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13.

Feb 2014

~ND

Fix You

Als sich Hanna und Richard 1999 in London das erste Mal begegnen, prallen zwei Welten aufeinander: Richard ist ein reicher Student aus New York, dem eine große Zukunft als Erbe von Maxwell Enterprises bevorsteht. Hanna geht noch zur Schule, lebt mit ihrer Mutter in einem schäbigen Appartement in London und verdient sich nebenbei ein bisschen Geld als Kellnerin. Doch trotz all der Unterschiede sind sich die beiden auf Anhieb sympathisch und es entwickelt sich eine enge Freundschaft, selbst wenn sie sich auf unterschiedlichen Kontinenten befinden.
Lange Zeit hält die Distanz Richard und Hanna davon ab, ihre Beziehung zu vertiefen - und das obwohl beide bereits von Anfang an mehr füreinander empfinden. Doch all das ändert sich eines Nachts, als sie ihren Gefühlen endlich freien Lauf lassen. So beginnt eine turbulente Beziehung zwischen Hanna und Richard, voller Höhen und Tiefen, Glück und Leid. Doch sie steht unter keinem guten Stern und endet schließlich in einem absoluten Desaster...

Als Hanna 2012 wieder vor Richard steht, sind sie in seinem Büro in New York. Die beiden haben sich seit Jahren nicht gesehen. Doch Hanna hat etwas vor Richard geheim gehalten, von dem er nun endlich erfahren muss. Selbst wenn es jegliche Hoffnung auf eine Versöhnung zwischen den beiden zerstören wird...

Es ist ziemlich schwer, die Geschichte von Fix You von Carrie Elks in ein paar Sätzen zu beschreiben. Sie beginnt mit Hannas und Richards (alles andere als positiven) Wiedersehen im Jahr 2012. Hier merkt man schon auf den ersten Seiten, wie viel zwischen den beiden bereits passiert ist. Danach wird die Geschichte von Anfang an chronologisch und episodenhaft aus der Sicht der beiden erzählt. Wir erleben z.B. ihr erstes Kennenlernen auf einer Silvesterfeier, auf der Hanna gearbeitet hat, oder die Entwicklung ihrer Freundschaft im Laufe der Zeit. Das hier Monate oder auch mal ein ganzes Jahr übersprungen wird, ist keine Seltenheit. So begleiten wir also sowohl Hanna als auch Richard über mehr als ein Jahrzehnt und sehen sie damit in vielen Lebensabschnitten.
Details zu ihrer Beziehung möchte ich aber eigentlich gar nicht preisgeben. Nur so viel: Es wird turbulent. Hanna und Richard machen einiges miteinander durch: Schicksalsschläge, Glück, Trauer. Doch eines ändert sich nie - der jeweils andere ist die Liebe ihres Lebens. Selbst wenn sie gerade andere Partner haben...Der Leser muss sich also auf einiges gefasst machen.
Durch die vielen Zeitsprünge wird Fix You nie langweilig, denn wir gehen von einer wichtigen Entwicklung zur nächsten. Eigentlich könnte Carrie Elks dadurch Gefahr laufen, dass man sich den Figuren und der Geschichte nicht so verbunden fühlt, doch sie hat eine ausgesprochen geschicktes Händchen für Tempo und ihre Charaktere bewiesen. Hanna und Richard entwickeln sich stark weiter im Laufe ihrer Geschichte. Gerade in Hannas Leben geht es drunter und drüber und auch, wenn sie sich dabei nicht immer ganz korrekt verhält, ist sie - genau wie Richard - dennoch ein furchtbar liebenswerter und facettenreicher Charakter. Trotz der Sprünge und weitgestreckten Geschichte habe ich mich - gerade in der ersten Hälfte, in der man auf das Jahr 2012 'hinarbeitet' - nie so gefühlt, als würde ich etwas verpassen.
Das ändert sich allerdings ein wenig als wir in der Gegenwart ankommen. Hier werden die Abstände der Zeitsprünge zwar kürzer, aber es gibt sie immer noch. Und in diesem Zusammenhang störten sie mich dann doch ein wenig. Manches entwickelt sich ein wenig zu schnell oder ist aus dem Zusammenhang gerissen, was mir in der Endphase doch negativ aufgefallen ist. Außerdem sind die Gründe, wieso Hanna ihr großes Geheimnis für sich behalten hat, sowie die Umstände, die dafür gesorgt haben, dass es nie aufgeflogen ist, ein wenig arg bequem und an den Haaren herbei gezogen. Viele Zufälle und Glück mussten hier zusammen kommen, damit das so funktionieren konnte. Und das ist sehr schade, denn Carrie Elks hätte das durchaus anders lösen können.

