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29.

Sep 2015

~ND

My Favorite Mistake / My Favorite Mistake - Der beste Fehler meines Lebens

Als Taylor die Tür aufmacht um ihre neue Mitbewohnerin am College zu begrüßen erlebt sie den Schock ihres Lebens. Denn da steht nicht etwa wie erwartet eine weibliche Kommilitonin vor ihr, sondern ein junger Mann namens Hunter. Taylor und ihre anderen beiden Mitbewohnerinnen wusste zwar, dass ihr Wohnheim gemischt-geschlechtlich ist, trotzdem hatten sie eigentlich erwartet, dass ihnen zumindest jemand Bescheid sagt, falls sie einen männlichen Mitbewohner bekommen. Taylor setzt alle Hebel in Bewegung, um die Situation gerade zu biegen, doch auch das zuständige Amt ist ihr keine große Hilfe.
Es sieht also zunächst danach aus, als würde Hunter erst einmal bleiben. Der hat damit auch überhaupt kein Problem - im Gegenteil. Ihm macht es viel zu viel Spaß Taylor zu pisaken und sie aus der Reserve zu locken. Taylor hat keine Ahnung, wie sie es überstehen soll sich die nächsten Monate mit ihm ein Zimmer zu teilen. Doch dann macht er ihr ein Angebot: Wenn sie ihn überzeugen kann, dass sie ihn entweder ernsthaft hasst oder liebt, wird Hunter ausziehen. Taylor schlägt natürlich ein, wie schwer kann es schon sein, einem arroganten, ungehobelten Kerl wie ihm zu beweisen, dass sie ihn hasst?
Doch je länger die beiden zusammen wohnen, umso mehr kann Taylor hinter Hunters selbstbewusste Fassade blicken und sieht jemanden, den sie vielleicht doch mögen kann. Taylor hat sich allerdings schon vor langer Zeit geschworen, dass einen Mann sie weder braucht noch will, dafür hat sie einfach schon zu viel durchgemacht...Hunter lässt sich allerdings nicht so leicht abwimmeln.

Ich hatte My Favorite Mistake / My Favorite Mistake - Der beste Fehler meines Lebens von Chelsea M. Cameron schon ziemlich lange auf dem Schirm und da ich vor kurzem mal wieder eine glänzende Rezension zu diesem Buch gelesen habe, habe ich nun auch endlich dazu gegriffen. Und es fing auch alles eigentlich ziemlich vielversprechend an. Die Ausgangssituation mit dem neuen Mitbewohner, der natürlich nicht nur phantastisch aussieht und ein riesiger Chameur ist, sondern der es auch noch ausgerechnet auf die Jungfrau in der WG abgesehen hat, ist zwar vielleicht ein bisschen albern, hat aber irgendwie auch ziemlich viel Spaß gemacht. Taylor und Hunter bringen sich in die unmöglichsten Situationen und streiten bei jeder Gelegenheit. Man muss es Taylor zugutehalten, dass sie wirklich versucht ihm zu widerstehen und nicht zu einer stotternden Idiotin wird, nur weil ein gutaussehender Mann ständig zweideutige Anspielungen macht, wie man es schon in unzähligen anderen Büchern gelesen hat.
Sowohl Hunter als auch Taylor sind interessante Charaktere und Chelsea M. Cameron hat sich bemüht ihnen Tiefe und ein paar individuelle Eigenschaften zu verleihen. Hunter z.B. ist furchtbar abergläubisch und hat ein paar merkwürdige Rituale. Taylor dagegen hat Wutprobleme und rastet gerne mal aus. Von daher ist es kein Wunder, dass zwischen ihr und Hunter gerne mal die Fetzen fliegen.

