Rezensionen
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14.Nov 2013 |
~nia
Dream Me Off My Feetvon Stevie Kisner
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Achtung, ab dem 3. Absatz enthält diese Rezension Spoiler.
Kori ist Fotografin und arbeitet teils als Entwicklerin in einem Fotoladen und teils als freie Auftragsfotografin. Seit Ewigkeiten ist sie ein Fan der Rockband Slanker Knox und schreibt schon seit Jahren über deren Bandmitglieder Fanfiction. Diese sind sehr erotisch und drehen sich insbesondere um den Sänger JT Blackwood. Veröffentlicht werden die Geschichten nur in einem geschlossenen Forum, in dem die Beiträge an alle Mitglieder per E-Mail geschickt werden. Was Kori nicht weiß, JT Blackwood persönlich hat sich dort mit einem Frauennamen eingeschlichen; er liest regelmäßig Koris Geschichten und ist völlig fasziniert von ihnen. Als der Fotograf der Band krank wird, denkt JT sofort an Kori als Ersatz. Doch da er sie persönlich gar nicht kennt, besucht er sie inkognito in dem Fotoladen, um sich ein Bild von ihr und ihren Arbeiten zu machen. Auch in Natura kann Kori JT von sich überzeugen und so macht er ihr ein traumhaftes Angebot.
Als die beiden dann wirklich zusammenarbeiten, wird schnell klar, dass da noch mehr zwischen ihnen ist. Nicht nur eine erotische Anziehung, wie beide sie noch nie erlebt haben, sondern auch eine Art mentale Verbindung, die Kori und JT die Gefühle und Gedanken des jeweils anderen lesen lässt, als wären sie ein offenes Buch. Das Problem ist nur, Kori ist nicht nur Fotografin. Sie ist auch glücklich mit ihrer Jugendliebe Mark verheiratet und hat einen Sohn, der fast das Teenageralter erreicht hat...
Dream Me Off My Feet war teilwese ein schwer zu lesendes Buch. Die Idee von der Romanze, die von der speziellen Verbindung zwischen den beiden Protagonisten lebt, war interessant und oft auch sehr schön umgesetzt. Dass Kori und JT über ihre Träume und ihren Geist mehr oder weniger unbewusst und unterbewusst ihr ganzes Leben miteinander geteilt haben, ist ganz sicher ungewöhnlich. Zudem schreibt Stevie Kisner sehr humorvoll und die erotischen Szenen waren besonders zu Beginn des Buches wirklich schön zu lesen. Insgesamt war mir die Umsetzung der Geschichte aber zu langatmig. Das lag daran, dass meiner Meinung nach die Gedankenwelt der Protagonisten zu präsent war und die Handlung dadurch zu wenig voran schritt. Diesem rund 550 Seiten langem Buch hätte eine Entschlackung um etwa 100 bis 150 Seiten sicher gut getan.
Problematisch mag für den ein oder anderen auch sein, dass Kori und JT ihren Gefühlen freien Lauf lassen, obwohl Kori doch glücklich mit ihrem Mann Mark verheiratet ist. Recht schnell versteht man zwar, warum Kori und JT voneinander angezogen werden, wie die Motten vom Licht. Trotzdem ist das Thema Ehebruch auch bei sehr sympathischen Protagonisten nicht für jeden Leser gleich leicht zu verdauen. Ich hatte damit eigentlich nur an einer einzigen Stelle ein Problem und das war zu einem Zeitpunkt, an dem man weiß, dass Mark eine unheilbare Krankheit hat (nein, kein Krebs, sondern ein chronisches Leber- und Nierenversagen).