Ursprünglich war Fix You von Carrie Elks übrigens ein Twilight FanFiction. Davon merkt man aber überhaupt nichts mehr. Hätte ich es nicht gewusst, wäre ich nie darauf gekommen. Einen Nachteil hat es aber - die ursprüngliche Geschichte war wesentlich länger. Zwar ist das Tempo wie gesagt meist gut gewählt, dennoch gibt es die ein oder andere Stelle, bei der man merkt, dass etwas herausgeschnitten wurde. Z.B. hat Richard einen Stiefbruder, den man lange Zeit nur aus Erzählungen kennt, der am Ende dann aber plötzlich so wirkt, als wäre er immer da gewesen.

Wirklich gestört hat aber auch das nicht. Fix You von Carrie Elks ist eine emotionale und ungewöhnlich erzählte Liebesgeschichte, die sich langsam entwickelt, es aber absolut wert ist. Zwar sind manche Kleinigkeiten noch ein wenig plump geraten, trotzdem hat Fix You Spaß gemacht und mich mit einem breiten Grinsen zurückgelassen. Carrie Elks ist definitiv ein Name, den ich mir merken werde.

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11.

Feb 2014

~nia

Love Rising

Auf der Isla Sagrario gibt es ein kleines Refugium für Außenseiter: ehemalige Piraten, Diebe, Homosexuelle und andere Verstoßene und Ungewollte. Frauen können nachts über die Straße laufen, ohne belästigt zu werden, und Männer können lieben, wen sie wollen. Francis Holland ist einer dieser Männer, aber auch nach längerer Zeit immer noch alleine. Neuzugänge sind rar und Francis ist nicht der Hübscheste und Selbstbewussteste. In der Kindheit wurde er in die Sklaverei verkauft und weil sein Besitzer ihn geschlagen, missbraucht und gedemütigt hat, ist er - bevor er zerbrechen konnte - geflohen. Er hat Narben am Körper, im Gesicht und auf der Seele und sehnt sich schrecklich nach Liebe und einem Seelengefährten. Seine Chance kommt auf ungewöhnliche Weise. In dem Strandgut eines Schiffsunglücks findet Francis einen bewusstlosen Meermann, um den er sich kümmert. Und diese Begegnung mit dem Wick, dem Meermann, verändert Francis für immer...

Love Rising ist eine feine, fast märchenhafte Kurzgeschichte, deren Protagonist sich mit wenigen Seiten in das Herz des Lesers schleicht. Francis ist äußerlich vielleicht nicht so schön anzusehen, hat aber eine zarte, einsame und verletzte Seele, die ihn sofort sympathisch macht. Die Anziehungskraft und geistige Verbindung zwischen ihm und Wick ist mit beiden Händen greifbar. Da Meerman und Mensch nicht miteinander kommunizieren können, kommt Gesten und Handlungen eine viel größere Bedeutung zu, was die Geschichte wirklich charmant macht. Wick ist geheimnisvoll, wunderschön und zunächst kann man als Leser nur hoffen, dass er Francis Zuneigung uneingeschränkt erwidert. Doch hier muss man sich keine Sorgen machen, den Piper Vaughn lässt die beiden zu einem glücklichen Ende finden.

