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356 - 360 von 1584 Rezensionen auf der Seite.

27.

Feb 2016

~ND

The Score

Wenn man am Briar College ein bisschen Spaß haben will, weiß jeder, dass man bei Dean Heyward Di Laurentis an der richtigen Adresse ist. Er ist der Party-König der Uni und ein absoluter Frauenmagnet, der kein Geheimnis daraus macht, dass er Abwechslung im Bett will. Deshalb haben es sich die meisten Frauen schon lange aus dem Kopf geschlagen, ihn auf irgendetwas festzunageln. Er ist reich, gutaussehend und tut nur das, worauf er Lust hat. Dass die meisten Leute in Dean deshalb eher eine hübsche Verpackung mit wenig Inhalt sehen ist nicht weiter verwunderlich.
Auch Allie hat in Dean nie mehr gesehen, als den arroganten Partyhengst, der mit allem Weiblichen flirtet, das ihm über den Weg läuft. Umso schlimmer ist es für sie, als sie nach einer durchzechten Nacht eines Morgens in Deans Bett aufwacht - nur einen Tag, nachdem sie sich von ihrem langjährigen Freund Sean getrennt hat. Allie schämt sich und will diese Nacht so schnell wie möglich vergessen - selbst wenn es der beste Sex war, den sie seit Langem hatte.
Doch Dean nimmt sich was er will - und er will mehr solcher Nächte mit Allie. Sie hatten beide Spaß und er ist sich ziemlich sicher, dass er sich bei Allie keine Sorgen machen muss, dass sie je mehr von ihm will. Wieso also nicht? Dean muss allerdings bald feststellen, dass an Allie mehr dran ist, als einfach nur guter Sex...

The Score von Elle Kennedy ist nun endlich die Geschichte von Dean, dem Clown in der Gruppe um die Eishockey Spieler des Briar College. Schon in den ersten beiden Büchern war er oft mit von der Partie, aber immer eher am Rande und als eine Figur, die man nicht unbedingt ernst nehmen würde. In diesem Buch darf er nun endlich zeigen, dass mehr in ihm steckt...auch wenn es am Anfang dieser Geschichte nicht wirklich danach aussieht. Denn Dean führt tatsächlich ein ziemlich sorgenfreies und oberflächliches Leben. Er kennt keine Geldsorgen und auch sonst ist ihm noch nie etwas wirklich Schlimmes passiert.
Bei Allie sieht das ein wenig anders aus. Sie hat sehr jung ihre Mutter verloren und auch ihr Vater ist schwer krank. Außerdem ist die angehende Schauspielerin nicht wirklich sicher, wie es für sie beruflich weitergehen soll.
Es sieht also eigentlich erst einmal nicht danach aus, als könnten die ernste Allie und der unbekümmerte Dean viel gemeinsam haben...nach ihrer ersten gemeinsamen Nacht ist allerdings klar, dass sie zumindest sexuell mehr als kompatibel sind. Womit keiner wirklich gerechnet hat, ist dass sich so etwas wie eine Freundschaft daraus entwickelt. Mir hat der Einfluss, den die beiden aufeinander hatten, ziemlich gut gefallen, denn er hat beide zum besseren verändert. Allie wird ein wenig lockerer und lernt auch mal Dinge für sich selber zu tun und Dean wird damit konfrontiert, mehr über sein Leben nachzudenken.
Lange Zeit kommt The Score eigentlich mit ziemlich wenig Drama aus – doch es wäre kein New Adult Buch, wenn es nicht doch irgendwann dazu kommt. Allerdings muss ich zugeben, dass ich überhaupt nicht mit der Richtung gerechnet habe, in die es geht (zumindest nicht in der Form), was mir gleichzeitig ziemlich gut gefallen, aber auch das Herz gebrochen hat. The Score entwickelt sich etwas anders, als ich erwartet hätte, ist dadurch aber sicher nicht schlechter geworden und konnte mich wirklich angenehm überraschen.

