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03.

Apr 2014

~nef

Marioetternas döttrar / Die Liebesnachricht

Cover Die Liebesnachricht deutsch

Mariana ist die älteste von drei Geschwistern. Sie lebt zusammen mit ihren Schwestern und ihren Eltern an der Küste eines kleinen schwedischen Dorfes.
Einst gehörten ihre Vorfahren zum fahrenden Volk, doch auf diesem Fleckchen Erde haben Marianas Eltern Wurzeln geschlagen. Ihre Leidenschaft ist jedoch geblieben. Jedes Frühjahr holt ihr Vater aus der Scheune ein altes Karussell und stellt es vor dem Eingang zum kleinen Laden auf. Und in jedem Jahr freuen sich sowohl Klein als auch Groß darauf, dass die Karussellzeit gekommen ist.
Während Marianas Mutter im Laden allerlei altes Spielzeug und auch Bücher verkauft, kann sie den Kindern beim Spielen mit dem Karussell zusehen.

Doch dann änderte sich alles. Eines Tages, es ist mitten im Sommer, als eine ältere Dame aus dem Dorf zu ihnen nach Hause kommt und von bösen Vorahnungen spricht. Mariana wird mulmig dabei, doch die Melodie des sich drehenden Karussells konnte sie bisher immer beruhigen.
Um sich abzulenken geht sie hinaus, als sie die Melodie spielen hört. Sie hat Kinder auf dem Karussell erwartet, doch was sie vorfindet ändert ihr gesamtes Leben.
Auf einem der Holzpferde saß ihr Vater, gefesselt an die Stange, erschossen und mit entstelltem Gesicht. Dieser Anblick verfolgt sie bis in ihre Träume.

Der Mord an ihrem Vater konnte nie aufgeklärt werden und auch die Menschen im Dorf mieden das Thema.
Nun jedoch scheint alles wieder ans Licht geholt zu werden. Ein Fremder ist ins Dorf gezogen, ein Amerikaner. Er behauptet sein Vater habe vor vielen Jahren in diesem Dorf gewohnt und nun möchte er selbst hier leben und ein Buch über dieses Dorf schreiben.
Der Fremde, Amnon, stößt nicht gerade auf offene Arme, auch wenn die hiesige Damenwelt von ihm durchaus angetan ist. Jeder hat seine eigenen Vorstellungen von Nachbarn und gerade ein Ausländer ist hier von einigen nicht gern sehen.
Natürlich will Amnon auch die Geschichte von Marianas Familie erfahren. Sie weiß nicht so recht was sie ihm sagen soll, doch sie merkt, dass es auch gut tut, endlich mal mit jemanden darüber zu sprechen, der einen ganz anderen Blickwinkel auf die Ereignisse hat.

Während sich Amnon fleißig an seine Nachforschungen macht, geschehen merkwürdige Dinge im Ort. Als Mariana allein in der Scheune steht um sich das Karussell anzusehen für den bevorstehenden Frühling, gehen plötzlich alle Lichter aus. Sie hört Schritte und einen dumpfen Aufprall.
Als sie sich zum Lichtschalter vorgearbeitet hat entdeckt sie keine Menschenseele in der Scheune. Nur einen Beutel mit Tieraugen knapp neben der Stelle, an der sie eben noch gestanden hat.
Und nicht nur sie bekommt derlei Tierreste zugestellt. Auch Jan, der Reitstallbesitzer findet ein unansehnliches Fleischstück in seinem Briefkasten.
Doch damit hört es nicht auf. Und nun werden die fremdenfeindlichen Stimmen im Dorf lauter. Steckt wirklich Amnon hinter diesen Anschlägen? Und was will er damit bezwecken?

Gut, ich gestehe, ich habe mir eine ganz andere Geschichte unter dem Titel und auch dem Klapptext vorgestellt.
Die ersten Seiten musste ich mich regelrecht durch die Schreibweise quälen, da Maria Ernestam einen etwas eigenen Schreibstil besitzt.
Später stieß ich auf vielerlei Grübeleien die mir schon beinahe philosophisch anmuteten und ich wurde zusehends gelangweilter. Leider ist Philosophie so gar nicht mein Themengebiet.

