Rezensionen
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10.Oct 2015 |
Hamlet |
Gibt es jemanden, der die Geschichte um Hamlet nicht kennt? Selbst wer William Shakespeares Werk nie gelesen hat, kennt zumindest die berühmten Zitate: Die Frage nach dem Sein oder Nichtsein (To be, or not to be: that is the question), die Aussage um den verfaulenden Zustand des Staates Dänemark (Something is rotten in the state of Denmark) und der Hinweis auf die Schwachheit, deren Name Weib ist (Frailty, thy name is woman!).
Das Stück basiert auf einer viel älteren Geschichte, die Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts in London sehr beliebt war und auf diesem Wege auch William Shakespeare zu Ohren kam.
Hamlet ist Prinz von Dänemark. Sein Vater (ebenfalls ein Hamlet) ist gestorben und seine Mutter, Gertrude, hat in höchst unziemlicher Hast nur einen Monat nach der Beerdigung den Bruder ihres verstorbenen Mannes, Claudius, geheiratet. Hamlet, der den Verlust des Vaters längst nicht verwunden hat, ist empört und verletzt. Als ihm dann noch der Geist seines Vaters erscheint und klar wird, dass sein Onkel den Bruder schändlich vergiftet hat, ist es ganz aus. Hamlet schwört Rache. Er beschließt, sich verrückt zu stellen und dem Onkel den Garaus zu machen. Doch Hamlet ist ein junger Mann und Student, gut mit Worten und dem Degen im Wettbewerb, aber längst nicht so kaltblütig und habgierig wie sein Onkel. Als er die Gelegenheit hat, Claudius alleine aufzulauern, zögert Hamlet und übt keine Rache. Da er aber Onkel und Mutter im Rahmen eines inszenierten Schauspiels bloßgestellt hat, will Claudius nun auch noch Hamlet loswerden. Und so nimmt das Unglück seinen Lauf und die Beteiligten sterben wie die Fliegen. Am Ende überleben nur Hamlets Freund Horatio und Fontinbras, Neffe des benachbarten und konkurrierenden Königreichs Norwegen, um von Hamlets tragischem Schicksal zu berichten.
Es hat drei Anläufe gebraucht, bis ich Hamlet endlich erfolgreich bezwungen habe. In der Schule haben wir William Shakespeare nicht gelesen (mein Leistungskurs war Deutsch, nicht Englisch) und meine zwei Versuche, das Stück als Teenager und junge Erwachsene zu lesen, sind kläglich gescheitert - noch bevor Hamlet überhaut die Bühne betreten hat. Es brauchte tatsächlich einen reiferen geistigen Zustand und eine verlockende Aussicht, um mich zum Lesen von Hamlet zu motivieren. Eine meiner Freundinnen aus dem Sherlock-Fandom hat ihre Karten für die noch bis Ende Oktober stattfindenden (und längst ausverkauften) Aufführungen mit Benedict Cumberbatch als Hamlet im Barbican in London verkauft und da musste ich einfach zugreifen. Und natürlich gucke ich kein Stück auf der Bühne an, dessen Inhalt ich nicht wirklich kenne. Also war ich bei meinem dritten Hamlet-Anlauf motiviert genug. ;p
Selbst wenn meine englischen Sprachkenntnisse inzwischen wirklich nicht schlecht sind, ist das Englisch des 16. Jahrhunderts doch eine Herausforderung. Es war logisch, dass ich auch die deutsche Version brauchen würde. Nach etwas Recherche war klar, dass sich bei Hamlet die Geister scheiden, und so habe ich mir nicht nur eine, sondern zwei bilinguale Ausgaben besorgt - die sich im Englischen aber besonders im Deutschen unterscheiden. Schon William Shakespeare hat verschiedene Versionen von Hamlet geschrieben. Neben dem Ur-Hamlet existieren weitere drei Manuskript-Versionen. Kein Wunder, dass es bei den Übersetzungen nicht anders ist. Also habe ich verglichen: die alte Übersetzung, die im frühen 19. Jahrhundert von Ludwig Tieck und August Wilhelm Schlegel erstellt wurde, mit der neuen, die aus der Feder des aktuellsten Übersetzers Frank Günther stammt.
