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961 - 965 von 1585 Rezensionen auf der Seite.

30.

Jun 2013

~nia

Closed Hearts / Gefährliche Hoffnung

Enthält Spoiler zu Open Minds / Open Minds - Gefährliche Gedanken.

Durch die Befreiung von Laney und einigen wenigen weiteren Kindern aus Krestels Versuchslabor hat Kira der Welt bekannt gemacht, dass es Mindjacker gibt. Diese Aktion hat bringt ihr eine Menge Ärger ein: Die Mindreader stehen den Jackern voller Angst und Misstrauen gegenüber. Viele Jacker sind empört, dass ihre Tarnung aufgeflogen ist. Einige, wie Krestel oder Malloy, hat Kira überlistet und sie sinnen nun auf Rache.
Für die Mindjacker im Land wird die Lage immer schwieriger. Mit Senator Vellus hat das Land einen einflussreichen Politiker, der immer mehr Restriktionen gegen Jacker einfordert. Kiras ganze Familie musste umziehen, weil Anschläge auf sie verübt worden sind. Kiras Vater hat seinen Regierungsjob verloren. Nun beschützen er und seine Tochter einen reichen Geschäftsmann. Da das Geld trotzdem knapp ist und Kira für weitere Zwischenfälle abgesichert sein will, arbeitet sie nebenbei noch in einem Dinner. Eines Abends taucht Raf mit seinen Eltern in diesem Dinner auf, obwohl Kira und er der Sicherheit wegen verabredet hatten, sich nur unter vier Augen zu treffen. Bei der Aussprache vor dem Laden passiert es: die beiden werden gekidnappt...

Es ist wirklich atemberaubend, wie Susan Kaye Quinn die Mindjack Trilogy in Closed Hearts / Gefährliche Hoffnung weiterspinnt. Es tauchen eine Menge neuer Mindjacker auf, die ganz unterschiedliche Fähigkeiten zu haben scheinen. Auch Kira merkt, dass sie noch längst nicht zur Gänze erfasst hat, was sie alles kann und wo ihre Grenzen liegen.
Als Leser erfährt man, dass sowohl bei den Jackern als auch bei den Readern verschiedene Gruppierungen existieren, die ganz unterschiedliche Ziele haben. Kiras Wunsch ist es zunächst noch, ein normales Leben zu führen und Sicherheit für ihre Familie inklusive Raf zu gewährleisten. Durch die Ereignisse, die in Open Minds / Open Minds - Gefährliche Gedanken ihren Anfang genommen haben und die in Closed Hearts / Gefährliche Hoffnung eine weitere Eigendynamik entwickeln, wird dies aber immer unwahrscheinlicher. Kira muss feststellen, dass sie nicht jeden immer beschützen kann und Manches unwiederbringlich verloren geht.

Auch Closed Hearts / Gefährliche Hoffnung konnte mich sehr begeistern. Der Schreibstil ist gewohnt mitreißend und die Handlung lässt nur wenig zu wünschen übrig. Zudem werden einige spannende, neue Charaktere eingeführt, die man erst nach und nach kennenlernt: den charismatischen Julian, die liebenswerte und kluge Ava, den undurchsichtigen Sasha und die spröde Anna. Die Story wird schnell spannend und man begegnet bald auch mehreren unheimlichen Bekannten wieder.
Darüber hinaus gibt es in Closed Hearts / Gefährliche Hoffnung so viele neue Fähigkeiten der Jacker zu entdecken, dass es eine wahre Freude ist. Hier hat mich der Einfallsreichtum von Susan Kaye Quinn wirklich überrascht.