Leider fand ich die sonstige Geschichte aber ziemlich lahm. Sowohl Hunter als auch Taylor haben ein Geheimnis und auch, wenn man nicht gleich drauf kommt, um was es sich jeweils dreht, ist es auch keine sonderlich große Überraschung, als die Wahrheit ans Licht kommt. Die Geschichte dreht sich eigentlich um nichts anderes, als Hunters und Taylors Versuche hinter die Geheimnisse des anderen zu kommen bzw. Hunters Vorhaben, Taylor weichzuklopfen, damit sie endlich mit ihm ausgeht. Denn der ist natürlich schnell völlig verrückt nach Taylor, auch wenn Taylor das gar nicht wahrhaben will. Leider passierte aber einfach zu wenig in der Geschichte und ich habe mich mehr als einmal etwas gelangweilt.
Das war allerdings alles erst einmal halb so schlimm und war zwar manchmal ein bisschen ärgerlich, aber hat mich auch nicht extrem gestört. Bis das Ende kam, das hat mich dann doch sehr genervt. Zum einen hat Taylor einige Züge gezeigt, die so gar nicht zu ihr gepasst haben. Sie wurde mit einer extrem schwierigen Situation konfrontiert, doch statt wie gewohnt stark zu reagieren hat sie sich zurück gezogen und vollkommen abgeschalten. Das war wirklich enttäuschend, vor allem bei der Stärke, die sie zuvor immer gezeigt hat. Außerdem war das Ende bzw. der Showdown an sich viel zu dramatisch und fast schon reißerisch. Ich will nicht verraten, was genau passiert - nur so viel: Taylor und eine weitere Person halten zwei Monologe, die so übertrieben waren, dass sie mich mehr als einmal mit den Augen Rollen ließen und mir das ganze Ende ein kaputt gemacht haben.

Unterdem Strich hätte ich mir also eindeutig mehr von My Favorite Mistake / My Favorite Mistake - Der beste Fehler meines Lebens von Chelsea M. Cameron erwartet. Es war nett und hat gut angefangen und konnte vor allem durch den humorvollen Schreibstil der Autorin sehr gut unterhalten. Doch leider hat die Handlung sonst kaum etwas hergegeben und obwohl die Charaktere sympathisch waren, konnten sie die Geschichte nicht alleine tragen. Sehr schade.

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27.

Sep 2015

~ND

Cocky Bastard

Als Aubrey irgendwo in Nebraska an einem Rastplatz hält, um etwas zu Essen zu holen, hat sie ihr gesamtes Leben im Kofferraum. Sie zieht von Chicago nach Kalifornien, um dort einen neuen Job anzufangen, nachdem sie ihren nichtsnutzigen Freund verlassen hat, mit dem sie zusammen in einer Anwaltskanzlei gearbeitet hat. Eigentlich will Aubrey diesen Trip nur so schnell wie möglich hinter sich bringen, doch auf dem Rastplatz liest sie wiederwillig einen neuen Mitfahrer auf, der ebenfalls nach Kalifornien muss: Chance, ein vorlauter, rotzfrecher Australier, dessen Motorrad liegen geblieben ist.
Aubrey ist sich ziemlich sicher, dass sie die Entscheidung Chance mitzunehmen sehr bald bereuen wird. Und es dauert tatsächlich nur ein paar Kilometer bis die beiden sich zanken und auf die abstrusesten Themen kommen. Doch Aubrey kann nicht anders, als Chance zu mögen. Er sieht nicht nur phantastisch aus, er ist auch spontan, lebenslustig und fordert Aubrey und ihre Ansichten heraus. Mit ihm wird dieser eigentlich langweilige Roadtrip schnell die Reise ihres Lebens und sie bauen ein paar ungeplante Stops ein. Aubrey ist sich bald ziemlich sicher, dass sie nicht mehr lange die Finger von Chance lassen kann. Sie ist auch eigentlich davon überzeugt, dass er sie ebenfalls ziemlich attraktiv findet, doch aus irgendeinem Grund hält er sich zurück.
Aubrey schwört sich, dass sie herausfinden wird, was Chances Geheimnis ist - doch damit fängt ihre und Chances Geschichte eigentlich erst an...

