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Rezensionen

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05.

Okt 2014

~ND

Worth the Fall

Eigentlich hatte Matt überhaupt keine Lust mit seinem Cousin Rob und den beiden aufgetakelten Mädchen, die er angeschleppt hat, in den Urlaub zu fahren. Doch da der Navy SEAL momentan wegen einer Verletzung für ein paar Wochen beurlaubt ist, hat er sich am Ende doch überreden lassen. Er hat allerdings nicht damit gerechnet, wie sehr ihm das alles auf die Nerven gehen würde. Seit sein bester Freund und Teamkollege Teddy bei einem Einsatz gestorben ist, hat Matt nur noch wenig Toleranz für Menschen, wie die blonde Zicke, die Rob für ihn auserkoren hat und mit der er zwangsläufig die Woche verbringen muss. Er war schon drauf und dran, wieder nach Hause zu fahren. Doch dann begegnet ihm Abby - und sein Leben verändert sich schlagartig. Noch nie hat Matt jemand so berührt, wie diese junge Frau.
Doch Abby ist nicht alleine am Strand. Sie hat ihre vier kleinen Kinder im Gepäck. Und sie ist schwanger. Ihr Mann ist vor 6 Monaten bei einem Flugzeugabsturz gestorben und seit dem ist Abby auf sich alleine gestellt. Matt ist fasziniert von ihr. Je mehr Zeit er mit ihr und den Kindern verbringt, umso klarer wird ihm, dass ihm genau das in seinem Leben gefehlt hat.
Doch als sich ihre gemeinsame Wochen gen Ende neigt, muss Matt zurück in sein Leben als SEAL - und zu einem Versprechen, dass er gegeben hat und das eine Zukunft mit Abby unmöglich macht. Egal wie schmerzhaft der Abschied auch sein mag.

Worth the Fall von Claudia Connor ist irgendwie mal ein anderes Buch. Ich kann gar nicht genau festmachen, woran das liegt. Zum Teil sicher daran, dass die Charaktere sehr offen und ehrlich mit ihren Gefühlen umgehen. Mittlerweile erwartet man ja fast schon, dass die Figuren ihre Emotionen geheim halten und sich sehr bedeckt halten. In Worth the Fall ist das allerdings nicht der Fall - und trotzdem wird es nie langweilig.
Das liegt vor allem an Abbys schlimmer Vergangenheit. Sie ist bei diversen Pflegefamilien groß geworden und ihr fällt es nur sehr schwer, Vertrauen zu fassen. Sobald sie jemanden an sich heranlässt, wird sie verlassen - von ihren Eltern, ihre Pflegeeltern, ihrem verstorbenen Mann - und so öffnet sie sich kaum noch jemandem. Doch sie hat ihre Kinder und mehr braucht sie nicht im Leben. Zumindest bis sie Matt kennenlernt. Mit ihm wünscht sie sich zumindest mehr, obwohl sie das eigentlich gar nicht will. Vor den beiden liegt also ein ganzes Stück Arbeit.
Ich mag Matt und Abby. Beide sind sehr ausgereifte Figuren, die sich sehr realistisch angefühlt haben. Und das trotz Matts sehr ausgefallenem Beruf. Beide sind ehrlich und erkennen gleich, dass ihre gemeinsame Urlaubswoche etwas besonderes war. Vor allem Matt lässt dieses Erlebnis einfach nicht mehr los. Ich fand es sehr schön zu sehen, wie er sich langsam aber sicher in das Leben der Familie wieselt. Besonders sein Umgang mit den Kindern war einfach unglaublich niedlich. Diese vier haben alle ganz unterschiedliche Charaktere und brauchen unterschiedliche Dinge. Wie Matt die Sache angeht war wirklich süß und hat sich einfach richtig angefühlt.
Im Endeffekt sind die meisten Probleme, die Abby und Matt zu bewältigen haben, sehr alltäglich: Matts Beruf, die Tatsache, dass sie sich nur sehr selten sehen, Eifersucht usw. Mir hat sehr gut gefallen, dass Claudia Connor keine allzu übertriebenen oder weithergeholten Dramen in ihre Geschichte eingebaut hat. Zu sehen, wie sich diese kleine Familie zusammenrauft, gibt genug Stoff für Worth the Fall her.

