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18.

May 2013

~ND

The Summer I Became a Nerd

Die 17-jährige Maddie führt ein Doppelleben. In der Schule ist sie eine bei allen beliebte Cheerleaderin, hat viele Freunde, einen festen Freund, der Football spielt, und sie ist auf jede Party eingeladen. Sie hört die richtige Musik und trägt die richtige Kleidung. Kurzum, sie führt das Leben, das sich jeder Teenager wünscht.
Doch in ihrem Zimmer hinter verschlossenen Türen sieht das ganz anders aus: Da verwandelt sich das coole Mädchen in einen Nerd. Maddie liebt Comic-Bücher, CosPlay, Science Fiction und Fantasy und alles, was damit zusammenhängt. Nachdem sie aber dank eines peinlichen Zwischenfalls in der 7. Klasse feststellen muss, dass sie entweder ihrer Leidenschaft öffentlich nachgehen, oder beliebt sein kann, hat sie sich für letzteres entschieden. Es war ein großes Stück Arbeit, ihren Ruf wieder herzustellen und sie denkt gar nicht daran, das aufs Spiel zu setzen.
Also liest sie ihre Comics auf dem Computer und treibt sich anonym in verschiedenen Foren herum, um möglichst wenige Spuren ihres Hobbies bei ihr Zuhause zu hinterlassen. Doch als die letzte Ausgabe ihres Lieblingscomics herauskommt und online vorerst nicht mehr zu haben ist, muss sie wohl oder übel in den sauren Apfel beißen und in einen Comicbuchladen gehen (denn 2 Monate warten, bis die Ausgabe online wieder verfügbar ist, ist definitiv keine Option).
Doch ausgerechnet da passiert es - Maddie wird erkannt. Und nicht von irgendwem. Ausgerechnet ihrem Nerd-Idol Logan läuft sie im Comicladen die Arme. Schon seit einiger Zeit schwärmt Maddie ein bisschen für Logan – trotz ihres Freundes – und als er sie während der Sommerferien in eine Welt von Comicbüchern, Superhelden, Kostümen und Rollenspielen entführt, beginnt Maddie einiges in ihrem Leben zu überdenken. Doch bis dahin hat sie sich, bei dem Versuch Logan und den Nerd in ihr geheim zu halten, längst in ein Netz aus Lügen verstrickt. Lange kann das aber nicht gut gehen und nun droht alles aufzufliegen. Und Maddie könnte jeden verlieren, der ihr wichtig ist, allen voran den ersten Jungen, in den sie sich richtig verliebt hat.

Eigentlich ist es ziemlich traurig, wie bewusst sich Maddie in The Summer I Became a Nerd von Leah Rae Miller darüber ist, dass sie mit ihren Lügen alles nur noch schlimmer macht. Doch nachdem sie schon einmal von allen verspottet wurde, ist sie bereit alles zu tun, um eine weitere Demütigung zu verhindern. Für den Leser ist das natürlich manchmal wirklich frustrierend, denn bei vielen der Lügen, die Maddie ihren Freunden und Eltern auftischt, sieht man schon von Weitem, dass es in einem Desaster enden wird. Trotzdem mochte ich Maddie. Zum einen eben weil sie sich wirklich schlecht fühlt, bei dem was sie tut und eigentlich niemanden verletzten möchte. Außerdem ist sie ziemlich witzig und sympathisch - besonders, wenn sie ihren inneren Nerd rauslässt.
Das kann sie am besten, wenn sie mit Logan zusammen ist. Er ist alles, was Maddie gerne wäre und scheint sich dabei auch noch ziemlich wohl zu fühlen, mit dem. Leider ist er aber auch der, der am meisten unter Maddies Lügen zu leiden hat. Er wird das Gefühl nicht los, dass sie sich für ihn schämt und das trifft in sehr. Besonders an ihm gefallen hat mir aber, dass er eigentlich der normalste von allen Charakteren ist. Klar, die Rollenspiele und Comics sind schon eher nerdige Hobbies, aber er ist auch Torwart in der Fußballmannschaft der Schule, hat eine eigene Musikshow im örtlichen Collegesender und ist definitiv kein Stubenhocker. Es gibt eigentlich wirklich keinen Grund sich für ihn zu schämen.

