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456 - 460 von 1587 Rezensionen auf der Seite.

12.

Sep 2015

~ND

Addicted for Now

Enthält Spoiler für die ersten beiden Bücher der Addicted Reihe.

Lily und Lo befinden sich endlich auf dem richtigen Weg ihre jeweilige Sucht zu besiegen. Lo hat die drei Monate in der Entzugsklinik ohne Rückfall durchgezogen und eine Menge über sich gelernt und auch Lily hat diese drei Monate überstanden, ohne Lo zu betrügen. Auch sie hat viel über sich selbst und ihre Abhängigkeit gelernt, was nicht zuletzt ihrer neuen Therapeutin zu verdanken ist.
Doch nun, da Lo und Lily wieder vereint sind, beginnt ihre echte Prüfung: Der Alltag. Hier müssen sie sich erst wirklich beweisen, denn die Welt wartet nicht auf die beiden, bis sie ihr Leben wieder im Griff haben. Lo hat seinen Treuhandfond verloren, als er seinen Vater und konfrontiert hat und ist deshalb momentan im Grunde mittellos. Lily dagegen hat große Probleme in der Uni den Anschluss zu halten und ihre Noten rutschen immer weiter ab. Beide haben mit ihrer neuen Realität zu kämpfen, denn anstatt wie früher ihre Probleme in Alkohol und Sex zu ersticken, müssen sie sich ihren Gefühlen nun stellen. Zum ersten Mal fühlen sich Lo und Lily dieser Aufgabe aber gewachsen.
Zumindest bis eine Textnachricht Lilys wohlgehütetes Geheimnis zu zerstören droht. Irgendjemand weiß von ihrer Sexsucht und scheint nur eines zum Ziel zu haben - Lorens und ihr Leben zu zerstören. Denn nicht nur wären Lo und Lily Opfer, wenn die Wahrheit ans Licht käme, auch die Unternehmen ihrer Eltern würden unter dem Skandal leiden. Ganz zu schweigen davon, dass Lily ihrer Familie immer noch nicht die Wahrheit über ihre Sucht gestanden hat...

Krista Ritchie und Becca Ritchie haben ihre Addicted und Calloway Sisters Bücher in verschiedene Zyklen eingeteilt. Mit Addicted for Now wird der erste nun beendet und dementsprechend viel passiert auch in dieser Geschichte.
Wie gesagt ist der Alltag erst einmal Los und Lilys schlimmster Feind. Für ihn ist die Versuchung von Alkohol allgegenwärtig und manchmal fällt es ihm wirklich schwer nein zu sagen. Für Lily ist die Sache aber noch schwieriger. Schließlich hat sie endlich ihren Freund wieder und sie würde am liebsten jede freie Minute mit ihm allein verbringen. Außerdem gehört Sex zum Leben und erst recht zu einer gesunden Beziehung. Lily fällt es sehr schwer hier die richtige Balance zu finden, was immer wieder zu Reibereien führt. Eines der Details, das mir besonders gut and Addicted for Now gefallen hat, war die Tatsache, dass die Leute (zumindest nach einer Weile) endlich aufgehört haben, Lily zu betütteln. Keiner wurde jemals richtig sauer auf sie, wenn sie mal wieder in irgendeiner Art rückfällig wird. Nein, sie beruhigen und bemuttern sie immer nur. Als ihr dann endlich mal jemand richtig die Meinung gesagt hat, war ich wirklich sehr froh. Unter anderem auch deswegen, weil ich lange Zeit das Gefühl hatte, dass Lily immer noch nach Ausflüchten und Entschuldigungen sucht bzw. ständig in den Tränen ausbricht - und über den Punkt sollte sie eigentlich schon hinweg gekommen sein.
Leider hat mich Lily genau deshalb in Addicted for Now manchmal ein wenig genervt. Ich weiß, eine Sucht ist eine schwierige Sache, aber irgendwann wurde es langweilig, dass sie aus allem ständig etwas Sexuelles machen musste. Jemand bückt sich - Lily denkt an Sex. Jemand fährt sich durch die Haare - Lily denkt an Sex. Lo legt seine Hand auf ihre - Lily denkt an Sex. Ich glaube, wenn man die Bücher nicht wie ich hintereinander wegliest fällt das vielleicht gar nicht so sehr auf. Nach drei Büchern am Stück muss ich allerdings sagen, dass Lilys ständiges Abschweifen mich irgendwann halt doch sehr gelangweilt hat.
Zum Glück gibt es aber noch jede Menge andere Charaktere, die deutlich mehr Spaß gemacht haben. Lo z.B. hat wirklich eine immense Entwicklung durchgemacht und ich habe mich sehr über seine neugefundene Willenskraft gefreut. Natürlich sind auch Rose, Connor, Ryke und Daisy wieder mit von der Partie und ihre Erzählstränge waren mindestens genauso interessant, wie die von Lo und Lily, denn natürlich geht auch an ihnen diese Situation nicht spurlos vorbei.

