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17.

Dec 2012

~ND

Savagery

Dieses Buch ist nicht für Leser unter 18 Jahren geeignet!

909 n. Chr. im Norden Frankreichs: Die 18jährige Cherine führt kein schönes Leben. Sie ist eine Bauernmagd unter der Lehensherrschaft eines kleinen Lords. Sie kennt nichts außer Arbeit und Dreck und kann sich auch nicht besonders viel von ihrer Zukunft erhoffen, außer den Bruder ihres besten Freundes (und manchmal Liebhabers) Marc zu heiraten, der ihr aber rein gar nichts bedeutet.
Doch bald schon nimmt ihr Leben eine scharfe Wendung, als eine Horde der gefürchtetsten aller Wikinger ihr Dorf überfällt. Angeführt werden sie von Rolf the Walker und seiner rechten Hand Erik the Axe und gemeinsam mähen alles nieder, was Cherine je gekannt hat. Doch kurz bevor auch sie von einem der blutrünstigen Wikinger getötet werden kann, wird sie ausgerechnet von Erik gerettet.
Cherine ist festentschlossen, sich niemals diesen Barbaren zu ergeben, doch nach einiger Zeit in Eriks Gesellschaft, muss sie feststellen, dass hinter dem gutaussehenden Mann mehr zu stecken scheint, als ein eiskalter Killer. Was sie allerdings nicht weiß, ist, dass Rolf ganz eigene Pläne für sie hat.

Ich muss zugeben, ich hatte stellenweise richtig große Probleme mit Savagery von Emma MacKenzie. Es war ein gutes Buch. Ich bin mir nur nicht sicher, wie sehr ich es tatsächlich mochte. Es gab Abschnitte, die wirklich richtig gut waren und andere, bei denen ich am liebsten weggeschaut hätte. Denn bevor man dieses Buch liest, sollte man sich im Klaren darüber sein, dass einen jede Menge Sex und Gewalt erwarten.
Cherine ist eine interessante Heldin. Sie ist ziemlich unglücklich mit ihrer Situation, nicht nur wegen ihrer Zukunftsaussichten, sondern auch weil sie kein sonderlich gutes Verhältnis zu ihrer Familie hat. Deshalb reagiert sie eigentlich auch eher überraschend auf ihre Entführer. Sie weiß, dass sie ihnen eigentlich nicht vertrauen darf, gleichzeitig geht sowohl von Erik als auch von Rolf eine solche sexuelle Ausstrahlung aus, dass sie sich ihnen nicht entziehen kann. Genau das ist allerdings auch mein Problem mit Cherine, denn vor lauter Lust geht ihr manchmal der gesunde Menschenverstand verloren bzw. handelt sie manchmal sehr opportunistisch.
Die Geschichte ist aber auch aus Eriks Sicht geschrieben und obwohl er eine mehr als erschreckende Vergangenheit hat, ist es unmöglich, ihn nicht zu mögen. Er ist definitiv der tragische Held in dieser Geschichte. Denn wie Cherine ist auch er unglücklich mit seinem Leben, hat aber noch weniger Möglichkeit daraus zu entkommen, als sie. Denn Rolf ist absolut größenwahnsinnig. Er muss die totale Kontrolle über alles und jeden haben, inklusive Erik und Cherine. Was man so nach und nach über Rolf lernt ist ebenso grauenvoll wie faszinierend.
Was war es also, das mir neben Cherines...mangelnder Kontrolle nicht gefallen hat? Es waren eher Kleinigkeiten, die sich angehäuft haben. Eine davon ist, dass mir eine bestimmte aber sehr wichtige Sexszene einfach zu viel war. Sowohl die Bedeutung für die Geschichte und das Licht, dass sie auf einige Charaktere geworfen hat, als auch der Inhalt selbst waren für meinen Geschmack etwas zu dick aufgetragen. Das mag vielleicht kleinlich klingen so viel Wert auf eine einzelne Szene zu legen, bei einem so kurzen Buch wie diesem, bleibt jene Situation aber besonders stark im Gedächtnis.
Ein andere Kritikpunkt war die Sprache. Versteht mich nicht falsch, das Buch ist sehr gut geschrieben. Von dem ein oder anderen Rechtschreibfehler abgesehen (der in der endgültigen Version vielleicht sowieso weg ist, da ich ein Vorabexemplar lesen durfte), lässt sich der Roman flüssig lesen, ist spannend und nimmt kein Blatt vor den Mund. Sobald es aber um Sex geht, wird der Schreibstil einfach zu modern. Ich bin natürlich kein Experte und wüsste ehrlich gesagt auch nicht, welcher Wortlaut besser gepasst hätte. Dennoch ändert es nichts daran, dass es in diesen Szenen eher nach einem zeitgenössischen Buch klingt und nicht nach einem historischen Roman.

