Rezensionen
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14.Okt 2012 |
~nef
Gemordet wird immervon Tessa Korber
Tags:
Krimi
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Viktor Anders kommt nach 10 Jahren Abwesenheit wieder zurück zum Haus seiner Eltern. Er hat es einfach nicht mehr ausgehalten in diesem Haus, mit seinen schweigenden Eltern und dem leeren Zimmer seiner großen Schwester Hannah.
Sie hatte sich das Leben genommen und so einen großen Bruch in die Familie gebracht. Seine Mutter hat sich in Tabletten und Depressionen geflüchtet, während der Vater seine Energie in das Bestattungsunternehmen gesteckt hat, das er zusammen mit seinem dem Mann seiner Schwester führte. Doch nun ist sein Vater seiner Mutter unter die Erde gefolgt und ihm steht als einziger noch lebender Nachkomme die Hälfte des Unternehmens zu. Er hat lange überlegt ob er in seine Heimat zurückgehen soll, doch nun ist er da.
Seine Tante Hedwig schaut noch genauso aus wie er sie in Erinnerung hat und heißt ihn daheim willkommen. Sein Onkel Wolfgang hingegen nimmt es ihm sehr übel, dass er die Familie verlassen hat und in der Weltgeschichte rumtingelte, während seine Eltern schon den Verlust der Tochter verkraften mussten. Schnell lernt Viktor auch seinen Cousin Tobias kennen - er ist Autist und ist von der neuen Person im Haushalt durcheinander.
Nun muss Viktor auch noch das kleine Ein-Mal-Eins des Leichenbestatters erlernen und sein Onkel hat nicht vor es ihm einfach zu machen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit der Kontrolle seiner Körperfunktionen findet er sich in die Arbeit ein und geht seinem Onkel zur Hand. Erstaunt stellt er fest, dass auch Tobias eine Aufgabe im Unternehmen hat - er richtet das Makeup der Toten und ist dabei ziemlich geschickt.
Bei seiner ersten Leiche lässt ihn sein Onkel allein im Keller zurück, er muss zu einem Termin. Schließlich warten die Menschen nicht bis Viktor richtig eingearbeitet ist mit dem Sterben. So sieht er sich mit der Tatsache konfrontiert den schweren Herrn Bulhaupt allein zu entkleiden. Als er ihn beinahe zweimal hat fallen lassen und sehr froh ist, dass der Tote nichts mehr spürt, findet er in der Kleidung einen metallischen Gegenstand. Sein Cousin Tobias ist bei ihm und leider ist Viktor nicht schnell genug, denn wenig später puhlt er die Kugel seinen Cousin aus dem Mund und ruft die Polizei. Der Totenschein sagt Herzversagen als Todesursache, doch das Einschussloch im Rücken der Leiche spricht eine andere Sprache. Viktor kann nicht anders als seine Nase in die Angelegenheit zu stecken und findet sich bald zwischen der resoluten Kommissarin Karoline Schneid und der Familie des Toten eingekeilt. Keiner will so recht rausrücken mit der Sprache und doch verbirgt sich hier irgendwo ein Geheimnis.
Doch nicht nur in dieser Familie gibt es einiges zu erfahren, auch will er endlich wissen wieso sich seine Schwester Hannah umgebracht hat und was seine Eltern vor ihm verborgen haben.
Ich habe erst überlegt, was ich von einem Bestatter-Krimi halten soll. Diese Einordnung kannte ich bisher nicht und war entsprechend neugierig, wenn auch skeptisch. Doch schon die ersten zwei Seiten haben mich unterhalten. Viktor hat immer einen dummen Spruch auf den Lippen oder aber eine Geschichte aus der Vergangenheit parat. Das treibt seine Mitmenschen ziemlich bald auf die Palme und gegen Ende hin wurde es mir dann auch etwas zu viel.
Ein herzlicher Dank geht an den btb-Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplares.
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13.Okt 2012 |
~ND
No Humans Involved / Lockruf der Totenvon Kelley Armstrong
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Enthält Spoiler für die ersten 6 Bände der Women of the Otherworld-Reihe.