Tatsächlich hat es richtig viel Spaß gemacht, das Werk zu lesen und zwar in beiden Sprachen. Ich kann ganz klar sagen, dass ich die neue Übersetzung bevorzuge. Nach der Hälfte des Textes mit der alten Übersetzung, war ich froh, wechseln zu können. Meines Erachtens ist die moderne Version viel lebensnaher und bringt viel mehr von dem weltlichen Charme rüber, den William Shakespeares Werk auf der Bühne hat. Mir ist klar, dass nicht jeder dieser Meinung ist, doch mich konnte die neuere Auflage wirklich weit mehr unterhalten, als die alte Version. Bei der sind im Englischen viele Vokale weggekürzt (insbesondere von Verben), was vielleicht William Shakespeares niedergeschriebenen Versionen näher kommt, das Verstehen der Worte aber noch schwieriger macht. Hinzu kommt, dass mir das altertümliche Deutsch verschwurbelter erschien als beispielsweise im zweiten Teil von Goethes Faust und ich dachte, dass sei fast unmöglich. Also, wer lesen möchte, worum es bei Hamlet geht, greife besser zur aktuelleren Version.
Doch noch besser ist es, sich das Stück anzugucken. Lesen ist gut und schön, doch Hamlet gehört auf eine Bühne. Es ist etwas komplett anderes, Hamlet dabei zuzusehen, wie er den Verrückten spielt oder darüber sinniert, ob sein Leben einen Sinn oder eben keinen hat. Wenn er seine Mutter auf Knien anfleht, den Onkel doch nicht ins Ehebett zu lassen, oder wenn er sich dem Mann im Duell stellt, dessen Vater er tatsächlich umgebracht hat.
Und für alle, die es wissen wollen: Benedict Cumberbatch war meiner Meinung ein fantastischer Hamlet, dem eine brillante Truppe zur Seite stand. Wer kann, sollte sich die Aufführung wirklich angucken. Etwa in der weltweiten Kinoübertragung, die am 15. Oktober live aus dem Barbican übertragen wird, und die auch noch zu weiteren Terminen danach im Kino laufen wird. Neben dem Star der Aufführung ist allein das Bühnenbild von Es Devlin Grund genug, in Ehrfurcht zu erstarren.
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08.Oct 2015 |
~ND
RoustaboutTraveling #3
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Enthält leichte Spoiler für die ersten beiden Bücher der Traveling Reihe.
Tucker McCoy ist bekannt dafür, dass er einer Frau eine gute Zeit bescheren kann - allerdings nur für eine Nacht. Sein Lebensmotto ist niemals stehen zu bleiben, dann kann ihn auch niemand festnageln. Schließlich hat er als Teenager ziemlich schmerzhaft feststellen müssen, wie sehr das einen verletzten kann. Seitdem lebt er als Arbeiter beim Jahrmarkt bzw. seit einigen Jahren auch als Stuntman bei den Hawkins’ Daredevils. Er liebt das Leben auf Reisen und findet so auch immer wieder neue Eroberungen.
Doch dann lernt er die Schwester seines besten Freundes Kes kennen und alles ändert sich. Irgendetwas ist an Tera, das sie von anderen Frauen abhebt. Sie weiss was sie will und hat keine Angst davor, es durchzusetzen. Allerdings weiß Tucker, dass die beiden keine Zukunft haben, schließlich kommen sie aus völlig unterschiedlichen Welten. Tera ist die Tochter eines Senators, wohlhabend, gebildet und kann jeden Mann haben, den sie will. Tucker dagegen hat nicht einmal die High School abgeschlossen und kann ihr nichts bieten.
Eigentlich nimmt er sich vor, so weit wie möglich von ihr fern zu bleiben. Doch dann wird Tucker von seiner Vergangenheit eingeholt und Tera beweist ihm, wie viel ihr wirklich an ihm liegt...doch ausgerechnet nun könnte es für die beiden zu spät sein...