Denn Cocky Bastard von Penelope Ward und Vi Keeland zieht sich über einen längeren Zeitraum, als nur den Roadtrip - und es passiert noch eine Menge. Von der Geschichte kann und will ich euch ehrlich gesagt eigentlich gar nicht viel mehr erzählen, da würde ich nur einige der Überraschungen verraten, die Cocky Bastard bereithält. Ich bin nämlich zum Beispiel nicht auf Chances Geheimnis gekommen. Im Grunde fand ich es aber eigentlich ziemlich gut gelöst und eine passende Grundlage für diese Geschichte. Es war logisch und hat ihn für mich in keinem schlechteren Licht dastehen lassen, was diese mysteriösen Geheimnisse in Büchern ja gerne mal tun.
Überhaupt war mir Chance wirklich sehr sympathisch. Er ist zwar doch echt ziemlich frech (das Buch trägt seinen Namen nicht umsonst), macht das aber auf eine dermaßen charmante Art, dass ich ihm es nach einer kurzen Eingwöhnungszeit gar nicht mehr krumm nehmen konnte. Ihm ist es in erster Linie zu verdanken, dass das Buch auch unheimlich lustig ist. Zumindest in der ersten Hälfte saß ich ständig mit einem breiten Grinsen da, einfach weil er wieder irgendetwas komplett unpassendes von sich gegeben hat. Mich können solche Charaktere immer sehr schnell nerven, in Chances Fall hat es aber einfach funktioniert. Es hat aber auch geholfen, dass Aubrey sich nach ein paar Startschwierigkeiten ebenfalls als sehr sympathischer Charakter herausgestellt hat. Sie wusste ausserdem meist ziemlich genau, wie sie mit Chance umzugehen hatte; die beiden haben wirklich Chemie und man hat ihnen ihre Gefühle von Anfang an abgekauft. Ihre Geschichte ist romantisch und ich habe mit den beiden mitgefiebert und auch mitgelitten. Denn vor allem später in der Geschichte gibt es wirklich einige sehr emotionale Momente, die das Buch wunderbar abgerundet haben.

Eine Warnung muss ich allerdings aussprechen: An einem gewissen Punkt in diesem Buch wird Chance ein kleiner Stalker. Das ist ebenfalls wieder etwas, mit dem ich normalerweise so meine Probleme habe, doch auch hier hat das für mich einfach funktioniert und ich habe es ihm nicht übel genommen; vor allem deswegen, weil das Thema sehr scherzhaft behandelt wird und er nicht wirklich gruselig oder unangenehm dabei war. Wer allerdings eine totale Aversion dagegen hat, der könnte sich mit dieser Phase des Buchs schwer tun.
Ich selbst habe eigentlich kaum etwas gefunden, dass mich an Cocky Bastard von Penelope Ward und Vi Keeland gestört hat. Es gab zwar den ein oder anderen kleinen Fehler bzw. Plot-Hole, aber über diese konnte ich problemlos hinwegsehen.

Wenn ihr ein romantisches, meist leichtes und wirklich lustiges Buch lesen möchtet, dann könnte Cocky Bastard von Penelope Ward und Vi Keeland etwas für euch sein. Ich würde ihm definitiv eine Chance (höhö ;) geben.
Übrigens: Am Anfang wollte mir das Cover gar nicht gefallen, aber nachdem ich Chance kennengelernt habe, wusste ich wieso es dieses Cover sein musste. Es passt wie die Faust aufs Auge.

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26.

Sep 2015

~nia

The Butterfly Effect

Ron und Hermione sind frisch getrennt und trotzdem beste Freunde. Ron ist ziemlich zufrieden mit der Situation, auch wenn er vor Harry und Molly ein wenig den todunglücklichen Mann spielt, um von dem einen ein wenig mit Mitleid und von der anderen mit Nierenpastete getröstet zu werden. Jedenfalls hat er beschlossen, sein Leben jetzt erst mal zu genießen und deshalb findet er sich auch ziemlich bald shirtlos im angesagten Club Muggle und Wizard wieder. Und obwohl einem in dem Club die Ohren klingeln, stolpert er (buchstäblich) über den schlafenden Draco Malfoy. Der sieht aus wie der Tod auf Latschen und schnell stellt sich raus, dass Malfoy wirklich und wahrhaftig versucht hat, in dem Club zu schlafen. Denn Draco hat ein Problem, das mit einem extrem gemeinen Fluch zu tun hat und das ihn nicht zur Ruhe kommen lässt.
Irgendwie kann Ron nicht anders, als zu versuchen, Draco Malfoy zu helfen. Praktisch, wenn der große Bruder ein Fluchbrecher ist und einem auch die schlauste Hexe der Gegenwart zur Seite steht. Dass Ron sich dabei verguckt, ist mehr oder weniger ein ungeplanter Nebeneffekt...