So gut mir Addicted for Now (abgesehen vom ein oder anderen schwachen Moment von Lily) auch gefallen hat, ganz so gut wie die ersten beiden Bücher fand ich es doch nicht. Zum einen empfand ich es als etwas zu lang. Mit knapp 500 Seiten ist Addicted for Now auch deutlich umfangreicher als Krista Ritchies und Becca Ritchies bisherige Bücher. Leider haben sie manche dieser Seiten mit unnötigem Drama gefüllt, vor allem was Daisy betrifft. Anscheinend ist es okay, wenn sie mit 16 harten Alkohol trinkt, aber wenn sie in Cancun am Strand von wandernden Händlern eine Kette kauft, tun ihre Schwestern und Freunde so, als würde die Welt untergehen. Genauso wird ein simpler Clubbesuch zu einer riesigen Inszenierung, in der die Männer die ganze Zeit Wache stehen, damit den Frauen auch ja nichts passiert. Es gab wirklich einige Situationen in denen ich einfach nur mit dem Kopf schütteln musste, einfach weil die Figuren so ein Drama um alltägliche Dinge gemacht haben.

Aber auch das konnte mir unterm Strich Addicted for Now von Krista Ritchie und Becca Ritchie nicht verderben. Auch wenn der erste Zyklus damit wie gesagt abgeschlossen ist, bin ich nach wie vor wahnsinnig neugierig auf das nächste Set, dass die Bücher der Calloway Sisters Reihe umfasst und von Rose und Daisy handeln wird.

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10.

Sep 2015

~ND

Such a Dance

New York, 1927
Lane Carillo soll für seinen Chef David Epstein, ein Mob-Boss, einen neuen Nachtclub namens Marigold Club eröffnen, der eine ganz bestimmte Nische füllen soll - ein Club für Männer, die die Gesellschaft anderer Männer bevorzugen. Das ist allerdings gar nicht so einfach. Denn nicht nur ist es alles andere als einfach zu Zeiten der Prohibition an Alkohol zu kommen, es gibt auch jede Menge Leute - allen voran die Polizei - die so einen Club für unnatürlich halten. Lane hat alle Hände voll damit zu tun, seinen Laden am Laufen zu halten und muss jede Menge Schutzgeld zahlen, doch schon nach kurzer Zeit würde er alles für das Marigold tun. Es ist eine Art sicherer Hafen für seinesgleichen geworden.
Dort ist es auch, wo Lane zum ersten Mal auf Eddie Cotton trifft. Eddie ist ein Theaterschauspieler und Sänger am Broadway und eine kleine Lokalberühmtheit, den Lane schon immer sehr attraktiv fand. Je näher sich die beiden kennenlernen, umso mehr fühlen sie sich voneinander angezogen. Doch für Eddie war eine Beziehung zu einem Mann nie eine Möglichkeit. Nicht nur ist es gefährlich für seinen Ruf am Theater, wenn seine Vorliebe für Männer rauskäme, er glaubt auch ehrlich nicht, dass wirkliche Liebe zwischen zwei Männern möglich ist.
Nach und nach muss er aber feststellen, dass er sich sein Leben lang getäuscht hat und Lane genau der Mann ist, den er immer gesucht hat. Doch haben die beiden eine Zukunft, wenn es ihnen nicht möglich ist, jemals öffentlich zusammen zu sein und Lane nicht nur die Mafia, sondern auch die Polizei im Nacken sitzt?

