Buchjunkies


Rezensionen Empfehlungen Autoren Reihen Tags Rezensionsarchiv

Rezensionen

946 - 950 von 1584 Rezensionen auf der Seite.

16.

Jul 2013

~nia

Tegan's Blood

Tegans Leben ist gerade katastrophal. Ihr Freund Matthew hat sich vor ein paar Wochen in ihrem Badezimmer das Leben genommen - dabei waren sie gerade acht Monate zusammen und es lief ziemlich gut. Zwar hat Matthew eine starke Verletzlichkeit ausgestrahlt, aber gerade der Typ Mann, der ein 'rette mich' aussendet, hat Tegan schon immer angezogen. Vielleicht liegt es ja daran, dass ihre Mutter gestorben ist, als sie selbst noch ein Baby war und ihr Vater eher der wortkarge Typ ist.
Tegans Freundin Nicky hat sich die letzten zwei Monate um sie gekümmert, als Tegan ihr normales Leben an der Uni von Tribane aufgegeben hat, um sich ihrem Herzschmerz zu widmen. Doch nun hat Nicky genug: Sie insistiert so lange, bis Tegan sich bereit erklärt, mal wieder vor die Tür zu gehen und dem angesagten Crimson Club endlich einen ersten Besuch abzustatten.

Dort begegnet Tegan dem Clubbesitzer Ethan Cristescu, der atemberaubend gutaussehend ist, aber gleichzeitig auch ihre inneren Alarmglocken läuten lässt. Als Tegan Ethan besser kennenlernt, erfährt sich recht bald, dass ihre Sinne sie nicht getäuscht haben. Ethan ist ein Vampir und alles andere als harmlos. Doch damit nicht genug. Tegan macht noch zwei weitere unheimliche Entdeckungen:
- In ihrer Heimatstadt Tribane versteckt sich eine ganze Parallelwelt und
- ihre Herkunft und ihr Blut scheinen etwas Besonderes zu sein.
Denn egal ob Vampir, Dhampir, Schlächter, Hexe oder Zauberer - alle wollen Tegan auf ihre Seite ziehen und dabei ihr ganz spezielles Blut für die eigenen Zwecke einsetzen...

Tegan's Blood von L. H. Cosway war für mich zunächst schwer einzuschätzen. Den Klappentext hatte ich nur halb gelesen und so hatte ich zunächst ein Fantasybuch erwartet. Und obwohl in der The Ultimate Power-Reihe eine Menge fantastischer Elemente zu finden sind, nehmen die Beziehungen, die Tegan eingeht, aber den meisten Raum ein. Da ist natürlich die zu Ethan zu nennen, aber auch die vergangene zu Matthew und die sich entwickelnde Freundschaft zu der Hexe Rita sind sehr präsent. Insgesamt wird einem aber auch sehr viel Drama geboten, was mich dann wieder eher an eine Contemporary Romance erinnert hat.
Vielleicht ist dieser Mix samt verschiedener Stilelemente der Grund, dass es wirklich lange gedauert hat, bis ich mit der Geschichte überhaupt warm geworden bin. Die Idee von der Heldin, die entdecken muss, dass ihre Welt eine ganz andere ist als gedacht, hat mir gut gefallen. Die Umsetzung in Tegan's Blood hat aber leider nicht so meinen Geschmack getroffen.

Das lag zu einem großen Teil an den beiden Protagonisten:
So war Ethan einfach nicht mein Fall. Der gutaussehende, sexy Vampir, der es gewohnt ist, zu bekommen, was er möchte - er ist wirklich ein wandelndes Klischée. In Kombination mit seiner 'Mädchen-ich-weiß-was-du-brauchst'-Attitüde machte ihn mir das nicht besonders sympathisch.
Auch mit Tegan selbst hatte ich meine Probleme. Ihre Charakterzüge waren wirklich seltsam gemischt: Auf der einen Seite macht sie sich mit einer sehr riskanten Art immer sofort auf den Weg ins Unbekannte, auf der anderen Seite ist sie extrem melancholisch und ewig in der Trauer um ihren verstorbenen Freund gefangen. Trotzdem fühlt sie sich von Ethan angezogen wie die Motte vom Licht. Das hat für mich alles nur bedingt zusammen gepasst.
Ein Lichtblick, was die Charaktere betrifft, war die unangepasste, spröde, irgendwie doch herzliche und magiebegabte Rita. Ihren Charakter wird man im Laufe der Reihe noch näher kennenlernen.

