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20.

Dec 2011

~nef

Soulless / Glühende Dunkelheit

Cover Glühende Dunkelheit deutsch

London im 18. Jahrhundert: Die nicht mehr ganz so junge Alexia Tabotti ist als älteste Tochter der Familie beinahe vom Heiratsmarkt ausgeschlossen. Sehr zur Schande ihrer Mutter, versucht diese nun wenigstens die beiden jüngeren Damen des Hauses unter die Haube zu bringen. Da Alexis den Schönheitsidealen ? blasse Haut, schlank und leicht dümmlich ? mit ihrer italienischen Herkunft nicht entspricht, ist sie als Anstandsdame abgestellt worden. Auf einem weiteren sehr ermüdenden Tanzabend zieht sie sich in die Bibliothek des Gasthauses zurück um ein wenig Ruhe zu finden.
Dummerweise hat sich ein Vampir in die Räumlichkeiten geschlichen und glaubt in der einsamen Dame einen leckeren Imbiss gefunden zu haben. Alexis gehört zwar nicht zu den Übernatürlichen, wie Vampire und Werwölfe allgemein betitelt werden, die sich in die Londoner Gesellschaft eingliedern, aber normal menschlich ist sie deshalb noch lange nicht. Im Gegenteil ? sie ist außernatürlich, was soviel bedeutet wie 'seelenlos'. Jeder Vampir, der ihren schönen Hals als Nahrungsquelle in Betracht zieht, wird sich kurz nach der Berührung ihrer Person in einen ganz normalen Menschen verwandeln ? solange der Kontakt anhält.
Der nun sehr hungrig wirkende Anwesende scheint sie jedoch nicht zu kennen, was ihr klar macht, dass er nicht bei BUR (Bureau of Unnaturl Registry) registriert ist und somit keinem ansässigen Stock angehört. Ein Schwärmer in London? Zudem ein solch unerfahrener? Das gibt Alexis zu denken. Leider lässt er nicht von ihr ab und am Ende des Kampfes liegt er mit einer Haarnadel gepfählt auf dem Boden.
Die rasch eintreffende Hilfe Lord Maccons erspart ihr viele Unannehmlichkeiten, auch wenn sie und der Lord auf Kriegsfuß stehen und bei jedem Aufeinandertreffen viele weniger freundlich gemeinte Worte fliegen. Erstaunlicherweise begibt es sich, dass die Treffen häufiger werden und die Auseinandersetzungen nicht nur wörtlicher natur sind.

Cover Soulless englisch

Der erste Band um die seelenlose Alexis Tabotti von Gail Carriger entführt in das London des 18. Jahrhunderts. Der Sprachstil ist den Gepflogenheiten der Zeit angepasst worden und man fühlt sich ein wenig wie in einem Shakespeare-Stück. Die Geschichte ist an sich interessant. Vampire und Werwölfe werden in die Londoner Gesellschaft integriert und weniger stark gefürchtet als üblich. Trotzdessen sind Vampire immer noch Blutsauger erster Stunde und Werwölfe nicht nur flauschig, sondern häufiger reißende Bestien. Die erotischen Spannungen zwischen den zwei Hauptcharakteren steigern sich über das Buch verteilt und lassen den Leser etwas atemlos zurück.

Mich hat an der Art des Buches allerdings ein wenig die fehlende Handlung der ersten 150 Seiten gestört. Zudem wird einfach zu oft darauf herumgeritten, das Lord Maccon ein Werwolf ist und Lady Tabotti eine alte Jungfer. Spätestens nach den ersten 20 Seiten weiß man dies und braucht es nicht nötigerweise alle 3 Seiten auf's Neue lesen.

Dennoch ist die verspätet aufkommende Handlung spannungsgeladen und reizt mich auch die bisher 2 veröffentlichten Folgebände Changeless / Brennende Finsternis und Blameless / Entflammte Nacht zu lesen. Auf Teil 4 Heartless / Feurige Schatten (Amazon-Partnerlink) können wir uns im April nächsten Jahres freuen. Der fünfte Band Timeless / Sengendes Zwielicht (Amazon-Partnerlink) und wird ebenfalls im nächsten Frühjahr erscheinen. Ein Ende ist so schnell also nicht in Sicht.