Und genau diese Krankheit war dann auch mein Hauptproblem mit Dream Me Off My Feet. Als Leser darf man Marks langsames Dahinscheiden nämlich über einen großen Teil des Buches miterleben. Dabei hat Stevie Kisner die medizinischen Tatsachen gut dargestellt. Doch wie Mark mental mit seiner Krankheit umgeht (nämlich, dass er trotz aller Pein mit Frau und Sohn die Tour einer Rockband begleitet, weil er seiner Familie vor dem schlimmen Ende noch schöne Erinnerungen bereiten will), fand ich zwar löblich - in der epischen Breite ausgewalzt - aber ziemlich unglaubwürdig. Hier will ich jetzt wirklich nicht noch mehr verraten, aber da kamen einige Szenen zusammen (auch wie Kori infolge dessen mit ihrem Körper umgeht), die ich wirklich extrem fand. Dagegen waren die ungewöhnlichen mentalen Fähigkeiten von Kori und JT samt dazugehörigen Erläuterungen wirklich Peanuts. Insgesamt war ich zwar froh, dass Kori und JT schließlich ein glückliches Ende erleben durften - bis dahin war es aber ein weiter Weg.
Fazit: Dream Me Off My Feet liefert mit den geteilten Träumen und Leben der Protagonisten einen interessanten Ansatz einer Rockstar-Romanze. Insgesamt war das Buch aber zu langatmig. Für mich solide Unterhaltung - nicht mehr und nicht weniger.
Zu einer deutschen Übersetzung ist mir nichts bekannt.
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12.Nov 2013 |
~nef
Sauerkrautkomavon Rita Falk
Tags:
Provinzkrimi
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Enthält eventuell Spoiler zu den ersten Büchern der Franz-Eberhofer-Serie.
Franz Eberhofer ist wieder da. Also zurück. In München jetzt. Er wird zwangsbefördert und ist alles andere als begeistert davon.
Offenbar will man ihn hier loswerden. Es ist ja nicht so, dass in dem kleinen Örtchen Niederkaltenkirchen so viel passieren würde - lediglich ein paar Morde, Geiselnahmen und ein Amoklauf. Aber das schafft jetzt auch der Simmerl Max. Das ist nämlich Franz Nachfolger. Ausgerechnet der kleine Scheisser vom Simmerl. Die stecken doch alle unter einer Decke hier, denkt sich der Franz und ist sauer. Nicht mal die Susi hat ihm was gesagt.
Auch daheim bei der Oma fühlt er sich nicht mehr wohl. Sein Bruder, der Leopold, hat mal wieder Stress mit seiner Frau - mit seiner dritten inzwischen. Franz mag die kleine Thaifrau, doch noch mehr die kleine Uschi, dem Leopold seine Tochter.
Alle sind ganz aus dem Häuschen, dass Franz nach München geht, ins Zentrum des Verbrechen. Als dann der Leopold auch noch einen ehemaligen Klassenkamerad mitbringt und der sich gleich wunderbar mit der Susi versteht, ist für Franz klar: München, ich komme!
So beginnt seine Arbeit dort am Montagmorgen. Er wird in ein Zimmer gesetzt und soll sich mit ungelösten Mordfällen befassen. Aber Franz hat dafür gar keinen Kopf. Erst einmal muss er sich in diesem riesigen Gebäude zurecht finden und an den Anblick der Polizeibeamten gewöhnen. Wer bitte schön hat den bunte Jeans erfunden?
Franz ist das alles suspekt und so verabredet der sich mit seinem alten Freund Rudi zum Mittag.
Doch die Rechnung hat er ohne seine Sippe gemacht. Kurze Zeit später hört er schon die Oma durch die Gänge watscheln und im Gepäck hat sie den Papa. Na servus.
Die Verwandtschaft will doch mal sehen wie es dem Buben da in München so geht, also sind sie den weiten Weg über Landstraßen nach München geschlichen. Der Papa fährt nämlich eine Rarität - einen Admiral. Und weil der ihm so heilig ist, behandelt er ihn besser als seine eigenen Kinder.
Gemeinsam machen sie sich auf den Weg zum Mittag mit dem Rudi, der alles andere als erfreut ist, dass sein Freund ihn schon wieder 45 Minuten hat warten lassen. Doch das Gezicke hält sich in Grenzen, denn die Oma bricht eh jedes Eis.
Nach einer gemütlichen Runde wollen Rudi und Franz die zwei Angereisten zum Auto bringen - doch das ist weg. Gestohlen. Papas heiß geliebter Admiral ist weg. Nun ist es kein Kunststück, denn der Wagen ist eh nie abgeschlossen. Aber wer bitte schön klaut so einen alten Wagen?