Gewohnt prima war in jedem Fall der Schreibstil von L. H. Cosway. Sehr charmant und ungewohnt war der Begriff, der auch den Serientitel liefert: Denn ultimate Power ist hier die Übersetzung - im Buch selbst steht meist ein mächtigste Kraft. Da muss man als deutschsprachiger Leser eines englischen Buches schon ein wenig schmunzeln. Was es mit dieser Kraft auf sich hat, wird natürlich nicht verraten.
An einigen Stellen blitzte auch der schwarze Humor, der mir schon in Painted Faces so gut gefallen hat, auf. Insgesamt war Tegan's Blood für mich ein interessanter Serienauftakt, der noch Luft nach oben bietet. Wenn man sich an die nicht ganz einfachen Hauptcharaktere gewöhnt hat, hat man dann aber doch seinen Spaß.

Die The Ultimate Power-Reihe umfasst mindestens 4 Teile, von denen 3 schon erscheinen sind. Band 4 Tegan's Power soll im Dezember 2013 erscheinen. Zu einer deutschen Übersetzung ist mir nichts bekannt.

Jetzt bei Amazon.de via Partnerlink kaufen: Original-Ausgabe

Kommentar schreiben | Facebook | Twitter

15.

Jul 2013

~ND

Waiting For Ty

Seit vier Jahren sind Ty und Landon die besten Freunde. Zwar leben der selbstbewusste Reporter und der zurückhaltende Krebsforscher in unterschiedlichen Städten und sehen sich nur selten, trotzdem können sie mit niemandem so frei reden, wie miteinander.
Dumm nur, dass Landon so ziemlich seit dem Tag, an dem sie sich kennen gelernt haben, in Ty verliebt ist. Doch er weiß, dass daraus niemals etwas werden kann. Ty ist zu erfolgreich bei den Frauen, um auch nur annähernd ähnliche Gefühle wie er zu hegen. Und auch Landon selber hatte bisher nie etwas mit einem Mann. Ty wäre allerdings die große Ausnahme in seinem Leben.

Als Ty für eine Recherche in Landons Stadt sich für einige Tage bei ihm einquartiert, ändert sich allerdings alles: Nach ein paar Bier kommen plötzlich Gefühle in beiden hoch, die sie lange unterdrückt hatten. Sie verbringen eine Nacht miteinander, die perfekter ist, als alles, was sie sich je erträumt hatten.
Doch Ty kann einfach keine Beziehung mit einem Mann haben. Er kommt aus einer extrem religiösen Familie und kann sich nicht vorstellen, dass seine Familie und Freunde jemals eine homosexuelle Beziehung akzeptieren könnten. Momentan ist er sich nicht mal sicher, ob er und Landon überhaupt noch Freunde sein können.
Doch wenn Landon eines ist, dann Optimist und er gibt nicht so schnell auf. Egal wie lange es dauert, er wird auf Ty warten.