Wenn Jaime Vegas mal ganz ehrlich mit sich ist, hat sie eigentlich vom Show Biz die Nase voll. Schon von klein an wurde sie von ihrer Mutter zu Schönheitswettbewerben geschleppt, ob sie nun wollte oder nicht. Nun, als Erwachsene, verdient sie sich ihr Geld als Spiritualistin. Sie tourt mit ihrer Show das Land und bringt armen, trauernden Hinterbliebenen Nachricht von ihren toten Verwandten. Dabei hätte Jaime eigentlich allen Grund sich möglichst unauffällig zu verhalten. Denn im Gegensatz zu ihren sonstigen Kollegen, die allesamt Scharlatane sind, ist Jaime keine Betrügerin. Sie ist eine Nekromantin und kann Kontakt zu Geistern aufnehmen.
Zum großen Erfolg fehlt Jaime allerdings noch eine eigene Fernsehsendung. Sie hat zwar regelmäßig Auftritte in verschiedenen Talk Shows, doch sie hört immer wieder die Stimme ihrer Mutter im Kopf, dass das nicht reicht. Als Jaime das Angebot bekommt, gemeinsam mit zwei anderen Spiritualisten an einem großen TV-Special teilzunehmen, das sich um eine Séance mit Marilyn Monroe dreht, sieht sie ihre letzte große Chance gekommen.
Doch das Haus, in dem gedreht wird, scheint noch ganz andere Geheimnisse zu bergen. Denn im Garten des Anwesens wird Jaime ständig von merkwürdigen Wesen geplagt, die keine normalen Geister sein können und die sie sich nicht erklären kann. Und da fast alle Nekromanten im Alter den Verstand verlieren, beginnt auch Jaime bald an sich zu zweifeln.
Noch ist sie allerdings nicht bereit aufzugeben und bittet ihren Freund Jeremy um Hilfe. Und tatsächlich kommen die beiden einem fürchterlichen Verbrechen auf die Spur...
Schon seit Langem habe ich mich auf No Humans Involved / Lockruf der Toten, dem siebten Teil in Kelley Armstrongs Women of the Otherworld-Reihe gefreut. Sowohl Jaime, als auch Jeremy haben sich schon lange zu meinen liebsten Charakteren dieser Reihe gesellt und eine Geschichte mit dem Fokus auf diesen beiden war schon lange überfällig. Grundsätzlich bietet No Humans Involved / Lockruf der Toten alles, was ich mir von der Serie erwarte. Die Geschichte ist ziemlich spannend und diesmal tatsächlich mehr Thriller als Fantasy (die Reihe wird auf Deutsch oft mit Magischer Thriller untertitelt, was in diesem Fall wirklich wie die Faust aufs Auge passt). Denn neben Jaimes Perspektive darf der Leser auch immer mal wieder in die Köpfe der Bösewichte eintauchen. Zwar sind diese Kapitel sehr sparsam gesät und recht kurz, verleihen der Geschichte aber doch einen gruseligen und unheimlichen Beigeschmack. Denn genau die Bösewichte kommen diesmal von ziemlich unerwarteter Seite.
Neben Jaime und Jeremy findet man erstaunlich wenige Nebencharaktere. Zumindest solche, die man bereits kennt. Stattdessen wird ein neuer Charakter vorgestellt, von dem ich mir noch einiges erwarte und der ganz sicher in den nächsten Büchern noch an Bedeutung gewinnen wird.
Trotzdem, so ganz ist der Funke bei No Humans Involved / Lockruf der Toten nicht übergesprungen. Erstaunlicherweise liegt das gerade an Jeremy und Jaime. Seit mehreren Büchern warte ich nun schon darauf, dass zwischen diesen beiden mal etwas passiert und als es endlich soweit ist...ist es irgendwie langweilig. Vermutlich habe ich mir einfach zu viel erwartet, oder ich kann mir Jeremy nicht in der Rolle des Liebhabers vorstellen. Jedenfalls hat sich dieser Teil der Geschichte ein wenig gezwungen angefühlt. Das heißt nicht, dass ich die Charaktere weniger mochte; nur, dass meine Erwartungen nicht ganz erfüllt wurden.