Franz macht sich daran eine Anzeige aufzugeben und schickt die Verwandtschaft mit dem Zug heim.
Kurz darauf wird der Wagen im Wald gefunden und Rudi und Franz machen sich zu später Stunde auf den Weg dorthin. Ein paar Dellen mehr hat er nun, der Admiral, aber sonst läuft er. Lediglich der Gestank ist unerträglich, aber mit offenen Fenstern schafft es Franz in der Nacht doch noch auf den elterlichen Hof. Der Papa ist total aus dem Häuschen und geht so gleich sein wertvollstes Stück besichtigen. Käseweiß kommt er zurück in die Küche zum Franz. Da liegt eine Leiche im Kofferraum. Franz glaubt ihm kein Wort - der Papa raucht einfach zu viel Kraut. Als dann auch die Oma weiss wie eine Wand wieder zurück kommt, geht Franz selbst nachschauen.
Alter Schwede - eine Frauenleiche im Kofferraum. Das erklärt natürlich den Gestank. Es hilft alles nix, Franz muss zurück nach München in die Gerichtsmedizin - der Günther wird ihm schon was zur Leiche sagen können.
Nun hat Franz also seinen ersten Fall in der neuen Polizeistation - und keine Sau interessiert sich dafür. Also nimmt er sich den Rudi als Partner und gemeinsam begeben sie sich auf Spurensuche.
Der inzwischen fünfte Fall für Franz Eberhofer bietet natürlich wieder typisch bayrischen Charme. Leider muss ich jedoch sagen, lässt die Reihe inzwischen stark nach. Standen in den ersten drei Bänden noch die Morde im Vordergrund, ist es jetzt immer mehr Franz Privatleben, das beleuchtet wird. Das ist wirklich sehr schade - denn es soll sich ja hierbei immer noch um einen Krimi handeln.
Die Ermittlungen laufen allerdings eher so nebenbei und ein richtiger Showdown fehlt ebenfalls. Das sich Franz in München nicht wirklich wohl fühlt, war irgendwie klar. Er hat sich dann halt doch zu sehr an seine kleine Gemeinde gewöhnt und an das Essen von der Oma kommt eh niemand ran.
Im Privatbereich geht es ein wenig drunter und drüber. Während Franz glaubt die Susi gehöre ihm, drängt sich ein zweiter Mann in Susis Leben. Der ehemalige Klassenkamerad hat sich gemacht, vom kleinen pickligen Streber zum Zahnpastalächelnden Millionär. Der kann der Susi schon einiges mehr bieten als Franz und so hört Franz von allen Seiten, er muss jetzt schon mal in die Puschen kommen. Heiraten soll er die Susi, doch Franz will eigentlich gar nicht heiraten.
So geht es hier etwas hin und her.
Das Highlight in den Büchern ist und bleibt die Oma. Ohne die wären die Bücher nur halb so lustig und ich hätte vielleicht schon aufgegeben sie zu lesen.
Schlussendlich hoffe ich wie immer, dass der nächste Band sich vielleicht endlich wieder auf den Ursprung besinnt und ein spannender Krimi wird.
Allerliebsten Dank an Nathalie für das Ausleihen des Buches =)
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10.Nov 2013 |
~ND
Point of Retreat / Weil ich Will liebevon Colleen Hoover
Slammed #2
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Enthält Spoiler zu Slammed / Weil ich Layken liebe.
Layken und Will haben bereits alles miteinander durchgemacht: Leid, Liebe, Freude und Trauer. Mittlerweile sind ein paar Monate vergangen, seit Laykens Mutter Julia gestorben ist und Lake genau wie Will die Verantwortung für ihren kleinen Bruder übernommen hat. Es ist zwar nicht immer leicht, aber mittlerweile sind Will, Layken, Caulder und Kel eine kleine Familie, die miteinander durch dick und dünn geht. Langsam sieht es so aus, als würde die vier gemeinsam allem trotzen.
Doch dann bekommt Will unliebsamen Besuch aus seiner Vergangenheit, mit dem er nicht so richtig umzugehen weiß. Doch anstatt sich diesem zu stellen begeht Will einen dummen Fehler - und riskiert damit unwissentlich alles, was er und Layken sich gemeinsam aufgebaut haben.