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18.

Dec 2011

~ND

Under The Never Sky / Gebannt: Unter fremdem Himmel

Aria lebt in einer nahezu perfekten Welt. Zwar ist ihr Lebensraum in Reverie sehr eingeschränkt, denn Platz ist in der von der Außenwelt abgeschotteten Stadt rar. Dafür gibt es aber die Realms, virtuelle Welten, bei denen es keine Grenzen gibt und durch die Aria und die anderen Bewohner von Reverie alles erleben können, was sie nur wollen. Gefühle, Gerüche, Berührungen, all das ist in den Realms besser als in der Wirklichkeit, denn die Bewohner der Pods (so werden diese versiegelten Städte genannt) kennen keine Schmerzen, Angst oder Krankheiten, weswegen die Menschen auch weit über hundert Jahre alt werden. Perrys Welt ist das genaue Gegenteil. Er lebt in der Außenwelt in der harten Realität und schlägt sich zusammen mit seinem Stamm durch Hungersnöte und Krankheiten. Zwar gibt es ein paar wenige unter ihnen wie Perry, die besondere Kräfte entwickelt haben, wie besonders scharfe Augen oder Geruchssinn, die meisten sind den rauen Bedienungen aber schutzlos ausgeliefert. Auch Perrys Neffe Talon ist todkrank. Auf der Suche nach Medikamenten für ihn bricht Perry in einen beschädigten Teil der Dweller-Stadt Reverie ein und stolpert dort über Aria. Denn Aria und ihre Freunde sind ebenfalls in den kontaminierten Teil eingestiegen. Die Dinge geraten allerdings schnell außer Kontrolle und ein Brand bricht aus, woraufhin Perry Aria das Leben rettet.
Doch Perrys Einbruch bleibt nicht lange unentdeckt und er wird, als er zurück bei seinem Stamm ist, von den Dwellern angegriffen. Perry selbst kommt zwar davon, ausgerechnet Talon wird aber entführt. Perry weiß es ist seine Schuld und er setzt alles daran ihn zu retten. Auch wenn das bedeutet, sich mit einem der verhassten Dweller zu verbünden.
Denn ausgerechnet Aria läuft ihm in der Wildnis über den Weg. Sie wurde ausgesetzt und damit ihrem sicheren Tod überlassen, um den wahren Schuldigen an dem Feuer in Reverie zu decken. Nun will Aria ihre Mutter finden, die in einer anderen Stadt als Wissenschaftlerin arbeitet. Perry sieht in ihre seine einzige Chance an Informationen über Talon zu kommen. Beide brauchen den anderen und so beginnen die sie gemeinsam eine Reise, die die unvereinbaren Welten der beiden auf den Kopf stellt.

Under The Never Sky / Gebannt: Unter fremdem Himmel von Veronica Rossi war eines der Bücher, die mich wirklich zu überraschen wussten. Denn am Anfang hatte ich so meine Probleme mit dem Buch. Man wird mit Eigennamen und Erfindungen bombardiert, die zunächst einfach nur verwirrend waren. Doch als man nach und nach Arias Welt zu begreifen lernt, siegt doch die Faszination. Die Vorstellung der Realms ist gleichzeitig erschreckend und phantastisch. Besonders wenn dann aber Perrys Welt als krasser Kontrast dazu vorgestellt wird, wird es richtig spannend, denn Hunger, Krankheiten und der Kampf ums Überleben sind dort an der Tagesordnung und die Dweller wirken schnell furchtbar oberflächlich.
Es ist also kein Wunder, dass bei Perry und Aria Aggressionen vorprogrammiert sind, denn hier kollidieren sprichwörtlich zwei Welten. Doch genau so lernt man beide Charaktere richtig kennen. Und beide sind richtig gut gelungen, gerade weil ich eine ganze Weile gebraucht habe, bis ich sie tatsächlich mochte. Sowohl Aria als auch Perry sind keine perfekten Charaktere und vor allem Perry, der durch sein hartes Leben extrem viel Gepäck mit sich herumträgt, ist mir schnell ans Herz gewachsen. Durch die Freundschaft und Gefühle, die in den beiden füreinander aufblühen und durch die sie ihren 'Feind' mit ganz anderen Augen sehen, entwickeln sich auch ihre Figuren ganz automatisch mit riesigen Sprüngen.

