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01.

Mar 2015

~ND

Burn Baby, Burn Baby

Seit fast einem Jahrzehnt versucht der 17-jährige Francis nun schon sich unsichtbar zu machen und so wenig wie möglich aufzufallen. Doch leider ist das die meiste Zeit unmöglich, denn egal wo Francis auftaucht, er zieht immer alle Blicke auf sich. Das hat er seinem Vater zu verdanken, der während einem seiner berüchtigten Wutanfälle seinen Sohn mit Brandbeschleuniger übergossen und angezündet hat.
Seitdem lebt Francis mit den Brandnarben in seinem Gesicht und auf seinem Körper. Er fühlt sich als Freak und Außenseiter und hat kaum Freunde. Nur sein bester Kumpel seit dem Sandkasten Trig ist stets an seiner Seite und beschützt Francis wo er nur kann. Das ist auch bitter nötig, denn Brandon, einer der beliebtesten Schüler und Spitzensportler der High School, hat es mit eiskalter Hartnäckigkeit auf ihn abgesehen. Je mehr Francis sich wehrt und von Trig abgeschirmt wird, umso grausamer und gnadenloser scheint Brandon zu werden.
Dass Francis bisher keine Erfahrungen mit Mädchen gesammelt hat, ist also kein Wunder, zumindest nicht für Francis. Welches Mädchen könnte ihm schon ins Gesicht schauen, ohne sich angewidert abzuwenden? Ganz zu schweigen von küssen? Da hat Francis allerdings die Rechnung ohne seine neue Mitschülerin Rachel gemacht, die schon nach kurzer Zeit mehr in Francis erkennt und ihn einfach nicht in Ruhe lassen will.
Es sieht fast so aus, als könnte sich sein Leben endlich zum besseren wenden. Doch Brandon und seine Freunde haben immer noch eine Rechnung mit Francis offen und lassen sich nicht davon abhalten, diese zu begleichen...

Burn Baby, Burn Baby von Kevin Craig war irgendwie so ganz anders, als ich erwartet hatte. Denn anstatt in einer tieftraurigen Geschichte zu versinken, ist dieses Buch erstaunlich witzig und dadurch wunderbar flüssig zu lesen. Francis führt mit ziemlich viel rabenschwarzen Humor durch seine Lebensgeschichte und es gab mehrere Momente, die mich wirlich zum schmunzeln oder sogar lachen gebracht haben.
Doch der leichte erste Anschein kratzt natürlich nur an der Oberfläche des eigentlichen Problems. Francis ist tief traumatisiert von dem, was sein eigener Vater ihm angetan hat - der Vorfall mit den Verbrennungen war nämlich nur der letzte einer ganzen Reihe von Misshandlungen, die sichtbare und unsichtbare Narben an Francis hinterlassen haben. Die Brandnarben sind aber sicher das, was ihm am meisten zu schaffen macht. Jeder kann sie sehen, jeder starrt und keiner scheint an ihnen vorbeiblicken zu können - Francis selbst am allerwenigsten. Deshalb fällt es ihm auch unglaublich schwer zu vertrauen. Trig ist so ziemlich der einzige Mensch, bei dem er sich keine Sorgen macht, dass er irgendwelche Hintergedanken hat. Ihre Freundschaft ist wirklich etwas ganz Besonderes und Kevin Craig zelebriert sie regelrecht in seinem Buch, was mir immer wieder aufs neue Freude gemacht hat. Doch auch Trig kann Francis nicht über seine Verbitterung hinweg helfen. Dafür hat er einfach schon zu viel erlebt in seinem Leben.
Erst als Rachel auftaucht, beginnt Francis langsam aber sicher sein Leben durch andere Augen zu betrachten. Ihm fällt es wie gesagt sehr schwer Vertrauen zu fassen und es war wunderschön zu sehen, wie dieses ungewöhnliche Mädchen langsam aber sicher Francis Mauern durchbricht. Allerdings muss ich sagen, dass mir Rachels Charakter ein wenig zu kurz kam. Das Buch ist grundsätzlich schon relativ kurz und so sehen wir auch nicht besonders viel von Rachel. Es wird zwar klar, dass sie ein wenig verschroben ist, was sie davor rettet zweidimensional zu werden, dennoch ist sie so wichtig für die Geschichte, dass ich gerne etwas mehr von ihr gehabt hätte.
Es gibt allerdings noch jede Menge weitere Charaktere, die einen mehr oder weniger großen Einfluss auf Francis haben, allen voran seine Familie. Seine beiden kleinen Brürder Paul und Simon muss man einfach gern haben und jede Szene mit ihnen hat mir ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert. Auch ihre Mutter ist ziemlich interessant - wenn auch nicht wirklich durchschaubar. Sie und Francis haben nicht gerade die beste Beziehung, was nach allem, was sie in der Vergangenheit zuließ, natürlich kein Wunder ist. Den stärksten Eindruck hat aber sicherlich Brandon hinterlassen. Er steht stellvertretend für alle Bullies, Schulhofschläger und Peiniger, die vermutlich jeder in seiner Schulzeit irgendwann mal erlebt hat. Brandon treibt es allerdings eine Stufe weiter und bringt Francis wirklich an den Rand seiner Kräfte.

