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06.

Oct 2012

~nia

Outside In

Enthält Spoiler zu Inside Out.

Die Travas und PopCops sind entmachtet und den Bewohnern von Inside stehen alle Möglichkeiten offen. Ein Komitee aus neun ehemaligen Scrubs und neun Uppers versucht, die anstehenden Arbeiten und Probleme zu koordinieren und organisieren. Trella sitzt diesem Gremium als Beraterin bei. Doch ziemlich schnell ist sie von dieser Aufgabe einfach nur angestrengt. Denn leider beschließt und handelt das Komitee zu wenig und redet und diskutiert zu viel. Als sie diesen Job entnervt hinschmeißt, ist Riley ziemlich enttäuscht von ihr. Er hatte gehofft, Trella würde ihren Einfluss als Gründerin der 'Macht der Schafe' besser nutzen und dabei helfen, Inside zu führen. So kommt langsam aber sicher Missstimmung zwischen ihnen auf...

Damit nicht genug, passieren immer wieder Sabotageakte, die Insides Funktionen bedrohen und schnelles Handeln notwendig machen. Leider versagt das Komitee auch hier recht kläglich. Als dann auch noch Logan Ziel eines Anschlag ist und Trella dabei ebenfalls ausgeknockt wird, bereitet sich langsam richtige Alarmstimmung aus. Doch das führt nur dazu, dass die vom Komitee gegründete Inside Security Force als neuer Sicherheitsservice plötzlich ebenso wie schon die Pop Cops ihre Machtbefugnisse ausweitet. Schließlich werden auch die Anweisungen des Komitees immer seltsamer und bald traut keiner mehr dem anderen. Was wirklich hinter den Problemen steckt und wer welche Ziele verfolgt, müssen Trella und die Bewohner von Inside auf eine ziemlich harte Tour lernen...

Sehr interessant fand ich an Outside In, dass sich die Geschichte von dem dystopischen Jugendbuch in Inside Out zu einer Science Fiction-Story wandelt. Logisch und gut erzählt worden ist von Maria V. Snyder auch, dass nach dem Sturz eines autoritären Regimes oft ein Machtvakuum und neue Unruhen entstehen. Schließlich müssen die Menschen plötzlich mit vielen neuen Gedanken und Freiheiten klar kommen und oft gibt es so schnell eben keine Regierungsalternative, die den Weg weisen kann. Die ganze Geschichte findet in einem hohen Erzähltempo statt, was das Lesen wirklich unterhaltsam macht.

Doch es gibt auch Kritik: Der wichtigste Punkt ist und bleibt die Leidensfähigkeit und 'Rossnatur' von Trella. In Outside In nimmt dieser Punkt meines Erachtens wirklich leicht bizarre Züge an. Etwa gerät Trella in ein Feuer und benötigt danach Hauttransplantationen zum Überleben. Trotzdem ist sie nach wenigen Tagen wieder in den Röhren, selbst den Heizungsschächten unterwegs. Sicher habt ihr euch auch schon verbrannt? Was man, egal ob mit frisch heilenden Brandwunden oder noch kaum verheilter transplantierter Haut vertagen kann, ist Hitze. Das war ebenso wie die Schnellheilung in Inside Out unglaubwürdig.

in Outside In kommen weitere Momente hinzu, die mich schließlich sogar etwas in meinem Lesefluss gestört haben. So ist Trella nach knapp der Hälfte des Buches seelisch und körperlich ziemlich am Ende. Dennoch reicht ein in Tränen aufgelöster Abend in ihrem Zimmer, um sie wieder kämpferisch und tatkräftig werden zu lassen. Das fand ich ebenfalls etwas weit hergeholt. Mehr soll an dieser Stelle nicht verraten werden, um niemanden den Lesespaß zu nehmen, aber sicher merkt ihr selbst beim Lesen, welche Episoden da besonders auffallen.
Insgesamt hätte ich mir über einen ganzen Teil des Buches eine Heldin gewünscht, die mehr reflektiert. Als es endlich soweit war, war Outside In fast schon zu Ende. Versteht mich nicht falsch, dass Buch ist lesenswert und ebenfalls richtig spannend. Aber im Vergleich zu dem sehr gelungenen ersten Teil der Inside-Reihe fällt Outside In doch etwas ab. Ich habe lange zwischen 3,5 und 4 Sternen geschwankt. Doch da der Schreibstil von Maria V. Snyder wirklich klasse ist, hat sich die besser Bewertung durchgesetzt. Muss bald mal in ihre anderen Bücher reinschauen.
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