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12.

Mar 2016

~ND

Before Hadley

Die 18-jährige Hadley lässt sich so leicht nichts vormachen. Sie weiß genau was sie will und lässt sich davon nicht so schnell ablenken - erst recht nicht durch einen Jungen, wie es die anderen Mädchen in ihrer Jahrgangsstufe gerne machen. Es gäbe auch gar niemanden, der Hadley so interessieren würde, dass sie auch nur in Versuchung kommen würde.
Das ändert sich allerdings, als Caynan mitten im letzten Schuljahr an ihre High School wechselt. Caynan ist gutaussehend, selbstsicher, charmant und hat einen britischen Akzent, der zum dahinschmelzen ist. Doch Hadley ist nicht das einzige Mädchen in der Schule, der er sofort ins Auge springt und sie merkt auch sehr bald, dass Caynan sich seiner Reize durchaus bewusst ist. Er ist ein kompletter Player und von solchen Typen hält sich Hadley grundsätzlich gern.

Caynan ist es gewohnt, keine langlebigen Freundschaften und Beziehungen einzugehen. Wieso auch, wenn er und sein Vater sowieso schon kurze Zeit später wieder umziehen müssen? Deshalb sollte sich Caynan eigentlich auch so weit wie möglich von Hadley - dem Mädchen das ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen will - fernhalten. Doch das ist leichter gesagt als getan, denn Hadley ist nicht wie andere Mädchen und zum ersten Mal in seinem Leben kann und will er sich nicht mehr vor zurückhalten.
Doch Caynan weiß, dass er Hadley eigentlich in Ruhe lassen sollte, wenn ihm wirklich etwas an ihr liegt, denn in seinem verrückten Leben kann Hadley am Ende eigentlich nur verletzt werden, wenn sie hinter sein Geheimnis kommt...

Als ich mit Before Hadley von J. Nathan begonnen habe, war ich eigentlich erst einmal ganz angetan von der Geschichte. Der Schreibstil war clever und flüssig und Hadley ist eine starke und sturköpfige Heldin, die sich durchzusetzen weiß und solche Charaktere liegen mir eigentlich sehr. Doch der gute Eindruck ist unglücklicherweise sehr schnell verflogen.
Denn Hadleys starke und unabhängige Art ist mir sehr schnell gehörig auf die Nerven gegangen, einfach weil sie immer erst mal dagegen reden muss und auf schwer zu knacken macht. Außerdem ist sie unglaublich zickig anderen Mädchen gegenüber. Sie hat kein gutes Wort übrig für ihre Mitschülerinnen, die versuchen sich an Caynan ranzumachen, selbst wenn sie eigentlich mit ihnen befreundet ist und macht sich über sie lustig. Man hat ständig das Gefühl, dass sie sich für etwas Besseres hält. Denn - und darauf legt J. Nathan anscheinend extrem großen wert, da es insgesamt 15 Mal in der ein oder anderen Form wiederholt wurde - Hadley ist anders, als andere Mädchen. Ich konnte es irgendwann wirklich nicht mehr hören, wie alle versuchen, Hadleys als so etwas Besonderes und Ungewöhnliches dastehen zu lassen. Ich fand sie ehrlich gesagt auf Dauer einfach unsympathisch.
Doch auch Caynan konnte ich nicht allzu viel abgewinnen. Hinter sein "Geheimnis" kommt man schon nach ein paar Seiten und damit wurde gleich von Anfang an richtig viel Spannung aus der Geschichte genommen. Aber auch seine Figur an sich ist für mich eher mittelmäßig geraten. Er schwelgt sehr viel in Selbstmitleid und wiederholt oft den Wunsch, sein Leben ändern zu wollen. Gleichzeitig hat mich seine überhebliche und fast schon zu selbstbewusste Art auf Dauer gestört. Außerdem hat er definitiv eine sehr manipulative Ader, mit der mir nie ganz Wohl war und die er mehr als einmal gezeigt hat.
Auch die Handlung war eher unspektakulär. Wie gesagt war die Spannung relativ bald raus, was Caynans Geheimnis angeht und es dauert ziemlich lange, bis dahingehend mal wirklich etwas passiert. Wenn man bedenkt, dass aber genau das der eigentliche Knackpunkt der Geschichte ist, war das ein bisschen arg wenig. Allgemein muss ich sagen, dass Before Hadley zu langgezogen ist. Es gab einige Stellen, an denen ich mich sehr gelangweilt habe und versucht war, quer zu lesen, um wieder an eine spannendere Stelle zu gelangen. Meiner Meinung nach ist Before Hadley ein Buch, das ruhig kürzer hätte sein dürfen. Hinzu kommt, dass es gleich einige kleinere und größere Logikfehler gibt, die einfach nicht hätten sein müssen.
Ganz gut fand ich aber das letzte Viertel. Zwar gibt es hier die ein oder andere etwas übertriebene Szene, allerdings fällen die Charaktere ein paar Entscheidungen, die ich wirklich gut fand und die eine interessante Dynamik erschaffen haben.

Doch unterm Strich hat auch das Before Hadley von J. Nathan in meinen Augen nur geringfügig besser gemacht. Es war sicher kein schlechtes Buch und wären mir Caynan und Hadley sympathischer gewesen hätte die Sache auch ganz anders aussehen können. Aber die Figuren gepaart mit dem manchmal recht nervigen, sich wiederholenden Schreibstil konnten mich einfach nicht überzeugen.

Before Hadley erscheint am 14. März 2016.

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