Such a Dance von Kate McMurray spielt zu einer sehr interessanten Zeit. Alkohol ist verboten, doch jeder weiß, dass es nach wie vor noch Clubs und Speakeasies gibt, denen es gelingt geschmuggelten Alkohol zu verkaufen. Auch Homosexualität wird nicht gerne gesehen und für unzüchtiges Verhalten gehalten. Für Lane ist es deshalb natürlich nicht gerade eine einfache Zeit. Er ist mehr oder weniger aus Verzweiflung in die Geschäfte seiner sizilianischen Familie gerutscht. Er versucht sich zwar weitgehend aus den Mafia Geschäften rauszuhalten, doch das bedeutet nicht, dass er nicht auch Blut an den Händen hat. Trotzdem mochte ich Lane sehr. Er hat ein großes Herz und würde alles für seine Freunde tun, die wie eine Familie für ihn sind. Seine echte Familie, denn er könnte gut und gerne ohne seine Blutsverwandten leben.
Eddie ist da schon ein bisschen schwieriger. Er hat panische Angst, dass jemand hinter seine Vorlieben kommen und damit seine Karriere runinieren könnte. Deshalb hält er Lane auch lange Zeit auf Distanz. Trotzdem war auch er kein schlechter Kerl und spätestens als klar wird, welche Opfer er bereit wäre für Lane einzugehen, mochte ich auch ihn sehr gern.
Auch das New York der 20er Jahre ist definitiv ein interessanter Schauplatz. Langsam hält die Moderne Einzug, aber man sieht natürlich trotzdem gleich, dass die Dinge noch etwas anders laufen. Die Polizei ist korrupt, der Mob regiert die Stadt und Musik und Theater werden ganz groß geschrieben, was für einen sehr vielseitigen und kontrastreichen Hintergrund gesorgt.

Leider gibt es auch einige Details, die mir nicht so gut gefallen haben. Z.B. haben mich die vielen (teilweise abwertenden) Begriffe gestört, mit denen Homosexuelle/Homosexualität umschrieben wurden. Fag, queer, fairy und faggot sind dafür nur ein paar Beispiele. Im Grunde ist das schon okay, da es vermutlich einfach die Worte sind, die damals hauptsächlich benutzt wurden, aber die Masse in der sie in Such a Dance vorkommen nervte einfach etwas und die ständigen Wiederholungen sind wirklich extrem aufgefallen.
Außerdem war mir das Ende ein wenig zu abrupt und simpel. Es hat nicht wirklich zum Ton der Geschichte gepasst und hat mir etwas zu viele Fragen offen gelassen.

Eine nette Geschichte war Such a Dance von Kate McMurray aber trotzdem. Die Zeit und der Schauplatz sind ungewöhnlich und die Figuren haben mit einigen sehr individuellen Problemen zu kämpfen, was dem Buch eine frische und unverbrauchte Stimmung verleiht. Wenn man mit einem nicht ganz aberundetem Plot und einem manchmal etwas kühlem Protagonisten wie Eddie leben kann, dem kann ich das Buch schon empfehlen.

Such a Dance erscheint am 27. Oktober 2015.

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08.

Sep 2015

~ND

A Thousand Nights

Seit Jahren schon besucht der König Lo-Melkhiin immer wieder die verschiedenen Siedlungen seines Landes, um sich eine neue Frau auszusuchen. Doch keine dieser jungen Frauen ist noch am Leben und kaum eine hat länger als eine Nacht mit Lo-Melkhiin überstanden. Mittlerweile sind auf diese Weise 300 Mädchen gestorben und es ranken sich wilde Legenden um den König. Die einen sagen, er hätte in der Wüste zu viel Sonne abbekommen. Andere sagen, ein Dämon hätte in den Sanddünen Besitz von ihm ergriffen. In einem stimmen jedoch alle überein: Lo-Melkhiin war plötzlich nicht mehr der gleiche, als er von einem Jagdausflug in der Wüste zurückkam.
Als er eines Tages in die Siedlung eines jungen Mädchens kommt, weiß sie einfach, dass ihre Schwester seine nächste Braut werden wird. Schließlich ist weit und breit bekannt, dass sie die Schönste in der Gegend ist und wird von allen begehrt. Deshalb beschließt das Mädchen, ihre Schwester zu retten - und wird schließlich selbst die neue Frau des Königs.
Doch wie durch ein Wunder überlebt sie die erste Nach an der Seite von Lo-Melkhiin. Und die nächste. Und die nächste. Je mehr Zeit sie am Hof des Königs verbringt umso klarer wird ihr, dass der König ein Geheimnis hat - und irgendetwas an ihr ist in der Lage, seiner geheimnisvollen Kraft zu widerstehen. Und das will sie nutzen, um Lo-Melkhiins Schrecken ein für alle Mal zu beenden - und vielleicht sogar den Mann in ihm retten, von dem sie ab und zu noch kleine Blicke erhaschen kann.