Trotzdem ist Savagery von Emma MacKenzie lesenswert. Es ist brutal in jeder Hinsicht, sowohl physisch, als auch emotional. Es gibt viele Szenen, bei denen ich die Zähne zusammenbeißen musste, weil die Gewalt so anschaulich war, aber auch genauso viele, die einem die Schamesröte ins Gesicht treiben, denn die Erotik kommt sicher nicht zu knapp. Ein bisschen was fürs Herz ist aber dennoch dabei, auch wenn man es am Anfang nicht erwartet. Um genau zu sein, war es manchmal sogar so emotional, dass mir die ein oder andere Träne übers Gesicht gelaufen ist.
Auch wenn mich Savagery mit eher gemischten Gefühlen zurück gelassen hat, kann ich dennoch mit Sicherheit sagen, dass es nicht das letzte Buch sein wird, das ich von dieser Autorin gelesen habe.

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16.

Dec 2012

~nia

The Mark of Athena / Das Zeichen der Athene

Enthält Spoiler zu The Lost Hero / Der verschwundene Halbgott und The Son of Neptune / Der Sohn des Neptun, den ersten beiden Bänden der The Heroes of Olympus / Helden des Olymp-Reihe.

Der von Hera/Juno eingefädelte Austausch von Jason und Percy ist aufgeflogen und Jason, Piper, Leo und Annabeth kommen mit der Argo II ins Camp Jupiter der römischen Halbgötter geflogen. Dort treffen die vier auf Hazel, Frank und Percy. Annabeth und Percy können ihr Glück kaum fassen, dass sie endlich wieder vereint sind. Allerdings sind nicht alle begeistert, ein griechisches Luftschlachtschiff über New Rome schweben zu sehen - schließlich haben sich die beiden Halbgötterlager in der Vergangenheit schon viele blutige Kämpfe geliefert. Kein Wunder also, dass Reyna, trotz der Prophezeiung der Sieben, skeptisch ist und Oktavian feindselig auf die Falle lauert. Und tatsächlich wird einer der sieben plötzlich von einer seltsamen irdenen Kraft übermannt und startet einen Luftschiffangriff auf die Stadt. Mit Mühe und Not können sich alle an Bord des Luftschiffes retten und zusammen mit Coach Hedge den langen und schweren Weg nach Rom aufnehmen.
Dort gilt es, den entführten und halbtoten Nico innerhalb weniger Tage aus der Hand zweier Riesen zu retten. Außerdem hat Annabeth von ihrer inzwischen ziemlich schizophren erscheinenden Mutter Athene einen ganz speziellen Auftrag erhalten: in Rom soll sie Athenes größten Schatz finden. Dafür muss sie ganz alleine dem Zeichen der Athene folgen - eine Aufgabe an der schon Generationen von Athenes Kindern gescheitert sind...

Gleich mehrere schier unlösbare Aufgaben, eine Gruppe von Halbgöttern, die sich ihrer Mission stellen, und eine Menge abgedrehter mythologischer Einfälle - The Mark of Athena / Das Zeichen der Athene ist ein typisches Rick Riordan-Buch. Trotzdem ist dieses Buch ungewöhnlich und etwas anders, als die übrigen der The Heroes of Olympus / Helden des Olymp. Etwa dauert es seine Zeit, bis man sich als Leser daran gewöhnt hat, dass man sieben Halbgötter im Blick behalten muss, aber nur von vieren die jeweilige Perspektiven zu lesen bekommt. Logischerweise braucht es auch seine Zeit, bis die sieben sich zusammengerauft haben: schließlich kennt bislang nur der Leser alle Figuren. Mir viel es an dieser Stelle schwer, mir die genauen Abläufe von The Lost Hero / Der verschwundene Halbgott ins Gedächtnis zu rufen, da das Buch ja schon vor zwei Jahren erschienen ist. Um dieses Problem zu vermeiden, empfehle ich euch, dass Buch noch mal zu lesen (etwa in der gerade erschienenen deutschen Version). Spätestens nach einem Drittel des Buches war aber alles wieder präsent und es war, als wäre man nie weg gewesen aus der Welt von Percy und Co. Bis unsere Helden in Rom ankommen, vergeht einige Zeit: Zum Glück sind die Abenteuer, die bis dahin zu bewältigen sind, aber skurril und witzig wie eh und je. Sobald sie dann in Rom angekommen sind, geht es Schlag auf Schlag. Und ganz ehrlich, man leidet Höllenqualen, weil Annabeth ohne Percy auf ihre Quest muss.