In Roustabout von Jane Harvey-Berrick dreht sich nun alles um den Stuntfahrer Tucker und die Senatorentochter Tera (oder auch TC genannt), die wir beide bereits in The Traveling Man und The Traveling Woman, den beiden Büchern über Teras Bruder Kes, kennengelernt haben. Diese beiden sollten wie gesagt eigentlich keine Gemeinsamkeiten haben, doch TC sieht etwas in Tucker, das sie nicht mehr los lässt, und will trotz seines Rufs nicht so einfach aufgeben. Deswegen mochte ich Tera sehr gern. Sie lässt sich nicht kampflos abwimmeln oder mit Ausflüchten abspeisen. Wenn ihr jemand etwas sagt, bei dem sie vermutet, dass es einfach nicht stimmt, dann hat sie keine Hemmungen, die Leute zur Rede zu stellen. Das ist definitiv eine Eigenschaft, die ihr viel Respekt bei mir eingebracht hat. Leider gibt es aber auch zwei Menschen, bei denen ihr ihre Direktheit schwerfällt und das sind ihre Eltern. Seit ihrer Kindheit wurde ihr eingebläut wie sie sich als Politikertochter zu verhalten hat und das fällt Tera schwer abzulegen. Allerdings hat sie die rosarote Brille verloren, was ihren Vater angeht, nachdem was er ihrem Bruder Kes angetan hat. Es ist also eine spannende und sehr interessante Beziehung, die sich da zwischen Tochter und Vater entwickelt hat.
Natürlich ist der Senator auch alles andere als begeistert von Tucker, was ebenfalls eine ganze Reihe an Problemen mit sich führt. Ich fand es allerdings manchmal ganz schön übertrieben, was Teras Vater alles tut, um Tucker von seiner Tochter fernzuhalten. Das kombiniert mit der Tatsache, dass Tucker Tera lange nicht die Wahrheit darüber gesagt hat, fand ich manchmal schon sehr nervig und frustrierend. Überhaupt muss ich sagen, dass ich mit Tucker nicht so recht warm geworden bin. Seine Ausgangsposition war eigentlich ganz interessant: Unter seinen Freunden ist er der Clown; der, der immer für eine gute Stimmung sorgt und ein Lächeln auf den Lippen hat. Doch natürlich versteckt sich mehr hinter seiner fröhlichen Fassade. Er hat sein Elternhaus mit 17 verlassen und das hatte seine Gründe, die ihn jetzt langsam aber sicher einholen. Soweit so gut. Allerdings muss ich sagen, dass Tucker mir dennoch nie besonders sympathisch geworden ist. Seine Libido ist wirklich unersättlich, was mir relativ schnell auf die Nerven gegangen ist.
Was mich aber leider am meisten gestört hat, war der Schreibstil von Jane Harvey-Berrick. Sie kann schreiben, da besteht kein Zweifel, allerdings neigt sie bei ihren Dialogen zur übermäßigen Nutzung von Ausrufezeichen (was ich schon in unserer Rezension zu ihrem Buch Lifers angemerkt habe). Das ist etwas, das mich einfach unheimlich stört und jedes Gespräch vollkommen übertrieben wirken lässt. Dazu kommt, dass Tucker und Tera sowieso schon jede Menge belanglose Gespräche führen, die mehr oder weniger einfach nur Vorspiel waren und keinen echten Sinn hatten.
Unterm Strich war Roustabout von Jane Harvey-Berrick deshalb eher eine Enttäuschung für mich. Leider war Tucker nicht so ein toller Held, wie ich erwartet hatte und Jane Harvey-Berricks Stil hat ebenfalls ein wenig abgebaut. Schade, aber vielleicht kann sie es mit Zefs Geschichte, die sicher noch kommen wird, ein wenig gut machen.
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06.Oct 2015 |
Morgen ist ein neues Lebenvon Kerstin Hohlfeld
Tags:
Leben
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Helena hat heute Geburtstag. Schon der Heimweg aus ihrer Klinik gestaltete sich als schwierig. Auf dem Gelände ihrer Klinik wurde gedreht und sie hatte dummerweise ihren Wagen in der Tiefgarage geparkt, die nun gesperrt war. Ihre Laune sank gen Null. Als sie dann auch noch in die Liebesszene platzt und der Regisseur sauer wird geht ihr die Hutschnur hoch. Da erklingt die Stimme eines alten Bekannten hinter ihr - Michael. Der Michael. Sie waren einst ein Paar, doch das war lange her. Nun ist sie mit Martin verheiratet, der bereits daheim auf sie mit dem Abendessen wartet und auch Martin hatte eine Frau gefunden. Sie tauschten trotzdem Nummern aus um sich noch mal zu treffen und über alte Zeiten zu quatschen.