The Butterfly Effect ist eine der Geschichten, die zum diesjährigen Harry Potter Mental Health-Fest geschrieben wurde. Mental Health bedeutet so viel wie geistige Gesundheit. Tatsächlich ist Draco in der Geschichte kurz davor, wirklich den Verstand zu verlieren oder aber, sich als letzten Ausweg das Leben zu nehmen. Das hört sich jetzt extrem ernst an, und bis zu einem gewissen Grad ist es das auch, doch zum einen finden Ron und seine Mithelfer eine Lösung für Dracos Problem. Zum anderen ist das eine Geschichte von my_thestral und - meine Güte - die Lady schreibt so wunderbar lustige Geschichten, dass es eine Wonne ist.

Erzählt wird die Handlung aus Rons Sicht und allein das ist schon ein Erlebnis. Denn Rons Kopf hier ist voller lustiger Beobachtungen, schrägen Metaphern und generell in der Lage, pausenlos zu denken. Ja, wir denken alle ohne Punkt und Komma, aber niedergeschrieben macht das den besonderen Zauber von The Butterfly Effect aus.
Rons Perspektive porträtiert auch Draco in einem wunderbaren Licht, sodass man überhaupt nicht anders kann, als sich in beide zu verlieben. Im Laufe der Handlung wird klar, wie und wo Draco zu dem Fluch gekommen ist. Und wie Ron ihm dann hilft, ist eine weitere der besonderen Stellen in der Geschichte. Dann ist da natürlich noch das Ende, das einen einfach nur dahin schmelzen lässt.

In der Harry Potter Fangemeinde gibt es nur wenige Geschichten mit Ron und Draco als Paar. Tatsächlich habe ich gerade mal das Archive of Our Own konsultiert: sucht man nach Ron/Draco bekommt man 477 Hits, sucht man nach Harry/Draco sind es 12.371 (Stand 23.09.2015) – daran kann man ungefähr ablesen, wie ungewöhnlich es ist, wenn man eine oder mehrere perfekte Geschichten mit den beiden findet. The Butterfly Effect ist so eine perfekte Geschichte.

Ich liebe den Erzählstil der Autorin, wirklich und wahrhaftig. Um mal zu zeigen, warum ich Rons weitschweifende Art so mag, hier ein Teil der Stelle wie Ron Draco in dem Club beschreibt:

Even Malfoy here may pass for one [a gentleman], even though he looks as if he’s been a few rounds with Dementors and can’t even sit straight... Bloody hell, what happened to the guy?! There are circles the size of Hagrid’s hands around his eyes and even in the fake, blue light he looks green, which would make him yellow... And he seems too exhausted to even attempt to get up; he just lies there staring at me most annoyingly. Still looking like a bloody fashion god. Merlin's pants, I hate this guy.

Übersetzung: Sogar Malfoy hier mag für einen [Ehrenmann] durchgehen, selbst wenn er aussieht, als hätte er ein paar Runden mit Dementoren geboxt und nicht mal gerade sitzen kann… Verdammt noch mal, was ist mit dem Typ passiert?! Er hat Ringe in der Größe von Hagrids Handtellern unter den Augen und selbst in falschem, blauem Licht sieht er grün aus, was ihn dann wohl gelb macht... Und er scheint zu müde, um auch nur zu versuchen, aufzustehen; er liegt da und starrt mich an – sehr nervig. Trotzdem sieht er aus wie ein verdammter Modegott. Merlins Unterhosen, ich hasse den Kerl.

Auf diese Weise folgt man Rons Gedankensprüngen von Einem zum Anderem, von Wichtigem zu Unwichtigem, über Oberflächlichkeiten zu Gedanken, die sein gutes und großes Herz zeigen. Ich kann wirklich nur empfehlen, einfach mal einen Blick in The Butterfly Effect zu werfen.

Mehr von my_thestral findet sich auf ihrem AO3-Profil.
Zu dem Bild von der wunderbaren Imera oben habe ich selbst die Idee geliefert, deshalb darf ich es, ohne zu fragen, benutzen. Es hat nichts mit der Geschichte zu tun, außer, dass es sich eben um Ron und Draco handelt.

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24.