Insgesamt hat mich The Score von Elle Kennedy also ziemlich gut gefallen. Es passiert zwar nicht sonderlich viel und im Grunde ist immer klar, wohin die Geschichte am Ende führen wird, trotzdem schafft es Elle Kennedy immer wieder den Leser mit ihren sympathischen Figuren und ganz eigenem Witz gut zu unterhalten.
Auch auf das nächste Buch der Off-Campus Reihe bin ich jetzt schon sehr gespannt, denn das letzte Kapitel in The Score lässt einiges für Tucker, den vierten Freund in der Gruppe, erwarten.

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25.

Feb 2016

~ND

The Girl's Got Secrets

Enthält kleine Spoiler für die übrigen Bücher der Forbidden Men Reihe.

Remy Elisa Currans größter Traum war es schon immer Schlagzeugerin in einer Band zu sein. Geklappt hat das aber leider nie und die nötige Unterstützung hat ihr auch immer gefehlt. Ihr strenger Onkel sieht ihre Liebe zur Rock Musik z.B. gar nicht gerne und hat sie viel lieber bei sich im Restaurant, um mitzuhelfen, so wie sich das in einer mexikanischen Familie gehört. Ihr Exfreund Fisher war auch keine größere Hilfe - und das obwohl er sogar selbst Sänger in einer Band ist. Doch statt Remy zu unterstützen ihren Traum zu verwirklichen hat er sie nach Strich und Faden betrogen und - was noch schlimmer ist - ihre Musik und Songtexte geklaut.
Doch dann bietet sich ihr eine große Chance: Die lokal sehr bekannte Band Non-Castrato sucht einen neuen Drummer und Remy weiß einfach, dass sie wie gemacht für den Job ist. Dumm nur, dass die anderen Band-Mitglieder das ganz anders sehen, denn sie wollen kein Mädchen in ihrer Gruppe haben und lassen sie erst gar nicht vorspielen.
So leicht lässt sich Remy aber nicht abwimmeln und erkennt zum ersten Mal, wie praktisch es sein kann, eine Maskenbildnerin zur Mitbewohnerin zu haben...

Asher Hart hat schon fast nicht mehr daran geglaubt, jemals einen anständigen Drummer für seine Band Non-Castrato zu finden, bis am letzten Tag ihrer Vorstellungstermine endlich Remy auftaucht. Er ist nicht nur ein phantastischer Schlagzeuger, er und Asher verstehen sich auch auf Anhieb blendend. Klar, manchmal ist er ein bisschen merkwürdig und hat sehr feminine Angewohnheiten, aber schließlich ist er schwul, vielleicht liegt es also daran.
Asher ist froh, dass er wenigstens eine Sorge durch seinen neuen Drummer los hat. Denn ansonsten läuft es eher mäßig in seinem Leben: Er weiß nicht recht, was er von der Tatsache halten soll, dass sich sein Boss Pick als sein Bruder herausgestellt hat. Außerdem erreichen ihn sehr unangenehme Neuigkeiten von seinem kriminellen Vater...und zu allem Überfluss findet er einfach die eine Frau nicht mehr, die er seit Monaten nicht mehr aus dem Kopf bekommt.

Doch was Asher nicht weiß, ist dass sie vielleicht viel näher ist, als er ahnt...

