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05.

Sep 2012

~nia

The Fault in Our Stars / Das Schicksal ist ein mieser Verräter

Hazel ist 16 und hat Krebs. Seit 3 Jahren lebt sie mehr schlecht als recht mit inoperablem Schilddrüsenkrebs; inzwischen hat sie der Krebs auch auf die Lunge ausgedehnt. Und so sind die Sauerstoffflasche samt Nasenschlauch ihre Lebensader und ihre ständigen Begleiter. Hazel hat nur wenig mit Gleichaltrigen zu tun und ihre Eltern befürchten, sie wird depressiv, wenn das so weiter geht. Also schicken sie Eltern und Ärzte jeden Sonntag zu einer Selbsthilfegruppe für krebskranke Teenager. Hazel sieht die Sitzungen als totale Zeitverschwendung an, geht ihren Eltern zuliebe aber hin. Der einzige Lichtblick bei den Sitzungen ist der 17-jährige Isaac. Er hat Augenkrebs, den man zwar operieren kann, der ihn aber sein Augenlicht kosten wird. Irgendwie verstehen er und Hazel sich ohne Worte. Und dann bringt Isaac einen Freund mit: Augustus, 17, mit einem Osteosarkom, also bösartigem Knochenkrebs. Durch die Krankheit hat Augustus seinen Unterschenkel verloren, aber die Chancen stehen 4:1, dass der Krebs damit besiegt ist.

Aus irgendeinem Grund kann Augustus nicht den Blick von Hazel abwenden und da die sich so was - auch von einem echt gutaussehenden Kerl - nicht gefallen lässt, start sie eben zurück. Schnell wird klar, Augustus, der von seinen Freunden nur Gus genannt wird, ist eine echte Gefahr für Hazels Herz und ihren Seelenfrieden. Und Hazel stellt sich die Frage, darf man sich verlieben, wenn man weiß, dass die eigene Lunge irgendwann den Geist aufgibt? Erst will Hazel sich nicht auf Gus einlassen, doch Gus versprüht so viel Charme, dass sie dem zu erliegen droht. Außerdem stellt sie fest, dass sie beide total viel gemeinsam haben, wobei insbesondere der absurde Sinn für Humor ins Gewicht fällt. Als Gus auch noch seinen Herzenswunsch für Hazel einsetzt, ist es endgültig um sie geschehen... Mehr will ich an dieser Stelle nicht verraten.

The Fault in Our Stars / Das Schicksal ist ein mieser Verräter war mein erstes Buch von John Green. Es fällt mir schwer in Worte zu fassen, wie sehr mich dieses Buch berührt hat. Noch Tage und Wochen nach dem Lesen denke ich über Hazel und Gus nach, obwohl ich weiß, dass es fiktive Gestalten sind. Doch John Green versteht es so wunderbar, seinen Personen Leben und Gefühl einzuhauchen, dass sie einem eher wie gute Freunde denn wie Buchfiguren vorkommen. Hazel ist zwar todkrank, aber ihr Geist ist brillant, schlagfertig und strotzt nur so vor Ironie. Und mit Gus findet sie ihren perfekt passenden Gegenpart. Hinzu kommt, dass The Fault in Our Stars / Das Schicksal ist ein mieser Verräter zwar ein Krebsbuch ist, aber Hazel selbst Krebsbücher - mit einer Ausnahme - total doof findet und sich ordentlich lustig über den darin enthaltenen Betroffenheitswahn macht.

Überhaupt bietet das Buch den Lesern eine sehr gelungene Kombination aus Lebensmut und Krankheit: Bis auf wenige Ausnahmen haben in diesem Buch nämlich alle Menschen mit Krebs zu tun. Entweder sind es krebskranke Kinder und Jugendliche oder aber es handelt sich um die Angehörigen, die mit der Krankheit oder dem Tod ihrer Liebsten zurechtkommen müssen. Und so ist The Fault in Our Stars / Das Schicksal ist ein mieser Verräter ein wunderschönes, aber auch trauriges Buch. Eines, dass einen sehr oft laut Lachen lässt, obwohl einem trotzdem fast die Tränen in den Augen stehen. Dass es darüber hinaus - trotz aller Tragik - doch wunderbar leicht zu lesen ist, liegt vermutlich an dem begnadeten Autor John Green. Ich kann The Fault in Our Stars / Das Schicksal ist ein mieser Verräter nur jedem empfehlen: egal, ob jung oder alt, krank oder gesund, dieses Buch findet einen direkt Weg zum Herzen des Lesers.

An dieser Stelle möchte ich noch erwähnen, dass meiner Meinung nach sowohl der deutsche Titel als auch das deutsche Cover wunderbar gelungen, ja fast noch besser als das Original sind.

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