Was Will genau in Point of Retreat / Weil ich Will liebe von Colleen Hoover tut, müsst ihr natürlich selbst lesen. So viel kann ich aber schon mal sagen: Wills Fehler war zwar dumm, aber keinesfalls böswillig oder wirklich dramatisch schlimm. Er trifft damit aber bei Layken einen wunden Punkt, über den sich keiner der beiden wohl so wirklich bewusst war und der Ausmaße annimmt, mit denen sie nicht gerechnet haben.
Dementsprechend hat auch Point of Retreat / Weil ich Will liebe genau wie Slammed / Weil ich Layken liebe jede Menge sehr emotionaler Momente. Da die Geschichte dieses Mal aus Wills Perspektive erzählt wird, bekommen wir auch eine ganz neue Sicht auf die Dinge. Will ist nach wie vor ein toller Charakter, der einiges zu bieten hat. Daher hat mir natürlich gerade dieser Einblick in seinen Kopf besonders gut gefallen. Wie immer bei Colleen Hoover lebt auch dieses Buch von seinen Figuren - und zwar von allen, egal ob Haupt- oder Nebencharakter. Layken spielt natürlich eine ebenso große Rolle wie Will. In dem Jahr, das seit dem ersten Buch vergangen ist, ist sie erwachsener geworden. Trotzdem ist sie in vielerlei Hinsicht immer noch die gleich sture, temperamentvolle Lake. Natürlich dürfen auch Eddie, Gavin, Kel und Caulder nicht fehlen und auch sie sind sympathisch und liebenswert wie eh und je. Ihnen zur Seite steht diesmal aber noch eine ganz besondere Nebenfigur: Caulders und Kels neue Mitschülerin Kriesten. Dieses altkluge und witzige kleine Mädchen passt so wunderbar in diese Gruppe, dass ich jede einzelne Szene mit ihr genossen habe.
Ebenfalls sehr schön, sind die vielen kleinen Insider und Anekdoten, die an das erste Buch der Reihe erinnern. Immer wieder werden kleine Zitate und Erinnerungen aufgegriffen, die der Geschichte eine besondere Note verleihen. Auch sonst ist Colleen Hoovers Stil brillant wie immer und wunderschön geschrieben mit jeder Menge Emotionen und Humor. Zwar spielen Poesie und Poetry Slams keine ganz so große Rolle mehr, wie noch im ersten Buch, ein wenig davon hat die Autorin aber dennoch sehr stimmungsvoll eingebaut. Vor allem eines von Wills Stücken ist dabei besonders schön gelungen.
Am Anfang sah es so aus, als würde mir Point of Retreat / Weil ich Will liebe sogar noch besser gefallen, als Slammed / Weil ich Layken liebe. Allerdings kommt es zu einem Punkt, an dem sich die Handlung in eine völlig andere Richtung entwickelt, als es zunächst aussah. An sich ist das nichts Schlimmes, denn auch dieser Teil der Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Allerdings war der Schnitt so überraschend und hart, dass er das Buch praktisch in zwei Hälften geteilt hat, die rein gar nichts miteinander zu tun hatten. Es hat sich ein wenig so angefühlt, als wären noch zu viele Seiten übrig geblieben, nachdem das erste Problem abgeschlossen war, also musste noch ein weiteres Thema her.
Wie gesagt, an sich ist daran nichts Schlechtes, allerdings ist es mir dadurch ein bisschen schwer gefallen, den Gang zu wechseln bzw. das Buch als ein großes Ganzes zu sehen.
Für alle Fans von Slammed / Weil ich Layken liebe ist aber natürlich auch Point of Retreat / Weil ich Will liebe von Colleen Hoover ein absolutes Muss und auch sonst ist es ein sehr lesenswertes Buch. Dafür sorgen allein schon der schöne Schreibstil und die wundervollen Charaktere. Da kann man schon mal über den ein wenig unregelmäßigen Aufbau hinweg sehen.
Weil ich Will liebe erscheint in Deutschland am 1. Mai 2014.