Zum Ende hin wird es wirklich sehr, sehr spannend und man kann The Mark of Athena / Das Zeichen der Athene nur schwer aus den Händen legen. Und wenn man glaubt, sich endlich wieder entspannen zu können, präsentiert uns Rick Riordan einen Cliffhanger, der sich gewaschen hat. Es ist fast so schlimm wie bei Lauren Olivers Pandemonium / Pandemonium und das ist das gemeinste Ende, dass ich überhaupt je gelesen habe - nur damit ihr euch ungefähr vorstellen könnt, was da auf euch zu kommt.

Es erstaunt mich immer wieder, dass Rick Riordan so viele neue Ideen, Götter und Fabelwesen zum Leben erweckt. Sicher, die griechische und römische Mythologie ist voll von Wesen, doch diese so gekonnt, charmant und humorvoll in Szene zu setzen, schafft sonst keiner. Obwohl sich der Anfang etwas gezogen hat, bin ich letztlich doch ziemlich begeistert von The Mark of Athena / Das Zeichen der Athene gewesen und kann es kaum erwarten, bis es im nächsten Herbst dann weiter geht. Auch wenn der Titel von Band 4 schon feststeht, wird er an dieser Stelle noch nicht verraten, um hier keinen Hinweis auf das Ende zu liefern. Wer es unbedingt wissen will, kann gerne per Kommentar fragen und bekommt dann eine kleine Mail zugeschickt - Risiken und Nebenwirkungen auf eigene Gefahr.

Sobald der deutsche Titel samt Erscheinungstermin feststehen, werden sie hier ergänzt.

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15.

Dec 2012

~nef

Der verschwundene Weihnachtsmann

Cover Der verschwundene Weihnachtsmann deutsch

Phillip hat es geahnt. Schon wieder ein Theaterstück. Wie in jedem Jahr steht seine Deutschlehrerin vor der Klasse und erwartet eine grandiose Idee für ein Theaterstück zu Weihnachten. Im letzten Jahr haben sie das Krippenspiel aufgeführt, aber das soll es in diesem Jahr lieber nicht wieder geben. Zwei seiner Mitschüler können sich überhaupt nicht ausstehen und das gab letztes Jahr böses Blut auf der Bühne.
Er weiß gar nicht wie ihm geschieht, als sein Mund wie von allein anfängt etwas zu sagen. Er hätte eine Idee, die sei aber noch nicht ausgereift. Eigentlich hat er gar keine Idee und so muss er jetzt improvisieren.
Es soll etwas spannendes sein, ohne Krippenkind und ohne Engel. Das machen ihm seine Mitschüler gleich mal klar. Seine Lehrerin ist begeistert, dass er soviel Engagement zeigt und erlässt ihm die Hausaufgaben über das Wochenende, damit er Zeit hat ein Theaterstück zu schreiben. Schon nächste Woche sollen die Proben anfangen. Und weil es um seine Deutschnote nicht so wahnsinnig gut steht, heuchelt er Begeisterung vor.

Daheim angekommen ist er schlecht gelaunt. Da hilft es auch nicht, dass seine große Schwester Caro chronisch von ihren kleinen Brüdern genervt ist und Phillip sich erst einmal um die Erdnüsse auf seinem Teller streiten muss. Denn bei den Brüdern ist er der ältere und hat das meiste zu sagen. Leider haben das seine Brüder noch nicht verstanden.
Phillip hat zwei kleinere Brüder: Jasper und Moritz. Eigentlich verstehen sie sich ganz gut, aber kleine Brüder müssen nun mal nerven, das ist Gesetz.
Als die gesamte Familie in der Küche sitzt platzt Phillip mit der Neuigkeit raus, dass er ein Theaterstück schreiben soll. Das Thema: Weihnachten. Aber irgendwie spannend und auch lustig. Seine Familie ist begeistert und mit ihrer Hilfe hat Phillip schon am Samstag das Theaterstück fertig. Es geht um einen verschwundenen Weihnachtsmann. Mit Kommissar und Ermittlungen und sogar einer richtigen Weihnachtsmann-Puppe. Die leihen sie sich vom Nachbarn, der hat nämlich eine große Puppe, die vor einigen Jahren an seiner Fassade hochgeklettert ist. Aus Angst sie wird ihm geklaut, hat der Nachbar sie aber seither nicht mehr benutzt.
Er willigt ein, die Puppe für die Aufführung zur Verfügung zu stellen und Phillip und seine Familie bauen ihn ein wenig um und setzen ihn auf einen Schlitten. Dann kommt er in den Bulli, einen alten VW-Bus in rot, und alle sind gespannt was die Deutschlehrerin dazu sagt.