Als ich zum ersten Mal die Beschreibung zu A Thousand Nights von E.K. Johnston gelesen habe, war ich erst einmal ziemlich neugierig auf dieses Buch. Besonders der märchenhafte orientalische Einschlag hat mir dabei besonders gut gefallen. Leider war das Buch selber dann aber eher eine Enttäuschung. Zum einen fand ich es auf Dauer sehr anstrengend, dass abgesehen von Lo-Melkhiin niemand einen Namen hat. Sie werden immer nur mit Titel angesprochen (Tochter, Schwester, Ehefrau, Mutter meiner Schwester etc.) und manchmal klang das einfach mehr als albern, zumal es für die Geschichte keine Bedeutung hatte soweit ich das beurteilen konnte.
Außerdem passiert einfach zu wenig. Die Heldin kommt in Lo-Melkhiins Palast an und rechnet eigentlich nicht damit die Nacht zu überstehen. Doch anstatt dem Tod findet sie eine Macht in ihr selbst, die ihr hilft, sich gegen ihren neuen Gatten zu behaupten. Das ist eigentlich eine ganz gute Ausgangssituation für eine spannende Geschichte. Leider macht E.K. Johnston aber gar nichts daraus. Was folgt sind Seite um Seite die gleichen Abläufe. Die Heldin nutzt ihre neue Kraft, die immer stärker wird, spricht mit den verschiedenen Figuren, die im Palast leben...und das wars. Kein Charakter wird näher ausgeleuchtet - weder die Heldin, noch die Nebencharaktere und auch Lo-Melkhiin nicht wirklich. Keiner der Charaktere zeigt Tiefe oder eine echte Entwicklung über die gesamte Geschichte hinweg. In Kombination mit der fehlenden Handlung hat das einfach leider ein rundum langweiliges Buch ergeben.
Außerdem hat mir ein wenig die Romantik gefehlt. Die fehlt nämlich im Grunde komplett, dabei hätte man relativ problemlos auch eine ganz schöne Liebesgeschichte einbauen können. Darauf hat E.K. Johnston allerdings verzichtet, was ich ihr im Grunde nicht unbedingt ankreiden kann, dadurch dass aber sonst auch nichts in der Geschichte passiert, hätte wenigstens ein bisschen Romantik dem Buch aber gut getan.

Es gibt eigentlich nur zwei Dinge, die mir an A Thousand Nights gefallen haben. Zum einen war das das Ende, an dem endlich mal etwas passiert und an dem die märchenhafte Stimmung richtig gut transportiert wird. Zum anderen sind das die Szenen aus Lo-Melkhiins Sicht, die ein paar Mal eingestreut werden und die mehr Einfluss auf die Geschichte haben, als alles, was die Heldin so tut oder denkt und die zumindest Lo-Melkhiins Figur einigermaßen interessant wirken ließen.

Unterm Strich kann ich A Thousand Nights von E.K. Johnston deshalb definitiv nicht empfehlen. Die Grundprämisse gefällt mir zwar nach wie vor sehr gut, doch an der Umsetzung hat es wirklich gehapert. E.K. Johnston ist es nicht gelungen, ihr orientalisches Märchen mit einer echten Geschichte und tiefen Charakteren zu verbinden, so dass A Thousand Nights immer sehr oberflächlich blieb.
Wen diese Art von Geschichte interessiert, dem kann ich da eher The Assassin's Curse empfehlen, das eine ähnliche Stimmung verbreitet, dabei aber wesentlich besser umgesetzt wurde.

A Thousand Nights erscheint am 6. Oktober 2015.