Die Geschichten aus Linda Kages Forbidden Men Reihe gehören schon seit Erscheinen des ersten Buchs zu den Romanen, die ich einfach lese - selbst wenn mich die Handlung auf den ersten Blick erst einmal gar nicht so sehr anspricht. Ich bin allerdings jedes Mal wieder viel zu neugierig herauszufinden, wie es diesen Figuren ergangen ist. Bisher bin ich mit diesen Büchern mal besser und mal schlechter gefahren, aber im Grunde waren sie zumindest immer okay. Leider kann ich das aber dieses Mal von The Girl's Got Secrets überhaupt nicht sagen.
Es gibt einfach zu viele Aspekte in diesem Buch, die mich gestört haben. An vorderster Front wäre da natürlich die Tatsache, wie unglaubwürdig es ist, dass keiner erkennt, dass Remy in Wirklichkeit ein Mädchen ist. Es liegt gar nicht mal unbedingt daran, dass ihre ganze Verkleidung innerhalb einer Nacht entstanden ist und trotzdem so perfekt ist, dass sie alles und jeden täuschen kann (obwohl das allein schon nicht sehr glaubwürdig ist). Viel mehr liegt es einfach daran, dass sie ihre Maske ständig auf und wieder absetzt und ihre Verkleidung nach Sekunden jedes Mal wieder top sitzt und keiner auch nur ahnt, dass irgendetwas nicht stimmt. Mir war das einfach von vorne bis hinten zu unrealistisch.
Auch dass Remy mittlerweile mit drei verschiedenen Gesichtern in Ashers Leben getreten ist und jedes Mal wieder einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat, ruft bei mir eher gemischte Gefühle hervor. Auf der einen Seite ist es natürlich schon sehr romantisch, dass Remy für Asher etwas besonderes ist, egal in welcher Gestalt sie ihm gegenübertritt. Auf der anderen Seite fand ich es aber auch unglaublich anstrengend, dass Asher sie einfach nie erkennt. Selbst die beiden Male, als er Remy als Frau sieht, erkennt er sie nicht als ein und dieselbe Person wegen irgendwelcher unnötigen Verkleidungen. Auch hier sind viele Situationen alles andere als realistisch und man muss als Leser ganz schön viel hinnehmen, wenn man weiterlesen will.
Ehrlich gesagt gibt The Girl's Got Secrets aber auch als Romanze nicht allzu viel her. Remy und Asher kennen sich zwar über das ganze Buch hinweg und Remy verliebt sich auch sehr schnell – da Asher sie aber nur als seinen männlichen Bandkollegen kennt bleibt das aber erst mal natürlich sehr einseitig. Und selbst als die beiden sich dann endlich mal als Mann und Frau treffen spielt sie ihm dennoch weiterhin etwas vor und tut so, als würde sie kein Englisch sprechen. Es war einfach zum Haare raufen mit diesen beiden und ist irgendwann einfach nur noch ins Absurde abgerutscht.
Dazu kommen noch viele andere kleinere und größere Dramen, die eigentlich überhaupt nicht nötig gewesen wären, wie z.B. die Sache mit Ashers Vater oder Remys furchtbar anstrengende Mitbewohnerin Jodi, die die Geschichte nur noch anstrengender gemacht haben.

Über The Girl's Got Secrets selbst kann ich ehrlich gesagt leider nicht sehr viel Gutes sagen. Das Buch hat mich kein bisschen überzeugen können. Das Einzige, was mir gefallen hat, war die ganzen alten Bekannten wieder zu sehen. Alle Paare aus den anderen Büchern von Linda Kages Forbidden Men Reihe sind mit von der Partie und man erfährt, wie es ihnen so ergangen ist. Das war aber leider auch schon das einzige Positive, das ich sagen kann. :/

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24.

Feb 2016

~nef

Band des Schweigens

Tags: Romantik
Cover Band des Schweigens

John Achilles Fortune hätte nach seinem Jurastudium nicht gedacht, dass er einmal in einer Kanzlei arbeiten wird, die sich um die Hinterlassenschaft einsam verstorbener Menschen kümmert. Doch genau hier sitzt er nun und hat seine erste Klientin.
Eleanor Cavendish hat ein ordentliches Vermögen hinterlassen, allerdings kein Testament. So ist es nun Johns Aufgabe zu ermitteln ob es entfernte Verwandte gibt, die ein Anrecht auf Eleanors Erbe haben.
Die Spurensuche in der Villa der Verstorbenen bringt ein altes Bild zu Tage. Darauf sind zwei junge Mädchen abgebildet und die Rückseite lässt darauf schließen, dass eine davon Eleanor ist. Aber wer ist das andere Mädchen? Eine Freundin? Oder vielleicht eine Schwester?
John macht sich auf den Weg nach Cornwall um den Ursprung des Bildes zu ergründen.