Eigentlich ist The Summer I Became a Nerd eine wirklich nette Geschichte. Es handelt von Gruppenzwang und dem Wunsch dazu zu gehören, den sicher jeder kennt, ist aber im Grunde ein sehr positives Buch. Es geht zwar schon ernsthaft mit der Thematik um, aber eben auf eine eher leichte Weise, denn dadurch, dass Maddie in ihrer Panik ihr Doppelleben geheim zu halten oft ziemlich tollpatschig ist, kommt auch der Humor nicht zu kurz.
Trotzdem, irgendwas fehlt mir an The Summer I Became a Nerd. Zum einen hätte ich mir mehr Szenen gewünscht, in denen Maddie und Logan ihren Nerd rauslassen. Zwar gibt es da wirklich einige, aber es gäbe so viele Möglichkeiten, die nicht ausgeschöpft wurden und es hätte Maddies ständige Lügen etwas entzerrt. Außerdem gibt es in Logans Leben eine Ex-Freundin, deren Figur ich nicht so recht verstanden habe. Denn sie ist wirklich ein Miststück, wie es im Buche steht und zu Logans Charakter hat es einfach nicht gepasst, dass er so jemanden überhaupt mag, geschweige denn, sich so viel von ihr bieten lässt. Und schlussendlich war mir auch das Ende etwas zu glatt. Es läuft zwar nicht alles perfekt für Maddie, doch ich hätte mir trotzdem gewünscht, dass sie noch etwas mehr zu ihren Lügen gestanden hätte.

Eine süße Geschichte ist The Summer I Became a Nerd von Leah Rae Miller aber dennoch. Maddie ist grundsätzlich ein sehr liebenswerter Charakter, so dass man ihr den ein oder anderen Fehltritt schon verzeiht. Auch die anderen Figuren haben durchaus Potential, allen voran natürlich Logan, aber auch Maddies beste Freundin Terra und - überraschenderweise - ihr Freund Eric haben einige tolle Momente. Man sollte sich nur nicht mehr als ein unterhaltsames, humorvolles, aber im Grunde eben nicht gerade denkwürdiges Jugendbuch erwarten.

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16.

May 2013

~nia

Nachtstimmen

Tags: E-Book, Erotik

Anne hat eigentlich alles, was man sich nur Wünschen kann: einen Mann, drei Kinder, ein Haus am Stadtrand von Berlin und einen gut bezahlten Job. Doch seit sie sich in Elternzeit für ihrer jüngsten Tochter Gillian (6 Monate) befindet, wird sie zunehmend unzufriedener. Denn ihr wird immer mehr klar, dass ihr Leben längst nicht so toll ist, wie es sich vielleicht anhört. Anne und ihr Mann Sebastian haben sich völlig auseinander gelebt. Nur der Kinder und den Hypotheken, die das Haus belasten, zuliebe, hält Anne die Fassade der heilen Familie aufrecht. Aus dem Miteinander ist aber längst ein neben- oder sogar gegeneinander geworden.
Neuerdings verbringt Anne die Zeit, die Gillian und der Haushalt ihr lassen, online in einem Fantasyrollenspiel. Dort begegnet ihrem Charakter 'der Maid' ein männlicher Gegenpart Namens 'Darklord'. Im Spiel sind beide innig verbunden und irgendwie kommen die beiden in dem dazugehörigen privaten Forum ins Gespräch und sind schnell mehr als nur fasziniert voneinander.
Trotz Kindern und normalem Leben, nimmt der Italiener Daminano, der sich hinter dem Darklord verbirgt, einen immer größeren Raum in Annes Leben ein. Im Netz erzählen sie sich nächtelang aus ihrem Leben. Schnell fühlen sich auch sexuell voneinander angezogen, was sich in mehr oder weniger heftigem Cybersex äußert. Anne spürt eine Verbindung zu diesem Mann, den sie ja noch nicht mal in Natura kennt, dass es geradezu unheimlich ist.

Nachtstimmen ist der erste Teil der drei bändigen Die Banfhile-Chroniken von Anne Amalia Herbst. Insgesamt hat das Buch eine sehr interessante Grundidee und die Art, wie Annes Geschichte präsentiert wird, konnte mich in einer Leseprobe wirklich fesseln: Gut ein Jahr nach ihrer Begegnung mit Damiano fliegt Anne in höchster Not zu ihrer Freundin Freya nach Irland, welche sie ebenfalls in dem Rollenspiel kennengelernt hat. Freya gehört zusammen mit ihrer Tante Morrigan einem naturreligiösen Wicca-Zirkel an (mehr dazu bei Wikipedia), und beide lassen sich Annes Geschichte erzählen. Dabei wechseln sich dann vergangene und aktuelle Sequenzen ab.