Auch wenn Love Rising von Piper Vaughn in ihrer Kürze Fantasy- und Märchen-Aspekte bietet, hat die Kurzgeschichte auch gewisse gesellschaftskritische Züge. Love Rising spielt im beginnenden 18 Jahrhundert (im Jahr 1721), also einer Zeit in der Homosexualität weltweit verpönt und zumeist mit Lebensgefahr für die Beteiligten verbunden war. Dass es einen sicheren Hafen für die von der Gesellschaft ausgestoßenen gibt, ist schön zu lesen. Dass dies nicht gleichbedeutend mit einem erfüllten und glücklichen Leben ist, lässt einen die Autorin dennoch spüren. Dieses Streben nach Liebe, Zuneigung und Verbundenheit liegt in der menschlichen Natur und erweitert die Geschichte noch mal um eine Dimension.

Insgesamt hat mir die Liebesgeschichte um Francis und Wick wirklich gut gefallen. Allerdings hätte ich mir noch einen größeren Part von Wick gewünscht. Auch das Ende hätte noch etwas länger sein dürfen. Nichtsdestotrotz war Love Rising eine wunderbare kleine Geschichte, deren Kauf sich für mich gelohnt hat. Piper Vaughn werde ich definitiv im Auge behalten.

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09.

Feb 2014

~nef

Hochsommermord

Tags: Krimi
Cover Hochsommermord deutsch

Moritz Kepplinger packt seine letzten Sachen zusammen. Sein Studium an der Hochschule der Polizei hat er erfolgreich abgeschlossen und wird in wenigen Tagen in Göppingen seinen Dienst als Kriminalkommissar antreten.
Viel ist es nicht, was er aus seiner Studentenwohnung mitnimmt. Allerdings hat er noch einige Sachen bei seiner Ex-Freundin Valerie im Keller zu stehen. Diese geht ihm schon seit einer ganzen Weile auf die Nerven mit den Kartons. Doch Moritz hat Angst davor zu ihr zu fahren.
Die Trennung hat ihn völlig unvorbereitet getroffen. Bis heute kann oder will ihm Valerie keinen Grund dafür nennen und Moritz hängt in der Luft. Irgendwann muss er sich der Situation stellen, doch nicht heute.

Lea Thomann ist in Eile, als ihr Telefon klingelt. Ihr Mutter, natürlich. Jedes Mal schafft diese es sie in den ungünstigsten Zeiten anzurufen. Doch Lea ist sich auch durchaus bewusst, dass sie keine gute Verbindung zu ihrer Mutter pflegt. Sie würgt sie ab, da sie dringend zum Dienst muss.
In dieser heißen Jahreszeit macht es noch weniger Spaß als Polizistin unterwegs zu sein.
Der Tag verspricht turbulent zu werden. Lea und ihr Partner werden zu einem schweren Unfall gerufen. Mehrere Wagen sind ineinander gefahren und stehen in Flammen. Lea kann den Anblick beinahe nicht ertragen.
Als dann auch noch eines der Opfer in den Flammen steht und sich bewegt, kippt sie um. Diese Bilder wird sie so schnell nicht wieder los werden.
Als sie zurück in der Dienststelle ist schiebt sie Wachdienst und sieht einen Anruf von einer gewissen Susanne Jessen. Da erinnert sich Lea, dass die Familie Jessen ihr bestens bekannt ist – dienstlich.

