Buchjunkies


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19.

Oct 2012

~ND

Beauty / Die Schöne und das Ungeheuer

Den Schwestern Grace, Hope und Honour Huston hat es nie an etwas gefehlt. Ihr Vater war ein erfolgreicher Kaufmann mit einer Flotte, die in ihrer Heimatstadt unübertroffen war. Doch das Glück der Familie sollte nicht anhalten: Nach ein paar zu riskanten Investitionen und dem Verlust mehrerer Schiffe stehen sie vor dem Ruin.
Deshalb ziehen sie in ein kleines Dorf im Landesinneren, wo sie ein raueres Leben erwartet. Doch vor allem Honour - von allen (wie sie findet irreführenderweise) Beauty genannt - , die nie großen Wert auf die feine Gesellschaft in der Stadt gelegt hat, kommt erstaunlich gut mit ihrem neuen Leben zurecht. Sie und ihr Pferd Greatheart schuften tagtäglich schwer und das Einzige, was Beauty vermisst, sind die vielen Bücher, die sie in der Stadt hatte.
Doch dann wird das Glück der Familie erneut auf eine harte Probe gestellt: Mr. Huston sucht auf der Flucht vor einem Schneesturm in ein fremdes Schloss im Wald Schutz und trifft dort auf ein schreckliches Biest, das ihn nur wieder freilässt, wenn er ihm im Gegenzug eine seiner Töchter bringt. Für Beauty ist sofort klar, dass sie am entbehrlichsten ist und – trotz des vehementen Protests der Familie – gehen muss.
Beauty muss jedoch bald feststellen, dass in dem Schloss nichts ist, wie es zu sein scheint. Am allerwenigsten das Biest selbst...

Mit Beauty / Die Schöne und das Ungeheuer bietet Robin McKinley zumindest in der Anfangsphase ihre ganz eigene Version des Klassikers The Beauty and the Beast/Die Schöne und das Biest. Beauty ist ein Bücherwurm, hat absolut kein Interesse an gesellschaftlichen Anlässen und wenn sie jemals verliebt war, dann in einen ihrer antiken, griechischen Gelehrten, die sie ständig liest. Gleichzeitig ist sie aber auch irgendwo ein Wildfang. Sie kann immer ihren Willen durchsetzen und die Männer in ihrem Dorf sehen sie, im Gegensatz zu ihren schönen und grazilen Schwestern, eher als einen von ihnen. Beauty war eine tolle Protagonistin, die mit viel Witz und trockenem Humor durch die Geschichte führt.
Es dauert fast bis zur Hälfte des Buches, bis Beauty schließlich auf das Biest trifft. Im Gegensatz zu Beauty ist er ziemlich genau so, wie man ihn sich aus dem Klassiker vorstellt. Riesengroß, ein grauenhaftes Gesicht und launenhaft. Trotzdem mochte ich ihn sofort. Er ist todtraurig und das spürt der Leser in jedem seiner Worte. Trotzdem hätte ich mir bei ihm etwas mehr Charaktertiefe bzw. Originalität gewünscht. Sein Schloss dagegen hat mir ziemlich gut gefallen und hat fast schon lebendig bzw. wie ein zusätzlicher Charakter gewirkt. Nicht nur Beauty hat hier viel zu entdecken und wird immer wieder mit neuen Überraschungen konfrontiert.

Leider hat mir aber ausgerechnet das Ende den Lesespaß etwas verhagelt und war der einzige wirkliche Grund, weswegen ich einen Stern abziehen muss. Beauty war mit ihrer nicht gerade märchen- oder prinzessinnenhaften Art wie gesagt eine erfrischend andere Einführung in eine Geschichte, die im Grunde jeder kennt. Doch kaum im Schloss angekommen beginnt sich das leider schon etwas zu ändern und flacht ab. Das Ende war dann so kitschig und...nun ja, Disney-esk, dass es mir schlicht zu viel war. Statt noch ein bisschen mehr auf die Motive oder den Charakter des Biests einzugehen, wird für wirklich absolut alles ein Happy End gefunden und - für Märchen ja relativ typisch - ganz knapp abgehandelt. Auch die abschließenden Gedanken zum Thema "Schönheit" haben mir nicht sonderlich gefallen. Vermutlich wollte es nur sagen, dass diese im Auge des Betrachters liegt, hat zumindest bei mir aber genau das gegenteilige Gefühl ausgelöst.