Trotzdem war Nachtstimmen insgesamt ein sehr schwieriges Buch für mich und es kamen eine Menge Kritikpunkte zusammen. Sobald erst einmal der Part mit dem Rollenspiel beginnt, wird es langwierig und zäh. Nichts gegen Rollenspiele, aber da würde ich als Leser dann wirklich mit ins Spiel eintauchen wollen. Etwa so wie bei Erebos, indem man die Handlung aus Sicht des Spielers erlebt und das Gefühl bekommt, direkt dabei zu sein. Hier war es eher mühsam, all die Einträge der verschiedenen Personen, die mitspielen, nachzulesen.

Auch die Charaktere fand ich widersprüchlich, insbesondere Anne. Sie ist absolut tough in ihrem Wirtschaftsjob, dabei aber sehr empathisch. In ihrem privaten Leben schafft sie es allerdings nicht, längst fällige Entscheidungen zu treffen und wirklich mal mit ihrem Mann über die vielen Probleme zu reden. Stattdessen ist sie abweisend und zieht sich in Tag- bzw. Nachtträumen zurück. An diesem Punkt war mir auch nicht klar, wieso sich Anne über Damianos Frau mokiert, die sich nicht mit ihrem Mann austauscht, als wären sie und Sebastian nur ein Stück besser. Sie sagt ihm nicht, was Sache ist, versucht immer nur den Schein und den Familienfrieden zu wahren und schluckt Dinge hinunter, die einfach gar nicht gehen.

Die erotische Komponente in Form von Cybersex konnte mich auch nicht richtig überzeugen. Erotische Fantasien vom Fesseln, Augenverbinden, einer gewissen Unterwerfung und Dominanz finde ich nicht so ungewöhnlich. Und wenn sich die Dominanz des Mannes nur in 'du bist mein', 'du gehörst deinem Darklord' etc. äußert, ist das meines Erachtens auf Dauer zu wenig. Da ich in letzter Zeit mehr fesselnde erotische Literatur gelesen habe, bin ich inzwischen vielleicht zu verwöhnt. Die in Nachtstimmen beschriebenen Szenen konnten mir leider nicht mal ansatzweise ein Kribbeln oder einen Satz roter Ohren entfachen. Und dass die Protagonisten sich nach mehr als 500 Seiten noch immer nicht in Natura begegnet sind, fand ich wirklich merkwürdig. Das ganze Buch ähnelt damit einer zu lang geratenen Einleitung für die kommende Bände.

Nach einiger Zeit hatte ich mich dann allerdings in Anne Amalia Herbsts Stil eingelesen und fand Nachtstimmen doch noch ganz unterhaltsam. Das lag insbesondere an Freya und Morrigan, denn diese beiden Charaktere waren sehr geheimnisvoll und ein echter Lichtblick. Ob ich die Die Banfhile-Chroniken weiter lese, werde ich wohl spontan entscheiden. Band 2 soll noch im Laufe dieses Jahres erscheinen.

Ein herzlicher Dank geht an Anne Amalia Herbst für das Rezensionsexemplar - im Austausch für eine ehrliche Rezension.

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14.

May 2013

~ND

Tangled / Wer wird denn gleich von Liebe sprechen?!