Dass wie gesagt kaum andere bekannte Gesichter dabei sind, macht die Sache nicht besser. Genau genommen gibt es nämlich insgesamt nur relativ wenige Figuren in diesem Buch, weshalb Jaime und Jeremy ständig im Vordergrund stehen und den Druck bzw. die Erwartungen auf die beiden nur erhöht.
Schlecht ist No Humans Involved / Lockruf der Toten von Kelley Armstrong dennoch keinesfalls. Die Geschichte um Jaime und ihre unliebsame Entdeckung um die Erscheinungen am Drehort löst eine wirklich unheimliche und packende Geschichte aus. Allein das macht das Buch schon lesenswert. Auch wenn ich sicher nicht die Einzige war, die auf Jeremys und Jaimes Geschichte gelauert hat, denke ich nicht, dass jeder Leser das gleiche Problem mit ihrer Entwicklung haben wird. Denn trotz aller Maulerei bin ich unter Strich doch recht zufrieden - sowohl mit dem Buch selbst, als auch mit Jaime und Jeremy. :)
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11.Okt 2012 |
~nia
Shadow and Bone / Goldene Flammenvon Leigh Bardugo
Tags:
Fantasy, Jugendbuch
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Die 17-jährige Alina ist eine Waise. Zusammen mit Maljen, ihrem Freund aus Kindertagen, ist sie in einem von Rawkas Waisenhäusern aufgewachsen. Inzwischen sind beide in der Ersten Armee des Zaren tätig: Alina als einfache Kartografin, Maljen als begnadeter Fährtenleser. Dass Alina in ihren Freund verliebt ist, behält sie lieber für sich - zum einen ist Maljen ein echter Frauenschwarm und zum anderen möchte sie ihre innige Freundschaft nicht aufs Spiel setzen. Nun steht für Alinas die erste Durchquerung der Schattenflur an. Die Schattenflur teilt das Land Rawka in zwei Teile. In ihr herrscht ewige Dunkelheit und die bösartigen und harpyienähnlichen Volkra lauern dort den Menschen auf. Bei einem Angriff gerät Maljen in tödliche Gefahr und bei Alinas Versuch, ihn zu beschützen, setzt sie unwissentlich enorme Kräfte frei.
Was bislang niemand wusste: Alina ist eine Grischa. Das sind die Soldaten der Zweiten Armee und die sogenannten Meister der Kleinen Künste. Alle Grischa haben unterschiedliche magische Fähigkeiten: es gibt den Orden der Lebenden und Toten, die Korporalki, den Orden der Beschwörer, die Ätheralki, den Orden der Fabrikatoren, die Materialki, und den obersten aller Grischa, den Dunklen. Schon lange gab es keine Sonnenkriegerin mehr unter den Grischa, doch Alina scheint eine zu sein. Und so wird sie, ohne Einspruch erheben zu können, in die Hauptstadt Os Alta geschickt, um dort zu einer echten Grischa ausgebildet zu werden. Zwei Dinge machen Alina besonders zu schaffen: Maljen ist plötzlich aus ihrem Leben verschwunden und der geheimnisvolle Dunkle gibt ihr zu verstehen, dass sie mit ihren Fähigkeiten einst ganz Rawka retten wird...