Alice Ponsomby Pane wohnt im kleinen Ort St Ives, arbeitet als Kellnerin und träumt davon ihr Hobby zum Beruf zu machen. Sie liebt die Kunst, wird aber von allen nur belächelt. Allen voran ihre Mutter, bei der sie nach ihrer Rückkehr wieder wohnt und ihrem Freund Gordon.
Es frustriert sie sehr, dass sie weder genug Geld hat um sich ein Kunststudium zu ermöglichen noch um sich von daheim abzunabeln. Ihren Job im 'Sea Horse' als Kellnerin macht sie aber eigentlich ganz gerne. Immerhin ist das 'Sea Horse' das beste Restaurant in St Ives und ihr Chef so etwas wie eine Vaterfigur für sie.
Wenn es nach ihrer Mutter und ihrem Freund Gordon gehen würde, wäre ihr Leben vorprogrammiert: Hochzeit, Kinder, Altwerden in St Ives. Aber ans Heiraten denkt Alice überhaupt nicht. Blöd nur, das Gordon ihr gerade erst einen Antrag gemacht hat.

Bei einem Spaziergang an der Küste muss John feststellen, dass er definitiv keine Wanderschuhe dabei hat. Prompt knickt er um und hadert mit seinem Schicksal in der einsamen Gegend. Da kommt Alice mit ihrem Hund Ben wie gerufen. Sie verstehen sich auf Anhieb und im Gegensatz zu John, weiß Alice sehr wohl wo sie sich befinden. Sie hilft ihm zurück ins Hotel zu kommen und als Dank dafür lädt er sie zum Abendessen ein. Alice sagt zu, dabei weiß sie, das Gordon das sicherlich nicht gut finden wird. Aber es ist ja nur ein Essen, oder?
Der fremde Mann hat eine gewisse Anziehungskraft und so richtig kann sie ihm auch nicht glauben, dass er als Tourist hier ist. Er verbirgt etwas vor ihr, nur was?
John ist von Alice sofort angetan, beim gemeinsamen Abendessen erfährt er viel von ihr. Sie erzählt ihm, das sie gern etwas über die Herkunft ihrer Großmutter herausfinden würde. Das spielt ihm in die Hände. So kann auch er Nachforschungen anstellen ohne sich zu sehr öffnen zu müssen.
Schließlich hat er einen Auftrag zu erfüllen und sein Chef möchte lieber heute als morgen ein Ergebnis sehen.

Der erste Teil um den Anwalt John A. Fortune beginnt im trüben London und bringt den Leser kurz darauf ins ländliche Cornwall. John hat einen interessanten Job - er sucht die Hinterbliebenen von einsam verstorbenen, wohlhabenden Menschen. So hat er ein gewisses Maß an Detektivarbeit zu erledigen und hat es in der Hand ob das Erbe weitergereicht wird oder ob es der britischen Krone zufällt.
Diese Art der Nachlassverwaltung finde ich sehr interessant - gibt es so etwas wirklich? Ich fände es wahnsinnig spannend.
John ist ein genügsamer Mann der leichte Probleme hat sich mit dem weiblichen Geschlecht zu unterhalten. Wohlgemerkt nur mit den jungen gutaussehenden Damen. Das ist wenig hilfreich, sehnt er sich doch eigentlich nach einer Frau an seiner Seite. Ansonsten erschien er mir etwas farblos, wenn auch nicht unsympathisch.

Während mit John nicht lange im Kopf geblieben ist, empfand ich Alice als einprägender. Sie kommt mir vielschichtiger vor mit ihrer Art und auch weit lebhafter. Sie hat so ihre Sorgen mit ihrer ewig nörgelnden Mutter, der Sehnsucht nach ihrer verstorbenen Großmutter und dem aufdringlichen Mann an ihrer Seite.
Zudem den innigen Wunsch ihr Geld mit Kunst zu verdienen. Mit ihrem Job wird sie das nötige Geld wohl aber nicht zusammen bekommen.