Leider ist das auch irgendwie schon die ganze Geschichte in Waiting For Ty von Samantha Ann King. Es handelt davon, wie diese beiden besten Freunde mit ihrer neuen Situation umgehen und weniger von dramatischen Entwicklungen. Die Grundsituation ist für Ty und Landon eigentlich gleich: Beide sind bi, haben aber immer nur Frauen gedated und niemandem von ihrer eigentlichen sexuellen Neigung erzählt. Da enden die Gemeinsamkeiten aber auch schon fast wieder. Denn Landon hat eigentlich ein recht gutes Verhältnis zu seiner Familien, oder zumindest zu seinen beiden Schwestern. Er hätte kein Problem damit sich zu outen, wenn es nur bedeuten würde, dass er mit der Liebe seines Lebens zusammen sein könnte.
Bei Ty ist das aber ganz anders. Wie gesagt kommt er aus einem strenggläubigen Elternhaus und durfte sich schon von klein auf jeden Sonntag in der Kirche anhören, wie falsch seine Neigungen sind und das er in der Hölle landen wird. Seine Eltern sind Farmer und kennen und wollen auch kein anderes Leben. Tys Bruder Kurt tickt eigentlich genauso. Ty weiß, dass er seine Familie verlieren wird, wenn er sich zu Landon bekennt und das kann er einfach nicht tun.
Beide Männer sind mir auf ihre Arten extrem sympathisch: Der schüchterne und ein bisschen schrullige Landon, der aber weiß wer er ist und auf den man sich immer verlassen kann. Und der nach außen hin selbstbewusste Ty, der Angst hat, nie er selbst sein zu können. Die Entwicklung ihrer Beziehung hat mir sehr gut gefallen. Man hatte während des Lesens wirklich das Gefühl, als würden sich die beiden in und auswendig kennen.

Ginge es also nur um die Charaktere, so hätte mir Waiting For Ty von Samantha Ann King wirklich gut gefallen. Wie gesagt gibt es aber kaum eine nennenswerte Handlung und das hat mir schon erheblich den Spaß verdorben. Das Buch ist sehr, sehr kurz, weswegen Gott sei Dank keine Langeweile aufkam. Gereicht hat das bisschen Geschichte, das man zu lesen bekam, aber dennoch nicht, um ein wirklich gutes Buc auszumachen.

Deswegen taugt Waiting For Ty von Samantha Ann King trotz wirklich sympathischer Charaktere leider zu nicht mehr, als einem sehr kurzen Vergnügen, dem es einfach Handlung fehlte. Wer sich zwei, drei romantische, süße und auch mal heiße Lesestunden mit zwei sympathischen Charakteren machen will, der kann getrost zu diesem Buch greifen. Allen anderen wird vermutlich recht schnell langweilig damit werden.

Zu einem deutschen Erscheinen von Waiting For Ty liegen mir keine Informationen vor.

Jetzt bei Amazon.de via Partnerlink kaufen: Original-Ausgabe

Kommentar schreiben | Facebook | Twitter

14.

Jul 2013

~ND

The Weight of Souls

Auf der 16-jährigen Taylor Oh lastet ein uralter Familienfluch: Sie kann die Geister ermordeter Menschen sehen. Gelingt es einem dieser Geister sie zu berühren, bildet sich ein schwarzes Mal auf ihrer Hand. Wenn das passiert, hat Taylor nur noch wenige Wochen Zeit, um den Mörder ausfindig zu machen und das Zeichen auf ihn zu übertragen. Denn über kurz oder lang kommt die Dunkelheit zum Träger des Zeichens und verschlingt in - und Taylor möchte es nicht mehr auf ihrem Körper tragen, wenn das erst einmal passiert. Sie weiß nicht genau, was mit den Menschen geschiet, wenn sie erst einmal in der Dunkelheit verschwinden. Sie geht aber davon aus, dass sie ihre gerechte Strafe bekommen, denn die Geister der Opfer finden danach Ruhe und können ins Licht gehen.
Taylor hat zwar Angst vor den Geistern und würde am liebsten gar nicht mehr aus dem Haus gehen, um sie zu vermeiden, hat sich ihren Schicksal aber mehr oder weniger ergeben. Im Gegensatz zu ihrem Vater. Er ist der festen Überzeugung, Taylor sei einfach nur krank und leidet unter Halluzinationen - wie schon ihre Mutter. Seit Jahren schon ist der Wissenschaftler nun schon auf der Suche nach einem Heilmittel und will nichts von Taylors Erklärungen hören.
Momentan hat sie aber ganz andere Probleme. Einer ihrer Mitschüler ist auf mysteriöse Umstände ums Leben gekommen und erscheint ihr nun als Geist. Es ist aber nicht irgendein Mitschüler. Es ist Justin, der Junge, der ihr Leben seit Jahren zur Hölle macht. Er und seine Clique haben nie eine Gelegenheit ausgelassen, Taylor zu quälen. So wie es aussieht, hat er auch nicht vor, als Toter damit aufzuhören.
Doch Taylor hat keine Wahl, sie muss Justins Mörder finden. Doch wie soll sie das anstellen, wenn Justin sich nur wenig kooperativ zeigt? Die beiden müssen sich zusammenraufen, um Taylors Leben zu retten. Und Taylor stellt dabei fest, dass ihr Justin doch nicht so egal ist, wie sie immer dachte...