Allerdings muss ich schon sagen, dass Worth the Fall manchmal ein wenig kitschig ist. Für Matt und Abby sind es die ganz großen Gefühle und ich fand es wie gesagt schön, wie offen die beiden damit umgegangen sind. Trotzdem war es manchmal ein klein wenig viel. Vor allem Matt ist schon immer sehr ausschweifend mit seinen Liebesbekundungen und auch wenn das grundsätzlich ja sehr schön ist, ist es vielleicht doch ein bisschen unrealistisch.
Übrigens ist ein weiterer Punkt, der mir ein wenig negativ aufgefallen ist, die ständigen Anmerkungen, dass Matt und Abby katholisch sind. Sie sind in keinster Weise fanatisch oder gar prüde (auch wenn sich die Dinge langsam zwischen den beiden entwickeln und Worth the Fall sicher nicht so erotisch ist, wie es das Cover vielleicht erwarten lässt), weshalb diese häufigen Erinnerungen irgendwie fehl am Platze waren.

An meinem grundsätzlich sehr positiven Eindruck von Worth the Fall von Claudia Connor hat aber auch das nichts mehr geändert. Ich mochte Matt, Abby und vor allem die Kinder einfach zu gerne.
Worth the Fall ist übrigens der Start der The McKinney Brothers Reihe. Der nächste Teil Worth the Risk erscheint am 20. Januar 2015 und wird von Matts Bruder Stephen handeln, auf den bereits einige sehr ominöse Anspielungen in Worth the Fall gemacht wurden.

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04.

Okt 2014

~nia

City of Shadows

Was würde passieren, wenn Clary und Simon aus der The Mortal Instruments / Chroniken der Unterwelt-Serie von Cassandra Clare die Plätze tauschen würden? Wenn Simon im Pandemonium Club auf Jace, Alec und Isabelle stößt und er und Jace sofort eine seltsame Verbindung zueinander spüren? Wenn Simon mit Nachnamen nicht Lewis sondern Fray hieße und seine Mutter Jocelyn plötzlich entführt würde? Wenn Simon ein gänzlich anderes Talent als sein weibliches Vorbild aus City of Bones / City of Bones (Amazon-Partnerlink*) hätte? Wenn die Geschichte ähnlich und doch völlig unterschiedlich wäre?

Wenn euch die Antwort auf alle diese Fragen interessiert, solltet ihr City of Shadows eine Chance geben. Dieses Fanfiction war das erste, das ich überhaupt aus der Welt der Shadowhunter gelesen habe und ich kann aus vollem Herzen sagen, dass ich es wirklich nicht bereut habe. Eine Freundin hat es mir empfohlen und da ihre Tipps bislang immer Gold Wert waren, habe ich auch in City of Shadows reingelesen. Was soll ich sagen. Ich war sofort gebannt und habe mir die halbe Nacht, den nächsten Tag und noch eine Nacht um die Ohren geschlagen, um die etwas über 600 Seiten so schnell wie möglich zu beenden. Es absolut faszinierend zu sehen, wie sich die Geschichte immer am Rande der Buchereignisse entlang gehangelt hat und doch eigene Wege gegangen ist.

Es gab da ein paar Szenen, die mir wirklich die Knie haben weich werden lassen. Unter anderem hat das mit Simons wunderbarem Talent zu tun, und zum anderen natürlich mit Jace. Denn Jace ist hier zum Teil aus anderen Gründen nicht so ganz mit sich im Reinen. Die Tatsache, dass die Shadowhunter eine aussterbende Rasse sind, mindert den Druck auf einen homosexuellen jungen Mann nicht unbedingt. Hinzu kommt natürlich das altbekannte Wayeland-Morgenstern-Dilemma.
Doch gerade die innigen Szenen zwischen den beiden Jungs waren wirklich zum Dahinschmelzen. Und am Ende war es mir völlig egal, ob die zwei nun wirklich Brüder, Chorknaben, Dämonenjäger oder Engelschlächter waren - solange sie nur zusammen waren. Ich muss dazu aber sagen, dass ich inzwischen so viele verdorbene, verquere und inzestöse Geschichten - hauptsächlich natürlich Fanfiction - gelesen habe, dass mich City of Shadows hier nicht wirklich schocken konnte. Solange die Liebe zwischen zwei Charakteren innig ist und sie niemandem sonst weh tut, habe ich auch mit solchen Themen überhaupt keine Probleme. Dies nur als Warnung. Nicht, dass jemand nachher geschockt ist und sagt, er wurde nicht ausgiebig von uns gewarnt.