Band des Schweigens von Margot S. Baumann ist eine schöne kurzweilige Lektüre, die zum Träumen einlädt. Nach diesem Buch hat man das dringende Bedürfnis nach Cornwall zu reisen um sich dort den Wind um die Nase wehen zu lassen.
Ich habe mich gut unterhalten gefühlt, konnte allerdings das Ende nicht ganz mit meinem Wunsch vereinbaren. Schade. Nun bin ich aber schon gespannt wie es wohl weiter geht und da die Autorin noch nicht festgelegt hat, wie viele Bände es geben wird, können wir da auf einiges hoffen.

Einen ganz lieben Dank an Margot S. Baumann für das Rezensionsexemplar.

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23.

Feb 2016

~ND

Lovers Leap

Seit Michael denken kann, war er der Liebling seiner Mutter. Er musste sich nie selbst um etwas kümmern - seine Wäsche wurde ihm gewaschen, für ihn stand immer pünktklich das Essen auf dem Tisch und Hausarbeit ist ihm völlig fremd. Auch jetzt - mit 26 Jahren - hat sich daran nicht wirklich viel geändert und Michael und seine Mutter sind mit seinen Aufenthalt im Hotel Mama nach wie vor ziemlich zufrieden.
Kein Wunder also, dass Michael ein ziemlich selbstsüchtiger und bequemer Kerl geworden ist, der gewohnt ist, alles zu bekommen was - und wen - er will. Für ihn war immer klar, dass er sich irgendwann mal mit einem netten Mädchen niederlassen und Kinder kriegen wird (sei es nur, um seine tief religiöse Mutter zufrieden zu stellen), doch bis dahin ist es ihm ziemlich egal, mit wem er sein Bett teilt. Ob Mann oder Frau, er ist für alles offen - zumindest solange es die Öffentlichkeit und vor allem seine Mutter nicht mitbekommen.
Doch als Michael während eines Urlaubs auf der Isle of Wight mit seiner momentanen Freundin Schluß macht und die ihn in hohem Bogen ins Wasser befördert, ändert sich sein Leben schlagartig...

Rufus kann sein Glück kaum fassen, als an seinem Geburtstag ein gutaussehender, ziemlich grantig dreinschauender - und triefendnasser - junger Mann auf ihn zugestapft kommt und eine Bleibe sucht. Wie es der Zufall so will, besitzen Rufus Eltern ein Bed & Breakfast, das Rufus Michael gerne anbietet. Doch wie stehen die Chancen, dass dieser unglaubliche Typ auf Männer und dann auch noch auf ihn stehen könnte? Rufus wird es sehr bald heraus finden...

Ich habe mittlerweile schone einige Bücher von J. L. Merrow gelesen und wie die meisten ihrer Romane fand ich auch Lovers Leap eigentlich ziemlich unterhaltsam. Michael und Rufus sind zwei sehr lustige und - in Michaels Fall erstaunlich - sympathische Charaktere, die aus zwei völlig unterschiedlichen Situationen kommen. Rufus ist out and proud, von seiner Familie akzeptiert und geliebt und ein echter Romantiker, der auf die große Liebe wartet. Gleichzeitig steckt er aber auch fest in seinem Leben und seinem quasi nicht bezahlten Job im Familiengeschäft, denn aus diversen Gründen kann er die Isle of Wight nicht verlassen...
Michael dagegen ist eigentlich nur auf das eine aus und Gefühle sind ihm dabei in der Regel ziemlich egal. So gerne er allerdings auch manchmal mit Männern zusammen ist, an die Öffentlichkeit darf das niemals geraten. Seine religiöse Mutter und seine über-männlichen Freunde könnten ihm das nie verzeihen oder gar akzeptieren. Doch als er auf Rufus trifft ändert sich irgendetwas für ihn - wenn er es sich denn nur eingestehen würde. Michael kann manchmal in seinem festgefahrenen Weltbild und seiner Selbstsüchtigkeit schon ganz schön anstrengend sein. Trotzdem fand ich ihn meistens ziemlich sympathisch, einfach deshalb weil man bald merkt, dass unter seiner rauen Schale doch ein echt lieber Kerl steckt.
Natürlich hat mir auch J. L. Merrows gewohnt lustiger und schrulliger Schreibstil sehr gut gefallen. Wie immer überspitzt sie alles Britische in der Handlung und macht ihre Geschichte dadurch markanter.