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06.

Sep 2015

~ND

Dirty Promises

Enthält Spoiler für die restlichen Bücher der Dirty Angels Reihe und ist definitiv nicht für Leser unter 18 Jahren geeignet.

Javier und Luisa Bernal sind ganz oben angekommen. Ihr Drogenkartell ist das einflussreichste und größte in ganz Mexiko und die Geschäfte laufen hervorragend. Nur noch einen anderen Narco (Drogenlord) gibt es, der Javier Konkurrenz macht, doch er hat große Pläne, dessen Territorium auch noch einzunehmen. Luisa ist immer an seiner Seite und unterstützt ihren Mann, wo sie nur kann.
Doch nach dem tödlichen Attentat auf seine Schwester Alana ist Javier nicht mehr der Gleiche und Luisa erkennt ihren Ehemann kaum wieder. Er hält sie auf Distanz, spricht kaum noch mit ihr und wenn, dann nur im Zorn - und die Prostuierten, die ständig in ihr Haus kommen, und die anschließenden Schreie sind sicher auch kein gutes Zeichen. Luisa muss langsam aber sicher feststellen, dass sie in einer Ehe gefangen ist, die sie nach allem, was sie durchgemacht und überlebt hat, nun langsam aber sicher zu ersticken droht. Schließlich kann man sich vom Boss eines Kartells nicht einfach so scheiden lassen. Selbst wenn sie das wollte, ist sie sich aber immer noch ziemlich sicher, dass sie Javier liebt.
Unterstützung bekommt Luisa jedoch bald von ganz unerwarteter Seite: Esteban Mendoza, Javiers rechte Hand, ist der Einzige, der ihr noch wirklich Beachtung schenkt...und die scheint nicht gerade unschuldig zu sein, wenn Luisa seine lodernden Blicke richtig deutet. Und sie würde lügen, wenn sie nicht zugeben würde, dass es eine große Versuchung wäre, seinem Angebot nachzugehen. Doch ist sie bereit diesen größten Verrat an ihrem Mann zu begehen für ein kleines bisschen Genugtuung? Luisas muss bald feststellen, dass ihre Antwort auf diese Frage sogar sie selbst überrascht...

Es kommt wirklich selten vor, dass ich Lesern unter 18 ganz ausdrücklich abrate ein Buch zu lesen. Doch Dirty Promises von Karina Halle ist definitiv eines davon. Und zwar nicht, weil der Sex so pervers oder explizit wäre - obwohl er das hier schon auch ist. Nicht nur wird Sex in diesem Buch gerne als Waffe benutzt, hier werden sogar im wahrsten Sinne des Wortes Waffen beim Sex benutzt und es ist keine Seltenheit, dass Blut fließt. Nein, mir geht es viel mehr um die Gewalt, denn die Autorin nimmt wirklich kein Blatt vor den Mund. Dass Drogenkartelle kein Kinderspielplatz sind und grauenhafte Verbechen dort an der Tagesordnung sind, sieht man jeden Tag in den Nachrichten und Karina Halle hat hier nichts ausgelassen: Mord, Folter, Verstümmelung, Vergewaltigung, Misshandlung...in Dirty Promises ist wirklich alles vertreten. Und es sind nicht nur die "Bösewichte", die in dieser Geschichte ein Verbrechen nach dem anderen Begehen. Denn in Dirty Promises gibt es keine "Guten", zumindest nicht im klassischen Sinn. Man sollte deshalb ganz dringend seine Moral so weit es geht ausschalten, bevor man dieses Buch liest, denn zumindest ich habe mich schon dabei ertappt mit Menschen zu sympatisieren, die ich normalerweise verachten würde.
Es ist natürlich auch nicht wirklich einfach, die Charaktere dieses Buchs wirklich zu mögen. Javier Bernal durfte man ja bereits in der The Artists Trilogy kennenlernen - wo ich ihn für meinen Teil über alle Maßen gehasst habe. In Dirty Angels, dem ersten Buch der Dirty Angels Reihe, war er dann nun plötzlich der Protagonist...und irgendwie konnte ich mich mit ihm anfreunden. Auch Luisa kennen wir aus diesem Buch und auch wenn sie sicher keine Unschuld vom Lande ist, hat sie Javier eine Menge Menschlichkeit verliehen...Obwohl, eine Menge ist vermutlich übertrieben, denn Javier, seine Männer und ja, am Ende auch Luisa ticken einfach ganz anders. Sie sind brutal, verdorben, machtgeil und voll von Rachegefühlen und Blutlust. So wirklich mögen kann man sie also eigentlich gar nicht. Das muss aber auch nicht sein, denn Dirty Promises funktioniert auch so wunderbar.
Dafür sorgt die wirklich unterhaltsame Handlung. Die Seiten, auf denen die Figuren zu stehen scheinen, ändern sich ständig und so weiß man nie so richtig, was als nächstes passieren könnte. Vor allem Esteban sorgt immer wieder für Überraschungen - und zwar im schlechtesten Sinne. Er ist die treibende Kraft in diesem Buch und (keine Sorge, ich verrate nicht zu viel) der absolute Ursprung allen Übels. Er ist ein fantastischer Gegenspieler, der an Wahn, Perversion und Verdorbenheit kaum zu überbieten ist.