Ich kann nicht einmal sagen ab wann mich das Buch dann doch gepackt hat, aber es passierte. Plötzlich bin ich vollkommen eingetaucht in die Welt um die Ladenbesitzerin Mariana und ihr verzwicktes Leben.
Nicht nur die Hauptperson lernt man samt ihrer Vergangenheit kennen, auch Amnon entwickelt endlich eine gewisse Zutraulichkeit.
Leider lernt man kaum die zwei anderen Schwestern kennen und außer Marianas Charakter, bleiben die anderen Personen ziemlich farblos. Man hätte sie durch jede x-beliebige Person austauschen können und hätte schlussendlich die gleiche Geschichte. Das fand ich sehr schade.
Dennoch überlegt man, wer von ihnen hinter den Anschlägen stecken könnte.
Die Vorkommnisse sind allerdings rar gestreut und so überraschte es mich immer wieder, wenn ein Vorfall zur Sprache kam. Es kam mir dann jedes Mal schon so ewig her vor.

Der Titel leitet den Leser ziemlich in die Irre, denn im ersten Augenblick denkt man an eine Liebesgeschichte. Das ist Marioetternas döttrar / Die Liebesnachricht gar nicht. Es handelt sich eher um einen Roman um die Vergangenheit Marianas und ihrer Familie.
Am Ende gibt es eine relativ schlüssige Aufklärung der Ereignisse und auch einen guten Abschluss für die Geschichte.

Auch wenn ich einige Startschwierigkeiten hatte hat mir die Geschichte im Ganzen zugesagt. Ein herzliches Dankeschön an den btb-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

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01.

Apr 2014

~ND

These Broken Stars

Als die Icarus mit über 50000 Passagieren durch den Hyperspace reist, ahnt noch keiner, welches schreckliche Schicksal ihr blüht. Schließlich gilt dieses Raumschiff, das von LaRoux Industries gebaut wurde, als eines der sichersten überhaupt. Auf der Reise sind die unterschiedlichsten Menschen aus ganz verschiedenen Schichten an Bord: Die Reichsten der Galaxie, die bei Champagner und faux-viktorianischen Charme den Luxus genießen. Aber auch die Mittelschicht ist vertreten, wie Mechaniker, Soldaten und Angestellte.
Dann aber geschieht das Undenkbare: Aus irgendeinem Grund wird die Icarus aus dem Hyperspace gerissen und stürzt ab. Zwei der Passagiere konnten sich mit Müh und Not in eine der Rettungskapseln flüchten: Der Soldat Tarver Merendsen und Lilac LaRoux. Lilac ist die einzige Tochter von Roderick LaRoux und Alleinerbin von LaRoux Industries. Tarver ist sich sicher, dass hinter der hübschen Hülle nichts weiter als ein verzogenes, arrogantes Mädchen steckt. Doch nachdem ihre Kapsel auf einem unbekannten Planeten abstürzt, bleibt den beiden nichts anderes übrig, als zusammen zu arbeiten. Denn es lauern viele Gefahren auf diesem Planeten und ihre einzige Überlebenschance ist es, eine Möglichkeit zu finden, Hilfe zu rufen.
Je weiter sie auf ihrer Reise vorankommen, umso mehr erkennen Tarver und Lilac, dass sie sich vielleicht doch falsch eingeschätzt haben. Doch dann bemerken sie immer wieder merkwürdige Phänomene und sie werden den Verdacht nicht los, dass sie vielleicht doch nicht so allein auf diesem Planeten sind, wie sie dachten...