Zwei Punkte gibt es allerdings, die mir an Lovers Leap nicht gefallen haben und die meine Freude doch sehr gedämpft haben. Zum einen wäre das das zu hohe Tempo. Es ist eines jener Bücher, in denen sich alles in Windeseile entwickelt. Innerhalb weniger Tage soll sich eine Beziehung mit tiefen Gefühlen zwischen den beiden entwickeln, die ich ihnen einfach nicht abnehemen kann - selbst wenn sie einige wirklich süße Momente miteinander haben. Und auch sonst entwickelt sich die Geschichte etwas zu flott und überstürzt in manchen Abschnitten um wirklich überzeugend zu sein.
Der zweite Punkt bezieht sich noch einmal auf Michael. Er hat wie gesagt einige sehr chauvinistische Ansichten und hat sich dank seiner Mutter ein paar wirklich schreckliche Eigenheiten angewöhnt. Zwar wird Vieles davon im Laufe der Geschichte angesprochen, wirklich daran gearbeitet wird aber nicht. Ich hätte mir etwas mehr echte Charakterentwicklung bei ihm gewünscht, nicht nur die Ansätze davon.

Trotzdem, Lovers Leap von J. L. Merrow ist und bleibt sympathische, lustige und leichte Unterhaltung für M/M Fans.

Lovers Leap erscheint - pünktlich zu Rufus Geburtstag - am 29. Februar 2016. :)

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21.

Feb 2016

~ND

Dark Touch

Tully will nur eines: Raus. Raus aus ihrem Haus, in dem ihr Alkoholiker von Vater ihr das Leben zur Hölle macht. Raus aus der Schule, in der sie keine wirklichen Freunde mehr hat, seit die Gerüchte über sie anfingen die Runde zu machen. Raus aus ihrer Stadt, in der sie seit dem Tod ihrer Mutter nichts mehr hält. Und raus aus ihrer eigenen Haut und ihrem eigenen Kopf. Tully weiß, dass absolut nichts Gutes an ihr ist; sie ist verdorben und gefährlich und zerstört alles, mit dem sie in Kontakt gerät. Und das Schlimmste: Jedem, den sie anfasst, ist das sofort klar. Aus irgendeinem Grund lässt sie die Menschen in ihren Kopf und an ihren Gefühlen teilhaben, sobald sie sie berührt. Und dort gibt es nur Dunkelheit.
Normalerweise machen alle einen großen Bogen um Tully und wollen nichts mit ihr zu tun haben - zumindest bis Tully Chris kennenlernt. Chris, der fröhlich und gutherzig ist, dem die Türen zur Welt offenstehen und der aus für sie vollkommen unerklärlichen Gründen Tullys Freundschaft will - und mehr. Sie versucht ihm immer und immer wieder klar zu machen, dass sie nicht gut für ihn ist, doch Chris lässt sich nicht so einfach abwimmeln, nicht einmal ihre Berührung schreckt ihn ab. Und bald schon muss Tully feststellen, dass er ihr Leben besser macht. Vielleicht sogar so viel besser, dass sie einen neuen Weg für ihre Zukunft sieht.
Doch Tully sollte es eigentlich besser wissen. Denn jemand wie sie verdient kein Happy End, nicht nach all dem was sie getan hat...