Woher kommt es also, dass ich Dirty Promises von Karina Halle doch so gerne mochte? Ich kann es euch nicht sagen. Es ist wie ein Autounfall, von dem man einfach nicht mehr wegschauen kann. Ich habe mich teilweise so geekelt beim Lesen, einfach weil manche Szenen dermaßen grausam waren. Aber genau das war irgendwie auch unterhaltsam und hat das Buch ausgemacht.
Es gibt eigentlich nur eine Sache, die mich an Dirty Promises etwas gestört hat und das war die Frage, wieso Javier sich so lange von Este auf der Nase herumtanzen ließ. Schon in den früheren Büchern habe ich mich das öfter gefragt und das hat sich natürlich auch dieses Mal nicht geändert. Aber das wirklich nur am Rande, denn auch wenn es sicher ein paar übertriebene Momente gibt funktioniert dieses Buch einfach.

Dirty Promises von Karina Halle ist anders, als jedes Buch, das ich jemals gelesen habe. Es ist definitiv nicht für jeden. Man muss als Leser schon eine Menge schlucken und verkraften können und darf sich auch an der ein oder anderen "kranken" Entwicklung nicht stören. Ich kann euch zu Dirty Promises weder raten, noch abraten, dafür ist die Gewalt und Stimmung einfach zu schwierig einzustufen. Ich jedenfalls habe mich bestens unterhalten gefühlt (was auch immer das über mich aussagt ;).

Dirty Promises erscheint am 15. September 2015.

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05.

Sep 2015

~ND

Ricochet

Enthält Spoiler für Addicted to You .

Lo und Lily haben ihre Tiefpunkte erreicht. Ihnen ist endlich klar geworden, dass ihr Leben so nicht weitergehen kann. Nicht wenn sie wollen, dass ihre Beziehung eine Zukunft hat. Also ist Lo in eine Entzugsklinik gegangen, um seine Alkoholsucht in den Griff zu bekommen und Lily hat keine Ahnung, wo er sich gerade aufhält. Sie weiß nur, dass sie die nächsten drei Monate ohne in auskommen muss.
Und das wird extrem hart, denn sie macht gerade ihren eigenen Entzug durch. Kein Lo bedeutet für Lily auch keinen Sex - zumindest, wenn sie ihn nicht betrügen, enttäuschen und eine Zukunft mit ihm haben will. Zum ersten Mal in ihrem Leben haben Lo und Lily nun aber echte Unterstützung. Rose und ihr Freund Connor helfen Lily wo sie nur können und Ryke, Lorens neu in sein Leben getretener Halbbruder, ist nicht nur Los größte Stütze sondern ist auch für Lily da und momentan ihre einzige Verbindung zu Loren.
Doch auch für Lily wird bald klar, dass sie ohne Therapie nicht über ihre Sucht hinwegkommen wird. Und dort entdeckt sie Dinge über sich, über die sie eigentlich nie nachdenken wollte. Lily ist verwirrt, depressiv und weiß ehrlich nicht, welche ihrer Ängste am Ende siegen wird - drei Monate lang keinen Sex zu haben oder die Gefahr Lo für immer zu verlieren...