Susanne Jessen wartet auf die Wiederkehr ihrer Tochter. Das Wochenende hat ihre 10-Jährige Tochter Manuela bei ihrem Vater verbracht, doch er weiß genau, dass Manuela am Sonntagabend pünktlich zum Beginn der Lindenstraße zu Hause sein soll.
Doch ihre Mutter wartet vergeblich. Sie versucht ihren Ex-Mann zu erreichen, schafft es jedoch nicht. Es war ja klar, dass er sich nicht an die Verabredung hält. Susanne war außer sich vor Wut. Es war die beste Entscheidung ihres Lebens, sich von Gerd Jessen scheiden zu lassen. Leider haben sie ein gemeinsames Sorgerecht, obwohl Susanne weiß, dass Gerd der gemeinsamen Tochter nicht gut tut.
Als sie ihren Ex-Mann erreicht erwischt sie ihn gerade bei der Heimfahrt von einem Ausflug mit seinen Kegelfreunden. Jetzt fiel ihr auch wieder ein, dass er dieses Wochenende gar nicht geplant hatte die Zeit mit Manuela zu verbringen. Vielleicht hat er sie dennoch einfach mitgenommen. Das traut sie ihm auf alle Fälle zu. Angeblich sei er bald daheim, dann würde sie ja wissen ob Manuela bei ihm ist oder nicht.

Moritz hat seinen ersten Abend in Göppingen bei einem netten Griechen verbracht und kommt leicht verkatert am Montagmorgen, seinem ersten Tag in die neue Dienststelle. Er hätte nie gedacht, dass dieser Tag sein Leben derart verändern würde.
Es dauerte eine halbe Ewigkeit bis er zu seinem neuen Chef kam um sich vorzustellen. Kurz vor Ende des Gespräches stürmte die Sekretärin herein und übergab ihrem Chef einen Faxausdruck. Dieser wundert sich. Ein vermisstes Kind. Das ist für gewöhnlich nicht ihre Baustelle. Doch da alle anderen Beamten gerade im Dienst unterwegs sind, drückt der Chef Moritz das Fax in die Hand. Sein erster Fall. Dabei hat er noch nicht mal einen Schreibtisch.
Als im klar wird, dass die 10-Jährige Manuela bereits seit Freitagmittag vermisst wird, beginnt er zu wirbeln. Die ersten Stunden nach dem Verschwinden sind die wichtigsten. Die Mutter der kleinen Manuela liegt mit einem Nervenzusammenbruch im Krankenhaus. Eine Vernehmung ist ausgeschlossen. Der Vater des Kindes scheint sich um den Gesundheitszustand seiner Ex-Frau nicht zu kümmern. Seine kleine Tochter ist ihm jedoch sehr wichtig. Leider kann er den Beamten nicht helfen. Und seine Vergangenheit wirft kein gutes Licht auf ihn.

Als Lea Thomann von der Vermisstenanzeige der kleinen Manuela erfährt, will sie unbedingt mit dem leitenden Beamten der Ermittlungen sprechen.
Moritz ist verwundert über das Interesse der Polizistin, doch schon bald erweist sich ihr Wissen als enorm wichtig.
Doch, können sie Manuela überhaupt noch lebendig finden?

Jochen Frech legt mit Hochsommermord seinen Debütroman vor. Natürlich merkt man, dass seine persönliche Berufslaufbahn als ehemaliger SEK-Beamter ihm bei der Geschichte zu Gute kommt.
Schnell wird klar, dass er sich in dem Metier gut auskennt und kann somit die Abläufe glaubhaft vermitteln.

Der Roman beginnt mit einem kleinen Abschnitt über ein kleines Mädchen einige Jahre vor den eigentlichen Ereignissen. Das hat mich etwas verwirrt, ergibt aber alles einen Sinn.
Die einzelnen Hauptcharaktere sind gut ausgearbeitet und kommen durchaus glaubhaft rüber. Der Autor hat es allerdings etwas zu gut gemeint mit den persönlichen Schicksalen Protagonisten. Eigentlich hat jeder ein dunkles Loch in seiner Vergangenheit, das er gern verbergen möchte.
Er wirft dem Leser immer einen kleinen Brocken hin um ihn am Grübeln und Knobeln zu halten, aber bei einem gut 300 Seiten Buch hätte man das vielleicht einfach etwas schneller hinter sich bringen können.

Die Geschichte an sich liest sich gut weg und ist auch durchgängig spannend. Man muss natürlich wissen wie die Ermittlungen laufen und ob es den beiden am Ende gelingen wird das Mädchen lebend zu finden.
Die Erzählstränge wechseln hier immer wieder zwischen Moritz, Lea, Susanne Jessen, Gerd Jessen und dem Täter. Wobei man natürlich nie erfährt, wer es ist.