The Weight of Souls von Bryony Pearce war endlich mal wieder ein Buch, das mich angenehm überraschen konnte. Es ist eine frische Geschichte mit viel Tempo, die von Anfang an zu fesseln wusste. Dabei ist sie eigentlich alles andere als perfekt. Im Gegenteil, es gibt tatsächlich gleich einige Punkte, die ich theoretisch anzumäkeln hätte. Doch irgendwie ist The Weight of Souls so charmant und interessant, dass mir das Meiste gar nichts mehr ausgemacht hat.
Ein gutes Beispiel dafür sind die Charaktere, die sind nämlich eigentlich eher schwierig. Taylor ist zwar sehr sympathisch und clever, neigt aber auch ein bisschen zum Jammern, kann ganz schön zickig sein und vergisst mit all ihren Problemen gerne mal, dass es auch noch andere Menschen auf der Welt gibt. Die wirkliche Überraschung aber war Justin. Am Anfang hätte ich niemals erwartet, ihn jemals mögen zu können. Denn was er und seine Freunde Tamsin, James, Harley und Pete Taylor und ihren Mitschülern so antun, sind wirklich keine Kleinigkeiten, sondern faustdickes Mobbing. Und trotzdem hat Justin wider Erwarten und nach einigen Erklärungen doch die Kurve gekriegt (auch wenn es sehr knapp war und seine Gründe nur bedingt gerechtfertigt waren).
Auch bei der Geschichte selbst gibt es ab und an ein paar Stolpersteine. Z.B. war ich immer mal wieder ein wenig verwirrt, was das Alter der Figuren angeht. Eigentlich sollten sie um die 16 bis 17 Jahre alt sein. Wenn man aber manchen Kommentaren berücksichtigt, dann sollten sie eigentlich erst 15 sein. Es gibt außerdem immer wieder ein paar Zeitsprünge bzw. eine Geschichte in der Geschichte, die Taylors Fluch und seine Herkunft genauer erklärt. Diese Erzählstränge sind zwar sehr wichtig und spannend, allerdings sind sie meist ziemlich kurz und müssen daher immer wieder aufgenommen werden. Weniger, aber dafür länger Sequenzen hätten für einen flüssigeren Erzählfluss gesorgt.

Und trotzdem hat mir The Weight of Souls von Bryony Pearce wirklich richtig gut gefallen - vermutlich sogar besser, als es mir rein objektiv betrachtet gefallen sollte. Die Geschichte nimmt immer wieder überraschende Wendungen und scheut sich auch nicht, teilweise recht heftige Wege zu gehen, gerade was das Mobbing und die Umstände um Justins Tod angehen. Am Anfang war ich ein wenig skeptisch, da ich die Verhältnisse wirklich extrem fand (wie gesagt, was Justin und seine Freunde tun geht weit über gelegentliche Schulhofhänseleien hinaus). Sobald man aber erst mal tiefer in die Geschichte einsteigt und die Hintergründe zu verstehen beginnt, ist auch das ziemlich gelungen.
An Romantik fehlt es natürlich ebenfalls nicht. Zwar hätte sich die Autorin ein wenig mehr Zeit lassen und auch ein paar romantische Szenen mehr einbauen können, die Liebesgeschichte selbst hat es mir aber total angetan und war wirklich süß.

Wenn man bereit ist, über ein paar kleinere Makel hinweg zu sehen, dann erwartet den Leser mit The Weight of Souls von Bryony Pearce ein tolles Urban Fantasy Abenteuer, das mit viel Charme, Spannung, Humor und Romantik überzeugen kann.