Shadow and Bone / Goldene Flammen ist der Auftaktband der The Grisha / Grischa-Trilogie. Leigh Bardugo lässt die Geschichte in Rawka spielen, einem vom zaristischen Russland inspiriertem Land. Zusammen mit Alina lernt man die mächtigen Grischa nach und nach kennen und wird in die politischen Machtkämpfe um den Zaren hineingezogen. Dabei ist nichts so wie es scheint und auch der von Alina zunächst so vermisste Maljen spielt im weiteren Verlauf der Geschichte eine große Rolle. Die Protagonistin und ihre innere Zerrissenheit ist Leigh Bardugo sehr gut gelungen. In einer völlig fremden Umgebung mit neuen schwierigen Aufgaben, versteht es Alina sich durchzuboxen und ihren Platz zu finden. Weniger zufrieden haben mich die Männer in diesem Buch gemacht. Maljen als Jugendfreund, dem durch die Trennung von Alina erst bewusst wird, was er überhaupt an ihr hat, macht ja noch eine plausible Wandlung durch. Doch der Charakter des Dunklen ist meines Erachtens zu wenig ausgearbeitet worden. Von Beginn an, versteht er es, Alina zu faszinieren. Doch als Leser kann man, obwohl man Alinas Gedankengängen folgt, diese Anziehungskraft nur zum Teil nachvollziehen. Mir ging es so, dass ich das Geheimnisvolle an ihm auch echt faszinierend fand. Warum Alina aber körperlich so von ihm angezogen ist, obwohl sie doch Maljen liebt, wird erst spät erklärt. Zudem kommt die Wendung, die seine Person betrifft, einfach zu plötzlich. Hier hätte ich mir mehr Einblick in sein Seelenleben, seine Vergangenheit oder seine Intentionen gewünscht - beispielsweise hätte die alte Baghra eine noch größere Rolle spielen dürfen.
Insgesamt ist das Buch aber lesenswert und spannend gewesen und ich möchte unbedingt wissen, wie es mit Alina, Maljen und auch dem Dunklen weitergeht. Die weiteren Bände heißen Siege and Storm / Eisige Wellen und Ruin and Rising / Lodernde Schwingen. Zu den deutschen Ausgaben der Folgebände habe ich noch keine Angaben gefunden. Da der Carlsen-Verlag die deutsche Ausgabe von Shadow and Bone / Goldene Flammen aber mit einem wirklich gelungenen Cover und einer wunderschönen Karte von Rawka versehen hat, kann man davon ausgehen, dass Leigh Bardugos Bücher über kurz oder lang alle auf Deutsch erscheinen werden. Für den Gewinn von Shadow and Bone / Goldene Flammen bedanke ich mich ganz herzlich beim Carlsen-Verlag.
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09.Okt 2012 |
~nef
A Peach of a Murder |

In dem kleinen Ort Parker County in Texas steht das alljährliche Großereignis an - das Pfirsich Fest. Schon lange vor den Festlichkeiten denken viele Frauen des Ortes an nichts anderes als an den Koch-Contest, der den Mittelpunkt des Festes bietet. Jeder tritt mit einer Speise seiner Wahl an um den ersten Platz zu machen - Voraussetzung: sie besteht aus Pfirsichen.
Wie auch schon in den letzten Jahren ist Phyllis Newsom aufgeregt und kann an nichts anderes mehr denken als an das perfekte Rezept. In diesem Jahr will sie einen Klassiker neu kreieren - Pfirsichkuchen mit einem Hauch Schärfe.
Doch leider werfen schreckliche Ereignisse ihre Schatten auf das Fest. Der allseits bekannte, wenn auch nicht bei jedermann beliebte, Newt Bischop wird von seinem Enkel tot aufgefunden - erdrückt von seinem Wagen. Es sieht alles nach einem Unfall aus, der Wagenheber ist nicht mehr der Neueste gewesen, doch dem Officer Michael - Phyllis' Sohn - kommen Zweifel, als seine Mutter ihm von einigen Besuchern berichtet, von denen nicht alle fröhlich gestimmt waren. Leider fehlt ihnen jeglicher Verdacht und die Aufklärung gerät ins Stocken.
Endlich ist der Tag des Festes angebrochen. Für Phyllis geht es in diesem Jahr wieder einmal um alles. Denn ihre Freundin und Mitbewohnerin Carolyn Wilbarger hat die letzten Jahre jeden Contest gewonnen - jetzt ist sie an der Reihe. Voller Hoffnung bringt sie ihren Pfirsichkuchen an ihren Platz und wartet auf die Jury. Diese besteht wie in jedem Jahr aus der Lokallegende Donnie Boatwright, Marcia Hannigan, Bud Winfield und Harley Sewell.