Zwei Dinge haben mich gestört. Es gibt eine kurze Szene mit einem Fuchs – die fand ich jetzt irgendwie sehr merkwürdig und auch nicht zwingend notwendig für die Geschichte.
Außerdem ging mit Moritz mit einem Satz, den er sich als Mantra immer wieder ins Gedächtnis gerufen hat, auf die Nerven. Drei Mal hätten ja gereicht, aber es waren meinem Empfinden nach wenigstens zehn Male. Dafür ziehe ich dem Buch aber nur einen halben Stern ab, denn der Autor hat es geschafft mich spannend zu unterhalten und ich warte nun, ob es bei diesem einen Roman bleibt, oder ob er die beiden Ermittler noch einmal zusammenführt um einen neuen Fall auf zu decken.

Vielen lieben Dank an dieser Stelle an den btb-Verlag für die Möglichkeit dieses Buch zu rezensieren.

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08.

Feb 2014

~ND

The Fiery Heart / Bloodlines: Feuriges Herz

Enthält Spoiler für die ersten drei Bücher der Bloodlines-Reihe.

Ihr ganzes Leben hat Sydney Sage nach dem Kodex der Alchemisten gelebt. Sie hat ihre Regeln befolgt und an das geglaubt, was ihr beigebracht wurde. Lange Zeit hat dazu auch gehört, alles Vampirische zu verachten und es als etwas Unnatürliches anzusehen. Doch durch ihren neuen Auftrag in Palm Springs, die Schwester der Moroi-Königin zu schützen, haben sich ihre Ansichten nach und nach geändert. Viele ihrer besten Freunde sind nun Moroi und Dhampire.
Jetzt hat sie allerdings noch den letzten und vermutlich waghalsigsten Schritt getan: Sie hat eine Beziehung mit einem Moroi begonnen. Doch Sydney und Adrian sind füreinander bestimmt und sie haben aufgegeben, sich dagegen zu wehren. Noch müssen sie ihre Beziehung aber geheim halten, denn wenn die Alchemisten davon erfahren würden, hätte das schlimme Konsequenzen für Sydney.
Das ist allerdings alles andere als einfach, denn gerade erst ist Sydneys Schwester Zoe zur Gruppe gestoßen. Und sie folgt den Regeln und Moralvorstellungen der Alchemisten bis ins kleinste Detail. Ausgerechnet ihre Schwester ist also die größte Gefahr, die Sydneys Doppelleben auffliegen lassen könnte. Doch das muss sie in Kauf nehmen - nicht nur für Adrian, sondern auch für ihre eigenen Überzeugungen. Sie steht kurz vor einem Durchbruch, mit dem sie Marcus und seiner Rebellengruppe große Dienste erweisen könnte und das will sich Sydney auf keinen Fall nehmen lassen. Selbst wenn sie dafür die schlimmste Strafe riskiert, die sie sich vorstellen kann: Die Umerziehungsanstalt der Alchemisten...