Tags: Humor, Romantik

Drew Evans hat die Grippe. Seit 7 Tagen vegetiert er in seiner Wohnung vor sich hin, ernährt sich von Eiscreme und Pizzaservice und sieht fern. Aber das ist schon okay, denn - wie gesagt - er hat die Grippe. Dabei bleibt er ganz fest. Auf keinen Fall hat er Liebeskummer.
Denn Drew Evans ist ein Siegertyp. Er ist der Star in seiner Firma, verdient genug Geld, um sich seinen extravaganten Lebensstil zu leisten und verführt jedes Wochenende die schönsten Frauen New Yorks mit nicht weiter, als seinem Lächeln. Er führt das perfekte Junggesellenleben und hat absolut kein Bedürfnis, das zu ändern.
Zumindest bis er Katherine 'Kate' Brook kennenlernt. Sie hat gerade in Drews Firma angefangen und ist nicht nur schön, sondern auch intelligent, ambitioniert und verdammt gut in ihrem Job. Außerdem lässt sie sich absolut nichts von Drew gefallen und bietet ihm die Stirn, wo sie nur kann. Kein Wunder also, dass Kate ihm nicht mehr aus dem Kopf geht, auch wenn er sich manchmal nicht sicher ist, ob im positiven oder negativen Sinne - denn sie wird schnell zu seiner größten Konkurrenz. Trotzdem knistert es zwischen den beiden ganz gewaltig im Laufe der Monate.
Das absolut qualvolle Gefühl, das ihn überkommt, wenn er daran denkt, dass Kate einen anderen Mann heiraten will, kann aber dennoch auf keinen Fall Liebeskummer sein. Jetzt muss es ihm nur noch gelingen, sich auch selbst davon zu überzeugen. Drew hasst, wie er sich gerade benimmt und daran muss sich schnellstens etwas ändern. Denn wenn er eines weiß, dann dass Drew immer das bekommt, was er will. Und er will niemand anderen, als Kate.

Ihr denkt, Drew klingt wie ein ziemlich arroganter, selbstüberzeugter Mistkerl? Da kann ich euch kein bisschen widersprechen. Aber ich kann euch versichern, dass ihr ihn trotzdem mögen werdet - und dabei noch eine Liebesgeschichte der etwas anderen Art zu lesen bekommt. Denn Tangled / Wer wird denn gleich von Liebe sprechen?! von Emma Chase erzählt die Geschichte ausnahmsweise mal von der anderen Seite, nämlich aus der Sicht des scheinbar unverbesserlichen Weiberhelden. Und die ist es wirklich wert, gelesen zu werden.
Wie gesagt, Drew ist gerade für Frauen erst mal nicht gerade der sympathischste Typ. Er reduziert die meisten Frauen (zumindest die, mit denen er ins Bett steigt) auf ihr Aussehen und sieht keine von ihnen ein zweites Mal. Dass man ihm aber trotzdem irgendwie von Anfang an mag, hängt in erster Linie damit zusammen, dass er absolut ehrlich mit seinem...nennen wir es mal 'Lebensstil' umgeht. Er weiß, wer er ist und macht kein Geheimnis daraus.
Das Markanteste an Tangled / Wer wird denn gleich von Liebe sprechen?! und damit auch an Drew ist aber definitiv der Humor. Wenn er über sein Leben oder seine Sicht auf die Welt sinniert, ist das einfach brüllend komisch. Es gab kaum eine Seite, auf der ich nicht wenigstens mal grinsen musste und oft genug ist mir auch ein echtes Lachen rausgerutscht. Manchmal ziemlich derb und frech, aber (fast) immer charmant schafft es Emma Chase eben vor allem durch den Humor Drew zu einem echten Sympathieträger zu machen. Auch seine oft eingefügten Jugendanekdoten und Weisheiten sind immer wieder eine Freude zu lesen.
Außerdem lässt Emma Chase den Leser wirklich in den Kopf seines männlichen Helden eintauchen und bietet einem so manche Einblicke, die man vielleicht nicht gerne hören will, an denen aber einfach etwas Wahres dran ist. Auch das ist etwas, das Tangled / Wer wird denn gleich von Liebe sprechen?! definitiv vom Liebesroman-Einheitsbrei abhebt, denn arg viel beschönigt wird hier nicht. Man braucht aber keine Angst haben, denn auch Drew hat seine weiche Seite und so bietet das Buch die perfekte Balance zwischen Romantik und eben dieser ungewöhnlichen männlichen Perspektive.

Einen kleinen Kritikpunkt hätte ich aber: Es gibt ein großes Missverständnis, mit dem alles in dieser Geschichte steht und fällt. Gerade das war mir allerdings etwas zu einfach gestrickt. Das restliche Buch ist so clever und mit Bedacht geschrieben, dass diese Lösung im Vergleich etwas enttäuschend ist.