Ich muss zugeben, dass Dark Touch von Aimee L. Salter ganz und gar nicht die Geschichte war, die ich erwartet hatte. Denn eigentlich bin ich davon ausgegangen, dass es sich primär um eine Fantasygeschichte handelt mit Tullys merkwürdiger Gabe und dass diese Dunkelheit in ihr ebenfalls eine wirkliche, greifbare Sache ist. Doch eigentlich sind Tullys Fähigkeiten eher nebensächlich - und das ist auch gut so. Denn so lenkt es nicht vom eigentlichen Kern der Geschichte ab und das ist Tullys unbeschreiblich furchtbare Lebensgeschichte.
Sie lebt in einem heruntergekommenen Haus, ihr Vater ist Alkoholiker und seit ihre Mutter vor Jahren gestorben ist leben die beiden nur noch nebeneinander her - zumindest wenn er nicht gerade ausflippt und sie schlägt. Sie gibt außerdem viele weitere Hinweise auf Dinge, die ihr widerfahren sind und keine davon sind gut. Dass sie einen Ausweg sucht ist daher nur allzu verständlich. Doch noch ist sie nicht 18 und auch ihren Schulabschluss hat sie noch nicht. Ihr einziger Ausweg sind unbedeutende sexuelle Eskapaden und Drogenexzesse, nach denen sie sich jedes Mal nur noch schmutziger und unwohler fühlt.
Es ist also kein Wunder, dass sie erst einmal keine Ahnung hat, was sie mit jemandem wie Chris anfangen soll. Denn Chris ist alles, was sie nicht ist - gut, rein und liebenswert. Tully weiß, dass sie diese Reinheit verschmutzen wird, sollte sie sich auf Chris einlassen, doch er lässt nicht locker und will ihr unbedingt helfen. Es ist aber auch wirklich schwer nein zu Chris zu sagen. Er ist so herzlich, ehrlich und einfach gut, dass es unmöglich ist, ihn nicht zu mögen. Im Gegensatz dazu wirkt Tully nur noch unwirscher und unterkühlter, was es manchmal gar nicht so einfach macht, sie zu mögen. Doch dann passiert wieder etwas, das einem vor Augen führt, wie Tully lebt und man bekommt ganz schnell wieder Verständnis für sie.
Trotzdem, manchmal ist Tully schon extrem frustrierend. Ihr stehen alle Mittel zur Verfügung ihr Leben zu verbessern - und sie nutzt ihre Chancen nicht. Sie arbeitet sogar aktiv dagegen und das war etwas, bei dem ich nicht sicher war, dass ich es ihr verzeihen kann. Alles was sie tut, geschieht zu ihren Bedingungen und sie verletzt die Leute, die ihr ehrlich helfen wollen, in einer Tour. DAS ist die eigentliche Dunkelheit in ihr und steht symbolisch für all das mit dem sie Chris nicht beschmutzen will.
Ich bin mir ehrlich gesagt nicht ganz sicher, wieso Aimee L. Salter das Fantasy-Element mit Tullys Berührung und ihren Gefühlen eingefügt hat. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Geschichte auch so ziemlich gut funktioniert und zusätzlich noch die ein oder andere Sache, die an Dark Touch nicht ganz rund geworden sind, vermieden hätte. Denn irgendwie wurde mir ihrer Gabe nicht genug Beachtung geschenkt. Keiner fragt sich, wie es eigentlich dazu kam und was es damit auf sich hat. Die ganze Stadt hat zwar Angst vor Tully, tut aber gleichzeitig so, als wäre es nichts Besonderes. Meiner Meinung nach hätte die Autorin dieses Element auch wirklich erklären und durchdenken müssen, wenn sie es schon einbaut, denn eigentlich ist es eine schöne Idee, die vor allem Chris zeigt, wie es um Tully steht und dem Buch eine intensive, emotionale Stimmung verleiht. So wie es war hat es sich etwas unfertig angefühlt.

Wie gesagt ist Dark Touch von Aimee L. Salter aber auch in erster Linie kein Fantasybuch. Es geht um Missbrauch und Sucht, wieso Betroffene damit leben und wie man schließlich aus diesem Teufelskreis wieder herauskommen kann. Und in dieser Hinsicht funktioniert Dark Touch. Deswegen hat es mir unterm Strich auch wirklich gut gefallen und ich kann es ehrlich empfehlen. Es war eine angenehme Überraschung und ich werde in Zukunft sicherlich weiter nach dieser Autorin Ausschaut halten.

Dark Touch erscheint am 23. Februar 2016.

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