Und wie in The Fiery Heart / Bloodlines: Feuriges Herz von Richelle Mead bald klar wird, gibt es kaum etwas Schlimmeres, als diese Umerziehung (engl. re-education). Man merkt sehr schnell, wie viel Angst Sydney vor diesem Schicksal hat - und das zu Recht, denn von den Alchemisten, die sich dieser 'Therapie' unterziehen mussten, bleibt nicht viel mehr, als eine leere Hülle übrig. Durch Sydneys Schwester Zoe wird alles nur noch schlimmer. Nichts ist ihr wichtiger, als ihren gefühlskalten Vater zu imponieren - auch nicht ihre eigene Schwester. Doch obwohl Sydney die Risiken absolut bewusst sind, kann sie ihre Vorhaben nicht aufgeben. Sie arbeitet an einer Möglichkeit die Wirkung des Tattoos, das den Gehorsam der Alchemisten sichern soll, aufzuheben. Außerdem führt Sydney zum ersten Mal ein Leben, in dem ihre eigenen Wünsche eine Rolle spielen. Sie hat endlich die akademische Freiheit, die sie immer wollte. Sie hat echte Freunde und es ist ihr ganz egal, dass sie Vampire sind. Sie hat in der Magie ihre eigentliche Berufung gefunden. Und sie hat Adrian. Ich hatte am Anfang der Bloodlines-Reihe ja so meine Zweifel, was Sydney und Adrian anging, aber mittlerweile haben sie mich absolut auf ihre Seite gezogen. So unlogisch es auch scheinen mag, dass ausgerechnet der Partyboy mit einem Hang zu Exzessen und die brave, propere Alchemistin zueinander finden, sind sie am Ende doch wie gemacht füreinander.
Ihre Liebesgeschichte nimmt dementsprechend viel Raum in der Handlung von The Fiery Heart / Bloodlines: Feuriges Herz ein. Insgesamt fand ich das eigentlich sehr schön, besonders wenn man bedenkt, wie langsam sich ihre Beziehung bisher entwickelt hat. Trotzdem waren mir die ständigen Liebesschwüre doch irgendwann mal etwas zu viel. An meiner Meinung zu den beiden hat das zwar nichts geändert, dennoch schrammelten die beiden manchmal haarscharf am Kitsch vorbei.

Wirklich besonders macht The Fiery Heart / Bloodlines: Feuriges Herz aber die zweigeteilte Perspektive. Denn dieses Mal wird die Geschichte abwechselnd aus Sydneys, aber auch Adrians Sicht erzählt. Wir wussten ja bereits ziemlich viel über ihn, seine Stimmungsschwankungen und den Einfluss, den Spirit auf ihn hat. Trotzdem ist dieser Einblick in sein Innerstes natürlich noch einmal etwas völlig anderes. Ich habe erst jetzt wirklich das Gefühl, ihn zu kennen. Auch über seine Ansichten zu seinen Kräften, Jill, Sydney und nicht zuletzt Rose erfahren wir eine Menge und bis zu diesem Zeitpunkt habe ich gar nicht gemerkt, wie sehr mir dieser Teil der Geschichte eigentlich gefehlt hat. Zwar sind seine Launen und teils sehr emotionalen Überlegungen manchmal ein wenig anstrengend, allerdings erfährt Adrian in The Fiery Heart / Bloodlines: Feuriges Herz etwas über sich selbst, dass einiges über ihn und sein ganzes Wesen erklärt.

The Fiery Heart / Bloodlines: Feuriges Herz von Richelle Mead ist eigentlich alles, was ich mir von diesem Buch erhofft hatte: Eine spannende Geschichte, viele neue Erkenntnisse bzw. Einblicke und natürlich eine große Portion Romantik. Sydney und Adrian machen große Fortschritte - sowohl persönliche, als auch in ihrer Forschung - und könnten damit vielleicht die Welt verändern...doch das wird ihnen natürlich alles andere als einfach gemacht.
Nach dem Ende von The Fiery Heart / Bloodlines: Feuriges Herz kann Silver Shadows / Bloodlines: Silberschatten nun gar nicht schnell genug erscheinen. Auf Englisch erscheint der am 29. Juli 2014. Einen festen deutschen Erscheinungstermin scheint es bisher noch nicht zu geben. Vorher muss allerdings sowieso erst Bloodlines: Feuriges Herz am 3. April 2014 bei uns erscheinen.

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07.