Zu Beginn und auch an einer Stelle im Mittelteil schien es, als hätte Kira etwas von ihrem Feuer aus Open Minds / Open Minds - Gefährliche Gedanken eingebüßt. Das liegt unter anderem an ihrem nachvollziehbaren Wunsch, ein normales Leben, also dass eines Mindreaders, führen zu wollen. Doch auch daran, dass sie gleich mehrfach an ihre Grenzen gerät. Man kann es ihr als Leser nachfühlen, dennoch wirkt sie an diesen Stellen arg verletzlich, fast schon schwächlich. Hier wollte ich sie manchmal regelrecht in den Hintern treten. Doch von meinem Gekrittel sollte man sich nicht täuschen lassen: Kira wächst im Laufe des Buches erneut über sich hinaus und gerade zum Ende hin macht sie notgedrungen noch mal einen riesen Schritt. Deshalb seid gewarnt: Als Leser kann man den Folgeband Free Souls gar nicht schnell genug zur Hand haben. Man will unbedingt wissen, wie sie sich von diesem Ausgang erholt. Und obwohl Closed Hearts / Gefährliche Hoffnung bittersüß endet, hat mich das Buch fast rundherum zufrieden stellen können.

Fazit: Closed Hearts / Gefährliche Hoffnung ist ein gelungener zweiter Band der Mindjack Trilogy, der mich in manchen Dingen sogar noch mehr beeindruckt hat als sein Vorgänger. Dies liegt insbesondere daran, dass man einige neue Charaktere und damit die Mindjacker und ihre Fähigkeiten noch besser kennenlernen darf.

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29.

Jun 2013

~nef

The Sweetness of Forgetting / Solange am Himmel Sterne stehen

Cover Solange am Himmel Sterne stehen deutsch

Die 87-Jährige Rose McKenna merkt, dass sie schon bald keine Möglichkeit mehr hat ihre Gedanken festzuhalten. Sie leidet an Alzheimer und kann sich nicht einmal richtig daran erinnern, dass ihre Tochter zwei Jahre zuvor verstorben ist.
Die einzige Person in ihrer Familie, der sie noch von ihrer Vergangenheit berichten kann ist ihre Enkelin Hope, doch Rose traut sich nicht. Zu lange hat sie die Vergangenheit in sich versteckt gehalten, dass sie glaubt sie würde es kaum verkraften sie frei zu lassen.
Aber wenn sie Hope nie die Wahrheit erzählt, wird sie auch nie von Jacob erfahren, ihrer großen Liebe.

Hope McKenna-Smith ist verzweifelt. Seit sie sich von ihrem Mann hat scheiden lassen, lässt ihre Tochter jeden Tag ihre Wut an ihr aus. Sie versteht nicht, warum sie sich haben scheiden lassen und gibt automatisch ihrer Mutter die Schuld. Was mit Sicherheit auch daran liegt, dass ihr Vater kein Blatt vor den Mund nimmt und Hope die Schuld an der Trennung gibt.
Natürlich lässt er dabei unerwähnt, dass er sie mit einer Jüngeren betrogen hat.
Doch das liegt hinter Hope. Sie hat genug mit ihrem jetzigen Leben zu tun. Vor neun Jahren ist sie mit ihrer Familie zurück nach Cape Cod in Massachusetts gezogen. Damals wurde bei ihrer Mutter das erste Mal Brustkrebs diagnostiziert. Als die Ehe mit Rob den Bach runter geht, kommt für Hope alles auf einmal. Ihre Mutter hat einen Rückfall, ihre Großmutter erkrankt an Alzheimer und sie steht vor den Scherben ihres Lebens. Nun muss sie sich um die Familienbäckerei Nordstern kümmern, obwohl sie immer Anwältin werden wollte.
Nun steht die Bäckerei vor dem Aus, denn Hope kann ihren Kredit bei der Bank nicht abbezahlen und Matt, ein Freund von ihr muss ihr die traurige Mitteilung machen, dass die Bank ihr den Kredit kündigen wird, wenn sie keine Lösung findet.

Ausgerechnet jetzt erzählt ihr ihre Großmutter an einem für sie nebelfreien Tag von ihrer Vergangenheit und bittet sie um einen großen Gefallen. Hope soll nach Paris fahren und herausfinden, was aus Rose Familie geworden ist.
Rose selbst ist 1942 aus Paris geflohen und musste ihre Familie zurück lassen. Sie hat versucht sie davon zu überzeugen, dass sie in Gefahr sind, doch ihr Vater war stur. Nur ihr kleiner Bruder Alain glaubte ihr, aber sie konnte ihn nicht mitnehmen.
Jahre nach dem Krieg ist Ted, Rose Ehemann, nach Paris geflogen und hat ihr die traurige Nachricht mitgebracht, dass alle gestorben sind damals. Auch ihre große Liebe Jacob, denn obwohl Ted Rose neues Leben ist, weiß er von Jacob. Es gab nie Geheimnisse zwischen ihnen beiden.
Nun soll Hope herausfinden, was wirklich passiert ist damals. Wie sie ums Leben gekommen sind, auch wenn Rose weiß, dass es sehr schwer für sie sein wird die Wahrheit zu erfahren.