Ein kurzer Exkurs zum Internetslang: Solltet ihr irgendwann mal dem Begriff dirtyhotwrong über den Weg laufen, könnt ihr euch darauf einstellen, dass Menschen miteinander intim werden, die es den gesellschaftlichen Konventionen zufolge normalerweise nicht tun. Von Inzest über Ehebruch und Treulosigkeit oder Sex von Erwachsenen mit Minderjährigen (Teenagern, Kinder sind - zum Glück - ein wirkliches Tabu) kann alles dabei sein. Das nur so zur Info. Wer sich in die Welt der Fanfiction begibt, sollte in jedem Fall IMMER die Tags, also die Hinweise am Anfang einer Geschichte lesen. Sonst landet man irgendwann irgendwo, wo man nicht landen wollte, und verdirbt sich selbst nur den Spaß dran. Aber keine Angst, City of Shadows war nur in sehr geringem Maße dirtyhotwrong und es ist auch - wie in der original Serie - noch nicht klar, ob Simon und Jace Brüder sind oder nicht.

Hier hoffe ich sehr auf den nächsten Teil, den Siavahda gerade schreibt. Bislang sind erst zwei Kapitel von City of Dreams erschienen und ich versuche mich wirklich zu bezähmen und dort nicht reinzugucken. Denn wer will schon von Kapitel zu Kapitel zittern und bangen. Und das werdet ihr auch bei City of Shadows tun. Aber da endet die Geschichte in etwa dort, wo auch City of Bones / City of Bones (Amazon-Partnerlink*) endet.

Gab es etwas zu bemängeln? Eigentlich nur, dass mir die Beschreibungen, so wunderbar blumig und ausführlich sie auch waren, manchmal tatsächlich zu viel des Guten waren. Hier hätte man manchmal vielleicht etwas straffen können. Natürlich nicht an den wichtigen und innigen Szenen, aber so manch eine Beschreibung hätte ich vielleicht doch nicht ganz in dieser Ausführlichkeit haben müssen. Doch dies kann auch daran liegen, dass ich durch City of Shadows wie im Rausch durchgejagt bin und einem, wenn man sich komplett auf die Handlung konzentriert, so etwas dann natürlich besonders auffällt.

Dennoch, wer sich einmal mit einer bi- beziehungsweise homosexuellen Geschichte aus der Welt von Cassandra Clare beschäftigen möchte, den Fokus aber eben nicht auf Alec und Magnus gelegt haben möchte, dem kann ich City of Shadows wärmstens ans Herz legen. Ich hatte eine fantastische Zeit beim Lesen und kann es kaum erwarten, bis ich Simon und Jace wieder begegne. Vermutlich lese ich City of Shadows dann einfach noch mal - so aus Spaß an der Freude. So mit dem Abstand von einigen Wochen zu City of Shadows und Jahren zum Original kann ich sagen, dass mir das Fanfiction deutlich mehr Spaß gemacht hat. Wer hätte das je gedacht?

Ach ja, fast vergessen. Ihr findet das englischsprachige City of Shadows von Siavahda unter diesem Link. Viel Spaß!

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02.