Ich tue mich allerdings ein bisschen schwer damit, die Geschichte einem konkreten Genre zuzuordnnen. Offensichtlich und in erster Linie ist es natürlich eine Dystopie. An mehr als einer Stelle wird klar, dass diese Welt vor langer Zeit einmal unsere war. Aber je länger man sich in der Wildnis herumschlägt und Perry und Seinesgleichen mit den besonderen Fähigkeiten kennenlernt, liest es sich mehr und mehr wie Fantasy. Normalerweise mag ich den Mix von Science Fiction und Fantasy nur bedingt, in diesem Fall funktioniert es aber ziemlich gut.
Ich habe trotz des etwas verwirrenden Anfangs eigentlich nichts an Under The Never Sky / Gebannt: Unter fremdem Himmel auszusetzen. Es gab zwar zu Beginn ein, zwei Details, die mir etwas zu ungereimt gewirkt hatten, aber auch diese wurden im weiteren Verlauf der Geschichte logisch aufgeklärt. Ich kann mir allerdings vorstellen, dass der ständige und krasse Kontrast zwischen den Figuren und ihrer Welten nicht unbedingt etwas für jeden Leser ist.

Trotzdem ist Under The Never Sky / Gebannt: Unter fremdem Himmel von Veronica Rossi ein Buch, dass ich beruhigt weiterempfehlen kann. Nach einem etwas wirren Start wurde die Geschichte von Seite zu Seite besser und spannender und ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen. Zwar wartet am Ende kein gemeiner Cliffhanger, trotzdem hat die Autorin die letzten Seiten doch so geschickt und gemein gestaltet, dass ich den nächsten Teil am liebsten sofort lesen möchte.

Denn Veronica Rossis Debütroman Under The Never Sky / Gebannt: Unter fremdem Himmel ist der Start einer Trilogie. Der erste Band erscheint am 3. Januar 2012 in den USA und im März 2012 bei uns in Deutschland.
Zu den weiteren beiden Teilen habe ich leider noch keine weiteren Informationen. Vermutlich werden die Bücher auch verfilmt, die Filmrechte sind nämlich bereits lange vergeben.

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16.

Dec 2011

~nia

Little Lord Fauntleroy / Der kleine Lord

Wer kennt ihn nicht, den Weihnachtsfilmklassiker Little Lord Fauntleroy / Der kleine Lord? Mit Alec Guinness als altem, knurrigen Earl von Dorincourt und Ricky Schroder als Cedric Errol, seinem kleinen Enkel Lord Fauntleroy. Fast jedes Jahr kann man diesen Film oder eine der längst nicht so guten anderen Filmadaptationen des gleichnamigen Buches zu Weihnachten im Fernsehen bewundern. Viel weniger Leute kennen den dazugehörigen Roman, ein Kinderbuch von Frances Hodgson Burnett aus dem Jahre 1886.

Die Geschichte ist bis auf zwei Änderungen zu einem Großteil fast wortwörtlich verfilmt worden: Der siebenjährige Ceddie Errol lebt mit seiner Mutter und Mary, dem Mädchen für Alles, in einem einfachen Arbeiterviertel von New York. Seine liebsten Freunde sind der Spezereienhändler und überzeugte Republikaner Mr. Hobbs und der gutherzige, einfach Schuhputzer Dick. Cedric ist ein aufgewecktes und freundliches Kind. Er wächst bei seiner amerikanischen Mutter geborgen und geliebt auf, der britische Vater ist schon vor Jahren an einer Krankheit gestorben. Was Cedric nicht ahnt: Sein Vater war ein Lord und sein Großvater ist ein englischer Earl. Da es keine anderen Erben mehr gibt, ist er nun der letzte lebende Nachfahre des alten Adelsgeschlechts und sein Großvater möchte ihn kennenlernen und als seinen Erben aufziehen. Problematisch daran ist nur, der Großvater hasst die Amerikaner und hat seinem jüngsten Sohn nie verziehen, dass er ausgerechnet eine Amerikanerin geheiratet hat. Und so weigert sich der alte Mann, Ceddies Mutter ins Schloss zu lassen. Mutter und Sohn können in der neuen Heimat also nur noch wenig Zeit miteinander verbringen.

