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04.

Apr 2012

~nia

The Water-Method Man / Die wilde Geschichte vom Wassertrinker

Fred "Bogus" Trumper ist chronisch abgebrannt, ein Schwindler und einfach ein Loser. Er belügt nicht nur seine Familie und Freunde, sondern besonders sich selbst. Konfliktsituationen geht er mit allen Mitteln aus dem Weg, was ihm ein schlechtes Verhältnis zu seinem dominanten Vater und eine gescheiterte Ehe eingebracht hat.

Außerdem hatte Bogus Zeit seines Lebens Probleme mit dem Pinkeln. Als sich herausstellt, dass eine zu enge und schmale Harnröhre des Rätsels Lösung ist, stellt sein Arzt ihn vor die Wahl:
- Er kann bei den regelmäßig auftretenden Entzündungen weiterhin auf Medikamente zurückgreifen. Irgendeines wird ihm sicher helfen.
- Er kann zölibatär Leben und seine Hand zum besten Freund werden lassen.
- Er kann die Wassermethode probieren. Indem er Unmengen an Wasser trinkt und somit auch viel Urin produziert, werden alle Keime aus der Problemzone beseitigt.
- Er kann sich operieren lassen. Damit wäre das Wasser lassen auch nach der Operation etwa zwei Tage lang sehr schmerzhaft. Bis die Wunde abgeheilt ist, dauert es natürlich noch länger. Nach ein paar Wochen aber ist das Problem dauerhaft behoben.
Bogus entscheidet sich für die Wassermethode und kommt darüber ins Grübeln. Über sein ziemlich verpfuschtes Leben, das auch noch einem Freund als Inspiration dienen soll. Der Freund will Bogus Leben als Dokumentation eines Fehlschlags verfilmen...

Die Idee des Buches finde ich ziemlich interessant. Doch leider ist Bogus nicht nur ein ziemlicher Versager, sondern auch noch sehr unsympathisch. Als Leser merkt man recht schnell, dass die Probleme, die Bogus hat, einfach in ihm selbst begründet liegen. Bogus merkt das selbst aber ziemlich spät. Ändern tut er sich erst, als sein Leben - durch die Dreharbeiten und auch durch die Operation - völlig aus den Fugen gerät. Da ist der Kontakt zu seiner Exfrau, ihrem neuen Freund (und Bogus ehemals bestem Freund) und seinem Sohn nur noch sporadisch und seine schwangere Freundin lässt er dann auch noch sitzen.

John Irvings Romane sind so eine Sache: The World According to Garp / Garp und wie er die Welt sah (Amazon-Partnerlink*) und The Cider House Rules / Gottes Werk und Teufels Beitrag (Amazon-Partnerlink*) habe ich mit viel Freude gelesen. Im The Hotel New Hampshire / Das Hotel New Hampshire (Amazon-Partnerlink*) bin ich schon nach dem ersten Kapitel hängen geblieben, weil ich die Faszination des Autors für den obligatorischen Zirkusbären einfach nicht nachvollziehen kann. The Water-Method Man / Die wilde Geschichte vom Wassertrinker wollte ich im Rahmen der ABC Challenge 2023 lesen. Leider bin ich nach fast der Hälfte des Buches und weiterem Querlesen gescheitert. Ich konnte mich einfach nicht dazu aufraffen, auch noch die letzte Hälfte komplett durchzulesen. Am Ende ist Bogus für seine Verhältnisse geradezu einsichtig, charmant und tatkräftig. Aber bis dahin war mir der Weg zu weit und mühselig und der Protagonist einfach zu nervig. Vielleicht hätte das Buch zu einem anderen Zeitpunkt besser gepasst? Doch das wird wohl Spekulation bleiben, weil es erst einmal ins Regal wandert. Sicher kann John Irving schreiben. Doch mir müssen die Personen eines Buches wenigstens teilweise sympathisch sein. Die einzige Person, die mir in The Water-Method Man / Die wilde Geschichte vom Wassertrinker überhaupt gefallen hat, war Tulpen, Bogus neue Freundin. Das ist für ein Buch mit fast 500 Seiten (meine Sonderausgabe umfasst nur knapp 450) doch zu wenig...

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Kommentare

1 - 6 von 6 Kommentaren auf der Seite.

Diejai schrieb am 04.04.2012 15:32:00:

Ich kann dich da sehr gut verstehen, denn mir müssen die Personen auch auf ihre Art sympathisch sein. Sonst bin ich einfach nur genervt, und habe keine Lust, das Buch zu lesen.

Dieses Buch steht auch auf meiner to-read-Liste für die Lieblingsbuch-Challenge und ich bin schon gespannt darauf.

Liebe Grüße,
Jai

Buchjunkies schrieb am 04.04.2012 18:21:47:

Hi Jai!
Ja, es ist immer schwierig, wenn die Charaktere unsympathisch sind. Aber meist gibt es welche, die das wieder wett machen oder aber die Handlung ist total spannend. Hier war das für mich einfach nichts und es war schwierig, überhaupt die Hälfte zu schaffen - und dann macht das Lesen ja keine Freude mehr.
Wünsche dir, dass das Buch für dich besser passt. Wäre ja schade, wenn ein Lieblingsbuch gleich bei mehreren Leuten 'durchfällt'.
Liebe Grüße
nia

lesemomente schrieb am 05.04.2012 12:16:16:

Oh :O

Ich hatte das Buch zwar auch eher ausgeschlossen bei der Challenge, weil ich glaube, dass Irving für mich einfach "zu hoch" ist, aber nun ist es definitiv.

Buchjunkies schrieb am 05.04.2012 21:36:50:

Oh. Wollte dir das Buch nicht vermiesen. Denke, jeder muss da selbst gucken, ob es was für ihn ist oder eben nicht. Glaube aber, dass merkt man schon nach den ersten Seiten...
LG und frohe Ostern
wünscht nia

lesemomente schrieb am 07.04.2012 10:21:54:

Ne, ne, du hast mir das Buch nicht vermiest, sondern nur meine Ahnung bestätigt.

Dir auch schöne Ostern :)

Buchjunkies schrieb am 08.04.2012 13:38:39:

Na, dann ist ja gut, liebe Tine. :)
LG nia

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