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22.

Nov 2010

~nia

Nedotepa / Trix Solier - Zauberlehrling voller Fehl und Adel

Sergej Lukjanenkos neues Buch Nedotepa / Trix Solier - Zauberlehrling voller Fehl und Adel besticht zunächst durch sein wunderschönes Cover. Doch ein hübsches Cover macht noch kein gutes Buch ... zum Glück ist Sergej Lukjanenko aber eine wunderbare, bunte und skurrile Geschichte geglückt, deren Richtung durch den wegweisenden Untertitel abzulesen ist.

Trix, Erbe des Co-Herzogtums Solier, hat zu Beginn des Buches keine großen Sorgen, sieht man mal von der Tatsache ab, dass er bübchenhaft Aussieht und auch seine Eltern ihn als jünger ansehen, als er tatsächlich ist. Doch das ändert sich, als der andere Co-Herzog, Sator Gris, einen Putsch durchführt, bei dem Trix alles verliert: seine Eltern, sein Heim und sein Erbe. Gris lässt Trix am Leben, damit dieser seinem missratenen Sohn als Feind und Ansporn dient, mehr aus sich und seinem Leben zu machen. Natürlich schwört unser Held blutige, immerwährende Rache und macht sich auf, dem Schwur Taten folgen zu lassen. Und damit beginnen die Abenteuer des Trix Solier, bei denen er unter seltsamen Umständen einen Knappen gewinnt, sein Talent für die Magie entdeckt, auf Ritter, Barone, Herzöge, Fürsten und einen König trifft, eine wilde Schauspieltruppe in seinen Bann zieht und einer jungen Fürstin als Retter in der Not zur Hilfe eilt. Das Buch ist in vier Bereiche aufgeteilt, in denen Trix erst Wahrheit, dann Wissen, schließlich Gerechtigkeit und endlich sich selbst sucht, was einen schönen Spiegel seiner inneren Entwicklung darstellt.

Ist es anfangs noch schwer, sich so richtig in Trix einzufinden, weil er erst einmal nur aus seltsamen Adelstum zu bestehen scheint, gewinnt man ihn und seinen Drang, niemals aufzugeben, doch sehr schnell lieb. Außerdem ist Trix nicht der Einzige, der seltsamen Ehrenkodizes folgt, sind in dem Buch doch eigentlich alle Personen an irgendwelche Einschränkungen oder Brauchtümer gebunden, die ihnen durch ihre Position - etwa als Magier, Ritter, Handwerker oder Adeliger - vorgegeben sind. Dabei spart Lukanienko nicht an skurrilen Regeln und Begründungen für diese.
Der Autor greift dafür zu diversen Tricks aus der Schreibwerkstatt: direkte Anrede des Lesers, Hinweise von einem allwissenden Offsprecher, seltsame Parallelen zur realen Welt sowie Einblicke in die Gedankengänge der diversen Personen, allen voran natürlich Trix in seinem Fehl und Adel.

Nedotepa / Trix Solier - Zauberlehrling voller Fehl und Adel ist ein Buch, bei dem die Handlung weit weniger wichtig ist als die Freude, die das Lesen der Buchzeilen bringt. Das Buch scheint vor Ideenreichtum schier bersten zu wollen und zeichnet sich darüber hinaus durch eine große Prise an Humor und Ironie aus.Sergej Lukjanenko, der vielen durch seine recht düstere Wächter-Reihe (Wächter der Nacht, Wächter des Tages, Wächter des Zwielichts, Wächter der Ewigkeit) ein Begriff ist, hat mit Trix Solier ein sehr lustiges und unterhaltsames Buch geschrieben, dass nicht nur jugendlichen Lesern wirklich zu empfehlen ist.

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