Zu Beginn wirkte These Broken Stars von Amie Kaufman und Meagan Spooner auf mich ein klein wenig wie eine Mischung aus Titanic und LOST. Tarver und Lilac kommen aus völlig unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten und sollten eigentlich keinerlei Kontakt miteinander haben - und das gleich aus mehreren Gründen. Denn Lilacs Vater sieht es gar nicht gerne, wenn sich jemand bei seiner Tochter einschmeichelt und da er einer der mächtigsten Männer des Universums ist, gehorcht man ihm besser. Deswegen versucht Lilac Tarver auch erst einmal auf Abstand zu halten. Allerdings kommt sie dabei so furchtbar arrogant, hochnäsig und herablassend rüber, dass es manchmal wirklich anstrengend war über sie zu lesen. Gerade der Anfang war mit ihr daher stellenweise sehr hart. Doch auch Tarver ist nicht perfekt. Er geht komplett in seiner Rolle als Soldat auf. Er hat alles schon gesehen, alles schon gemacht und ist ein ziemlicher Besserwisser. Erst im Laufe der Geschichte wurden mir beide Charaktere so richtig sympathisch. Und das ist wichtig, denn über 90% der Geschichte sind diese beiden die einzigen Akteure.
Glücklicherweise gibt es auf diesem Planeten allerdings so viel zu erleben und entdecken, dass das meist gar nicht weiter auffällt. Irgendetwas stimmt hier ganz und gar nicht, denn obwohl der Planet eindeutig künstlich von Menschen bewohnbar gemacht wurde, befindet sich keine Menschenseele darauf. Stattdessen versucht irgendjemand (oder -etwas) anderes mit Tarver und Lilac Kontakt aufzunehmen... Daraus entwickeln sich einige wirklich spannende, bewegende, aber auch mal lustige Momente.
Große Teile der Handlung von These Broken Stars drehen sich natürlich automatisch um die Beziehung zwischen Tarver und Lilac. Die hat mir zwar sehr gut gefallen, gerade weil sie sich sehr langsam und trotz der Umstände natürlich entwickelt, ein klein wenig mehr Hintergrundinformationen zu der Welt an sich, der Gesellschaft, den Umständen usw. wäre dennoch schön gewesen. Denn abgesehen von den ersten Seiten, auf denen wir uns noch auf der Icarus befinden, erfährt man eigentlich kaum etwas darüber. Glücklicherweise ist These Broken Stars aber trotzdem keine reine Liebesgeschichte. Gerade gegen Ende gibt es einige wirklich spannende Wendungen, die mich zwar absolut aus blauem Himmel getroffen, dem Buch aber deutlich mehr Vielschichtigkeit verliehen haben.

Nur das Ende von These Broken Stars von Amie Kaufman und Meagan Spooner kam dann doch ein wenig plötzlich und abrupt. Etwas ausführlichere Erklärungen für manche Entwicklungen wären hier doch sehr schön gewesen, besonders wenn man bedenkt, was vorher alles passiert. Alles in allem lohnt sich der Griff zu These Broken Stars aber doch. Es ist sicher nicht weltbewegend, aber trotzdem mal eine nette Abwechslung.
Übrigens ist These Broken Stars zwar das erste Buch der Starbound-Reihe, der zweite Band This Shattered World und das bisher noch unbetitelte dritte Buch handeln aber von anderen Charakteren. These Broken Stars ist also im Großen und Ganzen in sich abgeschlossen, die anderen Bücher spielen aber in der gleichen Welt und greifen einige Details wieder auf.
Bisher sind mir leider noch keine Informationen über eine deutsche Veröffentlichung bekannt.

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30.

Mar 2014

~nia

Threshold

Whyborne und Griffin haben sich die letzten sieben Monate ziemlich gut in ihr gemeinsames Leben in Widdershins eingefunden. Doch ihr Frieden wird gestört, als Whybornes Vater und Eisenbahn-Tycoon Griffin Flaherty anheuern will, merkwürdigen Vorfällen in der Kohlemine der kleinen Bergstadt Threshold nachzugehen. Whyborne ist überzeugt, Griffin als Sohn des Besitzers behilflich sein zu können. Um die Schicklichkeit zu wahren, kommt auch ihrer beider Freundin, Dr. Christine Putnam und ihres Zeichens Ägyptologin, mit. Kaum in Threshold angekommen, nehmen die merkwürdigen Vorkommnisse an Häufigkeit und Brutalität zu. Außerdem treffen sie auf den privaten Sicherheitschef von Threshold, der mithilfe einer Abteilung Pinkertons den Frieden im Städtchen und unter den Minenarbeitern wahren soll - Elliot Manning, Ex-Geliebter von Griffin. Kein Wunder also, dass Threshold seinen Gästen schnell das Äußerste abverlangt...