Unterm Strich bin ich deshalb doch ein klein wenig enttäuscht von Beauty / Die Schöne und das Ungeheuer von Robin McKinley, denn der Ansatz hatte riesiges Potential. Vermutlich lag meine hohe Erwartung auch daran, das Robin McKinley in ihren neueren Büchern zu einem völlig anderen Stil neigt. Wer aber einfach mal eine frische Sicht mit einer tollen Protagonistin auf eine altbekannte Geschichte möchte und dabei trotzdem auf sein Märchenfeeling nicht verzichten will, der ist mit Beauty / Die Schöne und das Ungeheuer gut bedient.
Leider ist die deutsche Ausgabe des 1978 erstmals in den USA erschienen Beauty / Die Schöne und das Ungeheuer quasi vergriffen. Vereinzelt kann man aber hier und da noch eine günstige gebrauchte Ausgabe bekommen.

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17.

Oct 2012

~nia

Insatiable / Eternity

Meena Harper ist eine der Drehbuchautorinnen der TV-Soap Eternity. Und neuerdings ziemlich genervt von Vampiren. Genauer gesagt, seitdem die Oberen des New Yorker Senders beschlossen haben, dass Vampire der letzte Schrei sind und Meena gefälligst welche in die Serie schreiben soll. Hinzu kommt, dass ihr gleich morgens auf dem Weg zur Arbeit in der U-Bahn eine junge Frau begegnet, die nur noch eine Woche zu leben hat. Meena hat die Gabe, den Tod anderer Menschen vorherzusehen. Für Meena ist das nicht unbedingt eine Gabe, sondern eher ein Fluch. Zum Glück weiß sie, dass ihre Zukunftsvisionen nicht unbedingt eintreffen müssen, und so versucht sie so gut wie immer, die Leute zu warnen. Plötzliche Warnungen vor dem Konsum fetter Hamburger oder dem Hinweis, einen bestimmten Heimweg unbedingt zu meiden, sind aber nicht jedermanns Sache. Und so ist es kein Wunder, dass viele Menschen inklusive ihres Bruders Meena für ziemlich spleenig halten. Als ihr dann auch noch Shoshona, ihre Mitkonkurrentin um den vakanten Posten des Head-Autors von Eternity, den Job vor der Nase wegschnappt, ist der Tag entgültig gelaufen.

Als Meena Mitten in der folgenden Nacht aufwacht und nicht mehr einschlafen kann, beschließt sie, ihren Hund Jack Bauer (genau, benannt nach Kiefer Sutherland in 24) auszuführen. Dabei begegnet sie direkt vor einer verlassenen Kirche einem Bild von einem Mann. Als plötzlich zahlreiche Fledermäuse auf sie niederstürzen, schützt dieser Meena mitsamt Hund mit seinem Körper. Meena ist hin und weg. Was Meena nicht weiß, der Angriff galt dem Mann. Und der ist nicht nur ein Mann sondern auch ein Vampir. Zudem nicht irgendein Vampir, sondern Lucien Antonescu, der Prinz der Dunkelheit und Lord der Vampire. Frisch in New York gelandet, um einen Vampir, der sich nicht an die verordneten moderaten 'Essgewohnheiten' hält, zu fangen und zu bestrafen. Und so treffen Meena und Lucien, der Lord der Vampire, aufeinander und das Schicksal nimmt seinen Lauf...

Meg Cabot schreibt einfach lustig und fesselnd. Dennoch sind mir ihre Jugendbücher lieber. Wenn sich beispielsweise Susannah in der The Mediator / Susannah-Reihe nebenbei in einem Gedankengang über ein paar coole Schuhe auslässt, obwohl sie gerade handfeste versucht, ein Geisterproblem zu lösen, dann ist das eine lustig Ablenkung. Bei Meena als erwachsener Frau, die sich nach einer sündteueren Marc-Jakobs-Tasche verzehrt, kommt es mir nur klischeehaft vor. Und genau das ist das Problem mit Insatiable / Eternity: Das Buch liefert eine wandelnde Klischeevampirgeschichte. Nicht genug damit, dass Lucien mit seinen dunklen Haaren und warmen braunen Augen unglaublich gut aussieht. Er ist auch gar nicht so böse, wie es ein Prinz der Dunkelheit sein sollte. Logisch, dass der Sex mit ihm eine Offenbarung ist und er Meena gerne auf Händen tragen wollen würde. Doch natürlich gibt es auch einen Gegenspieler: Alaric Wulf ist blond, blauäugig und Vampirjäger für die Päpstliche Geheime Garde - sogar einer der besten, die es gibt. Und wie sollte es anders sein, als er Meena begegnet, raubt sie ihm zwar den letzten Nerv, geht Alaric zeitgleich aber auch ziemlich unter die Haut.
Insatiable / Eternity war unterhaltsam aber auch hanebüchen, eben eine echte Chick-Lit-(Frauenroman)-Vampirgeschichte. Beim Lesen schwankte man immer zwischen Lachen und Augenrollen. Deswegen bin ich mir nicht sicher, ob ich Overbite / Endless (Amazon-Partnerlink*), den zweiten Band der Insatiable / Eternity-Reihe noch lesen möchte. Sicher wird auch das Buch unterhaltsam sein, aber der Hauptkritikpunkt wird sich wohl nicht in Luft auflösen. Wer sich von einer Menge überzeichneter Klischees nicht stören lässt, wird aber garantiert seinen Spaß an diesem Meg Cabot-Buch haben.