Momentan ist The Weight of Souls noch ein Einzelroman und kann auch als solcher gelesen werden. Dennoch bleibt von der Geschichte noch so viel offen, dass man sich weitere Bücher vorstellen könnte. Ich jedenfalls würde mich sehr über eine Fortsetzung freuen.
The Weight of Souls erscheint am 1. August in England und am 6. August 2013 in den USA. Über eine deutsche Veröffentlichung ist mir bisher noch nichts bekannt.

Jetzt bei Amazon.de via Partnerlink kaufen: Original-Ausgabe

2 Kommentare | Facebook | Twitter

13.

Jul 2013

~ND

Losing It / Losing it - Alles nicht so einfach

Bliss hat ein Problem. Sie steht kurz davor, ihr letztes Semester an der Universität anzufangen und sollte sich eigentlich Gedanken machen, was sie danach tun will. Schließlich hat man es als Schauspielschüler sowieso schon nicht gerade leicht, einen guten Job zu finden. Doch Bliss plagen gerade ganz andere Probleme. Denn sie ist sich ziemlich sicher, dass sie die einzige 22-jährige Collegeabsolventin ist, die noch ihre Jungfräulichkeit besitzt. Und langsam hat sie keine Lust mehr darauf.
Als sie den großen Fehler begeht, ihrer besten Freundin Kelsey von ihrem...Zustand zu erzählen, sieht sie es als ihre Pflicht, diesen so schnell wie möglich zu beheben und schleift Bliss prompt in die nächstgelegene Bar. Eigentlich macht sich Bliss keine allzu großen Hoffnungen, jemanden zu finden, der ihr wirklich gefällt. Mittlerweile ist sie aber an dem Punkt angekommen, an dem es auch ein Mindestmaß an Anziehung tut. Sie will es einfach nur hinter sich bringen.
Doch dann begegnet ihr Garrick. Er sieht nicht nur unverschämt gut aus, sondern er ist auch charismatisch, aufrichtig nett und eindeutig an ihr interessiert. Und er hat einen BRITISCHEN AKZENT. Bliss ist hin und weg von ihm und ist überzeugt, den perfekten Kandidaten für ein One Night Stand gefunden zu haben. Und tatsächlich scheint Garrick mehr als gewillt zu sein. Doch als sich die beiden kurze Zeit später in Bliss Wohnung wiederfinden und der große Moment kurz bevor steht, bekommt sie plötzlich doch Panik - und schafft, es sich vor Garrick vollkommen lächerlich zu machen.
Zwar ist Bliss der ganze Abend unglaublich peinlich, doch zumindest muss sie Garrick nie wieder sehen. Zumindest bis sie am nächsten Tag in der Uni in ihren Schauspielkurs geht. Und ihren neuen Professor kennenlernt. Den sie keine 8 Stunden vorher allein, nackt und ziemlich verwirrt in ihrem Bett sitzen gelassen hat...

Kein Wunder also, dass die Situation für Bliss in Cora Carmacks Losing It / Losing it - Alles nicht so einfach erst einmal ganz schön unangenehm ist. Sie ist eigentlich jemand, der immer alles unter Kontrolle haben muss und alles genau durchdenkt und analysiert. Leider klappt aber selten etwas so, wie sie es sich vorher vorstellt. Denn Bliss lässt sich sehr schnell nervös machen, steht sich gerne selbst im Weg und ist so ziemlich der schlechteste Lügner, den man sich vorstellen kann. Trotzdem mochte ich sie wirklich sehr. Vor allem, da ihre manchmal etwas chaotischen Gedankengänge meist nicht nur ziemlich witzig, sondern auch sehr sympathisch sind. Garrick war da schon eine härtere Nuss. Am Anfang war ich mir nicht so sicher, was ich von ihm halten sollte. Doch schon nach kurzer Zeit war ich ähnlich von ihm angetan, wie Bliss. Er war mal eine angenehme Abwechslung von den ewigen Bad Boys.
Für manche Leser könnte die Lehrer-Schüler-Beziehung allerdings eventuell ein Problem darstellen. Für mich persönlich war das allerdings kein bisschen der Fall. Denn 1. haben sich die beiden ja schon vorher kennengelernt und 2. ist Garrick, der gerade erst seinen Doktor gemacht hat, selbst nur ein paar Jahre älter, als Bliss. Auch wenn es meiner Meinung nicht wirklich skandalös war, hat es der Geschichte trotzdem einen interessanten Twist verliehen und definitiv immer wieder für Spannungen und Konflikte gesorgt.