Sep 2015

~ND

The Neighbor

Anders hasst es, wenn jemand seinen geregelten Tagesablauf durcheinanderbringt. Nach dem Aufstehen geht er Joggen, danach Duschen, Frühstücken und in die Arbeit, dann Abendessen und schließlich ins Bett. Ihm ist es egal, dass sein Leben auf manche langweilig wirken mag oder sie sogar denken, er hätte Probleme. Er mag seine Routine und nachdem ihn die meisten anderen Menschen sowieso nerven, ist ihm auch gleich, was sie über ihn denken.
Doch seinen neuen Nachbarn Finch scheint diese Nachricht noch nicht erreicht zu haben, denn der steht zu den unmöglichsten Tages- und Nachtzeiten vor seiner Tür und will irgendetwas. Außerdem taucht Finch plötzlich überall auf, wo Anders hingeht. Langsam aber sicher wird ihm klar, dass er wohl einen Freund gefunden hat, ob er nun will oder nicht. Und wenn Anders ganz ehrlich mit sich ist, muss er zugeben, dass Finch mit seiner überschäumenden Art vielleicht genau der Mensch ist, der in seinem Leben gefehlt hat...

The Neighbor von Bernadette Chapman ist wirklich eine ganz süße kleine Geschichte. Sowohl Anders als auch Finch sind ziemlich verschrobene Charaktere, die so ihre ganz eigenen merkwürdigen Eigenarten haben. Anders hat jede Menge Tics und hasst es wie gesagt, wenn etwas seine von OCD geprägte Routine unterbricht. Finch dagegen ist voller Elan und Energie und überennt Anders gerne mal mit seinen Ideen. Daher ist es nicht sonderlich überraschend, dass die Leute Anders eher meiden (was er auch ganz gut so findet) während Finch überall gern gesehen ist, schnell Freunde findet und immer im Mittelpunkt steht. In kürzester Zeit kennt ihn die ganze Stadt und das wirkt sich auch bald auf Anders Leben aus. Denn anstatt ihn weiterhin zu meiden, fangen die Leute langsam an auf ihn zuzugehen. Außerdem probiert er gemeinsam mit Finch Dinge aus, die er sich niemals zu träumen gewagt hätte - Klettern, Parties, ein Ehefrauen-Huckepack-Rennen.
The Neighbor ist aus Anders Perspektive geschrieben und allein deshalb schon oft wirklich unheimlich lustig auf eine sehr trockene und manchmal auch unfreiwillige Art (nicht unfreiwillig von der Autorin, sondern von Anders natürlich ;), was mir aber sehr gut gefallen hat. Überhaupt ist der Schreibstil sehr clever und sympathisch und hat definitiv zu dem individuellen Charakter des Buchs beigetragen und gepasst.

Allerdings fand ich es etwas schade, dass das Buch gar so kurz ist. Es ist wirklich eher eine Novelle, als ein Roman und dementsprechend wenig in die Tiefe kann es gehen. Eine echte Romanze kann man bei The Neighbor deshalb auch nicht wirklich erwarten. Anders und Finch finden zwar zueinander, allerdings geht es dennoch primär um ihre Freundschaft und nicht um die Gefühle, die sich langsam aber sicher entwickeln.

Doch auch das macht am Ende eigentlich nichts, denn auch als Novelle funktioniert The Neighbor von Bernadette Chapman wunderbar. Es ist eine unterhaltsame, witzige, clevere kleine Geschichte von zwei sehr ungleichen Charakteren, die einfach Spaß macht. Definitiv eine angenehme Überraschung.

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22.

Sep 2015

~ND

This Book Will Change Your Life

Wenn es nach den Eltern von Ben und Hannah geht, dann ist ihr Leben bereits fest durchgeplant. Bens Vater will, dass er nach seinem Englisch Bachelor, den er widerwillig zugelassen und finanziert hat, endlich erwachsen wird und eine Karriere anstrebt, die ihn reich macht. In seinen Augen ist das Jura und er duldet kein Nein, auch wenn Ben selbst viel lieber seinen Master und die Promotion an seiner Englisch Fakultät machen würde.
Hannah will wie ihr Vater Chemikerin werden und an der Entwicklung von Krebsmedikamenten mitwirken. Ihr größtes Ziel ist es, ihn stolz zu machen, doch schon nach ihrer ersten Prüfung am College wird klar, dass Chemie vielleicht doch nicht ihre Bestimmung ist - denn sie fällt mit Pauken und Trompeten durch. Doch wie kann sie ihrem Vater sagen, dass alles worauf sie seit über einem Jahrzehnt hingearbeitet haben vergebens war?
Als sich Ben und Hannah schließlich in dem Buchladen, in dem er arbeitet, kennenlernen sind beide bereit für eine Ablenkung von den Problemen in ihrem Leben. Da trifft es sich, dass Hannah noch nie ein Buch einfach aus Genuss gelesen hat und Ben gar nicht weiß, welchen Roman er ihr als erstes empfehlen soll. Und so kommt es, dass Hannah jede Woche wieder in seinem Buchladen auftaucht auf der Suche nach neuem Lesestoff und sie und Ben bald Freunde werden...und vielleicht auch mehr. Zumindest Hannah ist sehr schnell von Ben und seiner Begeisterung für Literatur eingenommen. Doch für Ben wäre da noch Alex - Alex, die ebenfalls bald Jura an der gleichen Uni wie er studieren wird, die er schon seit einem Jahr um ein Date bitten will und die genau die Frau wäre, die sein Vater sich für ihn wünschen würde. Für Hannah ist da eigentlich kein Platz mehr und trotzdem bekommt er sie nicht mehr aus dem Kopf...