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15.

Oct 2012

~nef

Wilde Reise durch die Nacht

Cover Wilde Reise durch die Nacht deutsch

Gustave Doré ist zwölf Jahre alt und der Kapitän seines eigenen Schiffes - der Aventure. Seine Crew und er befinden sich in unruhigem Gewässer als es noch schlimmer kommt. Siamesische Zwillingstornados halten Kurs auf sein Schiff und sind wild entschlossen es zu zerlegen. Gustave hat entgegen aller Annahme überhaupt keinen Schimmer von der Schiffsführung und es kommt, wie es kommen muss. Die Tornados treffen die Aventure mit voller Wucht.
Doch während seine Mannschaft und das meiste seines Schiffes von den Stürmen in die Luft gewirbelt werden, herrscht um ihn herum eine erstaunliche Ruhe. Kurz darauf sieht er sich einer mageren Gestalt in Kaputze gegenüber mit weiblicher Begleitung. So ist es also, wenn man dem Tod gegenüber steht und nebenbei auch noch seine Schwester kennenlernt - Dementia.

Gustave glaubt nun sein letztes Stündlein habe geschlagen, da verquatscht sich der Tod und gibt ihm die Möglichkeit eines Schlupfwinkels. Er muss sechs Aufgaben erfüllen: eine Jungfrau in Not retten, den Wald der bösartigen Gespenster durchqueren, die Namen von sechs Riesen erraten, einen Zahn dem schrecklichsten aller Ungeheuer abnehmen, sich selbst begegnen und zu guter Letzt zurück zum Tod auf dem Mond reisen. Und das alles in nur einer Nacht.
Das kann Gustave unmöglich schaffen, denkt er sich, doch sein Wille zu leben ist stark. Mit einem Fingerzeig vom Tod ist das tosende Meer verschwunden und Gustave findet sich wie ein Ritter gerüstet auf dem Rücken eines Greifen wieder. Bereit sich der ersten Aufgabe zu stellen.

Vor ca. vier Jahren habe ich bereits das Hörbuch, gelesen von Dirk Bach, gehört und war damals stark begeistert. Nun dachte ich mir, kann ich ja auch das Buch direkt dazu lesen, da ich mich an das Hörbuch kaum noch erinnere.
Leider war es nicht so unterhaltsam wie gedacht. Sicherlich ist es ein Buch, was man lesen kann, aber keinesfalls eines, das man gelesen haben muss. Die Betonung von Dirk Bach hat der Geschichte viel mehr Leben eingehaucht als eigentlich zu finden ist. Das finde ich sehr schade.

In Wilde Reise durch die Nacht lernen wir den den jungen Gustave Doré kennen, der eigentlich nichts anderes möchte als einmal ein großer Zeichner und Maler zu werden. Aber es liegt ein weiter Weg vor ihm. Am Ende des Buches gibt es eine kleine Biografie des bekannten Illustrator und eine Auflistung seiner Veröffentlichungen. Viele Andeutungen findet man auch liebevoll im Text versteckt und so manches Mal ließ es mich beim Lesen schmunzeln.
Leider kann aber auch dies und die vorkommenden unterhaltsamen Kreaturen nicht mehr viel herausreissen. Schade eigentlich.

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14.

Oct 2012

~nef

Gemordet wird immer

Tags: Krimi
Cover Gemordet wird immer deutsch

Viktor Anders kommt nach 10 Jahren Abwesenheit wieder zurück zum Haus seiner Eltern. Er hat es einfach nicht mehr ausgehalten in diesem Haus, mit seinen schweigenden Eltern und dem leeren Zimmer seiner großen Schwester Hannah.
Sie hatte sich das Leben genommen und so einen großen Bruch in die Familie gebracht. Seine Mutter hat sich in Tabletten und Depressionen geflüchtet, während der Vater seine Energie in das Bestattungsunternehmen gesteckt hat, das er zusammen mit seinem dem Mann seiner Schwester führte. Doch nun ist sein Vater seiner Mutter unter die Erde gefolgt und ihm steht als einziger noch lebender Nachkomme die Hälfte des Unternehmens zu. Er hat lange überlegt ob er in seine Heimat zurückgehen soll, doch nun ist er da.