Okt 2014

~ND

In the Raw

Für Ethan gibt es nur zwei Dinge, die wirklich von Bedeutung sind: Seine Schwester Claire, mit der er sich seit dem Tod ihrer Eltern gemeinsam durchschlägt, und das Kochen. Er besucht eine Kochschule, in der er einer der Besten ist. Es gibt dort eigentlich nur einen weiteren Schüler, der Ethan das Wasser reichen könnte - James Lassiter.
Jamie ist der Goldjunge der Schule. Er kommt aus einer reichen Familie, die eine erfolgreiche Restaurantkette besitzt, und jeder weiß, dass Jamie dort einmal arbeiten wird. Doch anstatt ein arroganter Mistkerl zu sein, der sich für etwas Besseres hält, ist er immer freundlich zu allen - und treibt Ethan damit in den Wahnsinn. Er weiß nicht, wieso ihm Jamie so unter die Haut geht und die meiste Zeit würde er ihn am liebsten aus dem Fenster schmeißen. Oder küssen bis beiden die Luft wegbleibt.
Doch selbst wenn Jamie ebenfalls Interesse an Ethan hätte ? was äußerst zweifelhaft ist, denn Ethan ist arm wie eine Kirchenmaus und nicht gerade für seine Freundlichkeit bekannt - konkurrieren sie auch noch um ein renommiertes Stipedium. Dem Gewinner winkt neben genug Geld für die Studiengebühren auch noch ein Semester in Paris an einer berühmten Kochschule. Ethan hat da allerdings ein Problem: Ihm will einfach das Backen nicht so recht gelingen. Er braucht dringend Nachhilfe - und der Einzige, der ihm helfen kann, ist ausgerechnet Jamie...

Natürlich laufen diese Nachhilfestunden in In the Raw von Nikka Michaels und Eileen Griffin erst einmal alles andere als glatt. Ethan ist dermaßen versessen darauf, zu beweisen, nichts und niemanden zu brauchen, dass er manchmal wirklich unausstehlich ist. Er provoziert Jamie wo er nur kann und macht es einem zu Beginn wirklich nicht einfach, ihn zu mögen. Doch da die Geschichte sowohl aus seiner, als auch Jamies Sicht geschrieben ist, können wir hinter die Fassade schauen. Irgendwo konnte ich Ethans Einstellung nämlich verstehen. Er hat genug um die Ohren und will sich eigentlich nur auf seine Ausbildung konzentrieren. Eine Ablenkung wie Jamie kann er da nicht gebrauchen. Trotzdem, manchmal macht er es einem schon ein bisschen arg schwer. Vor allem, da Jamie so ein grundauf guter Kerl ist, der seine ganz eigenen Probleme hat. Denn seine Eltern haben ganz und gar kein Verständnis für seinen Wunsch, Koch zu werden. Sie würden ihn lieber im Management ihrer Restaurantkette sehen - am besten jetzt gleich.
Doch nach einigen Rückschlägen kommen Ethan und Jamie sich natürlich doch näher und das war schön zu beobachten. Es gab einige sehr schöne und emotionale Momente zwischen den beiden und ihre Beziehung entwickelt sich natürlich und nicht überstürzt.
Der Schreibstil ist grundsätzlich eigentlich auch ganz schön. Wie gesagt nehmen sich Nikka Michaels und Eileen Griffin viel Zeit, damit sich ihre Geschichte anständig entfalten kann. Die erotischeren Szenen sind gut geschrieben und immer eher auf der romantischen Seite, anstatt auf der rein sexuellen. Allerdings wirken einige Dialoge etwas steif und gestellt. Vor allem Ethan wirkt oft zu gewollt cool und das kann schnell mal anstrengend werden. Allein die Tatsache, dass er es ewig lang nicht zustande bringt, Jamie beim Vornamen zu nennen hat sich einfach falsch angefühlt. Auch Claire, der die Autorinnen offensichtliche eine fröhliche und temperamentvolle Persönlichkeit verleihen wollten, ist manchmal etwas zu dick aufgetragen.
Was mich ebenfalls ein wenig wurmt, ist die Tatsache, dass sich einige Entwicklungen zu sehr im Sand verlaufen - vor allem, was Jamies Familie betrifft. Der Konflikt mit ihnen war lange Zeit ein wichtiger Bestandteil der Geschichte, doch irgendwann wurde er einfach nicht mehr erwähnt. Für mich fühlte sich dieser Erzählstrang aber überhaupt nicht abgeschlossen an. Vor allem, weil ein früherer Mitschüler, mit dem Ethan und Jamie sowieso so ihre Probleme hatten, da ebenfalls noch seine Finger im Spiel hatte und ich doch gerne gewusst hätte, was es damit auf sich hat.