Endlich daheim angekommen wünscht sich Helena nichts weiter als ein paar Minuten Ruhe, ein Glas Wein und Entspannung. Doch da hatte ihr Mann andere Pläne - eine Überraschungsfeier bestimmt den Abend. Sie freut sich - irgendwie. Doch sowohl Martin als auch ihre Freundin Lisa merken, dass es ihr etwas zu viel ist. Und dann auch noch das Geschenk. Eine Reise. Helena soll ganz allein drei Wochen in Malaysia entspannen. Dabei wissen sie doch alle, dass sie die Klinik nicht allein lassen kann. Aber vor allem Martin setzt ihr zu. Sie braucht eine Auszeit.
Am nächsten Tag trifft sie sich nach der Arbeit mit Michael. Martin würde sauer sein, aber Helena muss raus aus der Routine.
Der Abend mit Michael ist schön und lang. Als sie sich über alte Zeiten austauschen kommt ihr Gespräch unweigerlich auf ihre gemeinsame Zeit und irgendwie ist die Spannung zwischen Ihnen wieder da. Ehe Helena sich versieht lässt sie sich von Michael küssen und genießt es auch noch.
Was hat sie getan? Als sie tief in der Nacht nach Hause kommt merkt sie, das etwas anders ist. Martin ist nicht sauer, sondern enttäuscht. Sie merken beide, dass in den letzten Jahren etwas verloren gegangen ist. Vielleicht würde ihnen der Urlaub ja auch gut tun. Martin macht ihr klar, dass sie eine Auszeit brauchen und Helena fügt sich. Aber würde diese Auszeit ihre Ehe retten? Würden sie wieder zu sich selbst finden? Martin wünscht sich ein Kind, während Helena sich dafür nicht bereit fühlte. Dieser unausgesprochene Vorwurf macht es ihr nicht leicht mit Martin über ihre Gefühle zu reden.
Kurz darauf findet sie sich im Flugzeug wieder auf dem Weg in ein fernes Land.
Tanjas Leben wird von einer Lüge begleitet von der sie nur durch einen dummen Zufall erfährt. Sie wohnt in einer Einliegerwohnung bei ihren Großeltern und weil ihre Küche nachts ihren Wunsch nach Süßigkeiten nicht stillen kann, schleicht sie sich nach oben. Dabei belauscht sie unabsichtlich ein Gespräch ihrer Großeltern. Tanja ist wie betäubt. Seit vielen Jahren denkt sie ihre leibliche Mutter ist tot - doch sie lebt! Wie konnten ihr ihre Großeltern nur diese Lüge erzählen? Tanja ist fassungslos.
Als Kassiererin verdient sie sich ihren Lebensunterhalt, wohnt mit 29 noch daheim und hat außer Melanie keine Freunde. Melanie ist das genaue Gegenteil ihrer Freundin. Extrovertiert, dünn und nie um einen Spruch verlegen. Dass sie sich gefunden haben, grenzt an ein Wunder.
Der Schock über die Lüge sitzt tief und Tanja kann an kaum etwas anderes denken. Als ihre Großeltern am nächsten Tag beide außer Haus sind durchwühlt sie die Unterlagen iher Großmutter und findet Briefe. Ihre Mutter wohnt in Malaysia. Nach einem Gespräch mit ihrer besten Freundin steht für Tanja fest, sie muss dort hin. Sie will ihre Mutter finden und wissen warum sie nicht bei ihr geblieben ist.
Wird sie ihre Mutter in einem fremden Land, dessen Sprache sie nicht spricht überhaupt finden können? Und was wird ihre Mutter sagen, wenn sie Tanja sieht?
In Morgen ist ein neues Leben lernen wir zunächst Helena kennen. Eine erfolgreiche Schönheitschirurgin die in ihrer Ehe irgendwie festgefahren ist. Die meisten Frauen würden sich einen Mann wie Martin wünschen, aber die eingekehrte Routine macht diese Ehe zu einem Käfig.