Hope glaubt nicht, dass sie etwas herausfinden wird, macht sich jedoch trotz aller Vernunft auf den Weg nach Paris und erfährt dort viel mehr über ihre Vergangenheit als sie geahnt hätte. Als sie glaubt endlich eine heiße Spur zu haben, erfährt sie, das ihre Großmutter einen Schlaganfall hatte und im Koma liegt. Hope ist verzweifelt. Wird sie es schaffen ihrer Großmutter noch zu berichten was sie erfahren hat?

Cover The Sweetness of Forgetting englisch

Der Roman The Sweetness of Forgetting / Solange am Himmel Sterne stehen spielt in zwei Zeiten. Im Jetzt begibt sich der Leser auf die Suche nach Rose Vergangenheit im Paris der 40er Jahre, als die Deutschen über Frankreich herfielen. Zwischenzeitlich jedoch begleitet man Rose direkt durch die Straßen von Paris. Man erfährt wie sie Jacob kennengelernt hat, wie sie den Krieg erlebt hat und was sie in ihrem Leben alles verkraften musste.
Mich hat das Buch an vielen Stellen tief berührt und auch das ein oder andere Tränchen schlich sich in meine Augen.
Auf der anderen Seite jedoch war ich von Hope seitenweise nur genervt. In einer Tour jammert sie über ihr Leben und was für eine Versagerin sie doch ist.
Das braucht kein Mensch! Sicherlich kann man das mal einfließen lassen um ihren Charakter ein wenig zu beschreiben, aber nicht ständig. Erst ab dem zweiten Drittel des Buches wird es etwas besser. Mich hat es ziemlich gestört, da ich mich über die Figur dann jedes Mal aufgeregt habe und erst wieder eine Weile brauchte um in die Geschichte abtauchen zu können.

Sehr nett finde ich die vielen Rezepte, welche die Autorin in diesem Buch verstreut hat. Da schlägt mein Backherz natürlich höher und ich bin schon drauf und dran das erste aus diesem Buch nach zu backen ;)
Im Großen und Ganzen hat mir die Geschichte gut gefallen und auch die meisten Charaktere sind gut dargestellt. Wenn nun Hope noch etwas mehr Selbstbewusstsein gehabt hätte und nicht so jammernd daher gekommen wäre, hätte ich sicherlich die komplette Punktzahl vergeben. So ziehe ich einen Stern ab, da ich zeitweilig keine Lust mehr hatte das Buch in die Hand zu nehmen. Schade eigentlich.

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28.

Jun 2013

~ND

Pinky Swear

Seit sie Kinder waren, sind die Nachbarn Edward und Bella die besten Freunde. Doch während Edward schon immer großes Glück beim anderen Geschlecht hatte, bei allen beliebt und der Baseballstar der Schule ist, ist Bella eher unscheinbar. Mit 18 ist sie noch ungeküsst und ist es gewohnt, eher von den Seitenlinien zuzuschauen. Von allen wird sie immer nur als ‚einer von den Jungs‘ gesehen. Das tut weh. Besonders, wenn das von Edward kommt, dem einzigen Jungen, in den sie je verliebt war.
Doch der Sommer nach ihrem Abschluss von der High School ändert alles...