Vielleicht liegt das aber auch daran, dass es mit noch eine Fortsetzung geben wird. Das wundert mich übrigens gar nicht, denn auch wenn In the Raw in sich eigentlich recht abgeschlossen ist, ist das Ende dennoch so gestaltet, dass noch eine Menge passieren kann.
Erst mal muss aber In the Raw am 6. Oktober 2014 erscheinen. Darauf folgt In the Fire am 3. November 2014.

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30.

Sep 2014

~ND

The Fine Art of Pretending

Die 17-hrige Aly hat endgültig die Schnauze voll. Seit sie denken kann, ist sie immer nur die gute Freundin und der Kumpel für die Jungs in ihrer Schule. Doch bald fängt ihr letztes High School Jahr an und in all dieser Zeit kann sie gerade mal auf eine mickrige Beziehung zurückblicken, die noch nicht mal besonders lang gedauert hat.
Daran muss sich schnell etwas ändern. Und so schmiedet Aly den Plan Operation Sex Appeal:
Schritt 1: Ein Make-Over. Da es ihre Freundin Kara schon seit Jahren in den Fingern juckt Aly unter ihre Fittiche zu nehmen, dauert es auch nicht lange, bis Aly komplett umgestylt ist. Und das bringt sie zu
Schritt 2: Den Jungs klar machen, dass nicht nur "feste Freundin"-Material ist, sondern auch für ein bisschen Spaß ohne Verpflichtung zu haben ist. Dafür braucht sie aber einen gewissen Ruf.
Schritt 3: Wer wäre besser dafür geeignet, ihr endgültig zu diesen Ruf zu verhelfen, als der heißeste Typ (und größte Player) der Schule Justin? Doch um ihn erst einmal auf sich aufmerksam zu machen und so endgültig aus der "Kumpel-Zone" zu kommen, muss sie es schaffen, auch vor Justin in einem anderen Licht zu stehen und zu zeigen, dass sie nicht nur für feste Beziehungen zu haben ist.
Und da kommt Alys bester Freund Brandon ins Spiel. Er ist der zweitheißeste Junge, den ihre Schule zu bieten hat, und der perfekte Kandidat, um auf die neue und verbesserte Aly aufmerksam zu machen. Und da ihr bester Freund ihr keinen Gefallen ausschlagen kann, stimmt er Alys verrücktem Plan auch schnell zu.
Doch kann ihre Freundschaft die Nachwirkungen überleben, wenn sich ihre vorgespielte Beziehung ihrem unausweichlichen Ende neigt? Denn weder Aly noch Brandon haben mit dem Gefühlschaos gerechnet, das ihre kleine Scharade ausgelöst...

Ich glaube, es dürfte jedem Leser ziemlich klar sein, wohin die Reise für Aly und Brandon in The Fine Art of Pretending von Rachel Harris führt. Besonders einfallsreich ist die Handlung nämlich nicht wirklich. Trotzdem hat es Spaß gemacht über über die beiden in dieser friends to lovers Geschichte zu lesen.
Aly ist schon ein Charakter für sich. Sie hat großartige Freunde, eine tolle Familie und in der Schule läuft eigentlich auch alles rund. Doch sie kommt einfach nicht aus ihrer Kumpel-Rolle raus, in der sie alle Jungs sehen. Klar, der Plan, den sie schmiedet, ist alles andere als normal, aber ansonsten ist Aly überraschend bodenständig und unaufgesetzt. Mit ihrer witzigen und quirligen Art, ist sie eine tolle Heldin, mit der es nie langweilig wird. The Fine Art of Pretending ist aber nicht nur aus ihrer, sondern auch aus Brandons Sicht erzählt. Er ist eine ganze Spur erwachsener als Aly und hat in seinem Leben schon einiges durchmachen müssen. Aly war dabei immer an seiner Seite und so ist er bereit wirklich alles für seine beste Freundin zu tun. Auch wenn er eigentlich genau weiß, dass es eine Schnapsidee ist.
Im Laufe der Geschichte rangieren sich die beide von einer unmöglichen Situation in die nächste. Von einem sehr ereignisreichen Camping-Ausflug, über die Reaktion ihrer Mitschüler bis hin zum Ende ihrer gespielten Beziehung wird den beiden immer klarer, was der Leser eigentlich von Anfang an wusste: Die beiden verbindet viel mehr, als nur Freundschaft.