Ricochet ist ein ziemlich passender Titel den Krista Ritchie und Becca Ritchie da für ihr Buch gewählt haben. Ricochet bedeutet so viel wie unkontrolliert abprallen oder einfach Querschläger. Und genau das ist es auch was Lily fühlt. Die einzigen sicheren Dinge, die sie je in ihrem Leben hatte, war die Kontrolle, die sie während dem Sex fühlte und ihr sicherer Hafen in Form von Lo. Nun hat sie beides vorübergehend verloren.
Das löst natürlich einige schwierige Emotionen in Lily aus und zum ersten Mal in ihrem Leben muss sie sich wirklich mit ihrer und auch Lorens Sucht auseinandersetzen, wenn sie die 90 Tage ohne ihn überstehen will. Deshalb passiert auch endlich das, was ich mir schon das ganze erste Buch über von ihr gewünscht habe: Sie begibt sich in Therapie. Es war wirklich spannend zu sehen, wie ihr Verhalten, ihre Auslöser und ihre Beweggründe langsam aber sicher aufgedröselt werden. Sie lernt wahnsinnig viel über sich selbst, doch es wird auch klar, dass sie noch einen weiten Weg vor sich hat.
Denn ihre Sucht ist so stark wie eh und je - doch mit ihren Freunden und ihrer Schwester als Unterstützung ist sie auch zum ersten Mal voller Hoffnung. Trotzdem ist Ricochet natürlich sehr emotional. Lily macht sich Sorgen um Lo und darüber, ob die beiden überhaupt zusammen sein sollten, wenn sie ihre Suchtprobleme besiegen wollen. Doch gleichzeitig habe ich mir auch viel weniger Sorgen um sie gemacht, als noch in Addicted to You , einfach weil man jetzt schon merkt, wie sich etwas in ihr geändert hat.
Doch Ricochet handelt nicht nur von Lily und damit auch indirekt von Lo, es dreht sich ebenfalls um Rose und Connor und ihre ungewöhnliche Beziehung, die sich ständig ändert und bei der keiner so richtig weiß, wo sie eigentlich stehen. Auch Ryke spielt eine zentrale Rolle, genauso wie Daisy (bei denen ich mir übrigens ziemlich sicher bin, dass sich in der Zukunft noch etwas zwischen ihnen entwickeln wird ;). Es wird immer klarer, dass die Kindheit der Schwestern vielleicht nicht so perfekt war, wie es nach außen hin den Anschein hat, denn zum ersten Mal sieht man, dass wirklich alle vier Mädchen ein gewisses Päckchen zu tragen haben und Geld am Ende nicht alles ist, was ein Kind zum Aufwachsen braucht.

Das Einzige, was mich an Ricochet vielleicht ein wenig gestört hat, ist die Tatsache, dass es sich nicht so recht entscheiden kann, ob es nun eine Novelle oder ein Roman ist. Es passieren genügend Dinge, die einen eigenen Roman rechtfertigen würden, alleine durch Lilys Therapie. Auch die Abwesendheit von Lo über weite Teile des Buchs kaschieren Krista Ritchie und Becca Ritchie durch Rückblenden äußerst geschickt, so dass er eigentlich nie wirklich gefehlt hat. Doch es gibt auch Szenen, die sich sehr stark wie Lückenfüller lesen, um das Buch etwas künstlich länger werden zu lassen. Diese Szenen waren zwar keinesfalls langweilig, aber sie haben irgendwie meiner Meinung nach auch nicht so richtig in die Geschichte gepasst. Es ist mit weniger als 300 Seiten deutlich kürzer als die anderen Bücher der Reihe Ich hätte mich gleichermaßen über eine Novelle wie über ein volles Buch gefreut - allerdings fühlt sich Ricochet als Endergebnis weder wirklich wie das eine, noch das andere an.

Trotzdem bin ich sehr froh, dass die Zwillinge Krista Ritchie und Becca Ritchie Ricochet geschrieben haben. Nicht nur zeigt es einige wichtige Entwicklungen in Lilys und Los Leben, es macht auch einfach nur Spaß all die Charaktere wieder zu sehen. Ich kann es jetzt schon kaum erwarten zu lesen, wie es in Addicted for Now mit ihnen weiter geht.

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