Doch damit ist Laykens und Wills Geschichte immer noch nicht ganz vorbei, denn es gibt noch einen dritten und letzten Teil in der Slammed-Reihe: This Girl.
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09.Nov 2013 |
Turnvon Sara's Girl
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Turn ist ein Harry-Potter-Fanfiction für Erwachsene - es ist für Leser unter 18 Jahren nicht geeignet.
Turn beginnt dreieinhalb Monate nach dem Ende von Harry Potter and the Deathly Hallows / Harry Potter und die Heiligtümer des Todes am 19. Dezember 2017. Harry und Lily sitzen im Auto und haben gerade James, Al und Rose über die Weihnachtsferien vom Bahnhof in Kings Cross abgeholt. Harry hat Kopfschmerzen und ist vom Verkehr genervt. Der Stress der Vorweihnachtszeit tut sein Übriges. Als er und die Kinder gut in Otterey St. Catchpole ankommen, wird deutlich, dass zwar Harrys Narbe nicht mehr wehtut, aber seine Ehe mit Ginny nicht unbedingt die beste ist. Sie reden kaum miteinander und leben mehr oder weniger nebeneinander her. Harry hat einen regelmäßig wiederkehrenden Albtraum aus seiner Hogwartszeit: Er sieht den blassen, halb verbluteten Draco in dem Badezimmer vor sich, in dem er ihm Snapes Septumsempra Fluch verpasst hat. Jedes Mal, wenn er aufwacht, fragt er sich, ob sein Leben anders gelaufen wäre, wenn er sich an dem Abend zu Malfoy in den Krankenflügel geschlichen und sich entschuldigt hätte?
Als Harry in dieser Nacht nach dem Albtraum aufsteht und einen Spaziergang macht, begegnet ihm ein alter Mann, den er davor bewahrt auf der glatten Straße auszurutschen. Für seine Hilfe lädt ihn der Alte auf einen Gin in den Dorfpub ein. Als Harry am nächsten Morgen mit einem riesen Kater aufwacht, erhält er einen Blick (Glimpse) darauf, wie sein Lebensweg verlaufen wäre, hätte er sich damals wirklich bei Malfoy entschuldigt. Und dieses Erlebnis eröffnet Harry eine neue Welt. Eine Welt, die als tiefer Wunsch schon immer in ihm geschlummert hat, die ihn glücklich macht und die die Macht hat, auch die Realität zu ändern...
Fanfiction lesen wir nur selten, weil es uns fertig macht, wenn Buchcharaktere sich anders verhalten, als ihr Charakter es vorgibt. Zu Turn hatten wir eine vielversprechende Rezension gelesen und konnte nicht widerstehen, weil gleich zwei Punkte dafür gesprochen haben: Zum einen fanden wir es verheißungsvoll zu erleben, wie Harrys Erwachsenenleben weiter geht, zum andern lesen wir inzwischen sehr gerne erotische Geschichten aller Art (egal welche Paarungen da auch immer zustande kommen, solange echte Liebe im Spiel ist, ist alle gut). Und was sollen wir sagen: Turn war perfekt. Auch wenn man sich als echter Harry-Potter-Fan mit eine Männerpaarung von Harry und Draco zunächst vielleicht schwer tut, fiel es uns leicht, die Faszination der beiden füreinander nachzuempfinden. Denn schließlich liegen und lagen Liebe und Hass schon immer nahe bei einander. Und wen (außer Snape) hat Harry über die Jahre mehr gehasst als Draco? Hinzu kommt, dass Sara's Girl auch die sonstigen Charaktere aus dem Harry Potter Universum mit viel Sorgfalt und Liebe in Szene gesetzt hat. Ginnys Beziehung zu Harry ist ebenso nachvollziehbar, wie Hermiones und Rons Ehe oder Mollys und Arthurs Reaktion auf Harrys Art sein Leben umzukrempeln. Und die Kinder, sowohl die echten als auch die in der fiktiven Realität, sind einfach wunderbar. Manche sind etwas altklug und schlau für ihr Alter geraten, aber dennoch lassen sie einen schier dahinschmelzen. Besonders Maura und Lily waren hier unsere Favoriten und auch der spröde James konnte begeistern. Wir wollen nicht zu viel verraten, aber es gibt noch zwei Highlights Namens Frank und Misu. Was es damit auf sich hat, müsst ihr selber lesen. Die zwei sorgen jedenfalls für einige lustige Momente und waren in all ihrer Seltsamkeit absolut perfekt.