Bis Aly und Brandon das aber klar wird, vergeht natürlich einige Zeit. Das war leider auch mal mitunter ziemlich frustrierend. Vor allem, wenn Aly stur auf ihr Ziel - also Justin - hingearbeitet hat, ohne zu sehen, was direkt vor ihrer Nase lag. Doch auch Brandon war nicht gerade der Schnellste, wenn es darum ging seine eignen Gefühle zu erkennen. Manchmal wollte ich die beiden am liebsten schütteln, damit sie endlich zur Besinnung kommen. Ab und zu war das schon grenzwertig anstrengend. Hier hätte Rachel Harris ruhig ein wenig subtiler vorgehen können, um die Nerven des Lesers ein wenig zu schonen bzw. ihm die Chance zu geben, sich auf die sonst sehr schöne Freundschaft zwischen Aly und Brandon konzentrieren zu können.

Denn trotz der nur mäßig einfallsreichen Handlung und der sturköpfigen Hauptcharaktere, war The Fine Art of Pretending von Rachel Harris ein humorvolles, unterhaltsames und gefühlvolles Buch, das ohne große Übertreibungen oder weithergeholtes Drama auskommt. Für Fans klassischer friends to lovers Geschichten ist The Fine Art of Pretending also durchaus zu empfehlen.
Es wird übrigens noch einen Begleitroman geben, der allerdings erst im Mai 2015 erscheint.

Herzlichen Dank an Spencer Hill Contemporary via NetGalley für die Bereitstellung des Leseexemplars.

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29.

Sep 2014

~nef

Lara, Latex, Landlust

Cover Lara, Latex, Landlust deutsch

Lara ist Ende Dreißig, Betreiberin eines Erotikladens und alleinerziehende Mutter einer pubertierenden Tochter. Das alles ist an sich ja nicht schlimm, doch ihren Shop betreibt sie im schönen Lönnebek in dem jeder jeden kennt und so langsam könnte sie mal wieder einen Mann in ihrem Leben vertragen.
Obwohl sie sich den ganzen Tag mit Gleitgel, knappen Dessous und anatomisch geformten Dildos beschäftigt, ist sie auf der Suche nach dem Mann fürs Leben. Mit ihrem ersten Mann hat es leider nicht geklappt, weil der über den Wolken plötzlich Gefühle zum anderen Boardpersonal entwickelte und völlig vergaß, dass seine Frau mit einem Kleinkind daheim auf ihn wartete.
Kurzum, Lara ist es Leid immer nur von der großen Liebe in ihren Groschenromanen zu lesen, sie will sie selbst erleben. Das ist in solch einem kleinen Dorf aber alles andere als einfach. Jeden potenziellen Mann hat sie bereits ausgespäht und entweder sind die im Laufe der Jahre nicht schöne geworden oder aber haben das heimelige Nest nie verlassen. Solch einen Typ braucht sie dann auch nicht.

Ihre Freundinnen Charly, Singlefrau aus Überzeugung, und Kerrin, seit Ewigkeiten glücklich angeheiratete Ehefrau, sind sofort Feuer und Flamme ihrer teuren Freundin unter die Arme zu greifen. Zunächst meldet sich Lara bei Facebook an und trifft einen alten Schulfreund wieder - Johann Boysen. Man, der war damals ein echter Hingucker. Ob der heute immer noch zum Anbeißen ist? Hat er Familie und Frau?
Sie schreiben sich ein wenig und schon bald möchte Johann sich mit ihr treffen um alte Zeiten aufleben zu lassen.
Dann ist da noch der leicht schusselige Schriftsteller Arne, der neulich in ihrem Laden auftauchte um nach dem Weg zu fragen. Was der wohl in Lönnebek will? Da weiß doch Charly sicherlich mehr.
Zu allem Überfluss meldet sich nun auch noch der Vater ihrer Tochter Svea bei ihr. Auch der will sich plötzlich mit ihr treffen, darauf hat Lara aber alles andere als Lust. Also streckt sie ihre Fühler erst einmal in Richtung Schriftsteller aus. Der scheint ganz nett zu sein und zudem auch erfolgreich.
Als er allerdings in ihrem Erotikshop auftaucht um sich nach Spielzeug für gleichgeschlechtliche Liebe zwischen Männern erkundigt ist Lara alles andere als begeistert. War ja klar - gutaussehend, erfolgreich und schwul. Verdammt.