Es gibt allerdings drei Details, die sich für mich etwas schwierig gestaltet haben. Zum einen sind das die Dialoge. Sie sind vollgepackt mit Jugendsprache und Floskeln, was zu einem gewissen Maß sicherlich glaubwürdig ist, manchmal aber einfach übertrieben und aufgesetzt wirkte. Wenn Francis und Trig sich unterhalten haben, fiel es manchmal wirklich schwer den Geschehnissen zu folgen, weil sie ständig das Thema gewecheselt und sich Wortgefechte geliefert haben.
Trig wäre auch schon gleich das zweite Detail. Für Francis ist er der beste Freund, den es geben kann. Doch er hat auch ein ganz schönes Wutproblem, mit dem ich nicht ganz klar gekommen bin und das eigentlich sogar ziemlich besorgniserregend war.
Ebenfalls Sorgen hat mir Francis Alkohlkonsum bereitet. Manchmal wirkte es, als wäre er auf direktem Wege ein Alkoholiker zu werden, so sehr hat er sich auf die betäubende Wirkung verlassen. Es soll sicherlich zeigen, auf welch einem destruktiven Kurs Francis sich befindet, allerdings wurde es kaum angesprochen und mir zu sehr unter den Tisch gekehrt.

Ansonsten aber ist Burn Baby, Burn Baby von Kevin Craig ein wirklich interessantes und bewegendes Buch. Es hat seinen so ganz eigenen, skurrilen Humor und ziemlich verschrobene Chraktere, die mit einigem zu kämpfen haben, unterm Strich aber zum Großteil einfach sympathisch waren und dem Leser viel zu bieten haben. Burn Baby, Burn Baby wird mir deshalb bestimmt noch lange im Kopf bleiben.

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28.

Feb 2015

~ND

Mark of Cain

Als Lucas Cain aus dem Gefängnis entlassen wurde, wusste er schon, dass sein Leben von nun an alles andere, als einfach sein würde. Für die meisten hätte er eine viel längere Strafe verdient, als die drei Jahre, die er gerade abgesessen hat - selbst Lucas hat manchmal das Gefühl, zu glimpflich davon gekommen zu sein. Schließlich ist es seine Schuld, dass ein junger Mann gestorben ist. Doch Lucas möchte auf keinen Fall zurück ins Gefängnis und versucht sich ehrlich bessern.
Leider sehen seine Freunde das aber völlig anders und erwarten den alten Lucas, den abgebrühten Kerl, mit dem sie um die Häuser ziehen, sich betrinken und Ärger suchen gehen konnten. Noch ist sich Lucas nicht ganz sicher, wie er ihnen klar machen kann, dass das der Vergangeheit angehört. Schließlich hat er momentan kein Dach über dem Kopf und ist auf ihre Hilfe angewiesen...

Mark Webber kann es nicht fassen, als er in einem Pub niemand anderen als Lucas Cain sieht, inmitten seiner Freunde und offensichtlich noch genauso verantwortungslos wie früher. Er sitzt da und feiert, als ob er nicht Schuld am Tod von Marks Bruder tragen würde. Der anklikanische Priester dachte eigentlich, er hätte einigermaßen mit seiner Wut abgeschlossen, doch Cains Anblick reisst jede Menge alte Wunden auf.
Deshalb kann Mark nicht anders, als es als einen Wink Gottes zu sehen, als Cain immer wieder seinen Weg kreuzt und schließlich ausgerechnet in seinem kirchlichen Resozialisierungszentrum untergebracht wird. Mark sieht seine Chance gekommen, allen zu beweisen, dass Cain niemals alle seine Bewährungsauflagen einhalten wird und schneller als er schauen kann, wieder im Gefängnis landet.