Mit seinem gewinnenden Wesen findet der kleine Lord trotz aller Vorbehalte von Seiten des Großvaters einen direkten Weg in dessen verknöchertes Herz. Nicht nur dass der Großvater anfängt, Gutes für seine Pächter zu tun, auch die zerstrittene Verwandtschaft wird nach Jahren wieder eingeladen. Darüber hinaus bezaubert der Kleine so gut wie alle Menschen in seiner neuen Umgebung. Als dann eine Heuchlerin auftaucht, die ihren Sohn zu Lord Fauntleroy machen will, kann diese mithilfe von Dick und Mr. Hobbs entlarvt werden. Damit wendet sich auch die Beziehung zwischen Mutter und Großvater zum Guten. Am Ende feiern alle Zusammen ein riesiges Fest anlässlich zu Cedrics achtem Geburtstag.

Frances Hodgson Burnetts Little Lord Fauntleroy / Der kleine Lord ist ein süßes Kinderbuch. Allerdings muss man sich an die Sprache erst einmal gewöhnen - der Stil des 19. Jahrhunderts ist auch in einem Buch für Kinder nicht immer ganz einfach zu lesen. Dass der Roman eigentlich gar kein Weihnachtsklassiker ist, war für mich zunächst ein herber Schlag, hatte ich das Buch doch schon vor Monaten als Klassiker im Dezember eingeplant... Sei's drum - der Film macht das durch sein wunderbar-kitschiges Finale am Weihnachtsabend wieder wett. Die zweite Änderung im Film ist übrigens Folgendes: Der kleine Ceddie hat im Buch rehbraune Augen wie seine geschätzte Frau Mama und nicht strahlendblaue wie Ricky Schroder. Diese Änderung ist mir deshalb so ins Auge gestochen, weil die Augenfarbe des Kleinen auf den etwas über zweihundert Seiten auch fast genauso oft erwähnt wird.

Insgesamt hat es sich gelohnt, Little Lord Fauntleroy / Der kleine Lord auch einmal zu lesen. Allerdings darf man sich nicht wundern, wenn einem beim Lesen mehr als nur eine Filmszene direkt vor Augen steht oder man, ob der altbackenen Wortwahl oder der seltsamen Schreibweise von Wörtern, auch mal unfreiwillig Lachen muss.

Es gibt übrigens zahllose deutsche und englische Ausgaben des Buches und sogar eine recht günstige Doppelausgabe. Kostenlos, weil frei von Rechten, ist übrigens die E-Book-Version.

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14.

Dec 2011

~nef

Saeculum

Cover Saeculum deutsch

Bastian ist der typische Musterschüler. Von seinem Vater zu Höchstleistungen getrieben steckt er mitten im Medizinstudium als der die lebhafte Sandra kennenlernt. So ganz gegen seine Gewohnheiten, verbringt er mit ihr einen Tag auf dem Mittelaltermarkt und lernt dabei ihre Freunde kennen. Neben dem gemütlichen Steinchen, der durch geknallten Doro, der Harfe spielenden Iris und der wunderschönen Lisbeth auch Paul. Ein stattlicher junger Mann, der seine Zeit auf dem Markt mit Schaukämpfen verbringt. Bastian fühlt sich ein wenig unwohl, da die mittelalterliche Welt so gar nicht in seine Lebensgewohnheiten passt, doch die Gruppe ist nett zu ihm und er freut sich über das Interesse seitens Pauls an seinem Leben.
Völlig unerwartet wird Bastian zu einer Live-Rollenspiel Convention eingeladen. Fünf Tage in freier Wildbahn ganz im Stil des 14. Jahrhunderts. Er ist sich nicht sicher ob er da wirklich dazu passt, doch Sandras Begeisterung steckt ihn an und so sucht er sich auf dem Markt seine Gewandung zusammen. Einige Mitglieder der Gruppe Saeculum sind alles andere als begeistert und reden auf Paul, den Spielleiter, ein. Doch dieser lässt sich nicht beirren.