Als Kalle, der Vater von Phillip, am nächsten Morgen die Kinder zur Schule fahren will, erlebt er einen großen Schock. Der Bulli ist weg! Und mit ihm natürlich auch der Weihnachtsmann für das Theaterstück. Bei dem Geheule der Jungs kommt auch gleich der Nachbar angelaufen und mischt sich ein, schließlich war er einmal Polizist und weiß genau was zu tun ist. Er ruft die ehemaligen Kollegen an und bald darauf wird klar, dass ihr Bulli nicht der einzige ist, der in letzter Zeit geklaut wurde. Da steckt eine Bande hinter.
Phillip, Jasper und Moritz glauben nicht, dass die Polizei etwas herausfinden wird uns sind traurig. Nun können sie keinen Weihnachtskrimi aufführen und den Weihnachtsmann suchen - denn nun ist er ja wirklich weg.
Und so stecken die Jungs in einem richtigen Weihnachtskrimi. So ganz können sie sich aus der Sache nicht heraushalten und beginnen selbst etwas zu tun. Das hat ungeahnte Folgen.

Zur Weihnachtszeit kann ich an kaum einem Roman vorbeigehen, der irgendwie in diese Richtung gehen könnte. An diesem bin ich allerdings häufiger vorbeigelaufen, bis sie beim Bäcker meinen Schein nicht haben wollten - weil zu groß. Da musste ich also irgendwas woanders kaufen und so wurde es dieses Kramkistenbuch.
Es ist eigentlich ein Buch zum Vorlesen oder auch um es mit seinem Kind zu lesen. Das Buch ist in 24 Kapitel unterteilt, die jeweils eine Doppelseite Bild enthalten und zwei Doppelseiten Text. Also wirklich sehr kurz. Und die Seiten mit Text sind verschlossen. Man kann also gar nicht weiterlesen, wenn der nächste Tag noch nicht dran ist, ohne die Prägung kaputt zu machen.

Obwohl ich definitiv nicht in die Zielgruppe gehöre, hat mir das Buch ziemlich gut gefallen. Es ist gut durchdacht und man kann prima mit den drei Jungen mit ermitteln. Es gibt noch ein fünftes Kind in dieser Familie - das Baby. Ich finde es ganz witzig, dass man nicht erfährt was es nun eigentlich ist. Der verschwundene Weihnachtsmann ist sehr auf die Sicht von Phillip gerichtet und einen kleinen Jungen interessiert es meistens nicht, ob der Schreihals der Familie weiblich oder männlich ist ;)
Wolfram Hänel hat noch weitere Bücher in diesem Stil geschrieben, vielleicht sucht ja der eine oder andere Leser noch ein Buch für die nächste Adventszeit.

Ich gestehe allerdings, dass mich der Fehler bei der Autorenvorstellung gleich auf der ersten Seite ziemlich genervt hat. Es heißt ja schließlich 'der' Autor - und nicht 'die' Autor.

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14.

Dec 2012

~ND

Dizzy

Eigentlich dachte Ziah, dass sie und ihre Schwester Lora die gleichen Ziele haben. Niemals würden sie einen Jungen vor ihre Schulbildung oder Karriere stellen. Doch dann ruft Lora plötzlich an und verkündet, dass sie heiraten will - noch bevor sie das College beendet hat und sie will dafür sogar ein Semester aussetzen. Ziah erkennt ihre Schwester nicht wieder. Und auf die ganzen Hochzeitsvorbereitungen und damit zusammenhängende Romantik hat sie sowieso keine Lust, vor allem seit ihr Freund James angefangen hat sich so merkwürdig zu verhalten. Genauso wie ihre beste Freundin, Alyssa.
Am anderen Ende der Stadt kann Dylan es nicht fassen, dass sein Bruder Derrick ihm ebenfalls tatsächlich eröffnet, dass er heiraten will. Dabei hatten sie sich als Kinder, als ihre Mutter die Familie verlassen hat, eigentlich geschworen, dass niemals eine Frau zwischen sie kommen würde. Und jetzt wollen Derrick und seine Verlobte Lora auch noch, dass Dylan Trauzeuge wird. Zum Glück gibt es da aber noch die Schwester der Braut und erste Brautjungfer, Ziah, die genauso wenig von der Hochzeit zu halten scheint, wie er selbst. Sie ist zwar immer wütend und scheint ihn aus irgendeinem Grund zu hassen (die beiden kennen sich bereits flüchtig von einer Party), ist aber seine einzige Verbündete in diesem ganzen Spektakel. Allerdings weiß er nicht genau, was er mit der Tatsache anfangen soll, dass er Ziah nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Doch damit fangen die Probleme der beiden erst an...