Ich muss wirklich sagen, dass mir This Book Will Change Your Life von Amanda Weaver richtig gut gefallen hat - zumindest am Anfang. Hannah ist süß und sympathisch, wenn auch ein wenig unbedarft und naiv. Die Beziehung zu ihrem Vater ist phantastisch und ich konnte sehr gut verstehen, wieso sie ihn nicht enttäuschen wollte, was ihr Studium angeht. Er ist so ziemlich das genaue Gegenteil von Bens Vater, dem es nur um Macht, Geld und Ansehen geht und der es gewohnt ist, seine Ansichten durchzusetzen. Auch hier ist es verständlich, dass Ben den Druck spürt, sich seinem Willen zu beugen.
In Büchern finden beide aber zumindest ein wenig Ablenkung. Hannah, die wie gesagt noch nie ein großer Leser war, kann gar nicht fassen, was sie bisher verpasst hat und beginnt Bens Lieblingsbücher und Empfehlungen zu verschlingen. Für jeden Bücherwurm waren diese Szenen wirklich die besten, einfach weil Amanda Weaver den Reiz des Lesens richtig schön eingefangen und vermittelt hat und die meisten sicher das ein oder andere Buch erwähnt finden, das man selbst gelesen und geliebt hat.
Die Zeit, die die beiden gemeinsam im Buchladen verbringen, wird für beide schnell zu einem Zufluchtsort und sie erzählen sich Dinge, die sie noch nie zuvor jemandem anvertraut haben. Für Hannah werden die Gefühle sehr schnell mehr als rein platonisch. Doch Ben hängt noch an Alex - zumindest redet er sich das ein. Leider war das dann auch der Punkt, an dem das Buch in meinen Augen ein wenig abgebaut hat. Ich mochte Ben zunächst wirklich gern. Er ist endlich mal keiner dieser muskelbepackten Alphamännchen, sondern ein ganz normaler, netter Kerl. Allerdings hat er Hannah manchmal wirklich nicht sehr gut behandelt. Das geschah zwar immer im Streit und er hat es jedes Mal wieder gut gemacht, trotzdem hat es mich geärgert und ihn einige Sympathiepunkte gekostet. Allerdings muss ich allgemein sagen, dass die Streitgespräche manchmal ein bisschen übertrieben waren bzw. eskaliert sind und ich nicht wirklich erkennen konnte wie es soweit gekommen ist. Z.B. wurde Hannah mindestens einmal nahezu hysterisch, was ich nicht nachvollziehen konnte. Das war insofern besonders schade, weil This Book Will Change Your Life ansonsten angenehm frei von Drama ist. Niemand wird ungewollt schwanger, es gibt keine intriganten Ex-Freundinnen und auch kein mordender früherer Verehrer taucht irgendwo auf. Es sind einfach ganz normale Charaktere.

Trotzdem hat mir unterm Strich etwas an This Book Will Change Your Life von Amanda Weaver gefehlt. Vielleicht waren es die fehlenden Emotionen, vielleicht lag es auch einfach nur an Ben, aber als ich das Buch zugeschlagen habe, hatte einfach nur dieses Gefühl von "Okay, auf zum nächsten". Es hat einfach keinen großen Eindruck hinterlassen. Es ist ein nettes Buch für zwischendurch aber eben auch nicht mehr, obwohl es wirklich großes Potenzial hatte.

This Book Will Change Your Life erscheint am 28. September 2015.

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