Aber auch Charly und Kerrin haben so ihre Vorstellungen und wollen Lara auf den Pfad der wahren Liebe bringen - mit Speed Dating. Obwohl Lara dazu überhaupt keine Lust hat, macht sie ihren Freundinnen zu liebe mit. Am Ende ist klar - kein Typ dabei der auch nur im Entferntesten zu ihr passen würde. Also bleiben ihr wohl doch nur die Träumereien mit Dr. Stefan Frank und den anderen Frauenträumen in Weiß.

An einem Abend mit reichlich Alkohol trifft sie in der Disco zufällig auf Johann und ist hin und weg. Der sieht ja wirklich gut aus. Vielleicht sollte sie sich doch mal mit ihm treffen.
Doch dann läd der vermeidlich schwule Schriftsteller sie zum Essen zu sich nach Hause ein. Er wollte sich für ihre Hilfe bedanken und für sie kochen. Lara sagt zu, doch der Abend endet in einem Desaster.
Wird Lara doch ohne Mann ihren Lebensabend fristen? Zu allem Überfluss ist ihre Tochter frisch verliebt und anders als früher redet sie kaum in Wort mit ihrer Mutter über den neuen Freund. Lara fühlt sich einsam und findet Trost in ihren Liebesromanen und einer Flasche leckeren Weins.

Ich habe vorher noch nie von Anja Goerz gehört und bin durch Facebook auf dieses Buch aufmerksam geworden. Es ist schon praktisch, wenn man viele Freunde hat die alle gern lesen und zudem auch noch Hinz und Kunz kennen ^^
So erinnerte ich mich an einem verzweifelten Morgen an das Buch mit dem putzigen Cover und habe es mir flux bei Amazon gekauft. Es sollte für die langweilige Zeit auf dem Crosstrainer sein.
Gut, das hat nicht geklappt, dafür war es für amüsante Stunden auf der Couch. Das Buch liest sich wirklich sehr gut weg denn es hat einen einfachen Schreibstil und wenig verschiedenen Charakteren. Das ist für ein solches Buch immer sehr praktisch.
Lara war mir von Anfang an sympathisch und auch die anderen beiden Damen sind sehr drollig. Die etwas spießige Kerrin hat beste Busenfreundinambitionen und Charly erinnert stark an Samantha aus Sex and the City. Das es mit den beiden nicht langweilig wird ist klar.

Auch die Männer sind gut dargestellt und zu jedem hatte ich gleich einen gewissen Bezug und eine Vorstellung.
Laras Suche nach dem richtigen Mann ist hinreißend. Sie sucht mit einem gewissen Maß an Verzweiflung und der kleinen Hoffnung auf das ganz große Glück. Dass sie dabei von allen unterstützt wird ist sehr süß, bringt aber auch ein gewisses Chaos in die Runde.
Natürlich ist nicht immer alles so wie es scheint, aber das wäre dann ja auch zu langweilig.

Es gibt zwei Dinge die ich etwas störend fand. Auf der einen Seite wurde im 13. Kapitel der Name falsch gesetzt. Hier werden Mutter und Tochter vertauscht, das war sehr verwirrend ^^
Wieso denn bitte jetzt die Mutter mit einem jungen Freund diskutiert, aber später war klar, das kann nur die Tochter gewesen sein.
Auf der anderen Seite die Oma. Ja, Plattdeutsch ist eine schöne Sprache, aber für Menschen wie mich - die es weder verstehen noch lesen können - einfach sehr unpraktisch. Ich habe in den Passagen mit Laras Mutter so gut wie nichts verstanden, das fand ich sehr schade. Hier war es doch etwas zu viel des Guten.

Alles in allem fand ich das Buch sehr unterhaltsam und charmant und das Ende hat mich weder gewundert noch enttäuscht.
Wer also ein Buch für einen gemütlichen Abend auf der Couch, dem Lieblingssessel oder dem kuschligen Bett sucht ist hier gut beraten =o)

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