Seine Tante Hedwig schaut noch genauso aus wie er sie in Erinnerung hat und heißt ihn daheim willkommen. Sein Onkel Wolfgang hingegen nimmt es ihm sehr übel, dass er die Familie verlassen hat und in der Weltgeschichte rumtingelte, während seine Eltern schon den Verlust der Tochter verkraften mussten. Schnell lernt Viktor auch seinen Cousin Tobias kennen - er ist Autist und ist von der neuen Person im Haushalt durcheinander.
Nun muss Viktor auch noch das kleine Ein-Mal-Eins des Leichenbestatters erlernen und sein Onkel hat nicht vor es ihm einfach zu machen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit der Kontrolle seiner Körperfunktionen findet er sich in die Arbeit ein und geht seinem Onkel zur Hand. Erstaunt stellt er fest, dass auch Tobias eine Aufgabe im Unternehmen hat - er richtet das Makeup der Toten und ist dabei ziemlich geschickt.

Bei seiner ersten Leiche lässt ihn sein Onkel allein im Keller zurück, er muss zu einem Termin. Schließlich warten die Menschen nicht bis Viktor richtig eingearbeitet ist mit dem Sterben. So sieht er sich mit der Tatsache konfrontiert den schweren Herrn Bulhaupt allein zu entkleiden. Als er ihn beinahe zweimal hat fallen lassen und sehr froh ist, dass der Tote nichts mehr spürt, findet er in der Kleidung einen metallischen Gegenstand. Sein Cousin Tobias ist bei ihm und leider ist Viktor nicht schnell genug, denn wenig später puhlt er die Kugel seinen Cousin aus dem Mund und ruft die Polizei. Der Totenschein sagt Herzversagen als Todesursache, doch das Einschussloch im Rücken der Leiche spricht eine andere Sprache. Viktor kann nicht anders als seine Nase in die Angelegenheit zu stecken und findet sich bald zwischen der resoluten Kommissarin Karoline Schneid und der Familie des Toten eingekeilt. Keiner will so recht rausrücken mit der Sprache und doch verbirgt sich hier irgendwo ein Geheimnis.
Doch nicht nur in dieser Familie gibt es einiges zu erfahren, auch will er endlich wissen wieso sich seine Schwester Hannah umgebracht hat und was seine Eltern vor ihm verborgen haben.

Ich habe erst überlegt, was ich von einem Bestatter-Krimi halten soll. Diese Einordnung kannte ich bisher nicht und war entsprechend neugierig, wenn auch skeptisch. Doch schon die ersten zwei Seiten haben mich unterhalten. Viktor hat immer einen dummen Spruch auf den Lippen oder aber eine Geschichte aus der Vergangenheit parat. Das treibt seine Mitmenschen ziemlich bald auf die Palme und gegen Ende hin wurde es mir dann auch etwas zu viel. Die Autorin hat bereits mehrere Bücher geschrieben, unter anderem historische und auch fantastische Bücher. Da es mein erstes Buch von Tessa Korber ist, kann ich nicht beurteilen wie gut sie sich in anderen Genres heimisch fühlt, dem Krimi hat leider streckenweise die Spannung gefehlt. Es war eher eine Erzählung mit Krimieinschlag. Dennoch hat es mich sehr gut unterhalten und ich hatte viel Spaß beim Lesen.

Ein herzlicher Dank geht an den btb-Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplares.

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13.

Oct 2012

~ND

No Humans Involved / Lockruf der Toten

Enthält Spoiler für die ersten 6 Bände der Women of the Otherworld-Reihe.