Für Dizzy haben sich die beiden erfolgreichen Indie-Autorinnen Nyrae Dawn und Jolene Perry zusammengetan und einen sehr unterhaltsamen und kurzweiligen Roman geschaffen. Erstere hat hierbei die Kapitel aus Dylans und Zweitere die Ziahs Sicht übernommen und das funktioniert ausgesprochen gut. Beide haben ein gutes Gefühl für die Charaktere der jeweils anderen und sie bleiben sich treu, auch wenn sie gerade von der Kollegin geschrieben werden. Gleichzeitig sind die beiden Schreibstile aber auch so unterschiedlich und einzigartig, dass Ziah und Dylan wirklich wie zwei völlig eigenständige Charaktere wirken.
Die Geschichte selbst ist süß und auch ein bisschen albern, macht aber einfach Spaß. Am Anfang geht es nur darum, dass Dylan und Ziah ihre Geschwister einfach nicht verstehen können und sich von ihnen vernachlässigt fühlen. Ziah z.B. hat Probleme mit ihrem Freund James und Lora hat nur die Hochzeit im Kopf. Dylan geht es ähnlich, denn Derrick hat gesehen, was ihre Mutter ihrem Vater angetan hat, als sie ihre Familie verlassen hat und er sollte es eigentlich besser wissen, als zu heiraten. Aus ihrer eigentlich eher egoistischen und ein wenig kindischen Einstellung ihren älteren Geschwistern gegenüber entsteht sich eine echte Freundschaft, was für beide, aber besonders für Dylan, etwas ganz Neues ist. Ihre Geschichte und die Entwicklung ihrer Gefühle zueinander ist sehr gut gelungen und nachvollziehbar.
Besonders hat mir aber gefallen, dass es keine reine Liebesgeschichte ist, denn die Story gibt definitiv noch mehr her. Vor allem Dylan und seine verquere Erinnerung an die Vergangenheit und an seine Mutter bieten hier jede Menge Nährboden. Er wirkt auf den ersten Blick wie ein ganz normaler (wenn auch recht selbstüberzeugter) junger Mann, doch der Schein trügt und es verbirgt sich eine ziemlich geschundene Seele darunter. Kein Wunder also, dass er panische Angst vor dem Verlust des eigenen Bruders hat.

Doch auch wenn Dizzy von Nyrae Dawn und Jolene Perry durchaus auch mal ernstere Töne anschlägt, so ist es in erster Linie doch ein sehr heiteres, lustiges und unterhaltsames Jugendbuch. Auch wenn sie mit jeder Menge Drama, Angst und Emotionen zu kämpfen haben und viele Tränen fließen, sind die beiden Hauptcharaktere auf ihre ganz eigene Art doch sehr sympathisch. Vor allem was Ziah bzw. Jolene Perry angeht, von der ich bis zu diesem Buch noch nicht überzeugt war, war ich sehr angetan.
Und wie so oft ist es auch bei diesem Buch wieder sehr fraglich, ob es jemals den Sprung zu uns nach Deutschland schaffen wird.

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12.

Dec 2012

~ND

How to Ruin my Teenage Life / Zwischen uns die halbe Welt

Enthält Spoiler zu How to Ruin a Summer Vacation / Nur ein kleiner Sommerflirt.