Sicher kennt ihr dieses mulmige Gefühle, wenn man mit den zweiten Teil einer Serie anfängt, deren erstes Buch einen umgehauen hat? Doch zum Glück haben mich Jordan L. Hawk und ihre beiden wunderbaren Helden, Whyborne und Griffin, wieder völlig verzaubern können. Threshold ist eine ganze Spur actiongeladener als der Vorgänger Widdershins, wobei sich die Spannung nicht nur auf die mysteriösen Vorkommnisse bezieht, sondern sich auch auf die Beziehung von Whyborne und Griffin ausdehnt. Whybornes Selbstbewusstsein ist zwar durch Griffins Liebe gewachsen, doch dem Vergleich mit dem überaus attraktiven und eloquenten Elliot ist es noch nicht gewachsen. Griffin auf der anderen Seite muss sich mit seinem Ex-Lover auseinandersetzen, der seinen geistigen Zusammenbruch in Chicago nicht nur miterlebt, sondern diesen zu einem großen Teil schlimmer gemacht hat. Mehr will ich an dieser Stelle nicht verraten; es ist aber klar, dass damit Probleme zwischen den beiden Protagonisten vorprogrammiert sind.

Zurück zu den mysteriösen Vorkommnissen in der Mine. Hier hat sich Jordan L. Hawk eine feine Geschichte einfallen lassen, bei deren Dimensionen mir zwischendurch ganz anders wurde. Insbesondere die Auswirkungen auf die Bevölkerungen von Threshold waren wirklich gruselig zu lesen.
Sehr charmant waren auch die Nebencharaktere, allen voran natürlich Christine. Sie ist furchtbar witzig in ihrer süffisanten und brüsken Art, die besonders dann zum Vorschein kommt, wenn sie sich über mangelnde Frauenrechte auslässt. An dieser Stelle ein kleines Zitat, welches mich, mitten im Gefecht, sehr zum Lachen gebracht hat. Es verrät etwas, aber hoffentlich nicht zu viel von der Handlung:

(Elliot) "... But they seem to have an interest in collecting the brains of learned men. Dr. Putnam may be in danger as well, assuming they have interest in the brains of women." (Christine) "They damned well ought to!" (Whyborne) "Lovely," I said. "Perhaps you and I shall have adjoining jars."
Übersetzung: (Elliot)... Aber sie scheinen Interesse an den Gehirnen von gelehrten Männern zu haben. Dr. Putnam mag ebenfalls in Gefahr sein, vorausgesetzt, sie haben auch Interesse an Frauenhirnen." (Christine) "Das sollten sie verdammt noch mal haben!" (Whyborne) "Wunderbar," sagte ich. "Vielleicht können sich dein und mein Hirn benachbarte Gefäße teilen."

An dem Zitat kann man nicht nur sehen, warum mir Christine gefällt oder warum Whyborne mein Herz höher schlagen lässt. Es zeigt auch, dass selbst an Elliot, der ganz sicher kein besonders sympathischer Charakter ist, mehr dran ist, als man zunächst denkt.

Mit am besten gefallen haben mir an Threshold die Momente, in denen die beiden Protagonisten zeigen müssen, dass sie wirkliche Helden sind. Wenn ich nur drüber nachdenke, was für fantastische Charaktere Whyborne und Griffin sind, muss ich schon wieder im Schwärmen versinken. Ich weiß immer noch nicht, welchen der beiden Protagonisten ich mehr liebe, aber das ist auch egal. Zusammen sind sie am allerbesten. In Threshold machen sie jeder alleine aber auch zusammen wieder eine ordentliche Entwicklung durch. Ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass diese beiden im Jahr 2014 bislang meinen Thron des besten Paares erobert haben. Zwar gibt es noch weitere Anwärter auf diesen Titel, aber in niemanden habe ich mich so verliebt, wie in diese beiden. Und weil der Fokus nicht nur auf der Liebesgeschichte, sondern auch auf der viktorianischen Zeit und dem paranormalen Aspekt liegt, macht es die Bücher nur noch besser. Ich kann es kaum abwarten, bis ich mit Stormhaven den nächsten Band der Whyborne & Griffin-Reihe lesen kann.
Inzwischen habe ich auch herausgefunden, dass noch mindestens zwei weitere Bücher in der Reihe folgen werden. Necropolis ist für Mai angekündigt und Bloodline für November 2014. Auch alle anderen Kurzgeschichten und Bücher von Jordan L. Hawk werde ich ganz sicher auch bald lesen.
Ein letztes Wort noch zum Cover von Threshold. Hier sieht man Griffin in all seiner Pracht und ich finde ihn genauso gelungen wie Whyborne auf den bisherigen übrigen Covern der Whyborne & Griffin-Reihe. Jetzt hoffe ich nur, dass es irgendwann ein Cover geben wird, auf dem sie beide zu sehen sind. Hiermit oute ich mich offiziell und unwiderruflich als hoffnungslos kitschige Person.