Wenn Jaime Vegas mal ganz ehrlich mit sich ist, hat sie eigentlich vom Show Biz die Nase voll. Schon von klein an wurde sie von ihrer Mutter zu Schönheitswettbewerben geschleppt, ob sie nun wollte oder nicht. Nun, als Erwachsene, verdient sie sich ihr Geld als Spiritualistin. Sie tourt mit ihrer Show das Land und bringt armen, trauernden Hinterbliebenen Nachricht von ihren toten Verwandten. Dabei hätte Jaime eigentlich allen Grund sich möglichst unauffällig zu verhalten. Denn im Gegensatz zu ihren sonstigen Kollegen, die allesamt Scharlatane sind, ist Jaime keine Betrügerin. Sie ist eine Nekromantin und kann Kontakt zu Geistern aufnehmen.
Zum großen Erfolg fehlt Jaime allerdings noch eine eigene Fernsehsendung. Sie hat zwar regelmäßig Auftritte in verschiedenen Talk Shows, doch sie hört immer wieder die Stimme ihrer Mutter im Kopf, dass das nicht reicht. Als Jaime das Angebot bekommt, gemeinsam mit zwei anderen Spiritualisten an einem großen TV-Special teilzunehmen, das sich um eine Séance mit Marilyn Monroe dreht, sieht sie ihre letzte große Chance gekommen.
Doch das Haus, in dem gedreht wird, scheint noch ganz andere Geheimnisse zu bergen. Denn im Garten des Anwesens wird Jaime ständig von merkwürdigen Wesen geplagt, die keine normalen Geister sein können und die sie sich nicht erklären kann. Und da fast alle Nekromanten im Alter den Verstand verlieren, beginnt auch Jaime bald an sich zu zweifeln.
Noch ist sie allerdings nicht bereit aufzugeben und bittet ihren Freund Jeremy um Hilfe. Und tatsächlich kommen die beiden einem fürchterlichen Verbrechen auf die Spur...

Schon seit Langem habe ich mich auf No Humans Involved / Lockruf der Toten, dem siebten Teil in Kelley Armstrongs Women of the Otherworld-Reihe gefreut. Sowohl Jaime, als auch Jeremy haben sich schon lange zu meinen liebsten Charakteren dieser Reihe gesellt und eine Geschichte mit dem Fokus auf diesen beiden war schon lange überfällig. Grundsätzlich bietet No Humans Involved / Lockruf der Toten alles, was ich mir von der Serie erwarte. Die Geschichte ist ziemlich spannend und diesmal tatsächlich mehr Thriller als Fantasy (die Reihe wird auf Deutsch oft mit Magischer Thriller untertitelt, was in diesem Fall wirklich wie die Faust aufs Auge passt). Denn neben Jaimes Perspektive darf der Leser auch immer mal wieder in die Köpfe der Bösewichte eintauchen. Zwar sind diese Kapitel sehr sparsam gesät und recht kurz, verleihen der Geschichte aber doch einen gruseligen und unheimlichen Beigeschmack. Denn genau die Bösewichte kommen diesmal von ziemlich unerwarteter Seite.
Neben Jaime und Jeremy findet man erstaunlich wenige Nebencharaktere. Zumindest solche, die man bereits kennt. Stattdessen wird ein neuer Charakter vorgestellt, von dem ich mir noch einiges erwarte und der ganz sicher in den nächsten Büchern noch an Bedeutung gewinnen wird.

Trotzdem, so ganz ist der Funke bei No Humans Involved / Lockruf der Toten nicht übergesprungen. Erstaunlicherweise liegt das gerade an Jeremy und Jaime. Seit mehreren Büchern warte ich nun schon darauf, dass zwischen diesen beiden mal etwas passiert und als es endlich soweit ist...ist es irgendwie langweilig. Vermutlich habe ich mir einfach zu viel erwartet, oder ich kann mir Jeremy nicht in der Rolle des Liebhabers vorstellen. Jedenfalls hat sich dieser Teil der Geschichte ein wenig gezwungen angefühlt. Das heißt nicht, dass ich die Charaktere weniger mochte; nur, dass meine Erwartungen nicht ganz erfüllt wurden.
Dass wie gesagt kaum andere bekannte Gesichter dabei sind, macht die Sache nicht besser. Genau genommen gibt es nämlich insgesamt nur relativ wenige Figuren in diesem Buch, weshalb Jaime und Jeremy ständig im Vordergrund stehen und den Druck bzw. die Erwartungen auf die beiden nur erhöht.

Schlecht ist No Humans Involved / Lockruf der Toten von Kelley Armstrong dennoch keinesfalls. Die Geschichte um Jaime und ihre unliebsame Entdeckung um die Erscheinungen am Drehort löst eine wirklich unheimliche und packende Geschichte aus. Allein das macht das Buch schon lesenswert. Auch wenn ich sicher nicht die Einzige war, die auf Jeremys und Jaimes Geschichte gelauert hat, denke ich nicht, dass jeder Leser das gleiche Problem mit ihrer Entwicklung haben wird. Denn trotz aller Maulerei bin ich unter Strich doch recht zufrieden - sowohl mit dem Buch selbst, als auch mit Jaime und Jeremy. :)

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