10 Jahre später ist Bella eine erfolgreiche Restaurantkritikerin in Seattle und hat sich ein gutes Leben aufgebaut. Edward arbeitet mittlerweile als Arzt in Chicago und der Kontakt zwischen den beiden ist über die Jahre langsam aber sicher immer weniger geworden und jetzt haben sie bereits über ein Jahr nichts mehr voneinander gehört. Umso überraschter ist Bella, als sie plötzlich eine E-Mail von ihm bekommt, in der er ihr eröffnet, dass er in Forks ist. Es handelt sich allerdings nicht nur um einen einfachen Besuch bei seinen Eltern Carlisle und Esme...Nein, er ist dort, um ihnen seine Verlobte Tanya vorzustellen.
Bella fällt aus allen Wolken. Sie ist nie über Edward hinweg gekommen und hat immer gehofft, dass sie am Ende doch zueinander finden. Nun sieht sie ihre Chance allerdings endgültig vertan. Doch nach einem Gespräch mit ihrem Freund und Kollegen Jake wird Bella klar, dass sie es für immer bereuen würde, wenn sie nicht um Edward kämpft. Doch als sie der hübschen, jungen und auch noch überfreundlichen Tanya zum ersten Mal gegenüber steht, wird ihr klar, dass das keine einfache Aufgabe wird...

Dem ein oder anderen könnte die Geschichte von Pinky Swear von Kharizzmatik ein wenig bekannt vorkommen. Denn die Handlung dieser Fanfiction basiert nicht nur lose auf Twilight, sondern auch auf dem Film Die Hochzeit meines besten Freundes mit Julia Roberts und Cameron Diaz aus den 90ern. Da die Autorin aber ziemlich unzufrieden mit dem Ende des Films war, hat sie beschlossen, die Geschichte umzuschreiben.
Und das Ergebnis kann sich tatsächlich sehen lassen. Pinky Swear ist eine wirklich gelungene Mischung dieser beiden doch sehr verschiedenen Geschichten. Doch während die Parallelen zu dem Film doch recht stark sind, rückt Twilight doch eher in den Hintergrund. Abgesehen von den Namen und Forks als Schauplatz gibt es wenige Gemeinsamkeiten. Am Ende ist Pinky Swear aber doch etwas ganz eigenes und hat gerade deswegen richtig großen Spaß gemacht.
Bella ist wie gesagt geschockt, als sie von Edwards Vorhaben erfährt, eine andere Frau zu heiraten. Sie fährt zwar mit dem Plan nach Forks, die Hochzeit zu verhindern, allerdings geht sie da bei Weitem nicht so manipulativ und hinterhältig vor wie Julia Roberts Figur im Film - und hat mir damit schnell die eine große Sorge genommen, die ich hatte. Denn diese männerstehlende Rolle fand ich immer furchtbar. Bella ist allerdings mehr an Edwards Wohlergehen interessiert. Denn aus dem früher so entspannten Typen, den man meistens in zerschlissenen Jeans und Bandshirts gesehen hat, ist ein (zumindest optisch) biederer Arzt geworden, der nichts als Hemden und Anzug- oder Khaki-Hosen zu tragen scheint. Bella erkennt ihren besten Freund nicht wieder und nach und nach fragt sie sich, ob er wirklich so glücklich ist, wie er vorgibt. Deswegen hat man nach einiger Zeit als Leser gar kein schlechtes Gewissen mehr, wenn man Bella bei ihren Versuchen Unruhe zu stiften anfeuert. Dafür ist sie viel zu sympathisch und herzlich und Tanya nach einiger Zeit einfach zu suspekt. Ich jeden Falls war schnell von Bellas Vorhaben, die Hochzeit auffliegen zu lassen, überzeugt. Außerdem ist die Beziehung zwischen den beiden so schön beschrieben, dass man sich gar kein anderes Ende wünschen würde. Denn nicht nur als beste Freunde, sondern auch als (potenzielles) Paar ist es eine Freude über die beiden zu lesen.
Jedes Kapitel spielt zum Teil in der Gegenwart, aber auch in jenem Sommer vor 10 Jahren. Auf diese Weise erfährt der Leser erst nach und nach wie es zu Bellas und Edwards Situation kam. Diese Aufteilung funktioniert ziemlich gut und lässt den Leser lange Bangen, was denn nun eigentlich vor 10 Jahren passiert ist bzw. wie sich das auf die Gegenwart auswirken wird.
Überhaupt liest sich das Buch kein bisschen wie ein Fanfiction. Es gibt Werke auf Amazon zu kaufen, die qualitativ nicht im Entferntesten mithalten können und für die man teures Geld bezahlen muss. Pinky Swear ist schlicht und einfach sehr gut geschrieben mit jeder Menge Humor und natürlich fließenden Dialogen.