Feb 2014

~ND

Checkmate

Alles hat vor 25 Jahren angefangen: Seit Rory und Connor zum ersten Mal in der Vorschule aufeinandertrafen, sind sie wie Hund und Katz. Connor schubst Rory von der Schaukel und als Rache schmeißt sie ihn in einen Tümpel. Jeden Tag lassen sich die beiden etwas Neues einfallen, um sich gegenseitig zu quälen. Das ändert sich auch nicht, als die beiden erwachsen werden und ihre eigenen Baufirmen eröffnen. Mittlerweile sind sie berühmt-berüchtigt in ihrer Heimatstadt. Fast alle Restaurants, Supermärkte, Schulen, Jahrmärkte und so ziemlich alle anderen öffentlichen Einrichtungen dürfen Rory und Connor nur noch einzeln betreten, da bei ihren Streitereien einfach schon zu viel zu Bruch gegangen ist.
Doch jetzt wird ihre Feindschaft auf die ultimative Probe gestellt: Rory und Connor müssen für die Renovierung eines alten Hotels ihre Ressourcen vereinen und zusammenarbeiten. Die ganze Stadt hält bereits den Atem an und wartet darauf, dass die Sache eskaliert. Tatsächlich tun die beiden zunächst alles, um den anderen zu sabotieren, denn beide wollen die Lorbeeren für dieses Projekt einheimsen.
Doch dann schmiedet Connor einen perfiden Plan. Er will Rorys Brüder, die für sie arbeiten und die besten Handwerker der Gegend sind, für sich gewinnen und Rorys Firma in den Ruin treiben. Wenn er dafür gute Miene zum Bösen Spiel machen muss, macht ihm das nicht sonderlich viel aus. Denn obwohl Rory ihn in den Wahnsinn treibt, ist sie doch nach wie vor die schönste Frau, die er je gesehen hat...

Checkmate von R. L. Mathewson ist das erste Buch, in der [Reihe]-Reihe, das nicht von einem Bradford handelt. Doch Connor und Rory stehen ihren Vorgängern in nichts nach, was Dickköpfigkeit angeht. Wenn diese beiden aufeinandertreffen, dann fliegen die Fetzen und man wird keinen der beiden jemals dabei erwischen, wie er nachgibt. Das sorgt natürlich, wie für diese Reihe üblich, für alle möglichen kuriosen, witzigen und bizarren Situationen - denn diese beiden schenken sich nichts. Deshalb ist auch Checkmate wieder ziemlich lustig geworden. Wer etwas albernen Humor mag, der wird sicher Spaß mit diesem Buch haben. Allerdings war er mir dieses Mal oft zu flach und einseitig. Als zum zehnten Mal erwähnt wurde, dass die Leute schreiend davon liefen, als sich Connor und Rory sich mal wieder an Gurgel gingen, war auch dieser Witz irgendwann ausgelutscht. Und so war es leider mit vielen der Scherze, die meisten haben sich ständig wiederholt.
Leider trifft das nicht nur auf den Humor, sondern auch den Schreibstil zu. Das Buch wäre wesentlich kürzer und flotter geraten, hätte sich R. L. Mathewson nicht ständig wiederholt. Gerade was Rorys und ihren Selbstbetrug (nämlich, dass Connor sie kalt lässt) angeht, war ich ihrer immer gleichen Gedankengänge schnell müde.
Ein ganz großes No Go aber war für mich Connors Einstellung. Er war allen Ernstes bereit, Rorys Geschäft und ihre Lebensgrundlage zu zerstören, ihre Familie zu entzweien und hat dann tatsächlich noch erwartet, dass Rory für ihn arbeitet (um mit kürzen Röcken für ihn Kaffee zu holen) und dass die beiden eine gemeinsame Zukunft haben. Von diesem Plan hat er extrem lange nicht abgelassen. Deshalb konnte ich auch nicht so recht mit ihm warm werden.

Doch Checkmate hat auch durchaus ein paar gute Seiten. Z.B. gibt es ein, zwei ernsthaftere Einschläge, die den doch oft übertriebenen Humor etwas ausgleichen. Außerdem kommt auch diese Geschichte nicht ganz ohne Bradfords aus und so sieht man vor allem in der zweiten Hälfte sehr viel über diese verfressenen Kerle, die wir bereits in den ersten beiden Büchern der A Neighbor from Hell-Reihe kennengelernt haben.

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