Es ist heiß und drückend an diesem Junitag und Donnie scheint nicht ganz wohl zu sein. Dennoch arbeitet sich die Jury durch die Rezepte und landet schließlich bei Phyllis. Gerade als Donnie sein Teststück beendet hat bricht er zusammen - tot. Phyllis ist geschockt - wie jeder auf dem Fest. Carolyn spricht ausgerechnet in diesem Moment aus, was sie denkt: Phyllis Pfirsichkuchen hat Donnie Boatwright umgebracht. Das ist so absurd, dass ihr keiner glaubt - schließlich stehen die anderen Jurymitglieder putzmunter neben dem Toten.
Doch eins steht schnell fest, Donnie ist vergiftet worden - doch nicht durch Phyllis Kuchen. Es stellt sich heraus, dass eine Substanz die in der Krebsbehandlung verwendet wird in Pfirsichkernen zu finden ist. Eine zu hohe Dosis davon ruft eine Vergiftung hervor. Doch Donnie hatte keinen Krebs. Wie also kann er vergiftet worden sein? Immerhin - Pfirsichkerne gibt es gerade zu Zeiten des Festes in Unmengen in Parker County.
Der erste Teil der Fresh-Baked Mystery-Reihe von Livia J. Washburn startet gleich mitten im Geschehen. Phyllis ist dabei mit einer ihrer drei Mitbewohnerinnen Pfirsiche zu pflücken für ihren neuen Backversuch, während sie das Treiben rund um Newt Bishop beobachtet. Kurz darauf ist dieser tot und man lernt als Leser dann erst einmal die Umstände um Phyllis, ihre Freunde und die Nachbarn kennen. Das ist sehr angenehm, denn so hat mich nicht gleich am Anfang einen großen Topf voller Namen, die man sich erst einmal eh nicht merken kann.
Phyllis ist so eine typische Hobby-Detektivin. Sie ist neugierig, im besten Alter zu Ermitteln und ziemlich bald auch nicht mehr alleine.
Die Charaktere sind sehr liebevoll gewählt und passen prima in diese amerikanische Kleinstadtidylle.
Es hat mir großen Spaß gemacht das Buch zu lesen und mit zu raten, wer denn nun der Mörder ist. Zudem ist am Ende der Geschichte ein kleiner Teil mit Rezepten, die nur darauf warten ausprobiert zu werden. Und das werde ich sicherlich auch bald tun =)
Eine deutsche Übersetzung der Bücher gibt es meines Wissens nach nicht. Was sehr schade ist, da sie einigen meiner Bekannten und Verwandten sicher gefallen würden.
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07.Okt 2012 |
~ND
Men of the Otherworldvon Kelley Armstrong
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Manchmal reicht es einfach nicht aus, die Geschichten um die Women of the Otherworld nur aus der weiblichen Perspektive zu erzählen. Deshalb hat es sich Kelley Armstrong zur Gewohnheit gemacht, in regelmäßigem Abstand Kurzgeschichten zu verfassen und online zu veröffentlichen. In Men of the Otherworld hat sie nun vier davon, die sich allesamt um ihre Werwölfe drehen und aus männlicher Sicht geschrieben sind, in Buchform zusammengefasst.
Die erste Geschichte Infusion spielt im Jahr 1946 und handelt von dem Werwolf Malcolm, der sich nichts sehnlicher wünscht als einen Sohn ? vergeblich. Dann trifft er allerdings auf ein junges japanisches Mädchen, das sich als optimale Kandidatin herausstellen könnte. Doch hinter dem schüchternen, devoten Mädchen steckt mehr, als es zunächst den Anschein hat.
Savage erzählt die Geschichte von Clayton und wie er als kleiner Junge wegen purer kindlicher Neugier von einem Werwolf gebissen wurde. Die folgenden zwei Jahre lebte er völlig alleine in einem Bayou in Louisiana. Als ihn eines Tages ein junger Mann namens Jeremy aufliest und mit nach Hause nehmen will, ist Clay mehr Wolf als Mensch...