Doch es gibt auch ein paar Punkte, die mir missfallen haben. Zum einen nimmt die Spanne von Bliss und Garricks erstem Kennenlernen bis zu ihrem unangenehmen Wiedersehen im Hörsaal fast das gesamte erste Viertel des Buchs ein und das war einfach zu viel. Da gibt es gleich ein paar Stellen, die ich als etwa zu langgezogen empfand. Denn eigentlich ist das Buch grundsätzlich eher kurz. Daher wäre es mir lieber gewesen, Cora Carmack hätte uns mehr Szenen aus Bliss und Garricks Alltagsleben gezeigt, als ihr erstes Treffen so lange hinzuziehen.
Außerdem ist mir Bliss manchmal etwas zu nah am Wasser gebaut. Es gibt ein, zwei Situationen, in denen sie arg dramatisch reagiert und zusammenbricht, wenn doch eigentlich noch gar nichts verloren ist.

Wer mich auch nur bedingt überzeugen konnte, sind die Nebencharaktere. Einige sind wirklich großartig, andere eher überflüssig oder nicht immer sympathisch. Leider trifft das ausgerechnet auch auf Bliss beste Freunde Kelsey und Cade zu. Grundsätzlich mag ich sie, aber beide haben Momente, in denen sie nicht gerade durch Fairness glänzen.

Insgesamt ist Losing It / Losing it - Alles nicht so einfach von Cora Carmack aber eine fröhliche Geschichte über ein Mädchen, das zwar eigentlich nur Sex gesucht, aber viel mehr gefunden hat, und dabei eine große Entwicklung durchmacht. Zwar ist die Handlung relativ einfach gestrickt und der ganze Roman recht knapp geraten, trotzdem bekommt der Leser eine romantische, sympathische, lustige und süße Liebesgeschichte, die einen zufrieden und mit einem Lächeln das Buch zuschlagen lässt.

Und ihre Geschichte geht weiter. Die Novelle Keeping Her / Keeping Her - Nichts einfacher als das (Amazon-Partnerlink) erscheint am 13. August 2013 und handelt wieder von Bliss. Doch auch andere Charaktere bekommen ihre eigenen Bücher: Cades Geschichte Faking It / Faking It - Alles nur ein Spiel ist bereits erschienen und Kelseys Buch Finding It / Finding It - Alles ist leichter mit dir folgt am 26. September 2013.

Jetzt bei Amazon.de via Partnerlink kaufen: Deutsche Ausgabe ~ Original-Ausgabe

3 Kommentare | Facebook | Twitter

12.

Jul 2013

~ND

Dirty Laundry

Als Adam eines Abends seine Wäsche in Tucker Springs Laund-O-Mat wäscht, ahnt er noch nicht, dass dieser Tag ein Wendepunkt für ihn werden wird. Denn als er – mal wieder – von einer Gruppe alkoholisierter Studenten belästigt und beleidigt wird, kommt Rettung von ganz unerwarteter Seite: Plötzlich steht ein Hüne von einem Cowboy vor ihm, der sich als Denver vorgestellt und die Rowdies in Sekunden verscheucht. Was folgt ist eine für Adam sehr untypische Art seinen Dank zu zeigen. Er hat schmutzigen, harten, schnellen und sehr öffentlichen Sex mit seinem Retter.
Für Adam war das ein extremer Schritt, denn er hat Zwangsneurosen. Ordnung bestimmt sein Leben. Doch nicht nur in den offensichtlichen Dingen wie Sauberkeit. Nein, für Adam hat jedes Ding seinen Platz – auch Menschen. Deshalb ist es für ihn schrecklich sich in anderen Häusern aufzuhalten oder (noch schlimmer) Besuch in seiner eigenen Wohnung zu empfangen. Außerdem zweifelt er alles an. Jede noch so kleine Entscheidung, die er im Alltagsleben fällt, stellt er in Frage. Deshalb ging auch seine letzte (und einzige) Beziehung zu seinem Kommilitonen Brad in die Brüche.
Das Abenteuer mit Denver war also aus vielerlei Hinsicht außerhalb seiner Komfortzone. Und sollte sich eigentlich nicht wiederholen. Doch irgendetwas ist an Denver, das Adam zumindest für den Augenblick all seine Neurosen und Ängste vergessen lässt. Vielleicht ist der muskelbepackte Cowboy genau die Therapie, die Adam braucht...