Tanja hingegen wohnt in einem anderen Käfig. Sie ist unglücklich mit ihrem Leben und weiß ein wichtiger Teil fehlt. Aber erst auf der Reise wird ihr klar was in den letzten Jahren alles schief gelaufen ist.
Und wir lernen noch eine andere Person und deren Lebensgeschichte kennen - Valentina. Im Laufe des Buches werden ihre Abschnitte größer und gewinnen stark an Bedeutung.
Der Schreibstil von Kerstin Hohlfeld ist gewohnt flüssig zu lesen und gut gewählt. Einzig die Charaktere sind schwierig. Helena ist mit persönlich nie wirklich sympathisch geworden. Das ganze Buch über hat sie immer wieder Entscheidungen getroffen die ich nicht gutheißen konnte, so dass sie mir an sich egal war.
Tanja hingegen ist ein Goldstück. Auch wenn ihr Selbstwertgefühl quasi nicht vorhanden ist und sie kein leichter Charakter ist, macht sie im Buch eine starke Veränderung durch. Bei Helena habe ich davon kaum etwas gespürt. Und wer mich kennt und das Buch liest, weiß auch sofort was mir an ihrem Charakter sauer aufstößt ;o)
Das Buch liest sich schnell und gut weg. Die Suche nach Tanjas Mutter bestimmt die Handlung und man fiebert mit der jungen Frau vom Anfang bis zum Ende mit.
Das Ende hat mir teilweise ganz gut gefallen - eine Sache war dann doch etwas viel, aber das empfindet jeder anders und ich werde euch jetzt nicht verraten worum es dabei geht ;o) Das müsst ihr schon selbst herausfinden und das Buch lesen.
Am Ende gibt es eine Frage für den Leser: Lebe ich mein Leben so wie ich es möchte? Und wenn nicht - sollte ich es vielleicht ändern?
Ich danke herzlich der Autorin Kerstin Hohlfeld für das Belegexemplar!
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05.Oct 2015 |
~nef
Höllentriebvon Jordan Bay
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Enthält Spoiler zu den ersten Bänden der Die Chroniken der Akkadier.
Jolina ist auf der Kehrseite angekommen. Daman hat sie, wie versprochen, durch das Feuer gebracht und nun kann sie sich ganz auf ihre Mission konzentrieren. Doch sie muss schnell erfahren, dass es vielleicht doch keine so gute Idee war ganz allein durch diese ihr fremde Welt zu wandeln. Denn schon am ersten Tag ist sie auf der Flucht und wird von hungrigen Moali angegriffen. Nur knapp entgeht sie den Kreaturen und es ist nicht ungewöhnlich wer ihr zur Hilfe eilt.
Daman wusste, dass es eine Schnapsidee war Jolina alleine auf die Kehrseite zu bringen. Aber sie hat ihm klar zu verstehen gegeben, dass es ihre Reise ist und sie keine Begleitung wünscht. Dumm nur, dass er nicht vor hat seine zukünftige Königin durch ihre eigene Unwissenheit zu verlieren. So ist er ihr nachgeeilt und findet sie natürlich in einer Gefahrensituation wieder. Doch Daman ist nicht allein. Sein bester Freund Goran ist ebenfalls mit von der Partie und anders als Daman ist Goran von sehr sanftem Gemüt. Was man seiner Erscheinung gar nicht anmerkt.
Jolina muss einsehen, dass es durchaus Vorteile hat mit zwei erfahrenen Kriegern durch die Wälder der Kehrseite zu ziehen. Denn es sind nicht nur Moalis die ihrer habhaft werden wollen.
Doch vor einer Sache kann selbst Daman sie nicht beschützen. Jolina wird angegriffen - in ihren Träumen. Lilitu schleicht sich in die Gedanken der Schlafenden, bereitet ihnen Alpträume und Schmerzen. Doch das ist noch nicht alles, Lilitu hat eine Macht gegen die sich selbst eine Halbgöttin nicht behaupten kann. Schmerzlich muss sie erfahren wie naiv sie sich auf den Weg gemacht hat und ihre Reise ist noch lange nicht vorbei. Aber sie wollte ja ein Abenteuer erleben.
