder zurück, um sie 'ganz schnell' noch mal zu lesen. Auch die übrigen Werke von StrivingArtist sind, so weit ich sie bislang gelesen habe, eine wahre Freude und absolut empfehlenswert. Da ist das eine, das ich einfach auch noch erwähnen muss. Zusammen mit einer Koautorin geschrieben handelt es von Azog, dem armen, unverstandenen Ork mit Twitter account (Azog of Gundabad @GundaBadBoy) und dessen Tweets zum Schreien komisch sind. Hier ist mein Favorit: The Defiler@GundaBadBoy - OMG. Cute Durin calls me The Defiler #socool. Dreimal dürft ihr raten, wer der 'schnuckelige Durin' ist, der 'Azog den Schänder nennt'. LOL. In diesem Sinne, frohes Lesen!

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