Amy ist zurück in Chicago und mittlerweile bei Ron eingezogen. Ihre Mutter und Marc (mit c) haben tatsächlich geheiratet und sich ein Haus in einem Vorort gekauft. Nach ihrer Reise nach Israel hat sich Amy entschlossen zum Judentum zu konvertieren und ist mit Herzblut dabei, denn sie merkt, dass ihr das in ihrem Leben gefehlt hat.
Doch Amy wäre nicht Amy, wenn sich nicht - teils selbstverschuldetes - Drama am Horizont zusammenbrauen würde. Ihre Mom ist schwanger und im Gegensatz zu Amy ist dieses Kind geplant. Sie macht sich Sorgen um ihren Vater, den sie noch nie mit einer Partnerin gesehen hat und Amy beschließt, sein Liebesleben in die eigene Hand zu nehmen. Nach einigem hin und her führt das am Ende dazu, dass sie gezwungen wird, einen Job anzunehmen. Außerdem schwängert ihre Promenadenmischung den preisgekrönten Pudel eines Nachbarn. Und dann ist da noch Avi. So ganz weiß sie nicht, was sie mit ihm anfangen soll. Sind sie nun ein Paar oder nicht? Seit er in der Armee ist, schreibt er ihre jede Woche und wirklich an ihren Gefühlen geändert hat sich auch nichts. Aber sie hat ihn nicht so in ihrem Leben, wie sie gerne hätte und kann nicht über all die Dinge reden, die sie belasten. Außerdem hat er sich seit mittlerweile zwei Wochen nicht mehr bei ihr gemeldet.
Sowieso schon komplett verwirrt wie sie ist, tritt nun auch noch ein neuer Faktor in Amys Leben. Ihr neuer Nachbar Nathan ist ein ziemlich nerdiger und besserwisserischer Zeitgenosse und aus irgendeinem Grund scheint er Amy zu hassen. Das kann sie natürlich nicht auf sich sitzen lassen und zwischen den beiden kommt es immer wieder zu Spannungen und merkwürdigen Situationen, die sie meist grübelnd zurücklassen.
Als dann auch noch überraschend Avi vor der Tür steht, ist das Chaos komplett.

Der zweite Teil von Simone Elkeles How to Ruin-Reihe setzt c.a. 5 Monate nach dem ersten Buch an und zeigt Amy in ihrem neuen Alltag. Sie hat sich verändert in dieser Zeit. Sie ist offener geworden und setzt ihre Prioritäten im Leben anders. Trotzdem ist sie nach wie vor ein Dickkopf und meistens ist ihr Mund schneller, als ihr Kopf. Außerdem folgt ihr das Drama auf Schritt und Tritt und sie selbst trägt auch noch gehörig dazu bei.
Insgesamt hat mir ihr Charakter in diesem Buch deutlich besser gefallen, als noch im ersten Buch. Sie ist trotz aller Aufgedrehtheit und Hang zum Drama reifer und vernünftiger geworden. Dennoch waren ihre Handlungen in diesem Buch teilweise ziemlich nah an der Schmerzgrenze und sie hat den hormongeladenen Teenager auf Teufel komm raus losgelassen. Das war stellenweise mehr als anstrengend, so dass die ersten zwei Drittel recht anstrengend und manchmal etwas übertrieben geraten sind.
Dazu hat allerdings auch Nathan ziemlich viel beigetragen. Er ist zwar definitiv ein interessanter Charakter, der Schwung in das Ganze bringt, ich persönlich fand ihn aber über weite Teile des Buchs furchtbar. Er ist verwirrend und manipulativ und ich war mir nie so recht sicher, was ich von ihm halten soll. Avi auf der anderen Seite ist eben Avi: Ruhig und stark, aber nach dem Tod seines Bruders nach wie vor nicht fähig seine Emotionen zu vermitteln. So haben die beiden in Kombination mit Amy für mehr als eine frustrierende Situation gesorgt.

Erst auf den letzten hundert Seiten fließt die Geschichte so richtig und das Feeling des ersten Buches kommt langsam aber sicher wieder auf. Zwar kam es auch hier zur der ein oder anderen übertriebenen Szene, insgesamt war es für mich aber dieser Teil, der das Buch lesenswert gemacht hat.

Trotz allem kann How to Ruin my Teenage Life / Zwischen uns die halbe Welt nicht mit Simone Elkeless anderen Büchern mithalten. Es ist zwar süß und unterhaltsam, allerdings braucht man eine hohe Akzeptanz für Teenager Drama und die entsprechenden Charaktere.
Deutsche Leser müssen sich allerdings leider noch bis zum Erscheinungstermin am 10. Juni 2013 gedulden. Der dritte und letzte Teil der Reihe How to Ruin Your Boyfriend's Reputation / Kann das auch für immer sein? ist in den USA bereits erschienen und kommt auch im August 2013 bei uns in die Läden.

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