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18.

May 2011

~nia

Going Bovine / Ohne. Ende. Leben.

Cameron Smith ist das, was man einen Loser oder einen Freak nennt. An der High School ist er - im Gegensatz zu seiner Vorzeige - und Zwillingsschwester Jenna - nicht besonders beliebt. Seine Akademikereltern sind entsetzt über seinen Vierernotendurchschnitt, aber dem 16-Jährigen ist Schule nicht besonders wichtig. Er dampft sich lieber seinen täglichen Joint, ergeht sich in Fantasien über Staci Johnson, eine der Schulschönheiten, und seine Gedanken kreisen teenagerlike um den Kosmos des eigenen Ichs. Doch plötzlich flippt Cameron mehrfach total aus: dann sieht er Feuerriesen und einen unheimlichen Weltraumritter (den Abrechner), die ihn verfolgen und er verliert jegliche Kontrolle über seine Gliedmaßen. Nach einer Menge medizinischer Untersuchungen steht fest, Cameron hat die Creuztfeldt-Jakob-Krankheit, besser bekannt als 'Rinderwahnsinn'. Sein Hirn verwandelt sich langsam aber sicher in einen Schwamm.

Cameron kommt ins Krankenhaus. Dort erscheint ihm Dulcie, ein pinkhaariger Engel mit wunderschönen Flügeln und Springerstiefeln. Sie bietet Cameron einen Auftrag an: Er soll den verschwundenen Wissenschaftler Dr. X suchen und mit ihm zusammen die Welt retten. Eile tut Not, hat X bei seinen Reisen durch Raum und Zeit doch ein schwarze Loch geöffnet, welches nun droht, den Planeten zu verschlingen. Auch die Feuerriesen und der Abrechner sind aus dem All auf die Erde gekommen, um Unheil zu stiften. Cameron hat nichts zu verlieren, im Gegenteil, er kann nur gewinnen. Denn wenn er erfolgreich ist, winkt ihm vielleicht sogar ein Heilmittel. Dulcie gibt ihm noch ein bisschen Starthilfe. Er bekommt von ihr ein Energiearmband, welches seine Krankheit etwas aufhält, den Rat, seinen Zimmernachbarn mit auf die Reise zu nehmen, und den Tipp, die Zeichen zu suchen und diesen zu folgen. Und so machen sich der todkranke Cameron und der kleinwüchsige, asthmatische Hypochonder Gonzo auf den Weg und ein Roadtrip der besonderen Art beginnt.

Dabei spielen ein nordischer Gott in Gestalt eines Gartenzwerges, ein alter Cadillac, ein altehrwürdiger Saxophonist, die Inuitband Copenhagen Interpretation, eine Limomarke Namens Rad, die Vereinigten Schneekugelgroßhändler und natürlich der Zufall mehr als nur eine wichtige Rolle. Denn wenn Cameron eines bei seinem Trip lernt, alles hängt mit allem zusammen./p>

Libba Brays Roman Going Bovine / Ohne. Ende. Leben. ist eine Reise voller Skurrilitäten, bei der man viel Lachen und auch mal Weinen kann. Was real und was nur ein Traum ist, ist eine Frage der Interpretation, doch im Endeffekt gar nicht so wichtig. Die Botschaften, die Camerons Abenteuer transportiert, sind einfach, aber essentiell: Nimm das Sterben nicht so wichtig, denn es kommt sowieso. Hauptsache, du lebst bis dahin wirklich und mit vollem Herzen.

Mir hat das Buch unglaublich viel Freude bereitet, auch wenn es manchmal fast schon zu überdreht daher kommt. In den Momenten habe ich einfach die ein oder andere Lesepause eingelegt. Danach kann man sich wieder voll auf die Geschichte einlassen. Cameron, Gonzo und später auch Balder sind wunderbar komische, chaotische und liebenswerte Charaktere. Die gut 560 Seiten von Going Bovine / Ohne. Ende. Leben. waren dann doch unheimlich schnell gelesen. Besonders empfehlen kann ich dieses Buch Fans von skurrilen Geschichten à la Douglas Adams, Terry Pratchett oder Jasper Fforde.

Ganz herzlich bedanke ich mich für das Rezensionsexemplar beim dtv-Verlag.

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