Das absolute Highlight ist aber natürlich die Beziehung zwischen Harry und Draco. Und aufgrund zweier Realitäten darf man die sogar doppelt genießen. Zwar muss man sich über die Zeit von Dracos glücklicherem Selbst verabschieden (das war echt hart), dafür bekommt man dann aber einen Eroberungsfeldzug geboten, der so toll zu lesen war, dass wir immer noch eine Gänsehaut bekommen, wenn wir nur dran denken. Sara's Girl hat einen wunderbaren Schreibstil, der sich perfekt an den von Joanne K. Rowling anschmiegt. Detailreichtum und Humor sind ähnlich und die Dinge, die anders sind - wie etwa die erotischen und teilweise sehr expliziten Szenen - machen dann wiederum das alleinstellungsmerkmal des Fanfictions aus. Wir werden in jedem Fall auch einen Blick in die übrigen erdachten Szenarien dieser brillanten Fanfiction Autorin werfen. Wer das ebenfalls tun möchte, findet ihre gesammelten Werke unter Sara's Girl und hier den direkte Link zu Turn.
Fazit: Eine Fantastische Geschichte, die sich perfekt in die Harry Potter Welt ein- und anfügt. Die Charaktere sind ziemlich gut getroffen und auch wenn die Autorin ganz eigene Wege der (in diesem Fall homosexuellen) Paarbildung geht und sich Realitäten überschneiden, ist das Buch einfach toll zu lesen. Es gab Szenen, die uns eine Gänsehaut bereitet haben, es gab rührende Momente, erotische Szenen, Humor ohne Ende und traurige sowie magische Momente. Mit gut 900 Seiten ein riesen Werk, dass erwachsenen Harry Potter Fans unglaublich viel Spaß bereiten kann. Für uns eines der Highlights unseres Lesejahrs, was das emotionale Gefühl angeht, das Turn in uns ausgelöst hat. Das hätten wir so - wenn wir ehrlich sind - von einem Fanfiction nie erwartet.
Diese Rezension ist ein Gemeinschaftswerk von ~nia und ~ND.
07.Nov 2013 |
~nef
Ghostman / Ghostmanvon Roger Hobbs
Tags:
Thriller
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Der Ghostman. Niemand kennt seinen wahren Namen. Niemand kennt seine wahre Identität. Niemand kann ihn finden - wenn er es nicht möchte.
Jack Delton ist der Mann für die Feinarbeit. Bei jedem großen Coup, der von einem Jugmarker gemacht wird, gibt es einen Ghostman. Einen Mann für die delikaten Dinge, einen Verwandlungskünstler.
Jack Delton ist so ein Mann. Natürlich ist Jack Delton nicht sein richtiger Name, nicht ein Mal er selbst kennt seine Identität noch, dafür ist er schon zu oft in andere Rollen geschlüpft.
Er hatte schon länger keinen Auftrag mehr, der ihn gereizt hat und so verbrachte er die letzten Monate wartend in seinem Apartment in Seattle. Doch dann weckt ihn der Eingang einer E-Mail. Eine ganze Weile starrt er auf den Absender und überlegt. Sollte er so tun als hätte er die Nachricht nie bekommen? Doch der Absender ist alles andere als unbekannt und Jack weiß, dass er ihm noch einen Gefallen schuldet.
Also greift er zum Telefon und ruft die Nummer an. Marcus meldet sich, ein Mann mit dem er vor fünf Jahren ein krummes Ding gedreht hat, bei dem von Anfang an alles schief lief. Und das schlimmste daran war - Jack war derjenige der es vermasselt hat.
Nun fordert Marcus seinen Gefallen ein und ködert Jack mit einem Auftrag.
In Atlantic City sollten zwei Handlanger von Marcus ein Casino ausrauben und dabei 1,2 Millionen Dollar erbeuten. Mit dem Geld sollten Drogen finanziert werden, die dann weiter verkauft werden. Doch bei dem Überfall klappt nichts nach Plan.