Doch als die beiden sich näher kennen lernen und sich gezwungen sehen, zusammen zu arbeiten, um einem homosexuellen Jugendlichen zu helfen, der auf die Unterstützung der beiden angewiesen ist, sieht Mark Lucas nach und nach mit anderen Augen - und lernt dadurch auch sich selbst von einer ganz neuen Seite kennen.

Mark und Lucas aus Mark of Cain sollten eigentlich keine Chance haben, sich jemals zu verstehen. Und ich muss auch sagen, dass mich Kate Sherwood lange Zeit zweifeln ließ, ob es zwischen diesen zwei überhaupt zu einem Waffenstillstand kommen kann, geschweige denn einer Freundschaft. Sie hat sich extrem viel Zeit genommen, ihre Geschichte einzuleiten und ihre Charaktere auf ihren Weg zu schicken. Da Mark und Lucas aber nicht unterschiedlicher sein könnten, überschneidet sich ihre Geschichte hier kaum - abgesehen natürlich von den Auswirkungen, die Lucas Tat vor drei Jahren hatte. Deswegen hat sich der Anfang für mich oftmals ziemlich hingezogen. Es dauert wirlich lange, bevor die Geschichte in Fahrt kommt und die beiden Hauptfiguren so richtig anfangen zu interagieren. Ein bisschen mehr Tempo wäre an dieser Stelle sicher nicht verkehrt gewesen.
Ansonsten aber gefällt mir die langsame Annäherung an diese heikle Situation. Lucas hat sich durch seine Zeit im Gefängnis sehr verändert und ihm ist absolut bewusst, was für ein Idiot er früher war. Er hat das ehrliche Bedürfnis sich zu bessern und so war er von Anfang an mein liebster Charakter in dieser Geschichte. Und obwohl Mark allen Grund hatte, Lucas zu hassen, konnte ich mich mit seinem Handeln manchmal nicht so richtig anfreunden. Auch hier dauert es ein wenig, bis das Eis bricht und er seine ganz eigene Reise antritt, die ihn und sein Leben aber für immer verändern, wobei Lucas eine essenzielle Rolle spielt. Auch dieser Teil hat mir unterm Strich ziemlich gut gefallen.
Doch in Marks Fall wurde mir zu viel Gewicht auf Religion bzw. Glaube gelegt. Das war zwar eigentlich abzusehen, schließlich ist er ein Mann der Kirche, dem sein Glaube sehr wichtig ist, dennoch gingen mir seine Überlegungen und Theorien, was Gott denn mit ihm vorhabe, manchmal ein wenig zu weit. Sie haben eine manchmal eh schon etwas langsame Geschichte stellenweise noch zäher gemacht. Die Stellung eines schwulen Priesters in der Kirche und seiner Gemeinde ist allerdings ziemlich interessant beschrieben gewesen und hat durchaus zum Nachdenken angeregt.
Für ein wenig Abwechslung sorgen auch die vielen Nebencharaktere. Zwar muss man nicht alle mögen (Lucas Freunde z.B. sind fast durch die Bank komplette Vollidioten), doch es gibt auch eine ganze Reihe, die ich wirklich gern mochte, allen voran Lucas Chefin Elise oder Alex, der Junge, dem Mark und Lucas helfen möchten. Auch die Situation mit Lucas früherem besten Freund Sean war ziemlich interessant, wenn ich mir auch hier ein wenig mehr Aufklärung gewünscht hätte.

Trotzdem hatte Mark of Cain von Kate Sherwood irgendwie etwas. Es war ruhig und subtil und zeigt, dass jeder eine zweite Chance verdient hat. Nur an der Umsetzung hat es eben manchmal ein wenig gehapert. Wem allerdings ein sehr, sehr langes Vorspiel nichts ausmacht, bevor es mal romantisch wird, dem könnte Mark of Cain durchaus Spaß machen und bekommt mal eine verbotene Liebesgeschichte der etwas anderen Art.

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26.