Als es dann endlich soweit ist, erhält Bastian unerwartet Besuch von seinem Vater. Dieser will ihn zu einer Konferenz mitnehmen, damit er dort Kontakte knüpft. Doch Bastian hat überhaupt keine Lust mit seinem Vater irgendetwas zu unternehmen. Er nimmt ihm seine Lebensweise übel und die Tatsache, dass seine Mutter das Leben nur noch mit Tabletten bewältigen kann. Es gibt mal wieder einen Streit doch am Ende ist Bastian allein und macht sich auf den Weg zum Bahnhof.
Die Fahrt nach Österreich verläuft relativ ereignislos. Lediglich Doro kriegt einen hysterischen Anfall, als sie das Ziel ihrer Reise erfährt. An derselben Stelle waren sie ein Jahr zuvor schon einmal und damals hat Paul ihnen von einem alten Fluch erzählt, der die Gegend dort noch immer vor Eindringlingen schützt. Der Rest der Gruppe hingegen freut sich darauf, denn so kennen sie die Gegend schon und das kann durchaus von Vorteil sein.
Was sie dann jedoch gleich am ersten Tag erleben, rückt Doros Ängste in ein völlig neues Licht, denn einer ihrer Gruppe verschwindet spurlos und nicht nur Bastian hat das Gefühl, dass sie doch nicht so allein sind wie sie zunächst annahmen.

Saeculum ist der zweite Roman der Autorin Ursula Poznanski. Ihr erstes Buch Erebos ist in diesem Jahr mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet worden - völlig zu Recht übrigens.
Leider kann Saeculum nicht an diesen Erfolg anknüpfen. Hier wird augenscheinlich das Thema LARP (Live Action Role Playing) aufgegriffen und man erwartete eine ähnliche Entwicklung wie bei Erebos zum Thema Online-Rollenspiele. Allerdings hat hier der Spannungsbogen ziemlich versagt. Die ersten Kapitel plätschern so vor sich hin und selbst als etwas Aktion in die Szenerie kommt, wird solange drum herum agiert, dass diese sich sehr schnell wieder legt. Sehr schade, wirklich. Einzig die Entwicklung des Charakters Bastian ist interessant mitzuerleben. Vom völlig unbedarften Medizinstudent zum mittelalterlichen Kämpfer für die Schwächeren. Sehr schnell merkt man in diesem Buch auch, dass nicht jeder Charakter das zu sein scheint, was er vorgibt. Doch das Ende empfand ich als zu vorhersehbar.

Der Schreibstil ist sehr gut gehalten. Keine verschachtelten Sätze und kein ewiges Drumherum beschreiben. Das gefällt mir sehr gut an der Autorin und ich hoffe sehr, dass ihr nächstes Buch wieder in die Fußstapfen von Erebos treten kann.
Fazit: Es ist sicherlich ein nettes Buch für zwischendurch, aber leider keine spannungsgeladene Literatur für lange Lesestunden.

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12.

Dec 2011

~ND

Let it Snow / Tage wie diese

Was passiert, wenn einen Tag vor Weihnachten ein Zug voller Cheerleader in einem Schneesturm irgendwo in der Pampa stecken bleibt? Diese drei Kurzgeschichten erzählen davon.

In Der Jubilee Express / The Jubilee Express von Maureen Johnson muss sich die 16jährige Jubilee von ihren Plänen für Weihnachten verabschieden. Eigentlich wollte sie das Fest wie jedes Jahr mit ihrer Familie verbringen und außerdem ihr einjähriges Jubiläum mit ihrem vielbeschäftigten Freund Noah feiern. Stattdessen werden ihre Eltern verhaftet (sie waren Teil eines Aufstandes bei einem Verkauf für limitierte Weihnachtsdekoration) und Jubilee findet sich in einem Zug nach Florida zu ihren Großeltern wieder, und das auch noch umzingelt von einer Schar von Cheerleadern, die alle Amber und Madison heißen. Als dann zu allem Überfluss der Zug stecken bleibt ergreift Jubilee die Flucht, denn zum Glück ist gleich neben den Gleisen ein Waffle House Restaurant, das wenigstens Wärme verspricht. Doch die Cheerleader haben denselben Einfall. Als sie dann aber Stuart kennenlernt, nimmt Jubilees Weihnachten schon wieder eine Wendung.