Einzig am Ende hätte ich mir zwischen dem letzten Kapitel und dem Epilog noch ein bisschen mehr Auflösung gewünscht. Denn der Schnitt hier ging mir ein klein wenig zu abrupt und plötzlich, wenn man bedenkt, was kurz zuvor alles passiert ist. Nach allem, was man mit Bella und Tanya durchgemacht hat, hätte ich mir doch noch einen kleinen Showdown zwischen den beiden gewünscht.

Trotzdem ist Pinky Swear von Kharizzmatik eine der besten Fanfiction, die ich je gelesen habe. Romantisch und urkomisch bietet es einfach perfekte Unterhaltung. Und die kann man auf FanFiction.net auch noch umsonst lesen.
Übrigens ist Kharizzmatik das Fanfiction-Pseudonym der mittlerweile professionell verlegten Autorin J.M. Darhower.

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27.

Jun 2013

~ND

The Nature of Cruelty

Als vor 10 Jahren die Zwillinge Sasha und Robert Philipps in das Haus nebenan einziehen, ahnt die damals 12-jährige Lana noch nicht, dass die beiden für die schönste, aber auch die schlimmste Zeit in ihrem Leben sorgen werden. Schon als sie die Geschwister zum ersten Mal sieht, ist Lana von ihnen fasziniert. Sie haben diese unglaublich charmante Art und unverschämt attraktives Aussehen, das sie einfach unwiderstehlich macht. Doch während Sasha trotz der 2 Jahre Altersunterschied Lanas beste Freundin wird, scheint Robert dafür zu leben, sie zu quälen und zu demütigen. Und Lana hat keine Ahnung warum. Mit ihren roten Haaren und mageren Figur hat Robert allerdings jede Menge Munition gegen sie und seine ständigen Grausamkeiten verletzten sie tief - vor allem, weil sie trotz allem für ihn schwärmt.

Jetzt ist Lana 22, gerade mit ihrem Studium fertig und möchte im nächsten Semester ihren Doktor in griechischer Mythologie beginnen. Den Sommer will sie allerdings mit Sascha, die mittlerweile in London lebt, verbringen. Die beiden sind trotz der Distanz nach wie vor die besten Freundinnen. Robert hat Lana allerdings in den letzten 6 Jahren kaum gesehen. Das wird sich diesen Sommer aber ändern und Lana ist sich nicht ganz sicher, wie sie das findet. Denn einerseits würde sie ihm gerne zeigen, was aus ihr geworden ist: Eine attraktive, erfolgreiche junge Frau. Doch sie hat auch Angst vor dieser Begegnung, denn Robert hat einfach die Fähigkeit, sie immer wieder aus der Fassung zu bringen.
Als sie ihm schließlich gegenüber steht, geschieht aber etwas völlig Unerwartetes: Robert flirtet mit ihr und scheint Lana plötzlich ganz anders anzusehen. Doch Lana hat aus ihrer früheren Naivität gelernt und weiß es besser, als ihm zu vertrauen. Irgendetwas führt Robert im Schilde. Warum sonst sollte ihr Peiniger aus Jugendtagen plötzlich so nett zu ihr sein?
Doch Grausamkeit ist nicht nur eine Waffe, sondern auch eine Maske und bevor der Sommer vorbei ist, wird Lana lernen, dass nicht immer alles so ist, wie es scheint und dass auch sie zu Grausamkeit fähig ist...

