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18.

Oct 2016

~ND

Landing the Air Marshal

Für Abby läuft es gerade ziemlich gut – zumindest beruflich. Sie liebt ihren Job als Set Scout, für den sie überall auf der Welt die tollsten Orte besuchen darf, um den nächsten Filmschauplatz zu finden. Außerdem winkt ihr gerade die Beförderung ihres Lebens und dafür kann sie sich auch damit abfinden, dass ihr Privatleben momentan alles andere als erfüllt ist.
Einen Nachteil hat Abbys Beruf aber: Sie muss regelmäßig ein Flugzeug besteigen. Auch nach Jahren des Reisens hat ihre Flugangst noch nicht nachgelassen und jedes Mal ist eine neue Tortur für sie. Normalerweise steht sie das immer alleine durch. Doch als sie diesen Winter nach New York fliegt und auf dem Weg dorthin einen besonders ruckeligen Flug erleiden muss, stellt sich ihr Sitznachbar als absoluter Glückgriff heraus, denn Gage, wie er sich vorstellt, gelingt es irgendwie, sie von ihrer Angst abzulenken. Schon nach kürzester Zeit fühlt sich Abby mit Gage so wohl, wie kaum mit einem anderen Menschen zuvor...und sie kommen sich schnell näher.
Und wie es der Zufall so will, sind sie in New York sogar im gleichen Hotel untergebracht. Eines ist beiden klar: Das werden ein paar turbulente Tage in New York...

Landing the Air Marshal ist nach The Rule Book das zweite Buch, dass ich von Jennifer Blackwood gelesen habe, doch leider hat dieses hier nicht wirklich meinen Geschmack getroffen. Denn obwohl mir auch hier der Schreibstil der Autorin, der sehr flüssig, sympathisch und humorvoll ist, auch in diesem Buch wieder sehr gut gefallen hat, hat es an der Handlung leider sehr gehapert.
Denn leider passiert so ziemlich gar nichts in Landing the Air Marshal - außer Sex. Die gesamte Handlung erstreckt sich über nur ein paar Tage und allein die ersten knapp 30% spielen sich nur im Flugzeug ab. In dem sie Sex haben. Danach geht's ab ins Hotelzimmer. In dem sie Sex haben. Nach einem kurzen Spaziergang geht es ins Treppenhaus des Hotels. In dem sie Sex haben. Ihr seht worauf das hinausläuft. Im Prinzip wurden nur hier und da ein paar Fetzen "Handlung" eingebaut, um den Charakteren zwischen den Sex Szenen etwas zu tun zu geben. Wenn man aber bedenkt, dass sich zwischen Abby und Gage sehr bald schon Gefühle entwickeln hatte mir das alles einfach zu wenig Hand und Fuß. Ich habe ihnen nicht abgenommen, dass sich da ernsthaft etwas zwischen ihnen entwickelt und auch am Ende der Geschichte hatte ich nicht wirklich das Gefühl, als ob die beiden eine realistische Zukunft haben könnten (auch wenn Jennifer Blackwood sich alle Mühe gegeben hat, ihnen ein Happy End zu geben). Leider konnte ich aber einfach keine Verbindung zwischen den beiden erkennen und sie haben in meinen Augen nicht sonderlich gut zusammen gepasst. Ihre einzige Gemeinsamkeit, abgesehen von ihrem Filmgeschmack, ist dass sie beide wegen ihres Jobs ständig unterwegs sind und keine Zeit für eine Beziehung haben...das sind ja nicht unbedingt die besten Voraussetzungen...
Außerdem hat sich die Geschichte wirklich sehr lang hingezogen. Zum einen lag das daran, dass die bereits erwähnten Sex-Szenen irgendwann ziemlich langweilig wurden. Zum anderen hat sich auch zu viel in den Köpfen der Figuren abgespielt, selbst wenn sie gerade ein Gespräch geführt haben. Vor allem bei Abby fiel das sehr auf, denn nach jedem einzelnen Satz, der aus Gages Mund kam, musste erst einmal zwei Seiten lang schwadroniert werden, wie heiß und sexy und toll Gage doch ist (mal ganz zu schweigen davon, dass ihr Höschen permanent feucht ist...), bis sie ihm eine Antwort geben kann. Ihre Gedankengänge sollten zwar lustig sein und den Leser in die richtige Stimmung versetzen, ich fand es aber eher frustrierend, weil es jeglichen Lesefluss kaputt gemacht hat und jedes Gespräch, von denen es ohnehin zu wenige gab, sehr schleppend vorangetrieben hat.
Mit Abby habe ich also schon mal nicht so richtig geklickt, auch wenn ich sie grundsätzlich schon ganz gern mochte. Mit Gage konnte ich leider noch weniger. Solange wir uns nur in seinem Kopf aufgehalten haben, war er eigentlich ganz okay. Er ist ein Familienmensch und wenn er ehrlich mit sich ist gar nicht mehr wirklich glücklich mit seinem Job als Air Marshal (Flugsicherheitsbegleiter). Es steckt also schon ein bisschen mehr in ihm, als nur ein hübsches Gesicht, doch leider dreht sich fast jede Unterhaltung zwischen ihm und Abby um Sex und das meiste, was aus seinem Mund kommt fand ich eher lahm und abgedroschen anstatt sexy, was aber eindeutig nicht die Absicht der Autorin war.

Fazit: Ich habe Landing the Air Marshal zwar nicht gehasst und man konnte durchaus hier und da das Schreibtalent von Jennifer Blackwood durchblitzen sehen, doch leider gab es mir einfach zu wenig Handlung. Jegliches Potenzial, dass die Geschichte hergegeben hat, wurde leider unter Oberflächlichkeit und mittelmäßigen Sexszenen begraben.

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