Doch ist es das wirklich wert? Sie hat ihrer Familie und selbst ihren Akkadiern den Rücken gekehrt und sie allein gelassen. Wofür?
Schon in der Kurzgeschichte Das Blut der Akkadier lernen wir Daman und Jolina kennen. Und es zeichnete sich stark ab, dass der neue Roman der Reihe um die Akkadier sich um die Halbgöttin Jolina drehen wird. Schon in der Kurzgeschichte macht sich Jolina auf den Weg und lernt Daman kennen. Während sie dort aber noch Selbstsicherheit ausstrahlt, wird sie in Höllentrieb ein naives Geschöpf das kaum überlebensfähig ist.
Die Geschichte hat ihr Augenmerk auf diesen beiden Charakteren, aber natürlich geht es auch bei den anderen weiter. Wir erfahren wir es Roven, Ju und den anderen ergeht und mit welchen Problemen sie zu kämpfen haben. So geht die Geschichte als Ganzes weiter. Das ist sehr schön und ergibt ein runderes Bild.
Daman ist in diesem Buch sehr dominant und doch auch einfühlsam. Er macht beinahe alles für Jolina und das rechne ich ihm als Leser hoch an.
Jolina hingegen ist mir in diesem Buch etwas zu wehleidig. Ständig ist sie in Gefahr aus der sie sich nicht selbst befreien kann, gibt sich für alles die Schuld und ist der Meinung sie habe alles verdient was ihr schlechtes wiederfährt. Zwischenzeitlich hatte ich stark das Bedürfnis sie mal kräftig schütteln zu wollen.
Während in den ersten beiden Bänden gerade zwischen den beiden Hauptprotagonisten die Fetzen flogen und vor allem die sexuelle Anspannung von Anfang an zu spüren war, hielt sich Jordan Bay hier etwas zurück. Das fand ich gar nicht schlecht.
Gegen Ende hin habe ich dann tatsächlich auch ein paar Tränchen verdrücken müssen, das war aber auch fies. Alles in allem hat mir der dritte Teil der Reihe recht gut gefallen. Wenn Jolina jetzt etwas mehr auf ihre Fähigkeiten gesetzt hätte und weniger gejammert hätte, hätte es eine volle Punktzahl gegeben. So musste ich zwischendurch immer wieder die Zähne zusammenbeißen.
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04.Oct 2015 |
~ND
Rikkivon Abigail Strom
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Als Rikki mit 13 ihren ersten Kuss bekommt, läuft nichts so, wie sie es geplant hatte. Denn es ist ausgerechnet ihr größter schulischer Konkurrent Sam Payne der sie küsst und die beiden können sich eigentlich überhaupt nicht riechen. Was folgt sind 5 Jahre eisiges Schweigen zwischen Rikki und Sam, während sie weiterhin um die Spitze in ihrer Klasse kämpfen. Eigentlich rechnen beide damit, dass sie sich nach ihrem High School Abschluss nie wieder sehen, doch wie es das Schicksal so will besuchen beide am Ende die Hart University - und leben auch noch im gleichen Wohnheim.
Doch wenn Rikki ganz ehrlich mit sich ist, ist ihre Antipathie Sam gegenüber längst verflogen. Vielleicht ist es nun endlich an der Zeit, das Kriegsbeil zu begraben. Vielleicht könnten die beiden sogar Freunde werden. Und tatsächlich stellen sie bald fest, dass sie eine Menge gemeinsam haben und es entwickelt sich eine zunächst noch etwas wackelige Freundschaft.
Das College hält allerdings allerlei Überraschungen für Rikki bereit - inklusive Gefühlen, denen sie sich jahrelang gegeüber verschlossen hat. Denn auf einmal hat Sam eine Freundin und Rikki muss feststellen, dass ihr das gar nicht gefällt. Gleichzeit zeigt der Junge, in den sie sich eigentlich verguckt hat, endlich Interesse an ihr, doch Rikki weiß gar nicht mehr, ob sie das überhaupt noch will.