Auch Tobin steht in Ein cheer unglaubliches Weihnachtswunder / A Cheertastic Christmas Miracle von John Green ein Weihnachtsfest ohne seine Eltern bevor; die hängen nämlich dank dem Schneesturm in Boston am Flughafen fest. Tobin hat aber gar kein Problem damit, denn jetzt kann er in Ruhe mit seinen beiden besten Freunden PJ und dem Herzog/Duke (die eigentlich Angie heißt) so viele James Bond Filme gucken wie er will und überhaupt die Zeit ohne elterliche Aufsicht genießen. Als ihr Freund Keun, der im örtlichen Waffle House arbeitet, anruft und sie informiert, dass sie sofort ins Restaurant zu kommen haben, denn gerade ist eine Gruppe Cheerleader zur Tür hereingeschneit und die wollen beschäftigt werden. Mit Twister. Das Problem ist allerdings, dass Keun und seine Kollegen nur eine bestimmte Anzahl von zusätzlichen männlichen Wesen tolerieren können. Tobin und JP müssen sich also beeilen, wenn sie was von den Cheerleadern haben wollen. Der Duke schließt sich eher widerwillig an und als Tobin auf ihrer abenteuerlichen Reise zum Waffle House beginnt seine langjährige Freundin mit anderen Augen zu sehen, versteht er auch langsam warum.

In Der Schutzheilige der Schweine / The Patron Saint of Pigs von Lauren Myracle kann Weihnachten für Addie gar nicht schnell genug vorbeigehen. Denn das erinnert sie nur an die riesen Dummheit, die sie vor einer Woche begangen hat und die schließlich zur Trennung von ihrem Freund Jeb geführt hat. Doch Addie liebt Jeb immer noch über alles und beginnt mit der Hilfe ihrer Freunde Dorrie und Tegan langsam zu erkennen, dass sie an ihrer Einstellung gründlich etwas ändern muss. Denn sie neigt dazu ein wenig ichbezogen zu sein. Als sie Tegan verspricht ihr Weihnachtsgeschenk in Form eines (lebendigen) Ferkels aus der Zoohandlung zu holen, kann Addie beweisen, dass sie nicht nur an sich selbst denkt. Doch Addie ist ein Magnet für Probleme und Chaos und so kann es ziemlich schwierig werden, ein Schweinchen abzuholen. Außerdem ist Jeb immer noch ständig in ihren Gedanken, vor allem, da sie ihm eine Nachricht geschrieben hat mit der Bitte, sie zu treffen. Nur dass er niemals kam. Was Abbie allerdings nicht weiß ist, dass Jebs Zug auf dem Weg zu ihr stecken geblieben ist und sein weiterer Weg momentan von einem von Cheerleadern besessenen Waffle House Angestellten abhängig ist.

Die drei Autoren haben es mit erstaunlich viel Geschick geschafft ihre Geschichten in Let it Snow / Tage wie diese zu einem wunderbaren Ganzen zusammen zu fassen. Eigentlich sind sie nämlich völlig unabhängig voneinander, trotzdem ist in jeder Geschichte ein Bezug zu den anderen beiden Erzählsträngen zu finden und das meist auf ziemlich clevere Art und Weise.
Maureen Johnson, John Green und Lauren Myracle haben zwar eine sehr ähnliche Art zu schreiben, trotzdem hat jede Geschichte ihren ganz eigenen Flair. Das liegt hauptsächlich am Humor, den alle drei Episoden sind mit haufenweise skurrilen Situationen und cleveren Dialogen gespickt. Deswegen habe ich auch jeden einzelnen der teilweise fast schon spleenigen Charaktere sofort ins Herz geschlossen und das, obwohl man die Figuren aufgrund der Kürze der Geschichten natürlich nicht so ausführlich beschrieben bekommt wie sonst.

Let it Snow / Tage wie diese von dem Autorentrio Maureen Johnson, John Green und Lauren Myracle fasst drei wunderbar witzige und romantische Kurzgeschichten über Liebe, Freundschaften und Weihnachten (und Cheerleadern) zu einem sehr cleveren unterhaltsamen Buch zusammen, dass man zwar nicht nur etwas für die Weihnachtszeit ist, aber einem definitiv die Wartezeit auf Heiligabend versüßen kann.

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