Feb 2015

~ND

Better When He's Bad

Für Shane "Bax" Baxter ist das Leben in den letzten 5 Jahren still gestanden. Im Auftrag von Novak, dem kriminellen Oberhaupt von The Point, wie der zwielichtige Stadtteil genannt wird, in dem sie leben, sollte Bax gemeinsam mit seinem besten Freund einen Diebstahl durchziehen. Doch die Sache ging gehörig schief und irgendwie ist es allen gelungen sauber aus der Sache rauszukommen - außer Bax, dem seine 5-jährige Haftstrafe gehörig an die Nieren gegangen ist.
Jetzt ist er wieder auf freiem Fuß und will Klarheit. Was ist damals passiert? Wieso war plötzlich die Polizei da? Und wieso bekommt er das Gefühl nicht los, dass es ausgerechnet sein bester Freund - der Mann, der für ihn wie ein Bruder war - Race war, der ihn verraten hat?
Bax ist eine Legende in The Point, es sollte also nicht allzu schwer sein, Antworten auf alle seine Fragen zu finden. Zumindest theoretisch, denn erst einmal muss er Race aufspüren, der sich anscheinend in den letzten 5 Jahren sehr ruhig verhalten hat und nun ganz untergetaucht zu sein scheint. Stattdessen findet er jemand ganz anderen: Races kleine Schwester Dovie. Und die mag vielleicht aussehen, wie eine Landpomeranze mit ihren roten Locken und den Sommersprossen, hat aber ihr ganzes Leben an Orten wie The Point verbracht und denkt gar nicht daran, sich einschüchtern und abwimmeln zu lassen, sobald sie erfährt, dass Bax auf der Suche nach ihrem Bruder ist.
Dovie hat nicht viele Leute, die ihr etwas bedeuten, doch ihr Bruder Race führt diese Liste definitiv an. Sie macht sich schreckliche Sorgen um ihn und lässt sich durch nichts abhalten, ihm zu helfen. Selbst wenn Bax ihre einzige Chance ist. Wenn sie ehrlich ist, macht er ihr sogar mehr als nur ein bisschen Angst und sie kann nicht verstehen, wie ihr cleverer, charmanter Bruder jemals so eng mit einem grantigen Schlägertypen wie ihm befreundet sein konnte.
Je tiefer Dovie und Bax aber in die schmutzigen Geheimnisse von The Point eintauchen, umso klarer wird, wie tief sie selbst eigentlich in die Sache verwickelt sind und dass Bax der einzige ist, der Dovie irgendwie heil wieder aus dieser Situation herausholen kann...

Ich muss ja zugeben, dass ich mit sehr niedrigen Erwartungen an Better When He's Bad von Jay Crownover rangegangen bin - doch ich wurde recht angenehm überrascht. Better When He's Bad ist nämlich deutlichen düsterer und ernster, als die Bücher, die man bisher von Jay Crownover gewohnt ist.
Daran ist natürlich in erster Linie Bax schuld. Er ist kein heimlicher Held oder jemand, dem viel daran gelegen ist, seinen Platz im Leben zu finden. Er ist ein Krimineller und hat auch keine großen Pläne sich zu ändern. Im Grunde möchte er einfach nur in Ruhe gelassen werden und sein Ding durchziehen. Auch im Umgang mit anderen Menschen ist er nicht gerade zuvorkommend und setzt seine Ansichten gerne mal mit Fäusten durch. Das klingt ja erst einmal nicht sonderlich sympathisch, oder? Soll es auch nicht sein. Bax ist eigentlich kein guter Mensch und bildet sich auch nicht ein, einer zu sein. Deswegen hatte ich auch so meine Probleme mit Bax in der Anfangsphase. Ich fand ihn unglaublich interessant, aber als Held oder Love Interest ziemlich schwierig. Denn auch mit Dovie geht er nicht gerade feinfühlig um. Sie ist ganz und gar nicht sein Typ und sieht in ihr nur Ballast, was er sie auch von Anfang an spüren lässt. Erst als Dovie seine Mauern durchbricht und feststellt, dass mehr in Bax steckt, als nur ein gewalttätiger Gangster, beginnt man auch als Leser eine andere Seite an ihm entdecken.
Und so hat sich Bax langsam aber sicher in mein Herz geschlichen. Er blieb zwar bestimmt kein einfacher Charakter, aber ich muss sagen, dass die langsam aufkeimende Beziehung zwischen ihm und Dovie vieles wieder wett gemacht hat. Die beiden sind schonungslos ehrlich miteinander und das war wirklich mal eine angenehme Abwechslung, denn vor allem Bax schämt sich kein bisschen zu sagen, was er denkt oder fühlt. Dovie wirkt dagegen zwar manchmal ein wenig langweilig, doch auch sie mochte ich recht gern. Sie mausert sich im Laufe des Buchs zu einer starken Persönlichkeit, deren Einfluss auf Bax sehr wichtig für das Buch war.
Auch die Geschichte selbst hat immer wieder für Überraschungen gesorgt. The Point hat wirklich einige unschöne Flecken zu bieten und als Leser darf man auf der Suche nach Race und der Wahrheit in die Übelsten davon mit eintauchen. Jay Crownover hat sich für ihren fiktiven Schauplatz, der stellvertretend für jede zwielichtige Innenstadt Amerikas stehen könnte, einen wirklich realistischen Hintergrund einfallen lassen. Wir lernen wirklich einige Gestalten kennen, von denen man sich fernhalten sollte, von denen Novak aber natürlich der Schlimmste ist. Und er hält für Bax einige unschöne Überraschungen bereit.