Fazit: Lesen! Aber fangt am besten mit dem ersten Band, Widdershins, an.

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29.

Mar 2014

~nef

Phantasma

Cover Phantasma deutsch

Er ist ein Star, eine Legende - und ein gebrochener Mann.

Giorgio Phantasma - ein Künstlername für eine Figur, die er schon lange nicht mehr ist, hat ein ruhmreiches und doch einsames Leben geführt.
In England geboren flüchtet er als junger Mann nach Paris um sein Glück zu suchen. In den Varietés der Stadt fängt er als kleines Licht an und bezaubert schon bald Massen mit seiner Stimme.
Er lebt den Ruhm, die Frauen und den Erfolg. Da trifft er auf einen Mann - den Professor. Er verspricht ihm die Welt, sollte er einen Pakt mit ihm eingehen. Obwohl der erfolgreiche Sänger gerade auf dem Höhepunkt seiner Karriere ist, ist er doch anfällig für die Verheißungen des Mannes.
Er geht den Pakt mit dem Professor ein und begeht damit den größten Fehler seines Lebens.

Vor einigen Jahren hatte ich mir diese kleine Kurzgeschichte mal auf meinen E-Book-Reader geladen und just heute gelesen.
Diese Novelle hat Christoph Marzi zum Musical 'PHANTASMA' von Frank Nimsgen geschrieben, welches im November 2009 Premiere feierte.

Phantasma ist aus der Perspektive des Giorgio Phantasma geschrieben. Er erzählt rückblickend wie sein Leben verlaufen ist und was darin alles schief lief.
Als er sein großes Comeback feiert bricht er zusammen und erzählt der Moderatorin Branda de Ville seine Lebensgeschichte. Genau wie er, hat sie ein bewegtes Leben hinter sich und versteckt sich hinter einer Maske.

Christoph Marzi schafft es wunderbar mit Worten Bilder zu formen, doch leider hat mich die Geschichte nicht in ihren Bann gezogen. Die Knapp 56 Seiten vergehen wie im Fluge und am Ende wusste ich nicht, was genau hat es nun eigentlich mit dem Ganzen auf sich? Was genau will der Professor mit seiner Sammlung erreichen?
Ich mag den Schreibstiel von Christoph Marzi sehr gern und empfand diese Geschichte wahrscheinlich deshalb als besonders intensiv trotz ihrer Kürze.
Vielleicht muss man das Musical kennen um die Geschichte zu verstehen ...

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27.

Mar 2014

~ND

Shine Not Burn

What happens in Vegas, stays in Vegas.

Andie hat einen festen Plan für ihr Leben: Sie möchte Partnerin in ihrer Anwaltskanzlei werden, dann heiraten, 2.5 Kinder bekommen und danach möglichst eine eigene Firma gründen. Nachdem sie keinerlei Kontrolle über ihre Kindheit und Jugend hatte, ist es ihr nun umso wichtiger, dass sie alles im Griff hat. Andie ist überzeugt, mit ihrem Plan das Richtige zu tun.
Doch dann macht ihr Freund mit ihr Schluss und sie muss einen neuen geeigneten Kandidaten finden, der die gleichen Ziele und Wünsche verfolgt, wie sie. Vorher macht sie aber erst einmal "Urlaub" (zum ersten Mal in Jahren): Ganze eineinhalb Tage in Las Vegas warten auf sie, um den Junggesellinnenabschied ihrer Freundin Kelly zu feiern. Doch die sonst so verantwortungsvolle, zielstrebige Andie erlebt dort die Nacht ihres Lebens. Denn kaum im Casino angekommen, steht sie auch schon dem schönsten Mann gegenüber, den sie je gesehen hat. Mack ist sexy, niedlich, intelligent und zwischen den beiden funkt es auf Anhieb. Und das Beste? Mack ist ein Cowboy!
Doch als sie am nächsten Morgen aufwacht, ist Mack weg und Andie hat nur noch eine sehr vage Erinnerung an den Anfang der letzte Nacht...Sie weiß noch, dass sie miteinander im Bett gelandet sind - alles danach ist ein kompletter Filmriss. Andie ist zwar enttäuscht, dass sie ihren Cowboy nicht nochmal gesehen hat, aber er hätte sich sowieso nicht mit ihrem Lebensplan vereinbaren lassen...

