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30.

Jan 2019

~nef

Rezensionsexemplar

Louisiana Longshot / Weg vom Schuss

Tags: Mystery
Cover Miss Fortune 1

Die CIA-Agentin Fortune Redding hat, mal wieder, Mist gebaut. Statt brav im Undercover-Einsatz die Füße still zu halten, gibt sie dem Ausdruck 'Mörder High Heels' eine ganz neue Bedeutung. Wieder zurück in Washington hat sie leicht Panik, dass sie dieser Fehltritt nun doch endgültig den Job kosten könnte. Aber anderes ist der Fall. Auf ihren Kopf wurde eine stattliche Summe von 10 Mio. Dollar ausgesetzt und zu allem Überfluss gibt es ein Leck in den eigenen Reihen. Fortune muss weg - und das ein bisschen plötzlich.
Ihr Chef Morrow hat die rettende Idee und schickt sie mit neuem Namen, Sandy-Sue Morrow, und aufgestylt wie ein Albtraum in pink nach Louisiana. Ab ins Hinterland wo es vor Moskitos, Alligatoren und neugierigen alten Damen nur so wimmelt.

Als getarnte Bibliothekarin mit einem Hang zu Beauty und Strickzeug, fällt die knallharte CIA-Agentin sofort auf. Der Deputy der Stadt haftet ebenso an ihren Fersen, wie die zwei schrulligen Damen Gerti und Ida Belle, die in der hiesigen Kleinstadt zusammen mit den 'Sinful Ladies Society' das Ruder in der Hand halten.
Kaum im Haus der verstorbenen Marge Morrow angekommen, deren hab und Gut sie, getarnt als Nichte selbiger, verpacken soll damit das Anwesen verkauft werden kann, gräbt der steinalte Hund Bones passend zu seinem Namen einen Knochen aus. An sich nichts Ungewöhnliches, wenn es sich dabei nicht um einen Menschenknochen handeln würde. Eine Leidenschaft des Hundes, weshalb der hiesige Friedhof schon vor Jahren fest eingefriedet wurde. Der Knochen muss also jüngerem Ursprung sein und das passt Fortune nun gar nicht in den Kram.

Keinen Tag in Sinful abgetaucht und schon steckt Fortune mitten in einem Kriminalfall, der zwar weder eine komplette Leiche noch einen aktuell Vermissten beinhaltet, dafür aber mit Stricknadeln und spitzen Worten gespickt ist. Nun muss sie nur aufpassen, dass weder ihre Tarnung auffliegt noch das Deputy LeBlanc sie in den Knast steckt, weil sie gegen irgendeine Kleinstadtrichtlinie verstößt. Wäre Carter LeBlanc nicht so mürrisch und misstrauisch, wäre er eigentlich ganz schnuckelig. Aber auch Romantik kann Fortune im Moment nicht gebrauchen.

Während sie also zwischen Alligatoren, herrischen Oldies und einem miefenden Sumpf feststeckt, versuchen ihr Chef Morrow und ihr Kollege Harrison in Washington Fortunes Kopf aus der Schusslinie zu halten, damit sie in ihren alten Job zurück kehren kann. Und das ist es schließlich, was Fortune in jedem Fall will, oder?

Louisiana Longshot / Weg vom Schuss ist der erste Band der Miss Fortune-Reihe und ich befürchte, ich muss alle anderen auch unbedingt lesen. Der erste Teil ist bereits 2002 im Original erschienen und bislang umfasst die Reihe stattliche 13 Bände um die taffe CIA-Agentin Fortune. Mit viel Witz und Spannung führt Jana DeLeon durch die Geschichte und ich konnte beinahe nicht aufhören zu lesen. So ein Kleinstadtleben scheint für eine gestandene Auftragskillerin glatt aufregender zu sein als ihre CIA-Einsätze. Dass sie weder optisch noch vom Verhalten her mit einer Schönheitskönigin konkurrieren kann, fällt dank einer aufwendigen Rundumerneuerung kaum auf und damit fangen ihre Probleme auch schon an. Fortune ist ein Profi und das weiß sie auch. Es wird immer mal wieder eine Fähigkeit aus einem vergangenen Einsatz aufgegriffen, was sie als absoluten Überflieger darstellt. Aber die Art ist nicht übertrieben sondern einfach mit einem Zwinkern zu registrieren.

Der Roman wurde gerade neu übersetzt und ich kann es kaum erwarten bis die nächsten Bände aus der gleichen Hand gesprungen sind. Ich hoffe doch sehr, dass Bones weiterhin eine Rolle spielt, weil er einfach putzig ist. Auch habe ich mir natürlich einen Narren an Gertie gefressen, die mich von ihrer Art her an Rose von den Golden Girls erinnert. Wer die vier Damen kennt, wird mit diesem Buch ebenfalls viel Freude haben.
Zu meiner Freude befinden sich am Ende noch drei Rezepte die direkt aus der Geschichte stammen.

Für mich ist dieses Buch eine weitere Empfehlung in diesem Jahr und ich bedanke mich herzlichst für das Rezensionsexemplar bei der Übersetzerin Jeannette Bauroth von 'www.read-eat.de.
Wie immer hat mich die Vergabe in meiner Meinung nicht beeinflusst.

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