Allerdings gibt es auch Punkte, die mir an Better When He's Bad nicht so gut gefallen haben. Z.B. ist mir die Begründung für Bax Überzeugung einfach nur "schlecht" zu sein zu halbscharig. Er ist schlecht, einfach weil er schlecht ist und er so sein muss, um in The Point zu überleben. In gewisser Hinsicht ist da natürlich was Wahres dran. Allerdings bietet sich ihm eine perfekte Gelegenheit, um auf die richtige Seite des Gesetztes zu wechseln - und er tut es trotzdem nicht. Das war mir einfach ein bisschen zu wenig und eine doch sehr bequeme Ausrede.
Außerdem erfahren wir für meinen Geschmack zu wenig über Race. Der trägt offensichtlich eine sehr wichtige Rolle in diesem Buch, trotzdem bleibt er ein etwas einseitiger Charakter. Das könnte allerdings daran liegen, dass sich das nächste Buch der Welcome to the Point Reihe, Better When He's Bold um Race drehen wird und Jay Crownover vielleicht zu weit vorgreifen wollte.
Bald werde ich mehr wissen, denn ich werde es mir auf keinen Fall entegehen lassen. Dafür war Better When He's Bad einfach zu spannend und mit seinen interessanten Charakteren, für die es kein schwarz oder weiß gibt, zu abwechslungsreich.

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24.

Feb 2015

~nef

Apfelrosenzeit

Cover Apfelrosenzeit deutsch

Sanne, Mona, Fritzi, Kirsten und Isa - eine WG zu Unizeiten. Das Haus von Isas Großmutter hat den jungen Mädchen ein Dach über dem Kopf gegeben und ihnen viele schöne Stunden beschert. Viel ist passiert in diesen Wänden und nun kehren vier der fünf Frauen wieder zurück. Alle außer Isa.
Ein Jahr zuvor ist Isa bei einem Autounfall ums Leben gekommen und ihre Mutter hat es nicht verkraftet sich um das Haus zu kümmern. Nun soll es verkauft werden und so bat sie die Freundinnen aus Isas Unizeiten um Hilfe. Während Sanne und Kirsten sofort ihre Hilfe zusicherten, brauchten Mona und Fritzi ein wenig Überredungskunst.
Viel Zeit ist vergangen, seit sie gemeinsam in dem alten Haus gewohnt haben und die wunderschönen Hagebutten direkt vor der Haustür hatten. Alles in Isas Haus wirkt, als wäre sie nur kurz einkaufen gefahren und doch liegt eine Leere in der Luft.
Die vier Freundinnen müssen nun Isas Sachen sichten und sortieren, damit es wieder bewohnbar wird. Das sie dabei so viele Erinnerungen ausgraben hätten sie nie gedacht.

Sanne freut sich endlich wieder etwas Zeit mit ihren Freundinnen zu verbringen. Seit sie mit ihrem Mann Robert und den zwei Kindern Sofie und Alex aufs Land gezogen ist fühlt sie sich einsam. Die Kinder sind beinahe aus dem Haus und Robert die meiste Zeit geschäftlich unterwegs. Sich nun mit ihren Freundinnen auszutauschen macht ihr viel Freude, auch wenn der Anlass alles andere als fröhlich ist.
Ganz nach alter Manier kümmert sie sich auch ums leibliche Wohl ihrer Freundinnen und ist ganz gespannt was sie aus ihren Leben erfahren wird.