Aber das ist wirklich nur ein ganz kleiner Punkt, der im Großen und Ganzen in Emma Chases Tangled / Wer wird denn gleich von Liebe sprechen?! wirklich kaum ins Gewicht fällt. Durch Drews einzigartige Stimme und dem bösen Humor kann ich Tangled / Wer wird denn gleich von Liebe sprechen?! wirklich absolut uneingeschränkt empfehlen. Besonders Leser, die Bücher im Stile von Wallbanger / Wallbanger - Ein Nachbar zum Verlieben und Seduction and Snacks / Kiss Me, Stupid! mögen, dürften auf ihre Kosten kommen. Emma Chase ist definitiv eine Autorin die ich mir merken werde.
Tangled / Wer wird denn gleich von Liebe sprechen?! erscheint am 21. Mai 2013 in den USA. Eine deutsche Veröffentlichung ist bisher leider noch nicht geplant. Ganz ehrlich würde ich in diesem Fall aber so oder so zur Originalversion greifen - nur so kann man den Witz und Charme dieser Geschichte wirklich genießen.

I received this ARC from the author in exchange for an honest review.

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12.

May 2013

~nef

Zweilicht

Tags: Jugendbuch
Cover Zweilicht deutsch

Jay hat in Deutschland alles hinter sich gelassen und ist zu seinem Onkel in die USA gegangen. Nach dem Tod seines Vaters, den er leider kaum gekannt hat, zieht es ihn in die Nähe der Menschen, die die letzten Jahre mit seinem Vater verbracht haben. Sein Onkel Matt und dessen Sohn Aiden sind ihm gegenüber jedoch nicht ganz so familiär eingestimmt wie er es sich gewünscht hätte. Zudem nervt ihn seine Mutter jeden Tag mit Nachrichten, er soll sie doch bitte anrufen. Doch Jay hat keine Lust mit ihr zu reden. Viel zu tief sitzt die Enttäuschung und Wut über seine Mutter.
Jahrelang hat sie die Nachrichten seines Vaters abgefangen, damit Jay denkt, er hätte ihn längst vergessen.
Mit Sicherheit war Robin kein einfacher Mensch, dafür war er zu speziell. Die Karten, die Jay in den Sachen seiner Mutter gefunden hat, beweisen, dass Robin auf spirituellen Wegen unterwegs war und je weiter die Zeit voran schritt, desto verwirrter wurden seine Nachrichten.
Doch nun ist Robin tot, er ist mit dem Motorrad in eine Schlucht gestürzt und Jay hat keine Chance ihn noch einmal all die Dinge zu fragen, die ihm seit seiner Kindheit auf der Seele liegen.

In New York fühlt er sich hingegen ziemlich wohl. Auch wenn die Menschen teilweise doch sehr mürrisch drein schauen, liebt er es die Skyline zu beobachten und auch die Schule verspricht interessant zu werden. Natürlich ist er der Neue und jeder hat seine eigene Art mit ihm umzugehen. Viele Mädchen wollen ihn unbedingt für sich begeistern, doch Jay hat nur Augen für eine - Madison. Die jedoch beachtet ihn überhaupt nicht und Jay - ganz der Jäger - versucht alles um ihre harte Schale zu knacken.
Als er dann einen der begehrten Plätze im Football-Team bekommt, scheint auch Madison ein wenig aufzutauen. Nach seinem ersten Spiel, ist er mehr als ramponiert, doch sie erweist ihm die Ehre zusammen ins Autokino zu gehen. Jay ist glücklich.
Wäre da nicht dieses andere geheimnisvolle Mädchen, das ihm vor ein paar Tagen aus einem Busch heraus beobachtet hat. Es war ganz merkwürdig gekleidet, hatte eher Tarnklamotten an und trug einen Speer bei sich. Doch sie hatte wunderschöne Augen udn war ganz verschreckt, als Jay sie entdeckte. Obwohl er Madison in den Armen hält, bekommt er das andere Mädchen nicht aus dem Kopf. Wer ist sie wohl? Oder sollte er sich lieber fragen 'was'?

Das lernt er dann ziemlich schnell auf brutale Art. Als ein Sturm Manhattan lahm legt und die Häuser zerstört, flüchtet Matts Hund Feathers völlig verstört durch die Stadt. Jay versucht ihn zu finden, denn ihm liegt viel an Feathers. Doch Feathers ist völlig durch den Wind. Als Jay beobachtet wie der Hund in eine Seitenstraße rennt und kurz darauf jault, ist Jay außer sich vor Wut. Mehrere Jugendliche wollen sich auf den Hund stürzen und bei Jay brennt eine Sicherung durch - etwas, was er mit seinem Vater gemein hat. Er prügelt sich mit den Jungs und kurz darauf steht das Mädchen hinter ihm und attackiert die Jugendlichen mit ihrem Speer. Jay ist fassungslos. Sie kann doch nicht einfach so auf andere Menschen einstechen! Doch es kommt noch schlimmer. Sie versucht ihm klar zu machen, dass dies nicht mehr seine Welt ist und er die Augen öffnen soll. Um ihm das aber zu beweisen, stößt sie ihn auf die Straße vor ein Auto. Gerade so kann er noch ausweichen und merkt, dass das Mädchen schon wieder verschwunden ist.
Irgendwas ist faul an der ganzen Sache, aber Jay kommt einfach nicht dahinter was es ist.