Einer der beiden Räuber wird durch einen Kopfschuss getötet und auch Ribbons muss sich in Sicherheit bringen. Da sowohl der Mann vom Casino, als auch die zwei Männer vom Geldtransport tot sind, kann es nur bedeuten, dass es einen weiteren Mann am Tatort gibt. Doch wer ist das? Mit Mühe und Not kann Ribbons mit dem Wagen und der Beute fliehen, wird dabei aber schwer verwundet.
Ribbons ist untergetaucht - samt der Beute - und Jacks Aufgabe ist es nun, ihn zu finden und das Geld an den neuen Eigentümer zu übergeben.
Das klingt nach einer einfachen Aufgabe, doch die Sache hat einen Haken - das Geld ist mit der Bundesbeiladung gesichert. Diese sorgt dafür, dass potenzielle Räuber nichts von ihrer Beute haben. Die Ladung Geldscheine wird auf einer Art kabellosem Akkuladegerät gelagert und sorgt so dafür, dass die Batterien der Bundesbeiladung stets voll geladen sind. Nimmt man das Geld von dieser Platte, aktiviert sich die Batterie. Sollten nun die Scheine nicht innerhalb der nächsten 48 Stunden wieder auf einer solchen Platte landen, geht die integrierte Sprengladung hoch. Das war es dann mit der Beute.
Nur mit speziellen Codes besteht die Möglichkeit die Bundesbeiladung zu entschärfen, doch die liegt keinem der Gangster vor. Also hat Jack nur ein begrenztes Zeitfenster an das Geld zu kommen - und als wenn das noch nicht reichen würde, mischt sich ein weit gefährlicherer Mann ein als Marcus es je sein könnte: der Wolf.
Jeder kennt ihn - jeder fürchtet ihn, doch Jack ist viel zu neugierig um sich Angst einjagen zu lassen und macht sich auf die Suche.

Ich habe schon sehr geteilte Meinungen zu Ghostman / Ghostman von Roger Hobbs gelesen und hatte dann doch etwas Angst davor es in die Hand zu nehmen.
Die ersten 80 Seiten waren für mich verwirrend. Wer ist jetzt wer und gehört wohin? Und was sollen die ganzen Rückblenden?
Denn das Buch erzählt zwei Geschichten gleichzeitig. Einmal das gegenwärtige Problem mit den 1,2 Millionen Dollar und einmal vom großen Coup, der 5 Jahre zurück liegt und gewaltig in die Hose ging.
Ich habe nicht verstanden warum der Autor das macht. Es war mir irgendwie schleierhaft.
Am Anfang konnte mich das Buch überhaupt nicht mitreißen und ich war gewillt es beiseite zu legen. Doch ich dachte mir, komm 100 Seiten gibst du jedem Buch. Und es hat sich gelohnt. Irgendwie hat es der Autor Roger Hobbs dann doch geschafft mich zu packen. Nun wollte ich doch wissen, was mit Ribbons passiert ist, was der Wolf damit zu tun hat und vor allem wie Jack aus der Sache wieder heraus kommt.
Mit der Zeit habe ich mich dann auch an zu den ständigen Perspektivenwechseln einlassen können und mit Neugier verfolgt, was fünf Jahre zuvor passiert ist. Es gibt einem zudem auch einen guten Einblick, wie Jack zu dem geworden ist, was er nun ist - der beste seiner Art.
Ghostman / Ghostman ist der Debütroman von Roger Hobbs und bietet viel Aktion. Manch einem mag er vielleicht etwas brutal vorkommen, doch ich denke gerade zu dieser Thematik passt es. Kein Mensch würde dem Autor abnehmen, dass sich große Gangster ohne viel Blut und Gewalt umbringen.
Und wer Autoren wie Chris Carter und Richard Laymon kennt, wird über das bisschen Schießerei nur müde lächeln.
Derzeitig schreibt Roger Hobbs an einer Fortsetzung und ich bin tatsächlich gespannt wie es mit Jack weiter geht.
Einen lieben Dank an den Goldmann-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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