Kirsten sieht diese Entrümplungsaktion eher als Pflichttermin. Natürlich hilft sie, wenn sie gebeten wird. Genauso wie in der Schule, in der sie als Lehrerin tätig ist. Es ist selbstverständlich, dass sie die Vertretung des Rektors übernimmt, so lange dieser nicht da ist. Das dabei nicht nur ihre Freizeit und somit auch ihr Mann leidet wird schnell klar. Kirsten steht ständig unter Strom.
Deshalb versucht sie so viel Arbeit wie möglich zu erledigen, doch die anderen schwelgen lieber in Erinnerungen.

Fritzi hat sich überreden lassen zu diesem Treffen zu kommen. Sie sieht die anderen gern wieder, doch die Zeiten von damals sind lange vergessen und die Erinnerung an Isa noch immer schmerzhaft.
Sonst kümmert sie sich um ihre Tochter Anna, mit der sie alleine lebt, seit sie sich von Annas Vater getrennt hat. Sie möchte schon gern wieder zurück in ihre Hamburger Wohnung, aber die Zeit mit den Mädels hat ihr gefehlt. Es fühlt sich alles so vertraut an.

Mona ist voll eingespannt in ihren Besuch und hat überhaupt keine Lust zurück in alte Gefielde zu gehen, aber Sanne hat Recht, es ist ihre Pflicht als Freundin und sie will die anderen auch nicht hängen lassen.
Dass sie mit ihrem Lebensstil nicht dem Ideal der typischen Frau entspricht ist klar und so kommt es immer wieder zu kleinen Reiberein zwischen Kirsten und ihr. Während Kirsten an der Ehe festhält, hat Mona schon länger eine Beziehung zu einem verheirateten Mann.

Während der Aufräumarbeiten kommen Dinge ans Licht, mit denen niemand gerechnet hat. So hat Isa ein Testament verfasst, in dem sie die vier Mädels als Erben für das Haus festsetzt. Davon sind nicht alle begeistert - allen voran Isas Ex-Mann Dirk.
Doch so leicht gibt Sanne nicht auf. Sie versucht die anderen für das Haus zu begeistern und je mehr Zeit sie mit einander verbringen, desto klarer wird, wie sehr sie sich alle verändert haben.

Apfelrosenzeit von Anneke Mohn ist ein Buch über Freundschaft und was passieren kann, wenn sich Menschen verändern. Jede der vier Frauen hat ein kleines Geheimnis, doch nicht jedes ist schlecht.
Die Hauptperson in diesem Buch ist Sanne. Aus ihrer Perspektive wird am meisten erzählt und sie bildet irgendwie den Knotenpunkt des Ganzen. Erst nach und nach erfährt man mehr über die einzelnen Personen, was sie ausmacht und wie sie leben. Somit sind die ersten 50 Seiten erst einmal ein Kennenlernen. Dabei kristallisiert sich schnell raus mit wem man sich selbst am ehesten identifiziert, für wen man Sympathien entwickelt und wer ganz klar hinten ansteht.
Natürlich geht es in diesem Buch auch um die Liebe, aber die Liebesgeschichten sind größtenteils Beiwerk die dazu beitragen sollen, dass man sich auf das wesentliche konzentriert - die Freundschaft der vier Frauen.

Zwar kann ich mich mit Sanne nicht in allen Bereichen anfreunden, aber im Großen und Ganzen entspricht sie eher noch meiner Person.
Viele Dinge die sie im Laufe der Geschichte macht, kann ich allerdings nicht nachvollziehen und da passen wir dann doch Null zu einander ;o)
Fast jede der anderen drei Damen hat gute Seiten. Wenn ihr da Buch lest, wisst ihr auch wen ich da jetzt ausklammer.

Im Endeffekt vermittelt dieses Buch die Botschaft füreinander da zu sein, den anderen zu akzeptieren, an Freundschaften zu arbeiten und einander die Hand zu reichen. Das man es damit aber auch nicht übertreiben sollte steht natürlich völlig außer Frage.

Mir hat das Lesen des Buches viel Spaß gemacht, auch wenn ich jede der Frauen Zwischendurch gern mal geschüttelt oder auch angebrüllt hätte. Da es dem Buch an sich aber völlig egal ist, habe ich das mal gelassen.
Dies war mein erstes Buch von Anneke Mohn, aber ein weiteres wartet bereits in meinem Regal auf Zuwendung. Ob mich die Charaktere darin ebenfalls so mitnehmen können? Ich hoffe es.