Nachdem ich Anfang des Jahres mit Painted Faces von L. H. Cosway ein Buch entdeckt habe, das sich für immer in meine Top 10 eingereiht hat, waren meine Erwartungen an ihren zweiten Contemporary Roman The Nature of Cruelty natürlich entsprechend hoch. Und auch, wenn es sich als wunderschönes, emotionales Buch entpuppt hat, ganz konnte es das Niveau ihres ersten Romans nicht erreichen.
Doch erst einmal von Anfang an: Lana hat wie gesagt auch Jahre später noch an Roberts Verhalten zu knabbern und möchte nichts lieber, als einen Schlussstrich unter die Sache zu ziehen. Doch Robert scheint das nicht zulassen zu wollen und so lernen sich die beiden diesen Sommer noch einmal ganz neu kennen. Alte Wunden werden zwar nicht verziehen, doch Lana lernt dennoch Robert und sein Verhalten in einem anderen Licht zu sehen. The Nature of Cruelty fängt also eigentlich erst einmal wie ein relativ normaler Liebesroman an. Tatsächlich ist es sogar so, dass lange Zeit relativ wenig in diesem Buch passiert. Gestört hat mich das aber nicht, denn L. H. Cosway hat einen so wundervollen Schreibstil und ein ganz besonderes Gefühl für ihre Figuren, dass es eine Freude ist über sie zu lesen, auch wenn in dem Moment gar nichts Weltbewegendes passiert.
Doch irgendwann entwickelt sich die Geschichte dann doch und Robert wird wieder in einem ganz neuen Licht präsentiert - und da hat man dann doch auch an der Handlung gemerkt, dass Painted Faces und The Nature of Cruelty aus der Feder der gleichen Autorin stammen. Denn Roberts Grausamkeit ist nicht das Einzige, was Lana an ihm Sorgen bereitet. Zwar handelt es sich dabei eigentlich um nichts allzu Dramatisches, aber ein wenig Erschreckend ist es doch und regt den Leser zum Nachdenken an.
Durch die tollen Figuren und den ausgezeichneten Schreibstil war ich also mit The Nature of Cruelty die meiste Zeit wunschlos glücklich. Doch dann hat die Geschichte während der letzten 20% leider etwas abgebaut. Lanas stößt etwas zu, das ihre Sicht auf ihr Leben verändert. Sie ist sich nicht mehr sicher, ob sie so weiter machen kann, wie bisher und zieht daraus ihre Konsequenzen. Zwar sind diese und ihre Angst nicht unbegründet, trotzdem war mir all das ein wenig zu melodramatisch. Als Höhepunkt für die Geschichte und als ultimativer Knackpunkt ist mir diese Entwicklung dann doch einfach zu erzwungen. Es wirkt vergleichsweise flach und unnatürlich und hat dafür gesorgt, dass Lanas Figur ein paar Sympathiepunkte eingebüßt hat.

Doch auch wenn sich L. H. Cosway für das Ende von The Nature of Cruelty etwas mehr hätte einfallen lassen können, ist es doch ein lesenswertes Buch. Wie der Titel schon sagt, ist Grausamkeit das Hauptthema und damit hat sich die Autorin auf ihre ganz eigene Weise auseinandergesetzt und vermittelt einige schöne Gedankengänge. Ob einem das Finale dann gefällt oder nicht, ist sicher Geschmackssache und auch wenn ich ein bisschen enttäuscht war, ist es dennoch auf gar keinen Fall schlecht und hat schon gar nicht mein Gesamtbild von The Nature of Cruelty kaputt gemacht.

I received this ARC from the author in exchange for an honest review.

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25.

Jun 2013

~nia

Twisted Summer

Die 18-jährige Danni ist glücklich mit ihrer Freundin Esme und hofft, denn Sommer vor der Universität in vollen Zügen genießen zu können. Doch dann macht ihr die eigene Mutter einen Strich durch die Rechnung. Statt mit Esme ein tolles Konzert genießen zu können, wird sie an genau dem Wochenende zu ihrem Stiefonkel Gabe strafverbannt. Danni kann sich kaum an den 29-jährigen Gabe erinnern, war der Kontakt zwischen Dannis Mutter und ihrem viel jüngeren Stiefbruder in den letzten Jahren nicht besonders innig. Doch nun darf sie die Bekanntschaft mit Gabe ungewollt erneuern - in einem kleinen Ferienhaus, weitab von der Zivilisation und ohne Mobilfunkempfang.
Doch die geplante Strafe stellt sich schnell als gar nicht so schlimm heraus. Das Häuschen liegt wirklich fast direkt am Strand, es gibt Strom und fließendes Wasser und Danni und Gabe verstehen sich auf Anhieb ziemlich gut. Gabe ist ein sonnengebräunter, lustiger Typ, der für seinen Unijob fossile Pflanzen sammelt, aber auch surft wie ein Weltmaster. Womit Danni allerdings nie gerechnet hätte, ist die unübersehbare sexuelle Anziehungskraft, die zwischen ihr und Gabe herrscht. Je mehr Zeit die beiden gemeinsam verbringen, desto bröckeliger wird ihr Widerstand einander gegenüber...