Zweilicht habe ich schon seit zwei Jahren in meinem Regal stehen und nachdem ich die Bücher von Nina Blazon bisher immer so gemocht habe, ist dieses ein Einschnitt in meine Begeisterung. Der Anfang beginnt völlig normal. Ein Junge will die große Welt sehen und geht nach Amerika. Soweit nichts Neues. Doch dann liest man von Wesen, die ihn im Schlaf beobachten und eben von diesem Mädchen, was ihm immer wieder mitteilen will, dass dies nicht mehr seine Welt ist. Das Ganze hat mich beim Lesen total durcheinander gebracht und spätestens als Jay beide Mädchen toll fand dachte ich mir nur 'Nicht so ein Buch'. Aber ja, es ist genau so ein Buch. Die Idee dahinter ist ziemlich gut, denn die zwei Mädchen repräsentieren unterschiedliche Welten und jede will ihn für sich haben. Während er völlig im Dunkeln tappt.
Leider ist die Umsetzung etwas mangelhaft. Es geht bestimmt nicht jedem so, aber mir ging diese Dreiecksbeziehung schon nach kurzer Zeit auf den Sender und auch das Umfeld von Jay ist irgendwie unangenehm.
Als er dann endlich bescheid weiß, wird es tatsächlich noch ein wenig spannender, aber es fehlt in vielerlei Hinsicht das Hintergrundwissen. Erst ganz am Ende erfährt man wer was ist und warum derjenige dieses tut. An sich nichts Neues, das machen viele Autoren so, aber in einem Krimi passt es, in einem Jugendbuch wäre es viele Seiten früher netter gewesen. Denn während ich im Kopf immer wieder überlegt habe wie das jetzt zusammenpasst, lief die Geschichte an mir vorbei. Das ist sehr schade.

Natürlich werde ich weiterhin Bücher von ihr lesen, aber ich hoffe, dass dieses Buch ein Ausrutscher war für meine Ansprüche. Leider kann ich dem Buch so nicht mehr Sterne geben.

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11.

May 2013

~ND

Sweet Peril

Enthält Spoiler für Sweet Evil.

Ein halbes Jahr ist nun seit dem Gipfeltreffen der Dukes an Silvester, bei dem Anna von Engeln gerettet wurdeund gerade so mit dem Leben davon gekommen ist, vergangen. Doch seitdem haben die Dukes und anderen Dämonen ein noch strengeres Auge auf sie geworfen und Anna kommt nicht darum herum, wie alle Nephilim ernsthaft mit ihrer Arbeit anzufangen. Dadurch hat sich ihr Leben schlagartig geändert. Aus der einstigen Musterschülerin ist ein Partygirl geworden, das keine Feier auslässt und immer für einen Drink zu haben ist. Anna hasst sich dafür, kann aber auch den Kick, den sie fühlt, wenn sie andere und sich zum Alkohol verführt, nicht verleugnen.
Von ihren Nephilim-Freunden hört sie kaum noch etwas. Die Zwillinge Marna und Ginger sind in England unter den wachsamen Augen ihres Vaters und Kopano ist in seinem letzten Semester in Harvard. Blake und Kaidan sind dagegen nach L.A. gezogen und jeglicher Kontakt zu ihnen ist abgebrochen, denn Kai weigert sich, mit Anna zu sprechen. Es scheint so, als sei die Sache zwischen ihnen für ihn endgültig aus und vorbei. Anna sollte sich wohl langsam damit abfinden, doch sie ist immer noch bis über beide Ohren in Kaidan verliebt und kann ihn einfach nicht aufgeben.
Dann bekommt sie allerdings einen gänzlich unerwarteten Besucher, der Anna von einer uralten Prophezeiung berichtet, die die Befreiung der Welt von den Dämonen bedeuten könnte. Doch dazu braucht sie Verbündete. Und so kommt es, dass ihr Vater, der Dämon Belial, sie gemeinsam mit Kopano durch die Welt schickt, um mit potentiellen Mitstreitern zu sprechen. Die Reise ist allerdings sehr gefährlich, denn die Dämonen haben ihre Ohren überall und merken schnell, dass sich irgendetwas bei den Nephilim zusammenbraut...