Ascension spielt ein paar Jahre später und handelt von Clays Jugendjahren, aber auch von Jeremy und seinem Aufstieg im Rudel. Denn wenn man wie Jeremy und Clay anders als die Norm ist, hat man unter Werwölfen nur zwei Möglichkeiten: Entweder aufgeben oder sich durchsetzen, seine Dominanz beweisen, und nach ganz oben gelangen.
Über die letzte Geschichte Kitsugenari möchte ich noch gar nicht viel sagen, außer, dass auch diese von Jeremy und seiner Herkunft handelt, denn im Gegensatz zu den anderen drei Kurzgeschichten, die allesamt vor dem 1. Buch Bitten / Die Nacht der Wölfin spielen, sollte man diese erst lesen, wenn man den 9. Band Living with the Dead gelesen hat.
Absolut jede einzelne Geschichte in Men of the Otherworld hat mir wahnsinnig gut gefallen und ihren ganz eigenen Zweck erfüllt. In Infusion z.B. stellt uns Kelley Armstrong wie gesagt Jeremys Vater Malcolm vor und die Geschichte selbst hat somit gar nicht so viel mit Jeremy direkt zu tun. Dennoch gibt sie Aufschluss darüber, wie viel sich in den letzten 60 Jahren unter den verschiedenen Alphas im Rudel getan hat. Gleichzeitig erfahren wir aber auch mehr über Jeremys Mutter, die bis dahin kaum erwähnt wurde.
Das eigentliche Hightlight der Kurzgeschichtensammlung sind aber zweifelsohne Savage und Ascension. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte Kelley Armstrong gerne einen ganzen Roman über Clays Geschichte und wie er zu Jeremy gekommen ist schreiben können. Mit insgesamt über 300 Seiten sind die beiden Novellen allerdings fast schon ein eigenes Buch und können fast nahtlos als eins gelesen werden. Jedenfalls ist es unglaublich spannend zu sehen, wie aus Clay der Mann wurde, den wir in den späteren Romanen kennenlernen dürfen. Denn wer dachte, dass Clay als Erwachsener schon merkwürdig ist, dem wird die Geschichte über seine Kindheit einige Klarheit schaffen. Viele der Gerüchte und angedeuteten Geschehnisse, die ihm seinen Ruf eingebracht haben, werden aufgenommen, aus Clays Sicht beschrieben und ergebenen dadurch plötzlich einen ganz eigenen Sinn (z.B. auch die Hintergründe zu seiner Beziehung zu Daniel, die eine wichtige Rolle im ersten Band Bitten / Die Nacht der Wölfin spielt).
Doch was offensichtlich alle Geschichten in Men of the Otherworld gemeinsam haben, ist Jeremy. Es erzählt seine Geschichte, Hintergründe und eher ungewöhnlichen Weg zum Alpha. Viele seiner Eigenschaften, die in den späteren Büchern angedeutet wurden, wie sein Wissensdurst, die Fähigkeit immer zu spüren, wenn jemand in Schwierigkeiten ist, oder die schwierige Beziehung zu seinem Vater, werden hier bearbeitet und der Leser bekommt ein viel klareres Bild von Jeremy Danvers.
Eigentlich bin ich kein großer Fan von Kurzgeschichten und wollte Men of the Otherworld eher der Vollständigkeit halber lesen. Doch wie so oft hat Kelley Armstrong mich mehr als angenehm überrascht und mit ihrer ersten Sammlung fast einen eigenen Roman geliefert, der nicht nur sehr spannend und unterhaltsam ist, sondern dem Leser Eindrücke vermittelt, die einem die Charaktere noch näher bringt. Ein absolutes Muss für Fans von Clay und Jeremy, sowie der Women of the Otherworld-Reihe.
Leider, leider glaube ich nicht, dass die Kurzgeschichten jemals auf Deutsch veröffentlicht werden. Trotzdem sollte man sie sich nicht entgehen lassen, denn nicht nur ist das Englisch relativ einfach zu verstehen, sondern der Gewinn durch die Bücher kommt komplett einem wohltätigen Zweck zugute.
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