Zwei Jahre später ist Andie ihren Zielen einen großen Schritt näher: Sie ist Partnerin in ihrer Kanzlei und will in ein paar Wochen heiraten. Doch dann bekommt sie einen Anruf vom Standesamt, der alles in Gefahr bringt - denn Andie ist, ohne es zu wissen, bereits seit zwei Jahren verheiratet...

Ich kann mich nicht so recht entscheiden, was ich von Shine Not Burn von Elle Casey halten soll. Auf der einen Seite habe ich mich wirklich ein bisschen in die Charaktere verliebt. Andie ist aufsässig, willensstark und ziemlich lustig. Ihre passieren ständig die schrägsten Dinge und trotzdem manövriert sie sich ziemlich souverän durch ihr Leben. Zumindest solange sie sich an ihren Plan halten kann - der bestimmt nämlich ihr gesamtes Tun. Das konnte zwar schon mal sehr anstrengend sein, denn für den Leser ist ziemlich offensichtlich, dass sie sich in vielen Bereichen damit keinen Gefallen tut. Wenn man aber mehr von ihrer Vergangenheit erfährt, dann ist ihr Wunsch nach Kontrolle durchaus verständlich. Auch Mack ist ein toller Charakter. Er ist auf den ersten Blick ein klassischen Alphamännchen: Sexy, wortkarg, ein echter Mann. Auf den zweiten Blick aber ist er auch noch ein wirklich lieber Kerl, der nur das Beste für die Menschen will, die ihm wichtig sind. Auch die anderen Charaktere, allen voran Macks Familie, haben es mir angetan. Manche sind skurril, manche hinterlistig, manche einfach nur sympathisch und fast alle sehr interessant.
Auch der Humor ist in Shine Not Burn groß geschrieben. Andie ist mit ihrer smarten, aufmüpfigen Art immer wieder für einen Lacher gut. Ihr Hang zum Desaster und ihre Tollpatschigkeit tun ihr übriges. Elle Casey hat einen sehr cleveren und wortgewandten Schreibstil, der sehr unterhaltsam ist und sich angenehm lesen lässt.

Auf der anderen Seite hat Elle Casey aber auch leider kein besonders gutes Gefühl für Timing und Konsequenz. Gerade am Anfang gibt es einige Abschnitte, die sich sehr gedehnt haben. Da ist schnell mal Langeweile aufgekommen. Für mich ging die eigentliche Geschichte erst mit ihren Hochzeitsplänen in der Gegenwart los - bis es dazu aber kommt, sind aber beinahe schon 40% des Buches vergangen. Für den Anfang hat sich die Autorin unangemessen viel Zeit genommen. Im Hauptteil der Geschichte fühlt sich dagegen Vieles etwas überstürzt an. Hier hat sie für meinen Geschmack an den falschen Stellen geprotzt und gespart.
Im Prinzip ist die Geschichte ausschließlich aus Andies Sicht geschrieben. Allerdings gibt es auch zwei oder drei Kapitel aus der Perspektive anderer Personen und ich bin mir nicht ganz sicher, welchem Zweck diese dienen sollten. Sie waren weder notwendig noch sonderlich aufschlussreich. Mich haben sie in meinem Lesefluss eher gestört und ehrlich gesagt auch verwirrt. Ich habe ständig darauf gewartet, noch einmal in eine der anderen Perspektiven zurück zu springen.
Auch das Ende hat mich ein bisschen enttäuscht. Andie ist eigentlich so eine toughe Persönlichkeit, aber als es am Schluss darauf ankam, hat man davon nichts mehr gemerkt. Gerade in diesem Moment hatte ich mir mehr von ihr erhofft und das hat einen etwas faden Geschmack in meinem Mund hinterlassen.

Trotzdem hatte ich Spaß mit Shine Not Burn von Elle Casey, denn die Charaktere und der witzige Schreibstil konnten ein wenig über die Schwächen hinweg trösten.
Über eine deutsche Veröffentlichung ist mir nichts bekannt.

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