Und diese Therapie fällt in Dirty Laundry von Heidi Cullinan sehr ungewöhnlich aus. Denn zwischen den beiden entwickelt sich eine nicht ganz typische D/s Beziehung, die mir, als eher bedingtem Freund von BDSM, ausnahmsweise mal ganz gut gefallen hat. Zwar ist es sicherlich fraglich, ob es in der Realität psychologisch wirklich so eine gute Idee ist, seine Probleme auf diese Art zu lösen, für Unterhaltung sorgt es allerdings allemal.
Leider konnte ich mich aber dennoch nicht wirklich für Dirty Laundry begeistern und das ist, wie schon bei anderen Büchern dieser Autorin, auf ihren Schreibstil zurückzuführen. Der ist nämlich oft sehr langatmig. Viele Szenen und Momente werden extrem in die Länge gezogen, wenn meine Aufmerksamkeit eigentlich schon längst woanders hingezogen wird und ich das Interesse verloren habe. Besonders stark ist das aufgefallen, wenn es um Adams Neurosen ging. Denn er verrennt sich schon immer sehr gerne in seine Ängste und Panikattacken und dieses ewige Hin und Her in seinem Kopf war mir oft schlichtweg zu viel. Natürlich muss ein OCD Patient sein Leben lang ständig selbst mit diesen Gedanken herumlaufen und eine Kostprobe davon hat das Buch auch durchaus sehr interessant und intensiv vermittelt. Dennoch war es mir in diesem Ausmaß einfach zu viel und hat ein wenig das Lesevergnüge genommen.
Auch dass es eigentlich keinen normalen Sex gibt, sondern er immer etwas mit BDSM und damit auch den Neurosen zu tun hatte, finde ich schade. So richtig konnte ich mich deshalb nie mit der Beziehung zwischen Denver und Adam anfreunden, einfach weil mir ein bisschen die Ruhe, Alltag und Nähe gefehlt habe.

Einige süße, herzliche und romantische Szenen gibt es im dritten Teil der Tucker Springs-Reihe natürlich trotzdem. Dirty Laundry von Heidi Cullinan ist dennoch bisher das Buch, dass mir in dieser Reihe bisher am wenigsten gefallen hat. Dafür war mir die Geschichte in zu viele verschiedene Geschichten gezogen und teilweise einfach zu langweilig.

Jetzt bei Amazon.de via Partnerlink kaufen: Original-Ausgabe

Kommentar schreiben | Facebook | Twitter

« Zurück | Seite: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 100 101 102 103 104 105 106 107 108 109 110 111 112 113 114 115 116 117 118 119 120 121 122 123 124 125 126 127 128 129 130 131 132 133 134 135 136 137 138 139 140 141 142 143 144 145 146 147 148 149 150 151 152 153 154 155 156 157 158 159 160 161 162 163 164 165 166 167 168 169 170 171 172 173 174 175 176 177 178 179 180 181 182 183 184 185 186 187 188 189 190 191 192 193 194 195 196 197 198 199 200 201 202 203 204 205 206 207 208 209 210 211 212 213 214 215 216 217 218 219 220 221 222 223 224 225 226 227 228 229 230 231 232 233 234 235 236 237 238 239 240 241 242 243 244 245 246 247 248 249 250 251 252 253 254 255 256 257 258 259 260 261 262 263 264 265 266 267 268 269 270 271 272 273 274 275 276 277 278 279 280 281 282 283 284 285 286 287 288 289 290 291 292 293 294 295 296 297 298 299 300 301 302 303 304 305 306 307 308 309 310 311 312 313 314 315 316 317 | Weiter »