Zu allem Überfluss soll sie nun auch noch für Sams Kunstprojekt Modell stehen...und damit ist ihr Gefühlschaos perfekt...
Rikki von Abigail Strom ist das erste Buch, das ich von dieser Autorin gelesen habe und war ein absoluter Zufallsgriff - der sich als Glückstreffer entpuppt hat, denn es war wirklich eine schöne Geschichte. Wir sind bei Rikkis und Sams erstem Kuss dabei und bei ihrem nächsten echten Kontakt, der erst Jahre später stattfand, aber ein genauso jähes und schlechtes Ende fand. Die eigentliche Geschichte beginnt aber sowieso erst, als sie beide auf dem College sind. Sowohl Rikki als auch Sam nutzen die Gelegenheit, um sich zumindest ein wenig neu zu erfinden und lernen jede Menge neuer Leute kennen. Im ersten Moment war das zwar ein wenig verwirrend, denn beiden sind gleich mehrere Kommilitonen aufgefallen, so dass man erst gar nicht wirklich wusste in welche Richtung sich das Buch in romantischer Hinsicht entwickeln wird. Gleichzeitig hat das aber auch die Spannung aufrecht erhalten und irgendwie auch zu diesem neuen Lebensabschnitt gepasst - schließlich ist das College ja da, um Erfahrungen zu sammeln.
Für Rikki, die immer noch relativ unerfahren ist, ist das aber auch ganz schön anstrengend und sie fühlt sich oft ein bisschen verloren. Ich glaube, dass mir genau das an ihr so gut gefallen hat: Sie entwickelt sich und probiert neue Dinge aus, bleibt aber am Ende doch die gleiche. Gleichzeitig ist sie aber auch ziemlich unsicher und hat manchmal das Gefühl, ihre Freunde, die allesamt erfahrener sind als sie, sprechen eine fremde Sprache. Dasselbe gilt für Sam, auch wenn er manchmal ein wenig schwerer zu durchschauen war. Trotzdem mochte ich beide sehr gern. Allerdings hätte ich mir wirklich gewünscht, dass das Buch nicht nur aus Rikkis, sondern auch aus Sams Sicht erzählt worden wäre. Er kommt mir ein klein wenig zu kurz und ich habe mich nicht ganz so in ihn verliebt wie ich es vermutlich gentan hätte, hätten wir auch seine Perspektive lesen dürfen. Hier hat Abigail Strom ein wenig das Potenzial ihrer Figuren verschenkt.
Besonders fällt das gegen Ende auf, wo mir einfach noch der letzte Schliff gefehlt hat. Nach allem, was die Charaktere durchgemacht haben, war ich noch nicht hundertprozentig mit dem Abschluss zufrieden. Das gilt sowohl für Rikki und Sam, als auch Rikkis Eltern, die ebenfalls eine gewisse Rolle gespielt haben, bei denen aber einige Details offen bleiben. Bei den restlichen Nebencharakteren ist es ähnlich, da hat es mich nicht ganz so gestört, da es gut sein kann, dass sie noch ein eigenes Buch bekommen; Rikkis Freundin Claire bekommt zumindest schon mal eines.
Übrigens fällt es mir ziemlich schwer Rikki in eine Schublade zu stecken. Rikki und Sam besuchen zwar die Universität, trotzdem liest sich das Buch ein wenig mehr wie ein Young Adult Buch, einfach weil es vielleicht ein bisschen zu brav ist für ein klassiches New Adult / College Buch. Das soll aber nichts Schlechtes bedeuten, denn auch wenn Rikki tendenziell eher etwas naiv ist, ist die Geschichte nicht spießig und Sex spielt durchaus eine Rolle.
Alles in allem ist Rikki von Abigail Strom eine wirklich süße, romantische und sympathische Geschichte, die sich ein wenig vom üblichen New Adult Einerlei abhebt. Es sind eigentlich nur ein paar kleine Details, die den Unterschied machen, und wer auf eine große Portion Erotik wertlegt, wird mit Rikki vermutlich keinen Spaß haben, wer aber eine gefühlvolle Geschichte mit einem etwas anderen Touch sucht, dem kann ich dieses Buch empfehlen. Ich jedenfalls hatte viel Spaß damit.
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