Twisted Summer fängt wirklich super an. Man nimmt Danni, und durch ihren Blickwinkel auch Gabe, die Faszination für den jeweilig anderen ab. Man bekommt aber auch deutlich mit, wie sehr Danni mit sich ringt, bis sie dann ihren Gefühlen nachgibt: Schließlich hat sie eine Partnerin und außerdem ist Gabe ihr Onkel - zwar nicht per Blutsverwandtschaft, aber im Familienkreis gilt er eben als solcher. Die Beziehung, die sich zwischen beiden entwickelt, ist kurz (ein verlängertes Wochenende) aber heftig. Danach schreiben sie sich Briefe und Mails und auch dieser Teil konnte mich begeistern, weil Danni plant, ihre Beziehung mit Esme bald, aber behutsam zu beenden.
Doch ab ungefähr der Hälfte fällt das Buch rapide ab. Gabe zieht sich zurück und Danni ist am Boden zerstört. Und da macht sie etwas, was ich ihr nur schwer verzeihen kann. Sie plant zwar weiterhin, Esme irgendwann zu verlassen (nämlich im Laufe des Studiums, welches sie räumlich von ihrer Freundin trennen würde), beschließt aber, die Zeit bis dahin mit ihr zu verbringen, weil dies sicher ist und Esmes Liebe Balsam für ihr verwundetes Herz bietet. Hallo, geht's noch?
Weder habe ich etwas gegen Bisexualität, noch gegen Sex als Trostpflaster oder eine Art von Therapie. Aber seinen Partner auszunutzen, obwohl man ihn im Grunde seines Herzens nicht mehr liebt, weil es sich gerade so schön anbietet, ist wirklich ein absoluter Sympathiekiller. Auch Gabe zeigt dann bei einer Urlaubswoche im Familienkreis Züge, die meines Erachtens gar nicht gingen. Er ist immerhin 29 und als Wissenschaftler an einer Universität tätig. Dabei benimmt Gabe sich aber so, als hätte er ebenso wenig Lebenserfahrung wie Danni mit ihrer ersten Beziehung. Irgendwann tat mir Esme als Leidtragende in dem Drama nur noch leid - und dabei ist sie auch nicht die sympathischste Person aller Zeiten.

Auch zum Ende hin bleibt die Handlung der Protagonisten nur schwer nachvollziehbar. Da will ich jetzt nicht zu viel verraten, aber ich fand die Entscheidungen, die Danni und Gabe treffen, wirklich unrealistisch. Ehrlich, ich habe überhaupt nichts gegen ein glückliches Ende, aber die Zwei kennen sich - nach etwa einer Woche gemeinsam verbrachter Zeit - gar nicht richtig, als sie wirklich folgenschwere Entschlüsse fassen.
Eigentlich hatte ich mir vom Konstrukt her mehr versprochen: Die Idee einer jungen Frau mit Partnerin, die gar nicht weiß, dass sie bisexuell ist und sich dann in einen Mann verliebt, klang gut. Dass dieser Mann - zwar angeheiratet - aber dennoch aus der eigenen Familie stammt, hätte der Sache zusätzlich Würze bereitet. Leider ist das Ganze von Lucy Morgan so aufbereitet worden, dass man sich zwischendurch wirklich schlimm für die Protagonisten fremdschämt und sie über lange Zeit wenig sympathisch wirken. Da hilft auch der anfangs sehr charmante Schreibstil in Twisted Summer nur wenig. Insgesamt war dieses englische Buch eine Enttäuschung für mich.

Fazit: Nach einem super Anfang lässt das Buch wirklich extrem nach. Wer sich von unsympathischen Zügen der Protagonisten nicht abschrecken lässt, hat mit Twisted Summer sicher seinen Spaß. Idee und Schreibstil sind nämlich ganz gut.

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