Nachdem mich Wendy Higgins schon in Sweet Evil sehr angenehm überrascht hat, konnte sie sich in der Fortsetzung Sweet Peril sogar noch steigern. Denn mit dem zweiten Teil ihrer Trilogie liefert sie ein wirklich gelungenes Buch, das mir fast noch besser gefällt, als der erste Teil.
Unter anderem ist das Anna zu verdanken. Von dem schüchternen Mädchen ohne jede Lebenserfahrung ist kaum noch etwas übrig geblieben. Allein durch ihre 'Arbeit' hat sich daran viel geändert, auch wenn sie damit alles andere als glücklich ist. Doch sie ist bereit alles zu tun, um zu überleben. Besonders gut hat mir an Anna gefallen, dass sie zwar wirklich unter dem leidet, was sie sich und anderen antut, dabei aber nie aufgibt oder vergisst, wer sie ist. Auch eine der typischen jammernden Jugendbuchheldinnen ist sie nicht, obwohl sie ein sehr emotionaler Mensch ist. Anna ist eine starke junge Frau geworden, über die ich sehr gerne lese.
Auch diesmal stehen ihr wieder eine Menge weitere Charaktere zur Seite, allen voran Kopano, der Anna auf ihren Reisen begleitet. Es gibt immer wieder angespannte Momente zwischen den beiden und schnell wird klar, dass an Kaidans Verdacht wirklich etwas dran ist: Kope ist mehr als nur freundschaftlich an Anna interessiert und das bringt jede Menge Probleme mit sich, denn er ist wirklich ein ganz besonderer junger Mann. Doch an wen ich wieder so ein bisschen mein Herz verloren habe, ist Kaidan. Zwar sieht man von ihm nur sehr wenig in der ersten Hälfte des Buches (und das meiste davon ist nicht gerade positiv behaftet), wenn er denn aber später wieder öfter auftaucht, macht er alles wieder wett und Anna erlebt eine ganz neue Seite an ihm. Doch bis es dazu kommt, haben sowohl Anna als auch Kaidan einige schwere Fehler begangen und nicht nur Kope könnte nun zwischen ihnen stehen. So gibt es gerade zwischen Kaidan und Anna immer wieder traurige, herzzerreißende, aber auch wirklich schöne Momente zu erleben.

Was die Grundgeschichte angeht passiert zugegebenermaßen relativ wenig. Vielmehr dient Sweet Peril dazu, auf das finale Buch vorzubereiten. Für das mittlere Buch, also das Stiefkind vieler Trilogien, ist das ja eigentlich etwas sehr Typisches. Trotzdem ist es Wendy Higgins gelungen, dass Sweet Peril niemals langweilig wurde. Dazu deckt es viel zu viele Details und kleine Geheimnisse auf und lohnt sich allein deswegen schon. Die Charaktere und die Beziehungen untereinander entwickeln und verändern sich sehr, was für den Verlauf der Geschichte ebenfalls von Bedeutung ist. Das ist übrigens ziemlich glaubhaft gelungen, denn insgesamt umspannt das Buch eine Dauer von c.a. 1,5 Jahren. Genug Zeit also für einige interessante Entwicklungen. Auch ein paar neue Figuren werden vorgestellt, die ich nicht mehr missen möchte und mich sehr neugierig auf das machen, was die Zukunft bereithält. Insgesamt ebnet Sweet Peril auf sehr gelungene Weise den Weg für das letzte Buch und rückt alles in die richtige Position für das große Finale.

Sweet Peril hat wirklich alles: Spannung, tolle Charaktere, ein einfallsreiche Geschichte und eine große Portion Romantik. All das macht die The Sweet Trilogy zu einer wirklich lesenswerten Jugendbuch-Reihe, die ich Fans von Nephilim, Engel und Dämonen, nur wärmstens empfehlen kann.
Der dritte Teil wird Sweet Reckoning heißen und erscheint im Frühjahr/Sommer 2014 in den USA.
Leider ist mir immer noch nichts über eine deutsche Veröffentlichung bekannt.

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