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22.

Feb 2015

~nia

Nature and Nurture

Alles beginnt damit, dass Sherlock Holmes aus Versehen geklont wird. Und sofort steht es für Sherlock außer Frage, dass sich irgendjemand anderes um sein kleines Selbst kümmert als er. Denn wenn jemand weiß, wie schrecklich seine eigenen Kindheit war, dann der große Consulting Detektiv. Und natürlich ist John Watson, Sherlocks Mitbewohner und Blogger, mit von der Partie, als ihm klar wird, wie ernst es Sherlock wirklich meint. Und so hat Mycroft Holmes keine andere Wahl, als den ersten menschlichen Klon in die Obhut seines kleinen Bruders zu geben.

Wenn die Welt ein perfekter Ort wäre, wäre die Geschichte von earlgreytea68 schnell zu Ende. Da sie es aber nun mal nicht ist, kann man sich auf ein langes Leseabenteuer mit Sherlock, John und der Sherlocks Miniaturversion freuen. Und ja, das Baby hat einen eigenen Namen (nicht Sherlock der Zweite), diesen werde ich hier aber nicht verraten.

Richtig interessant an Nature and Nurture sind zwei Dinge.
Da ist natürlich das Baby, das nicht nur Sherlocks Intelligenz hat, sondern auch eine bestechende Menge seiner eher anstrengenden Eigenschaften aufweist. Dennoch hat - nennen wir ihn hier der Einfachheit halber - Klein-Sherlock auch all die liebenswerten Züge seines großen Alter Egos und das ohne die Tendenz, absichtlich schwierig sein zu wollen.
Dann ist da noch die Beziehung zwischen John und Sherlock, die langsam aber sicher wächst und die so wunderbar ist, dass mir ganz wohlig wird, wenn ich nur dran denke. earlgreytea68s Charaktere sind eine Freude zu lesen und auch in dieser Geschichte verliebt man sich Hals über Kopf in diesen Sherlock und diesen John.

Probleme hatte ich auch, aber die waren im Vergleich zum Vergnügen, die mir Nature and Nurture bereitet hat, wirklich zu vernachlässigen. So waren die Entwicklungsschritte von Klein-Sherlock zu Beginn etwas überzogen. Ja, der Kleine ist intelligent und kommt ganz nach seinem Erwachsenen Pendant, aber dennoch gibt es gewisse Entwicklungsschritte im Leben eines Babys und die wurden hier zum Teil in der zeitlichen Entwicklung zu weit nach vorne geschoben. Babys können manche von den Dingen, die Klein-Sherlock hier in einem bestimmten Alter zugeschrieben waren, einfach noch nicht. Nach der Lektüre des ein oder anderen Baby- und Kinderbuchs und den Erfahrungen mit einem eigenen Kind kann ich das vermutlich schon gut genug beurteilen.

Rundum gelungen sind dafür die Informationen zum Klonen. Die Auswirkungen, die in der Geschichte in Ansätzen beschrieben werden, sind so tatsächlich bei Tieren schon beschrieben worden. Klonen ist kein Kinderspiel und mir als medizinisch versierter Person hat dieser Aspekt der Geschichte naturgemäß richtig gut gefallen.

Ziemlich baff war ich noch über eine Szene, die ziemlich zum Schluss kommt und in der Sherlock und John einander angehen, dass es einem das Herz zerreißt. Oh ja, es war verständlich und nachvollziehbar, dennoch war es schrecklich zu lesen. Hier würde ich tatsächlich vorwarnen wollen, dass Nature and Nurture von earlgreytea68 deutlich mehr an Angst und Schmerz enthält, als man es von der Autorin gewöhnt ist. Eine solche Warnung mindert das Lesevergnügen kein bisschen, aber man kann sich so vielleicht ein wenig drauf einstellen.

Fanfiction von earlgreytea68 ist immer ein Genuss. Manchmal würde ich mir zwar noch etwas explizitere Szenen wünschen, doch man kann sich drauf verlassen, dass man stattdessen immer Stellen zum Lachen bekommt. Egal, wie dramatisch oder schwierig die Umstände sein mögen, der Humor kommt nie zu kurz. Und das ist ein echtes Plus, von dem auch das wunderbare Nature and Nurture profitiert.

Das obere Cover stammt von moonblossom, das untere von consultingpiskies. Die gesamte Nature and Nurture-Serie findet sich hier.

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